THEMA:

Hallo Miteltern!

Seit Sonntag fühle ich mich als Mutter mal wieder so richtig beschi.....! Bei Martin ist die Harnröhre leider nicht ganz dicht, d.h. die Unterhosen sind immer nass, nicht tropfnass aber immer nass. Jenachdem natürlich auch die Hosen. Nachdem die Blase auch nicht ganz okay ist von Größe und Form und er bis vor einem 3/4 Jahr sein Stoma hatte ist klar, dass das für ihn alles schwierig ist und ihm irgendwie das Gefühl dafür fehlt. Im Sommer steht nun der Schulwechsel (5. Klasse) an. Die Kinder in Martins jetziger Klasse kennen ihn so z.Teil schon seit dem Kindergarten. Für sie ist es kein Problem, dass Martins Hosen nass sind die gehen ganz locker damit um, war immer schon so und schluss.
Ich habe Martin nun mal klar machen müssen, dass das in der neuen Schule sicher nicht so weitergehen wird, da heißt es dann schnell: Ih, Martin der Hosenbiesler, Martin stinkt usw. Natürlich hat er dann geweint, er tat mir so leid. Einlagen mag er übrigens nicht, die stören.
Das Problem an dem ganzen ist, dass ich nun schon seit ca. 7 Jahren rede, rede:Martin geh auf die Toilette. Martin wann warst du zum letzten Mal auf der Toilette. Kurzum, es interessiert ihn einfach nicht. Von Sonntag bis gestern war jetzt noch mal Schonfrist es hat sich wieder nichts getan und ich möchte doc h nur, dass er wenigstens so oft zur Toilette geht wie andere auch und nicht nur alle 4 Stunden. Und ich denke mir, je öfter er zur Toilette geht, desto weniger kann rauströpfeln. Und bevor wir das ganze medizinisch angehen, muss ich doch erst mal wissen ob wir das Problem nicht auch so in den Griff bekommen können.Also fahre ich jetzt seit gestern die Harte Tour: Ich habe ihm jetzt einen Plan in die Toilette gehängt, den er abhaken muss. Wenn das nicht klappt bis Freitag, ist Sonntag das Fußballturnier gestrichen und wenns dann immer noch nicht klappt, also nur das Toilettegehen, ist sein wichtigster Termin, die Kreismeisterschaft für ihn auch gestrichen. Wenns gut klappt, ist auch eine Belohnung drin, aber er sagte er möchte nichts. Irgenwie sieht er auch ein, dass sich was tun muss aber ich fürchte es geht nur mit diesem massiven Druck. Natürlich hat er geweint und er tut mir leid, aber ich möchte ihn doch nur davor bewahren, dass er in der neuen Schule verletzt wird. Aber man fühlt sich natürlich voll bescheiden dabei (Rabenmutter) und ich hoffe dass das der richtige Weg ist.

Michi

hallo michi,
das ist ja total doof. das blöde ist das man sich als mutter immer so massiv unter druck setzt und das merken die kinder.
vielleicht solltest du ihm sagen was passieren wird wenn er das in der neuen schule so macht und wenn er dann immer noch nicht will muss er vielleicht da selber durch. ich denke wenn sie ihn dann ärgern versucht er es zu ändern.
das ist immer das gleiche, probleme mit dem essen, die kinder spielen uns aus, bei dir denke ich ist das genauso.
ich fühl mit dir,
lg diana

Hallo Michi,
ich hatte mit meinem ältesten Sohn ein ähnliches Problem. Er war lange Zeit Bettnässer. Man braucht viel Geduld und starke Nerven. Als er in die Schule kam haben wir versucht, mit starkem Druck das Problem zu lösen. Doch das führte bei ihm nur zu Konzentrationsschwierigkeiten und Ablehnung. Man muß mit sehr viel Lob arbeiten. Jeder noch so kleine Erfolg muß beachtet und gelobt werden. Das Thema darf nicht zum alltagbestimmenden Thema werden. Eine tägliche Moralpredigt führt nur zu Ablehnung und man erreicht die Kinder nicht mehr.
Strafen ist so eine Sache, noch dazu, wenn die Strafe nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat. Wenn es eine organische Ursache gibt, fühlen sich die Kinder zu unrecht bestraft. Wie wäre es z. B. wenn dein Sohn seine Hosen selbst mit der Hand waschen muß? Keine Vorhaltungen - nur Hosen waschen. So merkt er, daß er einen zusätzlichen Aufwand hat, wenn er nicht regelmäßig zur Toilette geht. Er muß ein Stück seiner Freizeit zum Hosenwaschen opfern.
Ansonsten kann ich lialove nur zustimmen. Auch wenn wir es wollen, wir können unsere Kinder nicht vor allem bewahren und manche Erfahrung müssen sie sehr schmerzhaft selbst machen. Da müssen wir dann mit durch und ihnen zur Seite stehen. Ein - ich habe es dir gesagt, du hast nicht gehört - ist dann wenig hilfreich.

Ich wünsche dir starke Nerven und einen einsichtigen Sohn.
Grüße Dagmar

Hallo mini,

erst einmal möchte ich dir sagen das du keine Rabenmutter bist, im Gegenteil, du gibst und versuchst ja dein bestes.
Vielleicht, ist jetzt nur mal eine Mutmassung, vielleicht wird es deinem Sohn zuviel das die Mama ständig hinter ihm her ist und sagt nun mach mal und jetzt geh schon.
Vielleicht wehrt er sich ja unbewusst dagegen, und er ist jetzt in einem Alter in dem er das, denke ich, schon alleine in den Griff kriegen kann.
Ich würde es mal so versuche, zumindest eine Woche lang, ihm nichts, aber auch gar nichts reinzureden, ihm auch nicht zu helfen und wenn er dann nasse Hosen hat muss er selbst dafür sorgen das er wieder frische Wäsche anziehen kann. Verbote bringen da wenig, ich würde es ihn alleine machen lassen, er ist ja schliesslich schon ein grosser Junge.
Ich drück euch/dir die Daumen das es klappt.

Liebe Grüße
Corinna

ich finde das toll wie du das machst und angehst. es ist meiner meinung nach der richtige weg. bevor sich martin nachher noch weigert überhaupt zur schule zu gehen weil er nur gehänselt wird. es ist klar das ihm und dir das weh bzw leid tut, aberr es muss ja sein.

viel kraft und durchhaltevermögen.

lg steffi

ps. als rabenmutter musst DU dich garantiert NICHT betiteln.

Hallo Michi!

Ich finde nicht, dass Du eine Rabenmutter bist. Ganz im Gegenteil!
Ich kann sehr gut mit Dir fühlen, denn ich weiß wie schwierig das Thema Toilette sein kann. Ob Dein Lösungsweg der Richtige ist, kann ich Dir nicht sagen; denn jedes Kind reagiert da anders. Bei uns wäre es mit Sicherheit die falsche Methode gewesen. Denn meine Maus hätte diesem Druck nicht standgehalten. Zum Einen ist es ja organisch bedingt und die Kinder können es einfach noch nicht. Das Gefühl dafür fehlt oder zumindest teilweise. Zum Anderen ist es leichter, wenn man nicht so oft auf die Toilette geht. Es ist ja so, dass die Kinder ein besseres Gespür entwickeln können, wenn die Blase voll ist. Denn dann entsteht dieses Druckgefühl und man geht zur Toilette. Bei sehr wenig oder teilweise gefüllter Blase kann sich dieser Druck (noch) nicht aufbauen. Meine Maus hat auf diese ständigen Ermahnungen, zur Toilette zu gehen, so reagiert, dass sie versucht hat den Toilettengang (klein und groß) ganz zu verweigern. Das Ergebnis waren Harnwegsinfekte (und Verstopfungen), endlose Diskussionen (von wegen Apell an die Vernunft und so) und blanke Nerven bei mir. Dabei wollte ich doch nur ihr Bestes!
Die Lösung bei uns war, dass ich ihr (und mir) stets und ständig ein Glas zu trinken hingestellt habe. Abends eine kleine Flasche Wasser ans Bett; tagsüber oftmals Apfelschorle (damits treibt). Wir haben nicht mehr von Pipimachen oder gar vom Trinken gesprochen. Wenns in die Hose ging, wurde die Kleidung kommentarlos gewechselt. ABER, wenn es geklappt hatte, haben wir uns riesig gefreut, dass die Blase es endlich kapiert hat, was sie machen soll - nämlich: meiner Maus Bescheid sagen, dass entleert werden muss. So hatte nicht mehr mein Kind das Gefühl, sie könne es nicht, sondern die Blase wars; die musste es noch lernen.
Das ist zwar nicht die Allerwelts-Lösung, aber bei uns hat es geholfen. Ich brauchte zwar viel Geduld, aber der Stress war weg. Das war sicherlich auch ein entscheidender Punkt.
Ich wünsche Dir viel Geduld und Euch beiden viel Erfolg!

Liebe Grüße

Danijelle

hallo,

gut ist , dass du handelst und dass dein Sohn das merkt.
Du könntest dir psychologische Hilfe holen, damit du die Kraft und Geduld behälst durchzuhalten.
Häufig hilft auch die Klingelhose, die ihn daran erinnert auf die Toilette zu gehen. Sie wird von den Krankenkassen verschrieben.
Wie du ja schon beschrieben hast, bestand für ihn vorher kein Bedarf sich anders zu verhalten. Keiner hat ihn damit geärgert, keiner hat sich über den Geruch aufgeregt, er hatte also keinen Anlass sich zu verändern, der Verhaltenskreislauf war geschlossen. Er lebte ja ganz gut damit und du auch, weil du ja nicht mit ihm böse sein musstest.
Und nun brichst du das auf, suuuuper, das ist der erste Schritt. Gib ihm genaue Anweisungen, die für ihn machbar sind, lobe ihn wenn es klappt, aber strafe nicht zu hart, wenn es daneben geht. Vor allem lass das Thema nasse Hose nicht zum Dauerhit werden. Sei allerdings sicher, dass nichts Organisches die Ursache ist.

Du brauchst jetzt Nerven um das gegenüber deinem Sohn durchzuhalten und dir selbst darfst du keine Vorwürfe machen. Für sein Leben in der neuen Schule ist die Kontrolle des Harnes doch sehr notwendig. Wenn es wirklich nicht geht, muss er Windeln tragen... auch dies ist eine Konsequenz, die man ihm genau erläutern kann.
Das hört sich jetzt vielleicht hart an, hart ist die Konsequenz, die aber diese Kinder genau wie andere auch brauchen. Ich hatte zwar mit meiner Tochter keine Hosennässerschwierigkeiten, aber mit dem Essen hat man auch so seine Freude...
J:)
Gruß briber

Vielleicht, ist jetzt nur mal eine Mutmassung, vielleicht wird es deinem Sohn zuviel das die Mama ständig hinter ihm her ist und sagt nun mach mal und jetzt geh schon.

Hallo Luca,

das Problem ist, dass ich das in den letzten sieben Jahren schon alles durchhabe:Ignorieren, schimpfen, bitten. Mein Fazit: Martin ist einfach zu bequem und/oder er denkt wirklich nicht dran. Deswegen nun diesen Versuch. Bis jetzt klappt es ganz gut. Er behauptet zwar, die Hosen sind immer noch gleich nass, aber ich finde es ist schon besser als zuvor. Und jetzt denkt er doch auch schon langsam nach, was für eine Belohnung ihm gefallen könnte.

Vielen Dank auch an alle für eure Tips

Michi

Dann drück ich dir weiterhin die Daumen!
LG Corinna