Hallo pitzel,
eine Lösung habe ich nicht (Ich war nie gut in Chemie). Mir geht die Luft im Bauch selbst gehörig auf den Keks (inklusive der mangelhaften Gesellschaftsfähigkeit, wenn sie den Körper mit eher begrenzter Steuerungsfähigkeit verlässt). Und meiner Wahrnehmung nach sind die Blähungen auch nach dem Abheilen der Wunden von der Katheter-Anlage schmerzhafter als vor Dialyse-Beginn (die viele Flüssigkeit als Resonanzraum/Verstärker für alles, was im Bauchraum mal schmerzt? ;-).
Wahrscheinlich tritt bei Dir am Cycler geballt in der Nacht auf, was sich bei der CAPD gleichmäßiger auf Tag und Nacht verteilt.
Zwei Ideen dazu:
Säure-Basen-Haushalt
Vor Dialyse-Beginn habe ich gegen die Übersäuerung 4x am Tag je 1 g Natriumhydrogencarbonat (BicaNorm) eingenommen. Weil die Normalisierung des pH-Wertes dann von der PD-Lösung übernommen worden ist, konnte ich das BicaNorm innerhalb weniger Wochen nach und nach absetzen. Diese Umstellung war von besonders vielen Blähungen begleitet.
Falls Du auch die Natriumhydrogencarbonat-Tabletten (oder einen ähnlichen Wirkstoff) ganz abgesetzt hast, also tagsüber gar nichts mehr gegen die Übersäuerung einnimmst: Vielleicht kann es helfen, tagsüber wieder ein- oder zweimal die Tabletten zu nehmen, damit der pH-Unterschied zwischen Tag und Nacht, den die APD-Lösung nachts ausgleichen muss, geringer ist.
Ich habe zu Hause die Fresenius-Lösung staysafe balance 1,5% Glucose,
1,25 mmol/l Calcium. Wenn mal ein Beutelwechsel in der Dialyse-Praxis stattfindet, bekomme ich dort staysafe balance 1,5% Glucose,
1,75 mmol/l Calcium. Mein Eindruck ist, dass die PD-Lösung mit dem höheren Calcium mehr Gase produziert. Vielleicht gibt es für Dich eine andere passende APD-Lösung, die weniger Probleme bereitet.
Ernährung
Nach fast einem viertel Jahrhundert eiweißsparender Ernährung (0,6-0,8 g/kg Körpergewicht) fällt mir eine beinahe doppelt so hohe Eiweißzufuhr (1,0-1,2 g/kg Körpergewicht) nicht leicht. Im Moment behelfe ich mir überwiegend mit Milchprodukten und Nüssen (Phosphat und Elektrolyte sind bei mir noch in Ordnung). Von den vielen Milchprodukten ist meine körpereigene
Lactase-Produktion (Enzym zum Verdauen von Milchzucker) überfordert; auch das macht Blähungen. Ich habe mir nun das O.K. geholt, Lactase-Tabletten aus dem Drogeriemarkt zu nehmen, um dies abzumildern.
Ansonsten sind wohl die Schlagworte
Darmflora, ballaststoffreiche Ernährung, Vollkornprodukte in die Überlegungen einzubeziehen, wenn auch gänzlich ohne den missionarischen Anspruch eines anderen DO-Users. Ich verlinke mal einen Artikel dazu:
Wunderwerk Darm
. Dieser entstammt wohl dem Magazin "
KfH-Aspekte
" 3-2021.
Bei den CAPD-Beutelwechseln achte ich akribisch darauf, vor dem Einlauf sämtliche Luft aus dem Schlauchsystem zu entfernen (auch das, was der normale "Flush" oft noch drinlässt und was dann angeblich in der staysafe Disk hängenbleiben soll). Inwieweit man diesen Luft-Eintrag bei den APD-Beuteln beeinflussen kann, weiß ich nicht.
Freundliche Grüße,
fabienne