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Fitness und Ernährung 26 Apr 2005 22:43 #22664

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Hallo,

ich bin vor ein paar Tagen im Fitnessstudio angefangen zu trainieren. Hauptsächlich mache ich jetzt Muskelaufbau. Doch ich habe (nebenbei das ich seit 3 Jahren Dialysepatient bin) ein Problem mit meinem Gewicht oder Figur.

Ich bin 21 Jahre alt und wiege ca. 58 Kg. Also ich bin recht schlank und das ist ein Problem beim Aufbau der Muskelmasse. Das heißt ich muss mehr Ernährung zu mich nehmen, was aber nicht gerade als Dialysepatient einfach ist.
Ganz wichtig sind so dinge wo Kohlenhydrate und Eiweiße drin sind.

Wer kann mir vielleicht Tips geben?? Hat jemand vielleicht dasselbe Problem oder so? Kennt jemand irgendwelche Literaturen, wo Rezepte oder Tips enthalten sind?

Würde mich auf Antwort freuen!

Gruss
Crazy [cool]

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Re: Fitness und Ernährung 30 Apr 2005 18:01 #22680

  • drschwiegelshohn
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Hallo Crazy,
für alle Menschen bringt körperliche Aktivität gesundheitlichen Nutzen. Grundsätzlich gibt es eine mehr Kraft orientierte und überwiegend Ausdauer orientierte Aktivitäten. In beiden Fällen kommt es zu einem Muskelaufbau, allerdings von unterschiedlichen Muskelpartien. In beiden Fällen müssen Vorerkrankungen berücksichtigt werden, denn es fallen Abbauprodukte des Stoffwechsels an, die über die Niere (und bei Ihnen über die Dialyse) ausgeschieden werden müssen. Der Effekt des Trainings ist für Sie dann am besten, wenn der Muskel aktiviert wird, aber relativ wenige Abbauprodukte zusätzlich anfallen. Dies ist bei Ausdauertraining leichter zu gewährleisten, als bei Krafttraining.
Nach meinem Wissen werden im Fitnessstudio häufig an verschiedenen Geräten 3 Serien mit circa 15 Wiederholungen durchgeführt. Personen die Wert auf eine große Muskelmasse legen, nehmen im Anschluss an das Training Proteinpräparate ein. Hierdurch kommt es zu Protein- und Wassereinlagerungen und der Muskel wächst. Für Sie sind reine Proteinpräparate nicht empfehlenswert. Sie können jedoch die Wirkung des Trainings, die Muskelfaserverdichtung unterstützen, wenn Sie während des Trainings Zuckerhaltiges essen (z.B. Bonbon, Gummibärchen, eventuell ein Getränk mit Maltodextrin angereichert) und das Training zeitlich so legen, dass Sie im Anschluss daran eine volle proteinhaltige Mahlzeit essen. (Dies kann ein Putenschnitzel mit Reis, etwas Gemüse und Rapsöl oder eine Pfanne aus Hartweizenpasta oder Reis mit etlichen Eiklar, Gewürzen oder Kräutern oder Zwiebeln und Knoblauch und Olivenöl sein.)
Generell empfehle ich Ihnen, mit Ihrem Arzt über Ihr Fitnessprogramm zu sprechen, denn. Ihre Trainingsintensität sollte durch die Bestimmung der relevanten Blutwerte kontrolliert werden. Sie dürfen die Intensität in keinem Fall übertreiben, wenn Sie sicher stellen wollen, dass nicht zu viele Stoffwechselabbauprodukte anfallen.
Viele Grüße B.Schwiegelshohn

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Re: Fitness und Ernährung 06 Mai 2005 13:59 #22700

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Hallo Herr Schwiegelshohn,

ich bedanke mich für Ihre Antwort, die sehr hilfreich für mich ist.

Natürlich habe ich über das Thema Krafttraining mit meinem Arzt geredet und er hatte keine einwende dagegen. Nur das ich halt keine Proteinpräparate nehmen darf.

Der Tip mit dem zuckerhaltigen essen habe ich genutzt und nach dem Anschluss des Trainings versuche ich proteinhaltige Nahrung zu nehmen.
Aber trotzdem würde es mich interessieren, was noch alles proteinhaltige Nahrung ist??? Worauf muss ich achten?

Über Maltodextrin habe ich mich mal genauer informiert. Das besteht doch aus kohlenhydrate, was vor allem bei Gewichtszunahme helfen soll. Können Sie mir dazu noch mehr info geben?

Ich würde mich auf Antwort freuen!

Vielen Dank.

Gruss
Crazy

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Re: Fitness und Ernährung 10 Mai 2005 15:00 #22704

  • drschwiegelshohn
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Hallo Crazy,
mit den proteinhaltigen Mahlzeiten meinte ich, wie aus den Beispielen ersichtlich, die gängigen Hauptmahlzeiten. Hierzu weitere Beispiele: Ein Stück Fischfilet oder fettarmes Fleisch mit Beilagen, Auflauf z.B. mit Eiklar (enthält wenig Phosphat) angereichert, eine Pastapfanne gefolgt von einer Quarkspeise aus Magerquark mit Rapsöl, Kompott, Zimt und etwas Mineralwasser (Quark mager hat innerhalb der Milchprodukte das günstigste Phosphat/Eiweiß-Verhältnis (s. www.ernaehrung-fuer-gesundheit.de/Niere/PhosProverhaltnis.html ), Tofulasagne (s. www.ernaehrung-fuer-gesundheit.de/Niere/Rezept.html )
Der Sinn eines Maltodextrin_6 oder Maltodextrin _19 angereicherten Getränkes (aus der Apotheke von SHS Gesellschaft für klinische Ernährung mbH) während des Sports besteht darin, dass der Körper nicht Muskelmasse zur Energieversorgung heranzieht, sondern direkt die zugeführte Glukose verwenden kann. Dies vermindert die Bildung von Kreatinin, das ja bekanntlich während der Dialyse ausgewaschen werden muss.
Von Maltodextrin_6 kann im Vergleich zu Maltodextrin _19 in die gleiche Menge Flüssigkeit doppelt soviel Pulver eingerührt werden. Da die Flüssigkeitszufuhr bei Dialysepatienten limitiert ist, würde ich Maltodextrin_6 verwenden.
Viele Grüße B.Schwiegelshohn

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Re: Fitness und Ernährung 28 Jun 2005 19:08 #22719

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Hallo, das hörte sich sehr fundiert an,deswegen frage ich Sie mal um Rat(wenn ich darf): Ich habe jetzt in kurzer Zeit einen Krea-Wert von 5.2 erreicht und mache mir Gedanken, wies so weitergeht. Das Sport auch psychisch hilft, habe ich immer beherzigt, bloß........wie viel. Ich gehe, wenn ich kann, zwei-bis dreimal aufs Laufband und marschiere stramm, dann mache ich noch Gewichte, damit dieÄrmchen nicht noch dünner werden. Aber wie viel ist gut? Keine Ahnung. Wissen Sie es vielleicht? Vielen Dank für Ihre Antwort.

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Re: Fitness und Ernährung 29 Jun 2005 17:03 #22720

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Hallo Margy,
eine Ferndiagnose ist für die sportliche Betätigung nicht möglich. Ich entnehme aus Ihren Angaben, dass Sie chronisch niereninsuffizient sind. Sicherlich haben Sie festgestellt, dass Ihre Leistungsfähigkeit sich gegenüber früher vermindert hat. Generell ist Ausdauertraining und Krafttraining zwei- bis dreimal pro Woche für mindestens 30 Minuten eine gute Sache. Sie dürfen sich aus falschem Ehrgeiz allerdings in keinem Fall übernehmen. Die übliche „Pulsregelâ€? ist vielfach ungenau und daher bei Ihnen nicht anwendbar. Generell gilt, dass ein Gespräch während des Trainings immer möglich sein muss.
Eventuell sollten Sie ein Belastungs-EKG, bei Ihrem behandelnden Nephrologen oder Kardiologen durchführen, um Ihre Leistungsfähigkeit einschätzen zu lassen. Das EKG sollte eine Mindestbelastbarkeit von mehr als 1 Watt/kg Körpergewicht erbringen. Ansonsten ist Sport nur unter Überwachung von geschulten Kräften ratsam. Unter anderem ist es sehr wichtig zu beachten, dass bei Kaliumwerten >6mmol/l und <3,5mmol/l kein Sport getrieben werden darf.
Viele Grüße B.Schwiegelshohn

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Hi :)

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