THEMA:

Bin zwar kein Dia-Patient ,aber leide unter einer minimal change Glumeronephritis und soll mich nun auch eiweißarm ernähren. Wo kann ich eine Ernährungsberatung hierfür bekommen und wer zahlt das? Gibt es vielleicht jemand der unter der gleichen Krankheit leidet?

MfG Pepsi

Hallo Pepsi,
die Eigenbeteiligung an einer Ernährungsberatung wird von den jeweiligen Kassen festgelegt, sodass ich hierzu keine generelle Aussage treffen kann.
Arbeitet Ihr behandelnder Nephrologe nicht mit einem/r Ernährungsberater/in zusammenarbeitet, gibt es freiberuflich tätige Dipl.-Ökotrophologen/innen oder Dipl. Ernährungswissenschaftler/innen. Darüber hinaus können Sie sich u.U. auch an eine/n Diätassistenten/in eines Krankenhauses mit nephrologischer Abteilung wenden.
Viele Grüße B.Schwiegelshohn

Hallo Pepsi,

wobei die eiweißarme Ernährung im Prädiastadium auch umstritten ist! Ich verzichte lediglich auf zu viel tierisches Eiweiß. Ich habe eine zeitlang auch ganz streng eiweißarm gegessen, habe mir sogar eiweißarmes Brot bestellt und eiweißarmen Brotaufstrich und all so ein Zeug. War mir aber zu teuer auf Dauer und zu umständlich und von den Werten hats auch nix gebracht. Ich esse jetzt wenig bis kein Fleisch, Eier, achte auf die Ernährung und mein Arzt ist zufrieden :-)
Im Übrigen habe ich durch meinen Arzt auch eine Ernährungsberaterin verschrieben gebommen, die hat mir eigentlich das gleiche erzählt. U.a. noch, dass man auf Light-Produkte verzichten soll, da die i.d.R. mehr Eiweiß enthalten (z.B. Käse). Falls Du noch mehr wissen willst, maile mir einfach.

Gruß Jessica

Hallo Jessica,
danke für Deine Antwort, behruhigt mich ein bißchen. Man muß es also nicht ganz so streng sehen .Hast Du das gleiche wie ich? Ich kenne nämlich niemand mit der gleichen Krankheit.

Hallo Pepsi und Jessica
die eiweißarme Ernährung im Prädialysestadium führt insofern immer zu Diskussionen, als die Ernährung des Gesunden individuell sehr unterschiedliche Mengen an Eiweiß enthält und insofern der Ausgangszustand nicht einheitlich ist. Gesunde wie auch Diabetiker sollten 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Bei 60 kg Körpernormalgewicht bedeutet dies 48 g Eiweiß. Die meisten Menschen in Deutschland ernähren sich jedoch nicht nach diesen Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und aus diesem Grund bedeuten die genannten Richtlinien meist eine Einschränkung gegenüber dem bis dahin Praktizierten. Für Niereninsuffiziente mit anderen Ursachen als Diabetes sollte die Eiweißzufuhr ebenfalls 0,8 g pro kg Körpergewicht betragen, sie kann allerdings bei konsequenter Beachtung der Wertigkeit des Eiweißes auf 0,6 g reduziert werden.
Da nun 100 g Fleisch circa 20 g Eiweiß enthält versteht sich von selbst, dass bei einem hohen Fleischkonsum die Empfehlungen nicht eingehalten werden können. Milch, Joghurt und dergleichen sind für Gesunde nicht problematisch, enthalten jedoch relativ viel Phosphat, was zur Einschränkung bei Niereninsuffizienz führt. Auch bei Käse kommt schnell viel Eiweiß und Fett zusammen. So enthalten 100 g Käse ebenfalls 20 g bis 30 g Eiweiß. Aus diesen Ausführungen wird klar, dass nach dem momentanen Wissensstand für jedermann eine pflanzlich dominierte Ernährung viele Vorteile bringt, nicht nur für Nierenkranke!
Viele Grüße B.Schwiegelshohn

Hallo Frau Dr. Schwiegelshohn,

die von Ihnen genannten Eiweißwerte gelten doch aber v.a. im Prädiastadium (nach dem ja auch gefragt war)? Wenn ich es recht in Erinnerung habe, wurde mir bei Dialyse empfohlen, 1-1,5g Eiweiß/kg Körpergewicht zu essen. Stimmt das noch? Danke! Debi

Hallo Debi,
für Hämodialyse wird empfohlen 1,0 bis 1,2 g Eiweiß zuzuführen. Bei Peritonealdialyse sollte die Zufuhr etwas höher liegen, daher gilt hier 1,0 g bis 1,5 g Eiweiß.