THEMA:

Hallo! Ich mache seit dieser Woche PD. Es klappt alles gut, ich wurde gut eingeschult und habe soweit keine Probleme. Ich möchte aus zeitlichen Gründen aber gerne wissen, ob es eine optimale Position für das Ein- und Auslaufen der Flüssigkeit gibt. Ich sitze im Moment für beides entspannt angelehnt auf einem Sessel. Habe es auch schon im Stehen probiert, da läuft das Einlaufen im Vergleich aber unglaublich langsam. Vielleicht kennt ja jemand noch irgendwelche Geheimpositionen. Wenn man bei jeder Session ein paar Minuten spart, rechnet sich das über lange Zeit natürlich schon. Liebe Grüße

Hallo AceOfWands,

vorab: ich finde Deine Entscheidung, die PD als Dialysebehandlung zu wählen, sehr gut.
Ich selbst bin kein Dialysepatient, sondern arbeite in einem Dialysezentrum, das sowohl HD-Patienten als auch PD-Patienten betreut.

Nun zu Deiner Frage: Die Einlauf- und Auslaufgeschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist sehr individuell.
1. Der Einlauf läuft rein über die Schwerkraft in den Bauch. Das heißt: je größer der Höhenunterschied zwischen Dialysat-Beutel und dem PD-Katheter, desto schneller der Einlauf. Mit anderen Worten: je höher der Dialysat-Beutel hängt, desto schneller geht der Einlauf.
2. Eine weitere Möglichkeit ist, Deine Körperposition beim Einlauf zu verändern. Dass Du entspannt auf einem Sessel sitzt, ist schon mal nicht schlecht. Aber Du kannst auch versuchen, soweit es möglich ist, den Einlauf im Liegen durchzuführen. Manchmal läuft es da etwas besser.
3. Beim Auslauf hängt die Auslaufgeschwindigkeit u. a. ebenfalls von dem Höhenunterschied zwischen PD-Katheter und Leerbeutel ab. Das heißt, beim Auslauf stehen und den Leerbeutel auf den Boden legen.

Liebe Grüße
heka59

Ergänzend möchte ich sagen, dass ich mir damals von einem Bekannten, der gut tischlern kann, eine Art Bett-Bein-Erhöhung habe anfertigen lassen: Erhöhende Holzklötze, in die wir die Beine des Bettes eingestellt haben. Da ich auch nachts gebeutelt bzw. manchmal eine Maschine für nächtliche Dialyse verwendet habe, musste das Bett um mehrere cm erhöht werden, damit der Auslauf besser funktionierte.

Für den Einlauf habe ich mir den Infusionsständer so hoch wie möglich ausgefahren.

Weiter gute Eingewöhnung wünscht Ulrike

Moin AceOfWands,

herzliches Willkommen zum regen Erfahrungs -und Gedankenaustausch im Forum.


Nach 2 1/2 Jahren, haben wir es immer noch, das es manchmal langsam rein und raus läuft.....dann ändern wir die Postion liegen / sitzen/etwas zur Seite drehen, darauf achten der der Katheterschlauch keinen Knick hat.
Bei uns klappt es im Liegen am Besten und der Infusionständer mit Beutel hängt sehr hoch....

Am Anfang haben wir den Einlauf über Wochen zum Eingewöhnen immer nur den halben Punkt gewählt.

Alles Gute,

3fachmami

@heka59 aus welcher Region / Bundesland kommst du ???

Interessante Trivialinfo: Ein Bett mit Hydraulik und Fernbedienung zum Verstellen von Kopf und Fußteil hat mich letztes Weihnachten 500€ gekostet.

Vielen Dank für die Antworten! Ich werde mal etwas rumprobieren.

Hallo AceOfWands,

ich bin seit Anfang Oktober am Beutel wechseln - sprich noch nicht so lange wie Du.

Ich habe am Anfang auch etwas probiert und habe den Beutel am Schmitztisch ganz hoch gehangen und bin zum Entleeren aufgestanden
um mehr Höhendifferenz zu bekommen.

Meine Erfahrungen:
Auslauf - stehen lässt die Auslaufzeit kürzer werden, allerdings setze ich mich spätestens nach 1,5 Liter wieder hin, da es sonst am Ende zu einem i.d.R.
schmerzhaften "Schlag" durch die von der Flüssigkeit ausgeübten Saugkraft kommt. Im Sitzen zwischen 7-9 Minuten - für mich passt das.
Einlauf - Beutel ganz oben Einlauf ca. 5 Minuten, danach immer Schmerzen in der Schulter für mehrere Studnen (vermtulich Reizung Zwerchfell).
Deshalb habe ich die Höhe so justiert, dass der Einlauf ca. 9-10 Minuten dauert, dann bin ich schmerzfrei.

Grüße
Thomas

Tomdo, diese exakten Schmerzen kenne ich auch. Ich würde es als eine Art Nackenkrampf bezeichnen, aber auf derselben Höhe am Zwechfell spüre ich auch was. Das passiert mir in der Regel aber beim Auslauf wenn ich gähne oder ähnliches. Ich breche dann, nachdem mir das schon mehrmals passiert, sofort den Auslauf ab und lasse reinlaufen, sonst wird es nurnoch schlimmer, aber bei dir scheint das ja andersrum zu sein. Teilweise wirklich abartige Schmerzen und, wie du sagst, kann Stunden andauern. Zum Auslaufschmerz, die habe ich unabhängig vom Stehen oder Sitzen, habe ich schon ausprobiert. Ich lasse oft einfach bisschen Rest drin, wenn ich spüre da kommt nicht mehr viel, aber ob das klug ist weiß ich nicht (wahrscheinlich nicht). LG

AceOfWands schrieb:

Ich würde es als eine Art Nackenkrampf bezeichnen, aber auf derselben Höhe am Zwechfell spüre ich auch was. Das passiert mir in der Regel aber beim Auslauf wenn ich gähne oder ähnliches.

Würde den Schmerz wie eine ganz starke Verspannung beschreiben - Massage hilft etwas. Kommt bei mir aber erst einige Minuten nach dem Beutelwechsel. Husten, Nießen, Gähnen usw. hat keinen Einfluss - sonst hätte ich öfters die Beschwerden.
Meine behandelnden Ärzte wussten kein Rat, deshalb war ich dann schon froh als ich den Zusamemnhang erkannte und Abhilfe schaffen konnte. Die gleichen Schmerzen stellten sich auch ein, wenn doch mal ein Luftbläschen aus der Leitung nach dem Flush übrig blieb.
Deshalb lege ich auf komplett luftleere Leitung besonders viel Augenmerk

AceOfWands schrieb:

Zum Auslaufschmerz, die habe ich unabhängig vom Stehen oder Sitzen, habe ich schon ausprobiert. Ich lasse oft einfach bisschen Rest drin, wenn ich spüre da kommt nicht mehr viel, aber ob das klug ist weiß ich nicht (wahrscheinlich nicht). LG

Die ersten 1-2 Wochen war das Auslaufen lassen auch immer schmerzhaft, ganz am Anfang nicht auszuhalten besonders am Ende. Hat sich dann aber gelegt und inzwischen kann ich laufen lassen bis absolut nichts mehr kommt. Da stellt sich als nur ein leicht unangenehmes gribbeln ein welches durch etwas auf dem Stuhl herum rutschen meist wieder weg geht. Insgesamt aber nicht mehr schmerzhaft sofern ich sitze und genug Zeit lasse. Einen "Rest" drin lassen, lässt zumindest die Flüssigkeitsbilanz negativ (bzw. je nach Schreibweise positiv) ausfallen, "es kommt tendenziell weniger raus als rein gefüllt wird", was sagen der Arzt dazu?