THEMA:

Hallo,
Ich wurde am Donnerstag operiert und habe nun auch einen CAPD Katheter. Sind schrittweise angefangen und bin nun bei 2000 ml vier mal am Tag. Es klappt alles super und es kommt bis auf ca 100-200 ml immer alles raus was auch rein ging. Harnausscheidung läuft auch noch gut.

Ich habe allerdings einen so dicken Bauch, als ob ich im 6. Monat schwanger wäre und kann mich kaum bewegen. Ist das wohl normal? Geht das noch weg? Oder ist 2000 ml vielleicht zu viel für mein Bauch?


Hoffe ihr könnt mir da weiter helfen.
Liebe Grüße
Denise

Hallo Denise,
Da ich kein PD mache, kann ich da nur begrenzt mitreden.
Aber soweit ich weiß, kommt es da auch stark auf deine Körpergröße und deinen natürlichen Bauchumfang an. (ein 2-Meter Riese verträgt leichter 2000ml als ein 1-Meter Zwerg)

Falls es zu sehr spannt, vielleicht mal mit deinen Ärzten reden, nochmal auf 1500ml zurück und von da in 100ml Schritten steigern?

Denke zu hoher Druck am Bauchfell wird sich auch Nachteilig auf die Dialysequalität auswirken. Einfach mal mit deinen Ärzten reden. Es ist deine Dialyse und sollte in einer Geschwindigkeit gesteigert werden, mit der du dich wohl fühlst.
Man muss ja auchnoch berücksichtigen, dass die Dialyseflüssigkeit auch Wasser ziehen soll wenn du mal mehr trinkst, wo soll das hin wenn der Bauch vielleicht noch bissl mehr Zeit zum Dehnen braucht?

LG
Chris

P.S.
Alle dünnen PD-Patienten sehen ein bissl schwanger aus. Bei den Dicken sieht es mehr wie ein Bierbauch aus.

Hallo Denise,
bei mir wurde am Anfang wesentlich langsamer bis auf 2000ml gesteigert. Ich wurde mit 1500ml aus dem Krankenhaus entlassen und sollte dann schrittweise erhöhen wie es für mich angenehm möglich war. Im Endeffekt waren das so ca. 100ml mehr pro Woche. Sprich doch mit den zuständigen Ärzten, denn das Du Dich kaum noch bewegen kannst ist nicht normal.
Der dicke Bauch ist es allerdings schon, Fremde halten mich nach 3,5 Jahren immer noch für Schwanger und dünn bin ich nun wirklich nicht.

Ok mit dem dicken Bauch an sich könnte ich ja leben, aber es ist so ein Gefühl als ob ich 10 KG Gewicht in meinem Bauch habe. Es spannt richtig. Oder ist dieses Gefühl normal? Ich lese nämlich immer, dass alles das gar nicht bemerken und alles so toll ist.

muss sagen, das auch ich einen Bauch bekommen habe, mein kleines Bäuchlein mutierte zu einem Kugelbauch,
Auch muss ich auf mein Gewicht sehr achten.
Und dieses Spanngefühl kenne ich auch, läßt nach mit der Zeit.

War -bedingt durch den jetzigen Eingriff zwei Tage auf Diät und auch ohne Füllung im Bauch, da zeigten sich richtige Dellen im Bauch.

Denle, da ist normal.

lg
Harald alias Flüstermann

Hallo Denise, ich habe bei der PD mit 1000 ml angefangen und die Menge langsam gesteigert, einige Wochen mit 1500 ml dialysiert und dann wieder in kleinen Schritten auf 2000 ml gesteigert. ich muß allerdings im Nachhinein noch sagen dass mich der dicke Bauch immer gestört hat.
Gruß Jule

Hallo Denise, ich kann mich auch daran erinnern, dass mich der dicke Bauch immer gestört hat. Ich habe mir wie die Schwangeren ein Haargummi an die Jeans gemacht, damit sie hält, weil sie normal nicht mehr zuging. Bzw. als mein Neffe geboren war, hat meine Schwester mir übergangsweise ihre Schwangerenklamotten geliehen.

Irgendwann war das nicht mehr nötig, aber dicker als normal war mein Bauch immer. Im Schwimmbad hat mich mal jemand gefragt, wann das Kleine denn käme. Ich war gerade sehr mies drauf, dass ich - nicht freundlich - geantwortet habe, das dauere noch ein Jahr.

An das Völlegefühl habe ich mich mit der Zeit gewöhnt. Irgendwann habe ich das nicht mehr als unangenehm empfunden. Wenn ich aber essen gegangen bin oder zu einer Feier eingeladen war, habe ich den Bauch nicht mit Lösung voll gemacht. Das wäre sonst nicht auszuhalten gewesen.

Ich wünsche Dir alles Gut, liebe Grüße, Ulrike

Hallo,
in den Fachinfos meiner Lösung steht: "Falls zu Beginn der Behandlung Dehnungsschmerzen auftreten, sollte das Volumen des Dialysats vorübergehend auf 500 - 1500 ml pro Behandlung reduziert werden." Ich würde an Deiner Stelle bei Deinem Diazentrum anrufen und fragen, ob Du die Volumendosis reduzieren darfst. Federwaage hast Du hoffentlich bekommen? Ich denke mal das Beutelvolumen von 2000 ml orientiert sich sowieso an einem durchschnittlich großen Mann (1,80 cm, 80 kg). Wenn Du kleiner bist könnte das tatsächlich zu viel sein. Wobei mein Nephrologe meinte: "Das dehnt sich mit der Zeit." Wenn Du wie ich Zystennieren/ADPKD hast, ist übrigens zusätzlich weniger Platz in der Bauchhöhle.

LG
pdanf

Zu Beginn der Capd hatte ich 54kg bei 159 cm . Füllvolumen 1750ml, bei Extraneal nur 1500 ml. Am Anfang hab ich mich auch übervoll gefühlt, das hat sich im Laufe der Zeit gegeben. Nach 3 Monaten konnte ich auf den Cycler umsteigen und hatte dann tagsüber einen leeren Bauch.
So eine dicke Wampe entspricht natürlich nicht unserem Schönheitsideal. Ich als unverbesserliche Optimistin hab gleich den Vorteil gesehen. Ich brauch den Bauch nicht mehr einziehen denn jetzt hab ich die Lizenz für einen dicken Bauch.

LG Sabine

Das habe ich auch gehört... so nach und nach erfahre ich das nicht alles rosa rot ist, nur sagt dir das keiner

Hi. Si musst nicht unbedingt 2000ml einfüllen. Ich habe z. B. Die ersten 5 Wochen nur 1200 ml eingefüllt. Zwischendurch bin ich ja auch immer zur Kontrolle der Blutwerte zum doc. Und der hat mir dann bestätigt, dass die Dialyse Funktion auch schon mit meinen 1200 ml gut gegeben ist, Blutwerte waren immer gut. Ich hatte allerdings auch einen leistenbruch, so dass ich dankbar war etwas weniger einfüllen zu müssen. Ich bin auch immer noch nicht bei 2000 ml, z Zt. 1500 ml und damit fühle ich mich recht wohl und die Blutwerte sind auch gut. Solange das so bleibt werde ich auch nicht auf 2000ml gehen. Gruß aus Bremen! Udo

@Beate,

ich hoffe für dich, das du nicht so blauäugig bist wie es sich anhört!

Dialyse ohne eine Einschränkung gibt es nicht!

Genauso wenig wie eine Krankheit ohne Beschwerden (das wäre dann keine Krankheit sondern GESUND).

Und -m.M- die PD ist doch als Wahl zur HD das wirklich geringere Übel. Egal wie der Einzelne es verkraftet, bei HD wäre es noch belastender. Sicherlich kommt der Eine besser weg wie der Andere, abhängig von seinem Stadium und seiner sonstigen Kondition, aber das gilt genauso bei der HD.

Oder glaubst du, bei HD macht man dreimal 4,5 Stunden in geselliger Runde und das wars? Nein, da gibt es gute Tage vor oder nach Dia und schlechte Tage vor oder nach Dia. Und der Tag der Dia ist meistens für den Patienten gelaufen, man muss ja auch hin und wegkommen und eine gewisse Wartezeit wird es auch immer mal geben. Ganz zu schweigen von den (min.) 4,5 Stunden an der Maschine, kannst du auch hier teilweise nachlesen das diese sehr lang werden können. Vom Punktieren habe ich noch nichts geschrieben. Mir jagen diese Stricknadeln höllischen Respekt ein und sind für mich der Horror (und ich habe schon einiges hinter mich gebracht).

Sicherlich gibt es Leute die diese Dia locker wegstecken, genaiso wie hier bei der PD, wozu auch ich gehöre. Die PD macht mir wirklich fast keine Probleme -fast (ein paar Einschränkungen verspüre natürlich auch ich, aber damit kann ich besser mit leben wie dreimal wöchentlich HD).

Und deine Aussage so nach und nach - hast du dich nicht vorher informiert, was es bedeutet dialysiert zu werden und was es bedingt?
Meinereiner hat sich im Netz informiert, hat seine Nephrologen (jaa, Mehrzahl, ich traue keinem außer mir) damit genervt (die ersten Beiden wollten keine PD mit mir machen, sagten das ginge nicht bei mir - jaja, wes Brot ich verdien, dessen Lied sing ich) bis ich dann (gleich) zwei fand, die sagten Null Probleme, aber eben etwas weiter weg.
Zudem habe ich durch diese mit Patienten Kontakt bekommen (nein, die gaben mir deren Adressen nicht, stellten aber die Kontakte her - gaben den anderen jeweils meine Telefonnummer -natürlich mit meinen Einverständnis- und so kamen wir in Kontakt) und somit einen sehr guten Einblick in die PD bekommen.

Und natürlich weiß ich heute noch nicht alles, nur eins: ich hoffe, das mir die HD erspart bleibt, sprich das die PD möglichst lange geht, bis ich ne Niere bekomme oder die biologische Lösung eintritt (ist nicht sarkastisch, ist realistisch).

Aber wenn sie sein muss, werde ich mich auch dieser stellen und mit ihr das Beste versuchen!

BTW, weißt du übrigens, was für TXler alles so zu beachten gibt? Bin mir nicht mehr so sicher, ob das das Erstrebenswerte ist!

Außer das ich Salz, Zucker und Alkohol (letzteren seit 2013) vermeide (Alk absolut tabu für mich), lebe ich eigentlich normal, natürlich auf meinen Zucker und Gewicht achtend (und beides ist momentan mal wieder entgleist, denke aber, Spätfolgen der letzten OP).
Ansonsten fast normal, alles geht auch Obst (natürlich sinnvoll, nicht zu viel auf einmal und die absolut süßen Obstsachen lasse ich doch lieber sein), Wurst stark reduziert und Weichkäse gestrichen - da sind meine relativ einfachen Essensvorgaben. Selbst Süßigkeiten gibt es noch in Massen und Abhängigkeit vom Blutzucker (bin eben ein Süßer).

Das einzige was ich persönlich vermisse: meine mehrtägigen Motorradtouren sind mir nicht mehr möglich!

Und das, finde ich, ist ein Luxusproblem.

Sei so mal angemerkt, zumal wenn ich an einen meiner Freunde denke. Zungenbodenkrebs im Endstadium, glaube mir, du willst nicht wissen a) wie lange das schon geht und b) wie der ausschaut, sowie c) meine vor besprochene biologische .... für ihn wahrscheinlich eine Erlösung ist.

Da beschwere ich mich garantiert nicht (zumal ich -auf Holz klopfe- denke meinen Krebs besiegt zu haben).

Darüber sollte man(frau) mal nachdenken

lg
Harald alias Flüstermann (und wie der Nick vermuten läßt: dies ist (m)eine Behinderung seit mehr als 40 Jjahren und ich verstecke sie nicht, habe sie mir auch schwer verdient)

Hallo zusammen.

Ich hab Ende Mai 2018 meinen PD Katheter bekommen und seit Mitte Juni 2018 mache ich die PD selbstständig. Und auch ich hab seit dem einen Bauch, als wäre ich im 9. Monat schwanger. Aber mir persönlich ist das egal. Wem es nicht passt, der soll halt weg schauen.
Anfang Mai 2018 musste ich mich entscheiden ob HD oder PD. Was mich bei der PD erst abgeschreckt hat, war der Wechsel alle 4 Stunden. Mit einem Baby gar nicht so einfach, aber es war machbar. Und heute bin ich froh diese Entscheidung zusammen mit meinen Nephros getroffen zu haben. In meiner Diapraxis sind 5 Ärzte und alle haben mir zur PD geraten. Eben weil ich noch recht jung bin und wegen des Kindes. Sie hatten zwar auch ihre Zweifel, weil bei mir im Bauchraum einiges operiert wurde, aber der Chirug im Krankenhaus hatte da keine Bedenken. Bis heute läuft es super.

@Flüstermann
Nein , ich bin nicht so naiv wie es vielleicht ankam.
Ich habe in den zwei Jahren Infos erhalten, auch vom Forum die ich gerne vorher gewusst hätte.
Das wollte ich eigentlich damit sagen

Na, dann ist ja alles gut!

Und nochmal willkommen im erlesenen Club der Schlauchträger

lg
Harald alias Flüstermann