THEMA:

Hallo an Alle,
Ich müßte dringend ein paar Kilos abnehmen, bei einer Größe von 1,50 cm wiege ich im Moment 66 kg und fühle mich nicht sehr wohl dabei. Aber unter der Dialyse ist das ja sehr schwierig. Wie habt ihr das gemacht ? Gemüse und Obst sind ja eh tabu für mich, da ich Probleme mit dem Kalium habe.
Ich hoffe sehr auf eine Antwort von Frau Dr. Schwiegelsohn.
Vielen Dank
Cori

Hallo,Cori,
ich stecke mitten in einer Gewichtsreduktion und habe bis jetzt knapp zehn
Kilo runter. Ich orientiere mich an der Dialysefibel Alles ist erlaubt und
stelle für die ganze Woche einen Plan auf.Drei Mahlzeiten am Tag und nach
17.00 Uhr esse ich nichts mehr. Meine Kaliumwerte sind allerdings ok,
doch mein Phosphat ist schnell zu hoch. Ich halte mch auf jeden Fall an die Mengen,die angegeben sind.Anfangs ist es mir recht schwer gefallen,doch mittlerweile geht es ganz gut. Ab und zu gehe ich auch gern mal essen - das muß auch sein.10 kg habe ich noch vor mir. Ich wünsch Dir viel Erfolg
Und wenn Du mehr wissen willst,melde Dich.
Ciao Sanne

Hallo sanne,

Gerne würde ich mich mit Dir darüber austauschen. Hier meine Mail-Adresse:

Mich würde interessieren, was Du so tagsüber isst, und wieviel davon.
Da ich ein absoluter Sportmuffel bin, macht es die Sache auch nicht leichter.
Ich würde mich freuen, bald von Dir zu hören, bzw.zu lesen.
Liebe Grüße
cori

Hallo sanne,

Gerne würde ich mich mit Dir darüber austauschen. Hier meine Mail-Adresse:

Mich würde interessieren, was Du so tagsüber isst, und wieviel davon.
Da ich ein absoluter Sportmuffel bin, macht es die Sache auch nicht leichter.
Ich würde mich freuen, bald von Dir zu hören, bzw.zu lesen.
Liebe Grüße
cori

Hallo Cori,
zunächst einmal dürfen Dialysepatienten nur sehr langsam abnehmen indem gleichzeitig die körperliche Aktivität vermehrt wird (obwohl Sie ein Bewegungsmuffel sind, sollten Sie dies beherzigen). Schränken Sie lediglich die Nahrungszufuhr ein, so ist es sehr leicht möglich, dass sie nicht genügend Vitamine und Spurenelemente zu sich nehmen. Hinzu kommt, dass der Körper bei Nahrungseinschränkung seinen Energiebedarf herunter fährt und Sie dadurch trotz geringerer Nahrungsaufnahme nur wenig oder gar nicht abnehmen. Des weiteren wird bei verminderter Nahrungszufuhr zuerst die Muskelmasse zur Energiebereitstellung herangezogen, bevor die Fettreservoirs abgebaut werden. All diesen Mechanismen kann man nur durch gleichzeitige moderate Ernährungseinschränkung und Bewegungsintensivierung entgegenwirken.

Da die Abendmahlzeit meist nicht mehr direkt für körperliche Aktivitäten benötigt wird ist der Rat nach 17:00 bzw. 18:00 nichts mehr zu essen sehr gut solange Sie nicht Diabetiker sind. Außerdem Rate ich dazu die Anreicherungen mit Sahne, Creme fraiche und dergleichen sowie Sahne/Wasser Alternativen grundsätzlich während der Gewichtsreduktion auszusetzen und statt dessen pro Mahlzeit 1 bis 2 TL hochwertiges pflanzliches Fett wie Rapsöl oder Margarine reich an ungesättigten Fettsäuren zu verwenden. Bezüglich der Kohlenhydrate sollten Sie jeglichen Zucker und Süßigkeiten weglassen. Bei Fleisch und Wurstwaren ist auf die Auswahl fettarmer Stücke wie Putenbrust und Hähnchenbrust oder gekochter Schinken zu achten. Steht Fisch auf dem Speiseplan, können Sie durchaus zu den fetten Sorten greifen, jedoch ist das pflanzliche Öl innerhalb dieser Mahlzeit dann wegzulassen.

Beherzigen Sie all diese Ratschläge und es tut sich nichts bezüglich ihres Gewichts, rate ich Ihnen ein Ernährungsprotokoll anzufertigen und dieses auswerten zu lassen um festzustellen wie Sie Ihre Ernährung gestalten können, um Ihr Ziel zu erreichen. Anmerken möchte ich allerdings, dass Dialysepatienten langfristig bessere Prognosen haben wenn sie etwas über dem Idealgewicht liegen.
B.Schwiegelshohn

Hallo,
verstehe nicht warum von euch niemand ab nimmt. Ich habe in den letzten 6 Jahre fast 10 Kilo abgenommen. Allerdings muß ich sagen dass das meiste davon Muskeln waren.
Ausserdem habe ich bemerkt, dass Patienten die länger an der Dialyse sind, keine Gewichtsprobleme haben, die leider eher an Untergewicht.
Gruß - Andreas

Das Abnehmen geht sicherlicher leichter bei HD Patienten über reduzierte Nahrungsaufnahme und auch mehr Bewegung. Ok und gut soweit. Ich frage mich nur, was soll ich als CAPD`ler machen, der seine Nahrungsaufnahme bereits reduziert hat (das Dialysat sättigt wirklich) und über die GLucosekonzentration einfach zunimmt (guter Verwerter der Glucose in Fett, sagt der Nephrologe). Ich habe seit der CAPD 12 Kilo zugenommen und ich weiß nicht mehr, was ich machen soll, mehr Bewegung mache ich und seitdem halte ich das Gewicht auf hohem Nievau stabil. Hat jemand ERfahrung oder einige gute Tipps ? Danke für Antworten und allen alles Gute hemago

Hallo Hemago
Zunächst muss ich einmal vorwegschicken, dass in Bezug auf Gewichtsreduktion bei CAPD meine Ratschläge lediglich auf theoretischem Wissen und nicht auf praktischer Erfahrung beruhen. Gerade bei CAPD ist es besonders wichtig die Fettzufuhr hochwertig zu gestalten. Dies bedeutet wenig Fett, aber solche Fette die eine optimale Versorgung an den mehrfach ungesättigten Fettsäuren der sogenannten omega-3 und omega-6-Reihe versprechen.
Der Grund liegt darin, dass die gesättigten Fette aus der Nahrung bevorzugt gespeichert werden. Hinzu kommt, die Glukose des Dialysats, die ebenfalls in gesättigte Fette zur Speicherung umgebaut wird. Der Körper verfügt daher über einen Überfluss an gesättigte Fettsäuren. Es ist also sinnvoll die Zufuhr an gesättigten Fetten aus der Nahrung so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Sahne/Wasser Gemischen, Sauerrahm, Butter, Schmalz, Talg, fettreichem Käse, fettem Fleisch, fetten Wurstwaren, Mayonnaise, Produkten mit hydrogenierten Fetten, zum Teil hydrogenierten Fetten, Pflanzenfetten, Kokosfett oder Palmfett so gering wie möglich zu halten.
Hochwertige Fette mit einem guten Verhältnis an omega-3 und omega-6 Fettsäuren sind dagegen Fischöl (neben dem Verzehr von Fisch 1 bis 2 mal pro Woche wird geraten, ist evtl. auch an eine Substitution mit Fischölkapseln zu denken), Nachtkerzenöl (evtl. als Substitution) und zum Abschmecken der Speisen und zur Deckung des Bedarfs an essentiellen Fetten sollte Hanföl, Leinöl, Rapsöl oder Walnussöl dienen. Von diesen Ölen reichen 10 g bis 15 g oder 2 bis 3 Teelöffel pro Tag zur Deckung des Bedarfs an essentiellen Fettsäuren aus. Sollten Sie Margarine verwenden wollen, muss gegebenenfalls die Zufuhr an Öl etwas reduziert werden. Kaufen Sie dann eine Halbfettmargarine die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist.
B.Schwiegelshohn.

Um was für eine Dialysefiebel handelt es sich? Ich muss dringend abnehmen auch wegen meiner Fibromyalgie. Bin -. 56 und hab knapp 70 kg ich will das nicht, fühle mich nicht wohl, esse und trinke kaum noch was, weil es immer alles so schnell drauf ist.. Ich weiß ist falsch

Da ist dieses Buch gemeint Ernährungsatlas für Dialysepatienten

Alles ist erlaubt! Tipps zur richtigen Auswahl.

Diesem Ernährungsatlas können Sie alle für den Dialysepatienten wichtigen Informationen wie Phosphor- und Kaliumanteil, KE Angabe, Kaloriengehalt, Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettanteil entnehmen. So können Sie Lebensmittel wie z.B. Emmentaler und Camembert, untereinander vergleichen und auswählen.

Hans-Herbert Echterhoff, Sabine Echterhoff (Autoren)
Buch | Softcover
298 Seiten
2013 | 8., überarbeitete Auflage
Nephron Verlag
ISBN 978-3-935457-18-7

PS: Übrigens: Hier auf dialyse-online gibt es eine Bücherkiste . Dort sind unter Ernährung noch andere Bücher erwähnt.