THEMA:

Hallo Mitstreiter an der Elternfront, kennt ihr dieses Phänomen auch:

Martins TX liegt nun schon ein Jahr zurück, es läuft soweit und z.Zt. alles gut, der Winter war zwar anstrengend, ständig irgendwelche Infekte, teilweise mit Antibiotika die dann den Spiegel durcheinandergeworfen haben, ihr wisst ja selber das dass dann blutabnahmemäßig aufwändig ist.

Zur Zeit stresst mich aber der normale Wahnsinn irgendwie total. Die beiden wurden nicht an die Schule aufgenommen die sie sich ausgesucht hatten, sondern an eine andere verwiesen an die sie überhaupt nicht möchten. An dieser Front habe ich jetzt Einspruch eingelegt. Stromkostenerhöhung, Heizöl ist eh doppelt so teuer wie letztes Jahr! Und die Nachbarin mit 2 Kindern 2 und 10, wurde letzte Woche operiert und fängt jetzt dann mit Chemo an. Gut der letzte Satz ist nicht der ganz normale Wahnsinn, dass ist einfach nur schrecklich.
All diese Ereignisse haben mich jetzt voll aus der Bahn geworfen bin echt wirr im Kopf und wenn ich wegen der Schulzuweisung telefonieren muss richtig lautes und schnelles Herzklopfen. Sowas kenne ich von mir eigentlich gar nicht, das hatte ich bei keiner von Martins OP´s nicht bei der TX, höchstens als damals der Anruf kam.
Wenn nichts dazwischenkommt fahren wir in 2 Wochen in den Urlaub, zum ersten Mal wieder seit Jahren und dann möchte ich 2 Wochen nichts hören und sehen von zuhause, das hört sich zwar vermessen an allen gegenüber die TX und ähnliches noch vor sich haben und ganz andere Sorgen haben aber z. Zt. ticke ich grade so.
Hat das ein Teil von Euch Alten Hasen auch so erlebt?

Liebe Grüße Michi

Hallo Mini,
ich fand das erste Jahr nach der Transplantation auch ziemlich schwer!!! Obwohl wie bei euch alles medizinisch gut, ja bestens, lief, war ich nervös ohne Ende. Die ständigen Blutkontrollen, alle 7 Tage!!!, immer wieder Kontrollen, wenn irgendwas auch nur ein bisschen anders war...
Und dann der Anspruch der anderen (der nicht Translantierten!!), jetzt sei doch alles endlich o.k., ich müsste ständig frohlocken, endlich wieder alles ganz normal...
Im ersten Jahr verunsicherten mich auch die Ärzte mit den ständigen Kontrollen, man wollte halt immer alles genauwissen, damit man rechtzeitig handeln kann. Das sollte der Sicherheit dienen, hat mich aber völlig verunsichert. Aber da war gar keine Normalität! Während der Dialyse wurde weniger kontrolliert!!

Und noch etwas hat mich immer beschäftigt: Während der Dialyse hofft man ganz stark auf etwas Besseres, etwas Schöneres, während des ersten Jahres nach der transplantation hatte ich so viel Angst das Schöne, das Erreichte wieder zu verlieren!!

Im Laufe der Zeit hat sich das gegeben, es gibt weniger Kontrollen, wir genießen das Schöne, das Normale, das Leben ...und das andere ist uns bewußt, aber dran denken tun wir nicht ständig!!!
Also genieße den Urlaub und gewinne ein bisschen Abstand von Klinik, Krankheit ....
Gruß Briber

Danke!

Dir auch einen schönen Urlaub!

Michi