Wennste meine Beiträge verfolgst, kannst du von zwei Peridonitisen erfahren.
Ganz kurz, der Erste war harmlos, bei der monatlichen Kontrolle und dem Testauslauf wurden die erhöhten Werte festgestellt. Natürlich in die Klinik (war nebenan), 5 Tage Antibiotika und am 7. Tag entlassen, heim.
war relativ schmerzlos und easy!
Dagegen der Zweite, den habe ich selbst beim Auslauf, bzw. der Kontrolle des nächtlichen Auslaufes vom Cycler, festgestellt: war richtig braun, ockerfarben und undurchsichtig!
Ab ins KfH und von dort ab in die Klinik.
Um das Ganze abzukürzen, die fanden nicht die richtige Therapie (sprich Antibiotikum) worauf ich mich selbst entlassen habe nach 12 Tagen -am Freitag- und am Montag dann -aber schon mit richtigen Bauchschmerzen, habe mich vor Schmerzen gekrümmt- notfallmäßig ins Krankenhaus hier in meiner Heimat (über 500 Betten, ist schon etwas größer).
Und da gings dann rund - nur weiß ich davon nichts mehr, mir fehlen insgesamt 17 Tage, die ich weg war!
In der selben Nacht, aber bereits am nächsten Tag um 04:00 Not-Op (die mussten erst den richtigen Chirurgen dafür aus dem Bett klingeln).
Kürz ich ab: 5 Wochen Intensiv, jeden 3. Tag OP!
Und die fanden auch die Ursache:
- war ein Dammdurchbruch infolge Spätschaden der Prostatakrebsbestrahlungen (war Rezidiv und musste zweimal bestrahlt werden -also zwei verschiedene Bestrahlungen, einmal Protonen mit 21 Sitzungen, einmal Cyberknife)
- somit kam der Kot in den Bauchraum und das bei PD ist nicht gut
- übrigens mussten 40% Darm entfernt werden und die PD war Geschichte
Habe in der Zeit 36,5 kilo abgenommen, im Op-Bericht steht: septisches Multiorganversagen. Der Chirurg meinte lapidar, sowas steht normal im Totenschein!
Eigentlich war die Zweite gar keine primäre Peridonitis, eher sekundär bedingt durch den Darmdurchbruch. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was in der ersten Klinik passiert wäre, wo das Know-how eindeutig zu gering war!
Und ohne PD hätte ich diesen Darmdurchbruch warscheinlich auch zu spät bemerkt.
Nach Sheldon und Demers Katheter dialysiere ich nun über Shunt - an eigentlich unmöglicher Stelle: Innenseite rechter Oberarm. Da ich rechtes einen operierten Bizepsabriss hatte, welcher wieder gerissen war, hatte ich an dieser Stelle einen Batzen aus der aufgerissenen Sehne des Bizeps. Diese wurde entfernt und in den dadurch freiwerdenden Raum sitzt nun mein Shunt - fast unsichtbar, wenn nicht die Einstichstellen wären.
Vor Kurzen wurde mein Stoma zurückverlegt und der Dünndarm am Dickdarm wieder angeschlossen - hurra funktionierte sofort wieder!
Jetzt muss ich mir nur noch mein Gewicht wieder anfuttern - und das ist ein Kampf an der Dia mit dem Wasserziehen!
Fazit: eine Peridonitis sollte nicht lebensbedrohend sein, bei normaler Überwachung des Auslaufes wird sie eigentlcih immer frühzeitig erkannt und kann Medikamentös relativ einfach behandelt werden.
Natürlich soll das kein Freischein für nachlässigen Umgang mit dem Port sein - jede Peridonitis schwächt das Bauchfell und somit die PD, evtl. bis gar nichts mehr mit PD geht.
Hoffe, dir damit nicht unnötig Angst eingejagt zu haben, sondern denke, du weißt nun Bescheid über penible Sauberkeit am und um den Port und der notwendigen Prüfung des/r Ausläufe (wenn trüb, sofort ab in die Klinik - und da in eine etwas Größere!)
lg
Flüstermann alias Harald