THEMA:

Moin, ich habe einen Calciumwert über der Grenze, was am Zemplar liegt, das ich 3x/Woche bekomme (damit das PTH runtergeht). Die Ärztin hat das nun auf 2x reduziert, aber ich soll nun auch weniger Calcium essen. Ich soll weniger Milchprodukte verzehren und auf mein Mineralwasser schauen, das ich aber nur am Wochenende trinke (Durst habe ich nur im langen Intervall).

Mein Eiweißwert ist nach unten hin grenzwertig. Wenn ich jetzt weniger Milchprodukte esse, weiß ich nicht, wie ich mein Eiweiß noch sichern soll. Ich esse ab und zu Quark und am Tag ein Stückchen Käse. Das ist ja so schon nicht sehr viel. Oder doch? Mehr Fleisch möchte ich jetzt auch nicht essen. Das ist schon mehr als früher. Kann mir jemand noch einen Tipp geben? Wäre schön, danke!

LG, Ulrike

Bei Nudelgerichten lässt sich Eiklar unauffällig untermischen.
Ich ess ja gerne Faschierte Hörnchen, da lässt sich das beim Kochen gut einrühren. Klappt sicher auch bei fleischlosen Nudelgerichten. Mit ein bissl extra Ei bekommst du auch mehr Eiweiß.

Beim Ei ist ja der Dotter der Kalziumreiche Teil, wenn du den an den Hund oder Mitbewohner verfütterst bist du sicher :D
Der ewige Alptraum eines jeden Dialysepatienten, öfter mal Ei ohne Dotter in die Ernährung einbauen um gesund zu bleiben! (Dabei ist der Dotter doch das geilste am Ei....)

Könntest das Problem auch direkt lösen und hartgekochtes Ei ohne Dotter essen. (ich kann Ketchup und Brot dazu empfehlen :D )

lg
Chris

Ulineu schrieb: ... aber ich soll nun auch weniger Calcium essen.....

Falls Du Calciumhaltige Phosphatbinder verwendest, könnte eine zeitweilige Umstellung auf Calciumfreie Binder den Calciumspiegel senken.

oldman

Liebe Ulrike,
vielleicht solltest du über eine Änderung deiner Therapie nachdenken. Ich habe eine Weile in der Dialyse Parsabiv bekommen. Das hat bei mir sehr erfolgreich das PTH gesenkt und gleichzeitig auch das Calcium.
Liebe Grüße
MaWa

Hallo Ihr,
danke für Eure Antworten.

Ich werde den Arzt morgen mal nach Parsabiv fragen. Bis jetzt habe ich gegen das PTH immer "nur" Vitamin-D-Derivate bekomen, kein spezielles Medikament. Mein PTH ist im Moment gut, so dass die Ärztin das Zemplar reduziert hat. Vielleicht eine Gradwanderung.

Mein Phosphatbinder ist calciumfrei. Da kann ich also nichts ändern.

Was das Ei betrifft: Ich wusste nicht, dass im Dotter viel Calcium ist. Ich esse 2 Eier in der Woche, aber ganz, weil gerade im Dotter das Eiweiß steckt (allerdings auch das Phosphat). Das Dotter ersetze ich höchstens mal im Kuchenteig, auch ohne Hund im Hause. Das kommt dann einfach weg.

Dass das Calcium ansteigt, das hatte ich auch in der ersten Dialysephase. Da haben die Ärzte einmal nicht aufgepasst und ich hatte ein Calcium über 3. Es ist mir gar nicht gut gegangen damals, darum möchte ich jetzt aufpassen.

Schönes Wochenende, Ulrike

PS: Heute war eine andere Ärztin da, die bereit war, mir einiges zu erklären. Ich solle jetzt um Himmels Willen keine Michprodukte vermeiden, also weiter meinen Käse und den Quark essen. Eiweiß habe ich übrigens genug, Dialysepatienten hätten eben nicht so viel im Serum wie Gesunde und mein Calcium sei nicht besorgniserregend hoch. Alles im grünen Bereich. Wieder was gelernt - ich mag die Ärzte, die auf Augenhöhe mit uns Patienten kommunizieren

Moin Ulli
Seit meiner NSD OP in 1993 hatte ich auch mit wechselnden Calcium und Parathormon werten zu tun.Eiweiß braucht der Körper und Calzium ist nun mal in vielen Nahrungsmitteln.
Mangelernährung is auf Dauer nich so gut.
Ich habe seit damals ein Dialysat mit weniger Calcium als die meisten.
Calzium im Dialysat bei mir 1,25 mmol; die meisten Patienten haben 1,5 oder auch 1,75 mmol im Dialysat.
Bei grossen Dialysen kommt das Zeugs aus grosseem Tank.
Ein anderes Dialysat bedutet extra Kanister bestellen.
Nicht weinige Zentren scheuen den Mehr aufwand.
dknoppers

Hiho in die Runde,

eigentlich kommt der Großteil vom Dialysat aus der Osmosemaschine, Osmosewasser wird mit Konzentrat vermischt und wird dadurch zur Dialyseflüssigkeit.
Hab zufällig einen Link zu den unterschiedlichen Konzentraten die Fresenius anbietet herumliegen: www.freseniusmedicalcare.at/fileadmin/da...icht_Konzentrate.pdf

Die Konzentrate sind auf das 45-Fache zu verdünnen, da kommt ein Zentrum mit einem Tank/Container sehr viel besser aus. Ein bissl Faulheit ist wohl auch dabei?!

Als Dialysezentrum bestellt man da wohl 1x Kontainer mit 2er Kalium und 1,5 Kalzium, 1x Kontainer mit 3er Kalium und 1,5 Kalzium und noch ein paar Kanister mit 4er Kalium und 1,5 Kalzium? :/

Wäre jedenfalls interessant, ob sich das Zentrum darauf einlässt für einen Patienten ein anderes Konzentrat zu bestellen?

lg
Chris

Moin Chris

Zentren in Deutschland mit guten Ärzten machen das .
Was du beschreibst ist in der Zwischen zeit leider der Normalfall.
Es ist leichter mit dem Pat. zu meckern als das Gehirn einzu schalten.
Neue Dia Docs haben keine fundierte Ausbildung in BIOCHEMIE oder sehen nur schwarze oder rote Zahlen.
Ich bin froh das ich noch Heimdialyse machen kann.
Bin seit 1980 an Maschine .
Als gelernter E- Techniker habe ich selbst für 5 Jahre von 1981 -1986 in einer Dialyse mit gearbeitet.
Damals wurde das Dialysat füt jeden Patienten mit grossem Holzlöffel im Bottich angerührt.
War natürlich nich so toll manchmal.

VG DK

Übrigens Chris, Misch verhältnis Osmosewasser zu Konzentat ist 1: 36.
Stammt aus den Anfängen als der Herr ALLWALL eine Ölmisch pumpe aus einem Fleugzeugstern motor benutzte.
Dieses Misch verhältnis erwies sich als am besten geeignet.

VG dknoppers

Ich frage mal nach, was ich für ein Calcium bei der Dialyse habe. Bei uns kommt alles aus dem Keller, nicht aus Kanistern. Ciao, Ulrike