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Fleischersatzprodukte 12 Nov 2018 19:43 #509908

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Hallo!
In meinem Raum ist ein Patient, der immer zu hohes Phosphat hat, obwohl er eine ganze Menge Tabletten dagegen einnimmt. Jetzt hat er erzählt, er würde neuerdings vegetarisch essen, kein Fleisch mehr, statt Wurst diese Ersatzprodukte. Er ist der Meinung, daß er dadurch seine Phosphatwerte senken kann. Aber diese Ersatzprodukte sind doch eigentlich nur künstlich, wer weiß, was da alles wirklich drin ist. Oder kann das tatsächlich funktionieren? Oder schadet man sich als Dialysepatient, wenn man sowas ißt? Ich finde dieses chemische Kram jedenfalls nicht sehr appetitlich.
Gruß, Hachiko :hm:

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Fleischersatzprodukte 13 Nov 2018 10:20 #509910

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Ich denke es kommt auf das Produkt drauf an.
Ich meine Tofu kann auch als Fleischersatz dienen und ist total pflanzlich.
Man müssen halt wirklich das Produkt selbst anschauen.

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Fleischersatzprodukte 13 Nov 2018 14:23 #509911

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Hallo!
Ja, stimmt, Tofu ist pflanzlich, aber ich könnte mir vorstellen, daß diese ganzen Ersatzprodukte viel Kalium und auch Phosphat enthalten. Na, falls das der Fall ist wird der Patient bei der nächsten Kontrolle eine böse Überaschung erleben.
Gruß,
Hachiko

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Fleischersatzprodukte 13 Nov 2018 20:16 #509913

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Was ist schon eine ganze Menge Phosphatbinder? :/
Wenn ich einen Döner Kebab esse, brauch ich 3 Phosphatbinder pro Kebab, da ich meistens 2 Stücl nach der Dialyse esse, sind das schonmal 6 Tabletten für eine Mahlzeit :/

Denk dein Kollege hätte mehr davon seine Menge an Phosphatbindern besser zu berechnen, als mit Ersatzprodukten zu experimentieren.
Hab heute meine monatlichen Befunde gekriegt....mein Phosphatspiegel is nur minimal erhöht, dabei sind meine Mahlzeiten sehr Phosphathaltig.
Um zu wissen, ob man die richtige Menge an Phosphatbinder nimmt, muss man seine Lebensmittel schon sehr genau kennen.

Tofu ist übrigens nichts für Dialysepatienten denke ich.
Wird ja aus Sojabohnen gemacht....die haben den höchsten Kaliumgehalt pro Gramm der möglich ist.

1. Sojabohnen (ca. 1800 mg/100 g)
9. Kartoffeln (ca. 420 mg/100 g)

Kommt natürlich auch ein bisserl auf die Herstellung des Tofu und die Zubereitung an.
Hat in jedem Fall aber mehr Kalium als die gleiche Menge Kartoffeln.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 11:55 #509925

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Mein Onkel hatte ein ähnliches Problem, aber das mit Tofu wollte er eh nicht ausprobieren, zum Glück.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 13:00 #509929

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Vegetarische Ernährung wird hier und da schon für Menschen mit Nierenerkrankungen empfohlen. Es ist wie bei jeder wissenschaftlichen Meinung: es gibt die Pro- und die Contra-Meinungen.
Das Problem sind häufig ja die verstecken Phosphate( schmelzsalze etc) also die bösen E-Nummern.
Schmelzkäse sitzt ja auch voll davon, während Schnittkäse ganz unterschiedliche Phosphatwerte haben kann. Viele verarbeitete Lebensmittel haben aus Fertigungsgründen solche chemischen Zusätze. Und diese vegetarischen Würste etc. sind ja sehr hochverarbeitete Stoffe. Meistens enthalten sie große Mengen an Salz, um den Geschmack zu heben. Also eher suboptimal.
Tofu an sich, z.B. gebraten, hat recht moderate werte (Kalium 145/Phosphat 225) im unverarbeiteten Zustand sogar noch weniger. Ein bratling aus Kichererbsen ist phospahtmässig auch ok. -ohne Ei- oder die Jackfruit. Die hat zwar viel Kalium, aber wenig Phosphat.
Man muss sich einfach mal ausführlich mit der vegetarischen Küche auseinandersetzen... und auf stark verarbeitete Lebensmittel verzichten.
Sonst kann man ja auch gleich ein leckeres Gulasch aus Radiergummi essen.
Meine Nährwerte ziehe ich aus "der nährwerttabelle" von der Deutschen Gesellschaft für Erbährumg e.V.
Die ist aktuell und super ausführlich. Ich habe sie als eBook auf dem Handy und so alle Nährwerte schnell dabei, wenn ich mal unterwegs bin.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 16:19 #509941

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Gute Idee: Radiergummi-Gulasch, garantiert kalium- und phosphatfrei.

Aber mal im ERnst: KOmmt man als Dialysepatient bei vegetarischer Ernährung auf sein Eiweiß?
Das stelle ich mir unzureichend vor. Da muss man dann viel Quark und Eier essen? Was ist dann mit dem Phosphat? Ich versuche, nicht jeden Tag Fleisch zu essen, sondern auch Fisch oder Kartoffeln mit Ei, zudem viel Quark. Aber ganz ohne Fleisch würde ich nicht auskommen.

Fleischersatzprodukte würde ich wegen der hohen Verarbeitung nicht zu mir nehmen.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 16:33 #509944

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Tofu hat weniger Eiweiß als Fleisch oder Fisch und enthält wenig Phosphat. Das gilt für den unverarbeiteten Tofu. Der schmeckt erst mal nach nichts. Man kann ihn braten, panieren, roh essen, einlegen etc. Das Angebot ist mittlerweile vielfältig, es gibt geräucherten Tofu, Tofu mit Mango, mit Basilikum mit Curcuma ....
Bei den verarbeiteten Tofus auf Zusätze und Salzgehalt achten. Und Tofu ist auch ein bisschen Weltanschauung.

Bei zu hohen Phosphatwerten könnte man versuchsweise auf Biowurst ausweichen, die ist zumindest ohne Phosphatzusatz. Oder beim Metzger des Vertrauens fragen. Auch dort gibt es einige wenige Wurstsorten ohne Phosphatzusatz und billiger als Bioware.
Biowurst gibt es mittlerweile in jedem Lebensmittelgeschäft. Aber auch hier: Biosalami z.B. hat über 4 g Salz/100 g.

Nährwerte, auch Mineralstoffe usw gibt es auch im Debinet.
www.ernaehrung.de/lebensmittel/

Oldman

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 19:05 #509950

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@Christian
Bei uns berechnet niemand selber, wieviel Phosphatbinder er einnehmen muß, das wird vom Arzt festgelegt("zu jeder Mahlzeit xxxxxxxTabletten"). Wieviel dieser Patient genau nimmt weiß ich natürlich nicht, ich höre nur öfter, daß ihm gesagt wird, er würde ja schon soviel davon einnehmen, das könne man nicht mehr erhöhen.
@Sie36
Ich glaube kaum, daß der Patient sich überhaupt näher mit vegetarischer Ernährung oder Inhaltsstoffen etc. beschäftigt hat. Er glaubt eben, wenn er Fleisch einfach wegläßt, würde es was bringen. Dabei sollte man eigentlich denken, daß er sich ein bißchen mit sowas auskennt, er ist erst 40, Sportler und auch sein Beruf hat was mit Sport zu tun. Aber das ist ja nicht mein Problem. Ich habe jedenfalls nicht vor, vegetarisch zu essen, nur von Gemüse würde ich nämlich gar nicht satt werden. Und künstliche Ersatzprodukte finde ich unappetitlich.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 22:15 #509959

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Hachiko..
Also ich hab gesagt bekommen pro phpunkt bitte 2 Binder nehmen.
Daher hab ich schon immer mal genau nachgesehen. Und begriffen: wenn's zum Frühstück nur ne marmeladensemmel gibt, braucht's keine Binder.
Im Anfang hab ich aber den Michshake um 10 Uhr regelrecht vergessen.

Soja mag keiner bei uns.. schon wg des Geruches.:stumm:

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 22:21 #509960

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Dazu würde vielleicht eine Ernährungsberatung helfen.

Erst mal genau Protokoll führen
Wann wird was gegessen.
Und damit die Beratung Löchern

Nur auf Tofu umzusteigen , ohne genau zu wissen was man für Fehler gemacht hat, scheint nicht zielführend zu sein.
Sicher gibt's irgendwo nen Denkfehler.

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Fleischersatzprodukte 14 Nov 2018 22:49 #509961

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@Hachiko
Ich kann bei mir auf der Dialyse auch fragen, wieviel Phosphatbinder ich für dieses oder jenes Gericht brauche. Da krieg ich dann aber oft von 3 verschiedenen Schwestern 3 verschiedene Antworten.
Einen Ernährungsberater kriegt man in meinem jetzigen Spital nur sehr schwer zu Gesicht.
Also muss ich wie nierentisch im Internet die PEP-Werte googeln und schauen, welche Art von Fleisch oder Gericht wieviele Einheiten hat und das Gewicht der Speise schätzen.
Wenn ich z.B. Schinkennudeln esse, nachlesen wieviel Phosphatpunkte jede Zutat hat und nach Punkten rechnen oder den Phosphatgehalt direkt googeln und umrechnen.
Also in dem Fall den Phosphatgehalt von Schinken, Nudeln, Eier und sonstigen Zutaten....ja ich ess meine Schinkennudeln mit Ei für mehr Eiweiß, und Dotter hat viel Phosphat.

Bei meinem Döner Kebab dachte ich erst, 2 Phosphatbinder müssten reichen, da hat sich die Tabelle aber geirrt.
Hab mich 1nen Monat lang nur von Döner ernährt, 2 Phosphatbinder pro Döner genommen, ansonst alles Phosphathaltige gemieden....und der Phosphatspiegel ist in die Höhe geschossen.
Wenn man lieb bittet, kann man auch jede Woche seinen Phosphatspiegel messen lassen, wenn man einen triftigen Grund dafür hat.
Selbesexperiment mit 3 Phosphatbindern wiederholt und der Phosphatspiegel war nur minimal erhöht.

Die EU hat sogar 2017 überlegt den Döner Kebab zu verbieten, weil zusätzlich Phosphat zugesetzt wird, damit das Fleisch am Spieß besser zusammenhält und nicht beim abscharben auseinander fällt.
Darum kann er auch nicht nur 3 PEP haben wie im PEP-Programm angeführt wird. Jedes Produkt kann eben unterschiedlich hergestellt und verarbeitet werden.

Offiziell soll ich 3 Phosphatbinder zum Mittagessen und 2 zum Abendessen nehmen.
Als ich meinem Chefarzt gesagt hab, ich nehm aber 6 Phosphatbinder wenn ich 2 Döner Kebab esse und ihm das genau erklärt hab, hat er nur gemeint, dass ich verstehe was ich tue und so weiter machen soll :P
War auch bei der letzten monatlichen Untersuchung mit meinem Phosphatspiegel SEHR ZUFRIEDEN d^_^b

P.S.
Den unberechenbarsten Kalium und Phosphatgehalt haben übrigens Früchte mit hohem Wassergehalt, weil diese Kalium und Phosphat als Düngemittel bekommen und somit Rückstände in unterschiedlichster Konzentration im Fruchtwasser zurückbleiben können, sofern nicht paar Wochen vor Ernte auf Dünger verzichtet wird. (google: NPK-Dünger)
Das Wasser in einer gut gedüngten Wassertonne hat also mehr Phosphat und Kalium als die meisten Lebensmittel :/

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Fleischersatzprodukte 15 Nov 2018 06:46 #509962

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Christian schrieb: Den unberechenbarsten Kalium und Phosphatgehalt haben übrigens Früchte mit hohem Wassergehalt, weil diese Kalium und Phosphat als Düngemittel bekommen und somit Rückstände in unterschiedlichster Konzentration im Fruchtwasser zurückbleiben können, sofern nicht paar Wochen vor Ernte auf Dünger verzichtet wird. (google: NPK-Dünger)
Das Wasser in einer gut gedüngten Wassertonne hat also mehr Phosphat und Kalium als die meisten Lebensmittel :/


"Viel hilft viel" sagt so mancher Landwirt und düngt kräftig. Neben NPK-Dünger ist auch Klärschlamm nicht ohne. Er enthält einiges an Schwermetallen (Cadmium, Kupfer ...) die nicht nur für Nierenkranke gefährlich sind. Es gibt zwar eine Klärschlammverordnung mit Überprüfung des Schwermetallgehalts, aber in welcher Menge pro Ackerfläche der Klärschlamm ausgebracht wird, ist Sache des Anwenders.

Wieder mal der Hinweis auf Bioware: hier wird grundsätzlich auf Klärschlamm und NPK-Dünger verzichtet.
Übrigens: besonders wässriges (überdüngtes) Obst oder Gemüse schmeckt auch nicht besonders.
Der Verbraucher hat es in der Hand was auf den Tisch kommt. Und für gesundes Essen gebe ich gern ein bisschen mehr aus.

Oldman

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Fleischersatzprodukte 15 Nov 2018 12:15 #509968

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Ist halt wie bei allem. Es sollte in Maßen sein. Übermäßiger Fleischkonsum ist genauso wenig gesund wie ein übermäßiger Konsum dieser Fleischersatzprodukte.

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Fleischersatzprodukte 15 Nov 2018 14:44 #509974

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Da gebe ich Dir recht. Ich esse auch alles, aber in Maßen (mit langem A ;- )))))) ). So habe ich auch nie das Gefühl, auf alles Mögliche Verzichten zu müssen. Und Döner habe ich noch nie gegessen, ich glaube auch nicht, daß ich da viel verpasse. :-)
Gruß,
Hachiko

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Fleischersatzprodukte 16 Nov 2018 20:23 #509989

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Wenn die Rechner zu blöd ist..
Dafür hab ich inzwischen ne App diät coach dialyse.
Ist eigentlich wie nen oktavheftchen..
Spart rechnerei.
Und man kriegt easy ne Übersicht über längere Zeiträume.
Theoretisch könnt man das Ergebnis auch mailen.

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Fleischersatzprodukte 16 Nov 2018 21:01 #509991

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