Hallo Pitzel,
ich habe das "Vergnügen" mit der PD seit etwas mehr als einem Jahr. Die Sache mit dem Sport war mir auch immer ganz wichtig. Ich bin in einer Gemeinschaftspraxis und jedes Mal habe ich einen anderen Arzt vor mir.
Die Frage mit dem Sport, was erlaubt ist und was nicht, habe ich fast jedem schon mal gestellt und immer unterschiedliche Antworten bekommen. Einmal ist Joggen OK, dann wieder nicht, mal ist Bauchmuskeltraining absolut verboten (ist in der Anfangszeit nach der OP sicherlich richtig), manche finden leichtes Bauchmuskeltraining sogar sehr wichtig und die Sache mit den 5kg ist doch gar nicht wirklich umsetzbar im Alltag (die Kiste mit den Beuteln wiegt ja allein schon so um die 10kg).
Das gleiche mit den zu benutzenden Geräten im Fitnessraum.
Einen allgemeingültigen Ratgeber, den jeder der Ärzte unterschreiben würde, könnte ich mit den getätigten Aussagen nicht schreiben.
Deshalb habe ich beschlossen, dass ich meinen eigenen Weg finden muss, der bisher passend für mich ist.
Prinzipiell lasse ich die Flüssigkeit für den Sport mit Hilfe von reinen Auslaufbeuteln ab. Joggen ist für mich damit nach wie vor völlig unproblematisch. Das Krafttraining mache ich nach wie vor, da ich denke, dass der Muskelerhalt eine wichtige Sache ist auch hinsichtlich Diabetesrisiko niedrig halten, Osteoporoseprophylaxe, Haltung und Gewichtskontrolle. Allerdings habe ich die Gewichte, die den Bauch betreffen etwas reduziert. Hier mache ich dafür mehr Wiederholungen.
Außerdem achte ich darauf, dass ich nicht "presse", sondern stets normal atme.
Mit den wasserdichten Folien habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Nach der OP habe ich die penibel und übergroß draufgeklebt. Aber nach dem Duschen waren die Verbände drunter immer total nass. Ich habe es kein einziges Mal richtig abdichten können.
Das wird aber sicherlich auch an der Körperbehaarung liegen, was ja bei jedem anders ist.
Zum Essen:
Mein Kalium war seit Dialysebeginn immer im Normbereich, deshalb spare ich maximal an Kartoffeln, sonst aber an keinem Gemüse oder Obst.
Bei Phosphaten achte ich auf die Zutatenliste bei Lebensmitteln: LM mit zugesetzten Phosphaten kommen nicht in den Einkaufswagen.
Phosphatbomben versuche ich zu vermeiden. Das finde ich die Miku-App ganz hilfreich, z.B. welcher Käse hat weniger Phosphat? ...Aber ohne Phosphatbinder wären die Werte trotzdem bei mir nicht in der Norm, deshalb gibt's bei jedem Essen eine Tabl. Phosphatbinder dazu und manchmal auch gleich zwei Tabletten.
Damit muss ich mich kaum einschränken und die Werte sind völlig ok.
Da wir alle verschieden sind, gibt es sicher bei jedem eine etwas andere Ausgangslage und kann natürlich nicht bedenkenlos übertragen werden.
Jeder ist am Ende für sich selbst verantwortlich.
Das Leben mit PD habe ich mir insgesamt viel fürchterlicher vorgestellt, ich fühle mich tatsächlich nicht schlechter als vor 10 Jahren, aber den zeitlichen Aufwand merke ich und mir ist bewusst, dass es in Zukunft eher bergab als bergauf gehen wird und das macht mir Angst.
P.S. Meine Katze liebt es, wenn ich Beutelwechsel mache. Kaum bin ich angeschlossen, setzt sie sich artig neben mich und harrt mit mir der Dinge. Beim Abschließen achte ich aber drauf, dass sie nicht ganz so nah ist. Aber im Raum darf sie bleiben
.... bis jetzt ging's gut
. (ist nicht konform - ich weiß....)
Hoffe, das hat etwas zum Thema beigetragen.