THEMA:

Hallo an euch,

zum ersten Mal muss (und will) ich mich mit dem Thema Dialyse näher beschäftigen, weil mein Vati (78) urplötzlich schwere Nierenprobleme hat und der Körper binnen kürzester Zeit auf Dialyse umgestellt wurde. Er hat die ersten 4 HDs hinter sich und soll auf CAPD umgestellt werden, weil er bei der HD einen Blutdruck von ca.65 hat und die Ärzte auf längere Sicht für die CAPD als die für ihn einzige Alternative plädieren. Aber wenn ich all die Probleme lese, die ihr damit erlebt, weiß ich nicht mehr, was ich nun wirklich glauben soll. Am Montag ist sein OP-Termin und bis Sonntag sollten wir uns nun endlich entschieden haben...

Hallo ClaudiaD!

Aber wenn ich all die Probleme lese, die ihr damit erlebt, weiß ich nicht mehr, was ich nun wirklich glauben soll. Am Montag ist sein OP-Termin und bis Sonntag sollten wir uns nun endlich entschieden haben...

Naja, es werden hauptsächlich die Probleme, Tipps und Tricks sein, über die sich die Anwender in einem Forum austauschen. Das ist doch sehr naheliegend. Guck in die Allgemeine Diskussion - dort findest Du die Probleme der Hämodialyse (-:

Bestimmt erfährst Du in der Rubrik Pro & Kontra mehr über die positiven Seiten des Verfahrens. Sieh Dich dort einmal um und stelle dann gern Deine Fragen hier.

Freundliche Grüße,
fabienne

Gerade bei starker Herzschwäche ist PD häufig die bessere Wahl, weil es das Kreislauf- und herzschonendere Behandlungsverfahren ist.

cheree :-)

fabienne schrieb:

> Guck in die Allgemeine
> Diskussion - dort findest Du die Probleme der Hämodialyse (-:

Hallo Fabienne,

dort findest du aber auch die möglichen Probleme der capd... Probleme kanns auf beiden Seiten geben, das sollte nicht immer so schwarz/weiß betrachtet bzw. von persönlichen Sympathien abhängig gemacht werden.
Bevor ich missverstanden werde, es kann ja sein, dass es für Claudias Vater wirklich die bessere Alternative ist.
Beide Behandlungsarten bieten Vor- und Nachteile.

Drücke auf jeden Fall die Daumen dafür
Chrisi

Hallo Chrisi!

Probleme kanns auf beiden Seiten geben [..] Beide Behandlungsarten bieten Vor- und Nachteile.

Exakt das wollte ich doch zum Ausdruck gebracht haben!
Ging das so sehr daneben? *schäm*

Gesprächsstoff des Forums ist vorwiegend das, was Probleme macht und weniger das, was klappt und jeder einzelne für seine Wahl als Vorteil empfindet. Deshalb der Verweis auf Pro & Contra, wo dann eben auch das jeweilige Pro mehr Raum hat.

Freundliche Grüße,
fabienne

Kein Problem Fabienne,

wir alle wissen, dass du eine sehr kompetente und sachliche Forenteilnehmerin bist - musst dich also für gar nix schämen.
Ich wollte es halt für Claudia nur noch mal verdeutlichen - vielleicht wars auch gar nicht nötig.
Pro & Kontra ist schon hilfreich... aber teilweise (von einigen wenigen) doch sehr unobjektiv, wie ich finde. Man kann ja die Vorteile seiner auserwählten Dialyseart hervorheben, ohne die andere direkt runterzumachen - in Pro & Kontra kann man nicht drauf reagieren. Vielleicht sollte man sich mal mit beiden Verfahren beschäftigen und die Vorurteile abbauen - sowie es jetzt Claudia für ihren Vater tut.

Ein schönes und hoffentlich sonniges Wochenende wünscht
chrisi

Hallo cheree,

genau das haben uns die behandelten Ärzte auch gesagt, genau das habe ich aus den erhaltenen oder aus den auf eurer Site heruntergeladenen Materialien auch herausgelesen. Und das sagt mir auch mein gesunder Menschenverstand, weil die CAPD nicht mehr das Herz sondern das Bauchfell durchspült.

Aber ganz nebenbei habe ich eben aus euren Diskussionen so viele andere Probleme erfahren, die einem kein Arzt sagt bzw. die in den schönen bunten Materialien eben nicht drinstehen. Und das macht mir schon Angst. Wenn ich das meinen Eltern alles erzähle, entscheiden sie sich ganz klar für die HD.

Übrigens vielen Dank auch allen anderen, die reagiert haben. Es ist schön zu wissen, dass man mit seinen Problemen nicht allein dasteht.

L.G. Claudia.

Hallo Claudia

Probleme kann es bei beiden Arten der Dialyse geben.
In meiner Familie haben meine Tante und mein Onkel Hämodialyse gemacht, mein Onkel sogar Heimdialyse und meine Mutter und ich PD,
wobei meine Mutter den Handwechsel machte und ich nachts am Cycler hänge.

Meine Mutter hatte auch sehr niedrigen Blutdruck und die Ärzte empfahlen ihr die PD,
sie (auch schon 75 damals) hatte das sehr gut im Griff, allerdings hatte sie auch im ersten Jahr schon eine Bauchfellentzündung, die durch direkte Behandlung wieder wegging.
Ich bin seit einem Jahr an dem Cycler, hatte noch keine Entzündung, der Katheder ist sehr gut eingewachsen und die einzigen Probleme, die ich habe sind ab und zu ein Ziehen beim Ablauf , je nachdem wie der Katheder liegt und manchmal Schulterschmerzen ,weil der Katheder auf einen Nerv drückt.Ach ja und manchmal geht nachts der Alarm andauernd vom Gerät ;ö)
Ansonsten habe ich noch volle Ausscheidung (nicht zu unterschätzen, was das bedeutet) und ich kann essen und trinken was ich will.
Bei der PD wird kontinuierlich engiftet, das ist wesentlich schonenender für den Körper.


Es müssen also nicht so viele Probleme auftauchen, wie hier beschrieben werden,
übrigens sind es bei der HD bestimmt nicht weniger sondern nur andere ;ö)

lg Bina

Hallo,

als PDler möchte ich verstärken was meine Vorredner auch schon ansprachen.
Es werden sich hier eher weniger Patienten mit Anfragen ans Forum wenden, die wenig oder nur geringe Probleme mit ihrer Behandlungsform haben. Wer setzt schon ständig ins Forum: Nun habe ich eine Woche PD ohne Probleme bewältigt...zwei Wochen...drei Monate...ein halbes Jahr usw. Ich glaube, der würde irgendwann damit in der Boxbude landen oder so ...dito wenn es um HD ginge.

Bei PD sind die größten normalen Risiken Exitinfekte (inzwischen aber auch behandelbar-hatte die ersten 2,5 Jahre damit Probleme-seit einem Jahr Ruhe) und Bauchfellentzündungen. Die sollen aber, wenn man schnell reagiert gut behandelbar sein (habe ich in 3,5 Jahren noch nicht gehabt). Vieles andere hier sind auch spezifische Probleme, z.B. zum optimalen Behandlungsregime oder Komplikationen bei anderen Behandlungen (Herausnehmen der TX-Niere usw.). Dann gibt es noch das Problem von Bauchdeckenbrüchen kann aber operativ behoben werden und Cyclerbehandlung.ist da auch schonender. Damit der Katheter gut einwächst, sollte der Operateur und Neph zusammenarbeiten und der Operateur schon Erfahrungen damit besitzen. Etwas Schonung in der ersten Zeit zum guten Einwachsen ist empfehlenswert. Dann kann man sich ganz langsam vortasten, was denn noch geht.

Bei HD gibt es diverse Shuntprobleme, die sind auch nicht gerade lustig und das Forum ist auch voll davon. Die Kreislaufprobleme sind stärker und die Trinkmenge muss meist bald eingeschränkt werden. Aber wie bei der PD, es kann sein, muss nicht sein. Die Patienten, welche diese Probleme nicht haben, schreiben es nicht ständig ins Forum. Allerdings ist bei großen Herzproblemen schon die PD besser, die Gründe hast Du schon gut erkannt. Oft ist es auch so, dass Ärzte die PD gar nicht so gern empfehlen, geht Ihnen ja ein Praxispatient fast verloren. Sie werden also schon ihre Gründe haben, es deinem Vater zu empfehlen. Probiert es, man kann auch umsteigen und im Notfall erst mal über einen Katheter dialysieren.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati und Bina,

ich habe eure Antworten und die eurer Vorredner mit meiner Mutti durchgesprochen, weil sie die größte Angst hat vor allem (wegen der Komplikationen beim Eingriff und hinterher...), ich denke unser kleiner Familienrat entscheidet sich positiv für die PD. Ich hoffe, dass die beiden das alles so packen, aber ich kann mir ja unter anderem immer auch bei euch Hilfe holen. Ich danke euch für euer Mutmachen.

Viele Liebe Grüße und euch auch viel Glück bei all euren Vorhaben.
Claudia.