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Kein Appetit und ständige Gewichtsabnahme 21 Apr 2006 14:04 #22925

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Hallo,

mein LG und ich machen seit 2002 Heimdialyse. Mittlerweile ist es so, dass ich schon gar nicht mehr weiss, was ich kochen soll. Mein LG hat keinen Appetit und nimmt dadurch immer mehr ab. Mittlerweile wiegt er bei einer Größe von 1.93 nur noch 67,5kg.
Er war auch schon bevor er an die Dialyse musste immer sehr mäkelig mit dem Essen. Aber jetzt ist es eine einzige Katstrophe. Ich gebe ihm jeden Tag 4 gut belegte Brötchen (mit Salatblatt, Butter, Wurst oder Käse, Gurke, manchmal auch eine Scheibe Ei) mit auf die Arbeit (er geht immer noch voll arbeiten und hat dort keine Möglichkeit, essen zu gehen). Sehr oft auch noch ein Stück selbstgebackenen Kuchen oder irgendwelchen Naschkram, was er eigentlich nicht essen sollte, weil er auch noch Diabetiker ist. Und wie oft bringt er abends alles wieder mit nach Hause. Hat bis Abends nichts oder höchstens mal 1 Brötchen gegessen. Dann meckert er auch noch rum, dass ihm die Brötchen zum Hals raushängen.
Über das Essen bzw. meine Kocherei wird sowieso immer gemeckert. Ich bin auch voll berufstätig, koche eigentlich jeden Tag frisch und dialysiere ihn auch noch daheim. So langsam weiss ich wirklich nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe eigentlich immer sehr gerne gekocht und gebacken. (Und erstaunlicherweise schmeckt allen anderen Leuten mein Essen.) Mittlerweile ist es aber soweit, dass ich auch schon eine richtige Ess-Störung entwickelt habe.
Kann mir jemand von euch einen Tipp geben, was ich noch machen kann, dass er wieder mehr Appetit bekommt und nicht noch mehr abnimmt?
Die Rezeptdatenbank habe ich auch schon entdeckt und will dort auch noch weiter stöbern.

Ratlose Grüße aus Südhessen
von Riana

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Re: Kein Appetit und ständige Gewichtsabnahme 21 Apr 2006 17:08 #22926

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Hi,
wenn er an Deinem Essen mäkelt, was ißt er denn überhaupt gerne? Ich hätte auch keine Lust, täglich 4 !!! Brötchen zu essen, deshalb koche ich auch täglich, obwohl ich Vollzeit arbeite und CAPD-Patientin bin.
Warum soll er denn keinen Kuchen oder Süßes essen? Ich bin seit 23 Jahren Diabetikerin und esse alles, dann berechne ich die Broteinheiten und spritze entsprechend Insulin (Humalog). Die BE von Süßem verhalten sich nicht anders als BE von sonstigen Kohlenhydraten. Wendet er nicht das Basis-Bolus-Prinzip bei der Diabetesbehandlung an? Oder spritzt er (wie früher üblich) nur zweimal täglich Basalinsulin und muß dann entsprechend essen, egal ob Hunger oder nicht?
Er sollte, bis er ein wenig mehr auf den Rippen hat, einfach essen, was ihm schmeckt.

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Re: Kein Appetit und ständige Gewichtsabnahme 24 Apr 2006 08:53 #22927

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Hallo Roxanne,

das Problem ist, dass ihm gar nichts schmeckt.
Die Brötchen gebe ich ihm mit auf die Arbeit, weil er dort keine Möglichkeit hat, in eine Kantine zu gehen oder sich auf der Arbeit etwas warm zu machen. Nudelsalat oder Reissalat, was ich ihm zur Abwechslung mal mitgeben könnte, isst er auch nicht.
Ich koche übrigens jeden Tag frisch. Habe auch schon mal eine zeitlang Wochenpläne erstellt und sie mir von ihm absegnen lassen. Und wenn ich das entsprechende Abends kochen wollte, hieß es dann darauf habe ich keinen Appetit, das will ich nicht.
Er spritzt sein Insulin übrigens zu den Mahlzeiten und berechnet die Süßigkeiten und den Kuchen natürlich immer. So er sie den isst.

VG Riana

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Re: Kein Appetit und ständige Gewichtsabnahme 24 Apr 2006 11:22 #22928

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Du Ärmste,
das ist ja schlimm. Könnte er sich denn ggf. in sein Büro oder an einem anderen Ort einen Mikrowellenherd aufstellen und sich mittags etwas aufwärmen? Die Geräte gibt es ja so güsntig, daß man sich schon mal eines für das Büro kaufen kann.
Weißt Du, woran ich bei Deiner Schilderung denken muß: Selbstmitleid Deines Freundes. Das hört sich ja fast so an, als gefalle er sich in seinem Leid und er tut alles dafür, daß er Dir leid tut und Du Dich sorgst. Denn es ist wirklich nicht sehr liebevoll, wenn Du Dir nach Deiner Arbeit noch die Mühe machst, zu kochen und dann ißt er es nicht. Wenn er eh nichts mag und ißt, Du das Gekochte ggf. wegwerfen mußt, dann koch doch einfach nicht mehr, kommt dann ja auf das Selbe heraus. Verhungern wird er schon nicht und wenn er abends dann seine zurückgebrachten Hasenbrötchen ißt.
Er ist ja kein kleines Kind mehr, dessen Nahrungsaufnahme von der Mutter überwacht werden muß.
Fällt dem Arzt dfenn nicht auf, wie dünn er ist? Mein Nephrologe fragt mich immer danach, wíeviel ich wiege und ob ich guten Appetit habe.
Liebe Grüße, Roxanne

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Re: Kein Appetit und ständige Gewichtsabnahme 08 Jun 2006 15:13 #22953

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Hallo Riana,
der Beitrag ist zwar schon älter, aber ich hab ihn erst heute entdeckt. Weil ich das Problem mit der Appetitlosigkeit kenne, möchte ich gern noch was dazu loswerden. Bei mir (44 J) wurde Anfang März 2006 eine (prä)terminale Niereninsuffizienz durch Glomerulonephritis festgestellt, und in der Folge war ich knapp 6 Wochen stationär im Krankenhaus, weil ich ziemlich viel Wasser eingelagert hatte und deswegen auch sonst in ziemlich üblem Zustand war. Ich hab mich dann doch einigermaßen wieder erholt davon, nur die Nieren sind derart geschädigt, daß sie nur noch Wasser ausscheiden, aber nicht mehr entgiften. Seit Ende April muß ich also an die künstliche Niere, derzeit 3x 3 Stunden.
Frisch aus dem Krankenhaus entlassen und mit einem Mordshungergefühl im Bauch hab ich mich auf den Weg zu Aldi gemacht, um den Kühlschrank aufzufüllen. Dort passierte dann das Seltsame: Ich habe alles angefaßt, es aber nach dem Lesen der Zutaten feinsäuberlich wieder ins Regal gestellt. An der Kasse hab ich dann ein Netz Orangen und einen Sechserpack Äpfel bezahlt.... und so ging das wochenlang. Dachte ich an Essen, verging mir alles (das ist jetzt auch noch manchmal so). Ich hab ja auch ziemlich abgenommen, weil ich einfach keine Lust mehr aufs Essen habe, egal wie lecker das Zeug riecht, aussieht oder schmeckt. Dann wieder kommt der Heißhunger, und ich schieb mir eine Großpackung Eis rein, oder einen ganzen Apfelkuchen oder einen Viererpack Dany-Sahne Schoko (ich habe zum Glück keinen Diabetes).

Inzwischen hab ich mich einigermaßen gefangen, hauptsächlich, weil ich im Umfeld positive Erfahrungen mache.

Nimm Dir die Meckerei am Essen nicht so zu Herzen (es liegt NICHT an Deiner Kochkunst!), sondern versuch, das Essen nicht mehr zum Hauptthema zu machen. Am besten päppelst Du Deinen Freund auf, indem Du zwar noch kochst, aber einfach drüber weggehst, wenn er das Essen nicht will und gar nicht mehr darüber redest. Frag ihn, wie er sich fühlt. Aber bedräng ihn nicht mit Wochenplänen usw. Versuch, ihn aufzuheitern und nicht selbst auch noch genervt zu klingen. Er WEISS, daß er Dir Kummer macht, weil Du Dir soviel Mühe mit dem Essen gibst und er es dann nicht will. Mit Sicherheit kann er aber gar nicht anders :-(
Was mir geholfen hat, aus dem Tief rauszukommen, war menschliche Anteilnahme. Vorwürfe, auch stumme, hätte ich nicht ertragen. Mein Freund hat sich instinktiv richtig benommen, der war zwar geschockt, weil er nicht wußte, was damit auch auf IHN zukommt, hat dann aber gemerkt, daß ich wild entschlossen war, mich nicht unterkriegen zu lassen. Jetzt läßt er mich machen, wie ich es für richtig halte, und schluckt auch mal eine Bemerkung runter, wenn ich mal ungerecht werde (die gute Seele :-))
Ich bin zwar immer noch nicht wieder so der große Esser, aber wenigstens nehm ich nicht mehr so rasant ab, die Lebenslust ist zurückgekommen und mit ihr der Appetit.
Alles Gute für Euch! :-)

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