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Hunger und Gewichtszunahme 08 Sep 2005 09:55 #22803

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Hallo,

ich schreibe hier für einen Freund. Nach monatelangen gesundheitlicher Beschwerden (starke Kopfschmerzen mit stundenlanger Übelkeit mit Erbrechen) kam mein Freund zum Durchchecken ins Krankenhaus. In der Zeit davor hat er schon einige Kilo abgenommen und fühlte sich schwach und nicht mehr leistungsfähig. Nach einem vierwöchigem Aufenthalt dann die Ursache. Schwere Nierenerkrankung. Die genaue Diagnose kenne ich nicht. Ein Shunt wurde gelegt. Ob nun der nicht erkannte hohe Blutdruck die Ursache ist oder die Nierenerkrankung
den hohen Blutdruck ausgelöst hat, darüber wurde nicht aufgeklärt. Überhaupt war auf Aufklärung im Krankenhaus sehr gering. Wir waren natürlich alle sehr geschockt über diese Diagnose und daraufhin habe ich im Internet gesurft und diese tollen Seiten gefunden. Nach tagelangem „hineinfressenâ€? der Mails war ich um einiges aufgeklärter und auch etwas beruhigter. Also ein Kompliment und ein Dankeschön an alle Teilnehmer hier. Nun zu meiner Frage:

Bis jetzt konnten durch strenge Diät die Eiweiß- und Kaliumwerte auf ein gutes Maß angepasst werden. Die Dialyse scheint im Moment noch nicht nötig. Allerdings hat mein Freund ständig Hunger und möchte sein Gewicht auch gerne wieder etwas steigern. Habt ihr vielleicht ein paar praktische Tipps, wie man trotz Diät, sich etwas besser ernähren kann? Ein dickes Dankeschön an alle!

Gruß von der Nordsee und ein paar Sonnenstrahlen schickt

schwarzenixe

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 14 Sep 2005 11:49 #22804

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hallo,
meine Tochter(11)hatte dieselben Symptome,auch bei ihr wurde akutes chronisches Nierenversagen festgestellt.Nach kurzer Dialys(3Monate)hat sie immer noch keinen richtigen Appetit und nimmt auch nicht zu.Dies geht jetzt so seit 16 Monaten.Sie nimmt zum Essen zusätzlich Phophatbinder und Kaliumbinder ein,damit sie überhaupt etwas isst,in der Hoffnung das sie zunimmt.
Es gibt solche Binder die zum Essen genommen werden,denn Phosphat und Kaliumist ja in vielen Lebensmitteln enthalten.Habt ihr Broschüren oder ähnliches bekommen,wo genau aufgelistet ist was in den Lebensmitteln enthalten ist?

Alles Gute Gruß
mary

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 14 Sep 2005 12:45 #22806

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Hallo Mary,

das Problem ist, daß mein Bekannter großen Hunger hat, aber eben nur sehr wenig Eiweiss zu sich nehmen soll. Die Genze ist sehr schnell erreicht. Der Hunger bleibt und an Gewichtszunahme ist überhaupt nicht zu denken. Tabellen sind vorhanden. Kochbücher auch. Ich hatte auf einen schlauen Tipp gehofft, was satt macht, bißchen mehr Gewicht bringt, aber trotzdem im Rahmen der Ernährungsrichtlinien liegt. Kalium- und Phosphatbinder wurden bisher noch nicht eingenommen.

Gruss schwarzenixe

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 14 Sep 2005 14:07 #22807

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Hallo schwanzenixe,
es gibt eiweissarme Produkte (Mehl, Spagetti, Brot etc.), die Nierenkranke vor der Dialysezeit essen können. diese kann man bei den Reformhäusern beziehen oder direkt bei dem Hersteller (www.hammermuehle-shop.de/) bestellen. Bevor ihr bestellt, fragt ihr am Besten den Neph.. Während meiner Vor-Dia Zeit wurden diese Produkte mir empfohlen, damit mein Gewicht einigermassen stabil blieb.

LG
Merci

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 14 Sep 2005 15:08 #22808

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Hallo Merci,

ja das haben wir auch schon gemacht. Allerdings sind die Sachen doch recht teuer und auch nicht immer schmackhaft. Vielleicht müssen sich Geschmacksnerven, Hungergefühl und insgesamt der Körper sich einfach erstmal an die Diätkost gewöhnen. Es ist schon eine enorme Umstellung, da erzählt ich euch wohl nix neues !

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 22 Sep 2005 17:13 #22811

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liebe schwarzenixe,
auch ich musst lange zeit eiweiss- und kaliumreduziert essen. Meine Methode war viel Gemüse (es gibt verschiedenste Gemüsesorten die nicht soviel Kalium enthalten) Tomaten zum Beispiel sollte man komplett meiden. Unbedenklich sind zB Spinat, grüne Bohnen, Paprika, Zucchini, Zwiebel, Schwarzwurzeln, Karotten (Möhren), Gurken, Kürbis... mach dich einfach schlau. Kauf Gemüse - wenn möglich - tiefgekühlt, dadurch verringert sich der Kaliumanteil gewaltig!
Verwende ruhig handelsübliche Pastaprodukte - kauf die italienischen Marken - achte auf die Zutatenliste auf der Packung das keine Eier enthalten sind - auch Vollkornspaghetti sind okay! Kartoffeln solltest du prinzipiell geschält und geschnitten in viel Wasser kochen - wenn das Kalium extrem hoch ist das Wasser nach dem Aufkochen erneuern! Viele wässern die Kartoffel auch 24 Stunden (Wasser mehrmals austauschen) - schmeckt dann aber nicht besonders. Käse, Eier, Topfen (ich glaube in Deutschland nennt ihr das Quark oder Frischkäse), Schinken, Fisch und Fleisch eher meiden, Okay sind fettere Wurstsorten - da ist weniger Eiweiss drinnen zB Salami. Als Brot - Weißbrot, weiße Brötchen - kein Vollkorn-, Roggen- oder Mischbrot - ich habe damals vor allem Toastbrot gegessen. Butter soviel er will - keine Margarine - er braucht das Fett! Honig, Marillenmarmelade (Marillen sind Aprikosen - Marmelade ist so etwas wie Konfitüre), Sahne zum Kochen - generell gilt je mehr Fettanteil ein Lebensmittel hat desto weiger Eiweiß! Also wirklich gut schmecken Nudeln mit Gemüsesoßen, kannst du mit Sahne verfeinern, besorg dir ein vegetarisches Kochbuch zB Kochen - Die neue große Schule und es gibt viele Bücher mit köstlichen italienischen Pastagerichten. Und dann müsst ihr euch hinsetzen und mit der Hilfe der Nährwerttabellen die Rezepte überprüfen - tröste dich mit der Zeit entwickelt man ein gutes Gefühl dafür was man essen kann und was nicht. Ich habe eine Zeitlang ein Nährwertprotokoll geführt, dh ich habe genau gewogen was ich gegessen habe und habe mir Kalium- und Eiweissanteil notiert - so konnte ich genau kontrollieren ob ich im Soll bin, etwas Puffer habe - da gab es dann mal ein schönes Stück Fleisch oder Fisch oder Geflügel - oder noch besser aufpassen muss. Ich weiß nicht ob du das kennst - in der Wiener Küche gibt es eingebrenntes Gemüse - im Prinzip ist das Gemüse in Bechamelsauce - nur wird zum Aufgiessen des Mehls keine Milch sondern Wasser verwendet - macht satt, schmeckt gut und macht dick! Auch sehr lecker sind Gemüseeintöpfe (dicke Suppen - du kannst auch etwas Bauchspeck für den Geschmack hineinschneiden) - überhaupt Dinge die man nicht so viel kauen muss sind optimal - durchs Kauen wird man satt! Und langsam und bewusst essen! Ich wünsch die viel Spaß und guten Appetit!

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 29 Okt 2005 20:41 #22814

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Hallo!!!

Zuerst mal Spinat ist nicht kaliumarm. 100g Spinat enthalten 635mg Kalium, im vergleich dazu Tomaten 295mg. Ich würde also mit Spinat etwas vorsichtig umgehen wenn man ein zu hohes Kalium hat.
Man wird in den Krankenhäusern oft verrückt gemacht wegen der Ernährung. Ich nehme an das es daran liegt, daß die Ernährungsberater einfach zu wenig Zeit haben sich mit dem Patienten zu beschäftigen.
Ich bin der Meinung das man es mit den Diäten nicht zu genau nehmen sollte, denn sonst kann einem ein Stück Lebensqualität verloren gehen. Denn die Rechnerei wegen Eiweiss, Kalium und Phosphat kann einem mit der Zeit aufs gemüt schlagen. Klar weniger Eiweiß kann die Prädialysezeit etwas verlängern, aber wenn man sich wohl fühlt und nicht ständig rechnet, wegen jeden Bissen ein schlechtes Gewissen bekommen muß, denke ich kann das auch dazu beitragen das die Nierchen ein wenig länger durchhalten.

Deswegen nicht verrückt machen lassen und einfach vernüftig und gut Ernähren

Liebe Grüße
Olli

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Re: Hunger und Gewichtszunahme 29 Okt 2005 22:28 #22815

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Hallo Olli

du sprichst mir aus der Seele. Ich mache jetzt 7 1/2 Jahre Dialyse, ernähre mich fast normal, von Phosphatbomben mal abgesehen und fahre sehr sehr gut damit. Meine Werte halten sich in Grenzen und ich bin, das größte Problem immer noch bei Diapatienten, nicht mangelernährt. Eiweißbewusste Ernährung (natürlich nur bei Diapatienten) ist ebenso wichtig, wie all die anderen Sachen, die hier ständig durchgewälzt werden. Wieso wird darüber so wenig geschrieben? Mein posting zielt auch jetzt mehr auf Diapatienten ab und hat eigentlich mit diesem Thread gar nichts zu tun, aber es ist ja immer wieder Thema. Mangelernährung macht krank, leistungsschwach, mürbe, schlecht gelaunt, müde und wie du schon sagst, Essen ist auch ein Stück LEbenskultur (gilt auch für Prädialysepatienten). Wer sich ausführlich mit dem Thema beschäftig, traut sich auch viel mehr, weiß seinen Körper mit der Zeit einzuschätzen und schaut nicht bei jedem Happen in die Kalium- Phosphatliste. Das ist ja schrecklich, irgendwann sollte man es auch so wissen und vor allen Dingen, immer die Phosphatbinder nehmen, auch bei Mahlzeiten zwischendurch. Wird oft vergessen.
Ich wünsche jetzt erst mal allen einen guten und gesunden Appetit beim Sonntagsbraten

chrisi

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Hi :)

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