THEMA:

Hallo zusammen,

nach einer CAPD-Dauer von 5 Wochen bin ich jetzt auf APD (Baxter Home Choice Pro) umgeschult worden. Ich habe das Gefühl, dass am Cycler die sowieso schon horrende Bürokratie beim KfH noch auf die Spitze getrieben wird:

1. Tägliches Protokollschreiben, obwohl 80% der Informationen persistent auf der ProCard gespeichert werden und diese bei jedem Ambulanztermin ausgelesen wird.

2. Information an das KfH, wann ich CAPD und wann ich APD gemacht habe (für die Abrechnung). Auch das kann man an der Karte ablesen, da für jeden APD Tag ein Datensatz vorhanden ist.

Kennt jemand das Problem und hat das KfH davon überzeugen können, die vorhandene Technik *richtig* zu nutzen?

Grüße
Sascha

Hmm... Mein Cycler hat keine Karte.

Ich schreibe jeden Morge beim Abhängen die Daten, die sich täglich ändern (also UF und mittlere Verweildauer) in ein kleines Büchlein, dass neben dem Gerät liegt. Vor dem nächsten Termin übertrage ich das in den PC und drucke die Protokolle aus. Viel Aufwand finde ich das nicht.

Grüße, Elena.

Hallo HalmS,

das ist kein KfH-Problem. Natürlich kann man fast alles über die Karte ablesen und meine Doc (nicht KfH) überträgt die Daten auch regelmäßig in ihren PC. Also außer Blutdruck und Gewicht wäre die Schreiberei vom normalen Menschenverstand und für CAPD-kundige nicht erforderlich.
ABER: Die KK als Geldgeber fordern von den Ärzten (und nicht nur vom KfH) das sie auch schriftliche Protokolle von den Patienten führen und dokumentieren.
Meine Meinung: Solche Dinge werden eben von Menschen entschieden, die in der Sache keine große Ahnung haben und dann eben alles ganz genau und dreifach haben wollen in der Hoffnung die Dinge nun zu durchschauen und aus einem großen Mißtrauen heraus ...der Leidtragende ist letzendlich der schreibende Patient in diesem Falle, oder der Patient für den zu wenig Zeit ist, weil das medizinische Personal mit doppelt und dreifach schreiben beschäftigt ist und nicht mit den medizinischen Problem des Patienten.
Ich arbeite voll und muß nach 5,5 Jahren PD auch ganz schön lange dialysieren. Da zählt jede Minute Freizeit und deshalb finde ich die Protokollschreiberei der Daten die auf der Karte sind auch ätzend. Dialysepatienten haben eh weniger Zeit als andere und als Kranker braucht man auch seine Zeit für Erholung, die muß man man nicht noch durch sinnlose doppelt-Schreiberei verkürzen.

Viele liebe Grüße
Hati

Ich finde es gar nicht so schlecht Protokoll bei meinem Mann zu führen.
Ich habe dann alles beieinander:
die Uhrzeit wann mit der APD begonnen wurde
wann beendet
den Blutdruck abends bei Beginn und morgens bei Ende
und das allerwichtigste: das Gewicht morgens beim Abhängen.
Ich schreibe auch die Dauer das Füllvolumen und Gesamt-UF
Wenn Besonderheiten sind kann ich die auch reinschreiben.
Die Protokolle bekommen wir von Baxter zugeschickt man muß nur noch die Daten eintragen.
So haben wir einen Überblick und sehen gleich wenn etwas anders läuft.
Und vor allem: Der Arzt geht bei jedem Termin mit uns die Protokolle durch.
Für uns sind diese Protokolle hilfreich

Waltraud

Hallo Waltraut,

gegen Gewicht aufschreiben und Blutdruck und besondere Ereignisse habe ich auch nichts. Was aber den eigentlichen Verlauf der APD betrifft, das befindet sich alles auf der Karte gespeichert und der Doc kann es auf seinen PC überspielen und dort kann er den Verlauf grafisch darstellen usw. Das ist eigentlich viel übersichtlicher. Es werden auch mehr Daten übermittelt, als im Protokoll verlangt werden.
Da ich jeden morgen mir schon anschaue, was mein Cycler so veranstaltet hat, habe ich auch einen Überblick ob alles läuft. Notfalls kann ich da auch auf der Karte nachschauen, im Protokoll habe ich noch nie nachgesehen.
Vielleicht empfindet man das mit dem Protokollschreiben auch nicht so schlimm, wenn man mehr Zeit hat(z.B. Rentner ist). Mich stört es schon, wenn ich meine rare Freizeit noch mehr verkürzen darf, für etwas was einfach nur doppelt gemoppelte Bürokratiesch... ist.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati,
du hast vollkommen recht, wir haben zwar einen Cycler mit Karte, aber diese funktioniert schon seit Wochen nicht und unsere Schwester ist nicht in der Lage, zu klären, warum das so ist. Also schreibt mein Mann auch jeden Tag alles auf, was die Maschine so von sich gibt. Elena hat uns da einen Vordruck gemailt - vielen Dank nochmal - was mein Mann für seine Bedürfnisse noch vervollständigt hat, und schreibt brav alles auf, überträgt es am Wochenende in den PC und druckt es dann für die Praxis aus. Die sind immer ganz begeistert von dem bunten Blättchen, aber wofür haben wir dann die Maschine mit Karte?

Blutdruck, Gewicht und einen evtl. Tageswechsel kann die Maschine ja nicht wissen, das ist völlig o.k., das zu notieren. Aber alles andere ? Übrigens, mein Mann ist auch pensioniert, aber das Geschreibsel geht ihm trotzdem auf die Nerven, weil es jeder Notwendigkeit entbehrt und er seine Zeit auch besser nutzen kann, als Protokolle schreiben, das hat er die letzten 40 Jahre zur Genüge getan!
Gruß
Brandy