THEMA:

Hy, ich mache seit juli 09 capd. Die ersten 2 monate war ich ständig müde.
Mein Arzt konnte sich das nicht erklären, da meine werte alle in ordnung waren.
Danach war die müdigkeit ganz weg, stattdesen leide ich unter schlaflosigkeit.
Schlafe erst gegen 4.30 uhr ein , obwohl ich sehr müde bin. kann ich nicht einschlafen. Habe auch nachts unruhige beine, so das ich gar nicht im bett bleiben, sondern immer wieder aufstehen muß. Es macht mich total verrückt, vor allem weil es schon so lange geht und mein Arzt wieder keine erklärung dafür hat.
Habe auch schon medikamente gegen unruhige beine bekommen und schlaftabletten, aber leider keine besserung. Hat jemand ähnliche beschwerden ?
Hat es mit der capd zu tun ? weiß es jemand ???????

ich grüsse alle

amalie

Hallo amalie,

die unruhigen Beine (Restless legs syndrom) haben viele Dialysepatienten, egal ob HD oder PD, liegt also nicht an der gewählten Dialyseform.
Es gibt verschiedene Präparate dagegen, mußt Du schauen was Dir hilft. Bei so starker RLS wie Du beschreibst wäre ein Levodopa-Präparat z.B. Madopar, Restex usw. ggf. zu empfehlen. Oft nimmt man es auch, um herauszufinden ob es wirklich RLS ist. Hilft es, ist es sicher RLS, hilft es nicht kann es weiterhin trotzdem RLS sein oder auch nicht. Ich habe mit Gabapenthin angefangen, das hat für eine gewisse Zeit mir auch gut geholfen. Das Problem bei Levodopa oder auch Gabapenthin ist, dass es nach einer Weile oft nicht mehr so gut wirkt und es auch zu Verschiebungen kommen kann. D.h. das RLS tritt dann nicht nur wie gewohnt abends auf, sondern auch zu anderen Tageszeiten. Ggf. müssen dann noch weitere Schmerzmittel o.a. genommen werden.
Wenn dein Nephrologe Dir da nicht weiterhelfen kann, solltest Du Dich an einen mit RLS erfahrenen Neurologen wenden, der dein RLS zusammen mit dem Neph behandelt.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo amalie,

RlS war hier schon öfter Thema. E gibt dafür 2 Hauptgründe, Vererbung oder Eisenmanel (Ferritin zu niedrig). In neurologischen und nephrologischen Fachbüchern und Leitlinien wir grade bei Dielysepatienten als Grund der Eisenmagel angesehen.

Zitat aus Deutschem Ärzteblatt 2000:
Gesichert ist auch das Auftreten von RLS in 10 bis 20 Prozent während der Schwangerschaft (13, 14, 17), bei Eisenmangel (14, 15, 28, 39) und bei rheumatoider Arthritis (33). Eine mögliche Verstärkung der RLS-Symptomatik unter einer Behandlung mit Antidepressiva (tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Serotoninwiederaufnahmehemmer, Lithium) und am Dopamin-D2-Rezeptor antagonistisch wirkenden Neuroleptika oder Metoclopramid ist bekannt .

Literatur: +klick+ . Ich habe keine Ahnng warum die Mediziner dieses Wissen nicht umsetzten?

vG Peter


amalie schrieb:

> Hy, ich mache seit juli 09 capd. Die ersten 2 monate war ich
> ständig müde.
> Mein Arzt konnte sich das nicht erklären, da meine werte alle
> in ordnung waren.
> Danach war die müdigkeit ganz weg, stattdesen leide ich unter
> schlaflosigkeit.
> Schlafe erst gegen 4.30 uhr ein , obwohl ich sehr müde bin.
> kann ich nicht einschlafen. Habe auch nachts unruhige beine, so
> das ich gar nicht im bett bleiben, sondern immer wieder
> aufstehen muß. Es macht mich total verrückt, vor allem weil es
> schon so lange geht und mein Arzt wieder keine erklärung dafür
> hat.
> Habe auch schon medikamente gegen unruhige beine bekommen und
> schlaftabletten, aber leider keine besserung. Hat jemand
> ähnliche beschwerden ?
> Hat es mit der capd zu tun ? weiß es jemand ???????
>
> ich grüsse alle
>
> amalie

Hallo Peter,

vielen dank für die info. Eisenmangel kann es mit sicherheit nicht sein, mein Ferritin wert liegt bei 420 und das Eisen bei 700. Vererbung kommt auch nicht in Frage.Es ist ja nicht sicher,dass es RLS ist, die medikamente haben leider nichts genützt. Am schlimmsten ist die Schlaflosigkeit, vor allem weil es schon 6 Monate so geht. Na ja, werde mich damit wohl abfinden müssen. Es gibt schlimmeres,nicht wahr?????

Gute Nacht

Amalie

Hallo Hati,

danke für Deine Information. Habe schon verschiedene Mittel ausprobiert, u.a.
Restex (das nehme ich momentan ) aber leider keine Besserung. Wie lange muß man das Zeug nehmen ,bis es wirkt ?Mein Arzt verschreibt mir immer nur kleine
Packungen zum ausprobieren, vieleicht habe ich die nicht lange genug genommen,
bis sie wirken konnten ?????

Gute Nacht

Amalie

Hallo Amalie,

bei den meisten RLS-Patienten kann bisher keine Ursache für die Beschwerden gefunden werden.

Hier

www.neuro24.de/restlleg.htm

findest du viele Informationen zu RLS, und auch mögliche medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten.

Bei mir wurde auch nie ein Eisenmangel, eine Schwangerschaft oder Vererbung festgestellt. Antidepressiva hab ich auch nicht genommen.
Die unruhigen Beine sind einfach, irgendwann im laufe der Nierenerkrankung, aufgetreten. Es gibt bestimmt Medikamente die dir Helfen können. Ich würde dir empfehlen zu einem Neurologen zu gehen, um evtl. andere Ursachen für deine Beschwerden auszuschließen.

Grüßle
Olli

Hi Olli,

wie, Du warst noch nie schwanger??? ;-)

LG
Sabine

Hallo Sabine,

ne ich glaube nicht [schock].

Vom Waschbär-Bauch her könnte man ja schon auf Ideen kommen [lol][lol][lol].

Nichtmal einen Schwangerschaftstest könnte ich machen, denn dazu sollte man ja pinkeln können :-p.

Grüßle
Olli

hallo amalie,

die beschreibung deiner beschwerden betr. unruhige beine, klingt nach rls.
meine frau, nicht niernkrank, leidet seit jahren an rls in ausgeprägter form. alle traditionelle medikamente wurden ergebnislos verabreicht. erfolgreich ist nun das medikament CABASERIL. dieses medikament wird ansonsten nur zur behandlung von MORBUS PARKINSON verordnet. CABASERIL ist ein teures medikament und darf nur von einer neurologischen fachklinik verordnet werden ( gkv-versicherte ).

klaaus

Hallo, Klaus,
Cabaseril, auch als Generikum unter dem Wirkstoff Cabergolin erhältlich, unterliegt keinen Verordnungsbeschränkungen in Bezug auf Arztpraxen oder Kliniken. Prinzipiell kann es jeder Arzt verordnen.
Allerdings ist es als ergot-haltiger Dopaminagonist nur noch in niedrigen Dosen anwendbar, da unter der Anwendung Verdickungen der Herzklappen, Herzklappenfibrosen und auch Retroperitonealfibrosen beobachtet wurden. Daher Anwendung nur bei mindestens jährlicher kardiologischer Befundkontrolle. Deshalb werden non-ergot-Dopaminagonisten wie Pramipexol oder Ropinirol (Requip, Sifrol, Ardatrel etc) bevorzugt.

LG Antonio

Hallo,

Zitat aus Deiner angegebenen Seite:

Es ist bekannt, dass Blutspender, Frauen am Ende der Schwangerschaft und Patienten im Endstadium einer Niereninsuffizienz häufiger unter RLS leiden, gemeinsam ist diesen Patienten ein Eisenmangel. 25–30% der Menschen mit Eisenmangel im Rahmen der Schwangerschaft, bei Niereninsuffizienz und bei Eisenmangelanämien entwickeln nach Untersuchungen ein RLS.

Um die Blut-Hirnschranke zu überwinden sollte Ferritin zwischen 600-1000 µg/L liegen. Eisen ist wie bekanntlich am Dopaminstoffwechsel beteiligt, deshalb helfen auch Dopaminmedis.

vG Peter.

Hallo amalie,

bei RLS soll man max. 250mg Levodopa nehmen und zwar ausschließlich abends, wenn dass RLS am stärksten ist. Ich nehme es dauerhaft und zwar 100mg Madopar depot, dass die ganze Nacht so nach und nach wirkt und 150mg ein Levodopa das schnell wirkt und das akute RLS beendet. Damit bin ich eine Zeit lang ganz gut gefahren, aber inzwischen habe ich Probleme wenn das RLS mal besonders stark ist und die Verschiebungen machen sich bemerkbar. Ich nehme es täglich. Wenn dein Neph damit Probleme hat, wende Dich wie gesagt an einen RLS erfahrenen Neurologen. Mit mal nehmen und mal nicht oder ungeeigneter Dosierung kannst Du dein RLS verschlimmern oder es spricht noch schneller nicht mehr voll auf diese Medis an. Mehr als 300mg soll man als RLS keinesfalls nehmern und es auch nicht wie ein Parkinson-Patient über den Tag.
Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Knutpeter,

lies doch mal hier: www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/030-081.htm,
das sind Leitlinien zur RLS auf dem aktuellen und anerkannten Stand, die weit über Einfacherklärungen hinausgehen. Sicher oft spielt Eisenmangel oder Genetik eine Rolle, aber gerade bei Dialysepatienten scheinen diese Erklärungen nicht auszureichen.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Hati,

die Leitlinien habe ich hier schon mehrfach verkaufen wollen.

Zitat daraus:

Die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick

* Neben idiopathischen Formen mit familiärer Häufung sind unter den symptomatischen RLS-Formen besonders Störungen des Eisenstoffwechsels (niedriges Ferritin!) oder ein RLS bei Urämie sowie RLS während der Schwangerschaft zu beachten

vG Peter

Natürlich ist Eienmagel nicht immer die Ursache, aber bevor man /frau diese Medis nimmt, sollte Eisenmagel abgeklärt werden.

Hallo Amalie,
du sprichst mir aus der Seele. auch ich - seit September 2008 CAPD-Patientin - habe enorme Schlafstörungen, es ist zum verrückt werden. An Anfang meiner CAPD-Karriere habe ich gut geschlafen, seit einiger zeit überhaupt nicht mehr. Es sind sowohl Einschlaf- als auch Durchschlafstörungen. Ich dialysiere manchmal nachts noch ein fünftes Mal, manchmal hilft es ein bisschen, aber rel. selten.
Ich habe mir schon allemöglichen homöopathischen Sachen gekauft, auch Baldrian, Baldrian/Hopfen, was z. T. zu Migräne führt. Auch ich habe nachts das Restless- Leg-Syndrom. Manchmal denke ich, die Schlafstörungen kommen von Epo, aber ich habe ich sie auch am Ende der epofreien Phase. Auch abendliche Spaziergänge bringen nichts.
Auch ich wäre über Tipps total dankbar ...
LG Chris

Hallo Chris,
ja das ist schon übel ! Hast du eigentlich schon irgenwelche Medikamente gegen
RLS genommmen ? Vom Epo kann es nicht kommen, da ich es schon vor der
CAPD genommen habe und vorher keine Beschwerden hatte. Es hat erst zur
Beginn
der CAPD angefangen, anfangs nur gelegentlich und dann wurde es immer schlimmer. Schlaflosigkeit und RLS. Ich war vorher 10 Jahre NTPL , also denke
ich , dass es mit der Dialyse zusammen hängt.
Was tust Du denn Nachts ? Eine Schlaflose Nacht kann verdammt lang sein,
nicht wahr ? Wünsche Dir das die Nacht schnell vorbei ist.........

Liebe Grüsse
Amalie

Hallo Chris,

ich nehme am Abend Tryptophan, in Form von Hartkäse (natürlich mit PO4-Binder) zu mir und schlafe sehr gut.

Eine vermehrte Einnahme der Aminosäure Tryptophan, aus der im Gehirn Serotonin gebildet werden kann, zeigt schlaffördernden Wirkung. (Wiki)

Nach dem Kleinen Souci haben z.B. Edamer 400 mg/100 g. Dialysepatienten haben meist ein Proteinmangel, daher fehlen oft essentielle Aminosäuren.

Zur Serotoninbildung genauso wichtig ist auch ein ausreichender Eisenspiegel.

Natürlich gibt es für Schlafprobleme viele Gründe.

vG Peter

Hallo Knutpeter,
danke für Deine Mail. Weisst Du, ob es Tryptophan auch in Tablettenform gibt? Ich kann mich dran erinnern, dass ich vor ganz, ganz vielen Jahren einmal L-Tryptophan genommen habe, die dann wohl aus irgendwelchen Gründen vom Markt genommen wurden.
Grüsse, Chris

Hllo Chris,

Frage bitte in der Apotheke, ich würde es auschlieslich über die Nahrung machen.

vG Peter