THEMA:

Beim TX Vorbereitungsgespräch hat mich die Ärztin gefragt, ob ich mir darüber klar bin, dass für meine Niere jemand vorher sterben muss! Und sie hat mich auf auch psychologische Hilfe hingewiesen, die es an der Klinik gibt!

Ich habe auch hier einige Homepages von Transplantierten gelesen und wie sie auch an den Spender denken - das gab mir zu denken!

Aber da ich schon seit den 70er Jahren einen Spenderausweis habe, bin ich mir über die Problematik im klaren! Ich glaube nicht, dass ich seelische Probleme mit der TX haben werde. Wenn doch, werde ich mir sicherlich schnellstens professionelle Hilfe sichern!

Werner

Lieber Geierlein,
Wenn ich das schon hör Es muss erst jemand sterben damit wir ein Organ bekommen das ist der aller grösste unsinn denn ich je gehört habe.
Es musste noch nie jemand sterben damit wir, bisher alle Transplantierte, ein Organ bekommen. Unsere Spender wären leider auch ohne Organspende von dieser Welt gegangen, durch Krankheit, Unfall,usw.
Wie kann man als Arzt soetwas sagen, für mcih unverständlich.


blume

Hallo,

es stirbt niemand für uns, die Organempfänger. Der Spender wäre auch ohne Organspende gestorben. Diese Formulierung impliziert, daß wir auf den Tod eines anderen warten. Dem ist mit Sicherheit nicht so, ich habe nicht auf den Tod eines anderen Menschen gewartet.
Wofür dankbar sein sollten: Daß der/diejenige bzw. die Angehörigen sich zu Lebzeiten Gedanken darüber gemacht hat/haben und im Falle seines/ihres Todes zur Organspende bereit ist.


Wolfgang

Hallo blume und Wolfgang,
ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Ärztin das so gemeint hat. Gerade beim Thema Organspende kann man bei etwas ungeschickter Formulierung viele Missverständnisse auslösen. Da könnte ich noch einige Beispiele bringen, die mir teilweise auch selbst im Gespräch an Infoständen schon passiert sind – wieder besseren Wissens. :-(

Eine Nierentransplantation (postmortal) setzt natürlich den Tod eines anderen Menschen voraus. Wir warten aber nicht auf den Tod eines anderen Menschen, damit wir transplantiert werden können, sondern wir warten darauf, dass sich unter den eh am Hirntod Verstorbenen eine oder einer befindet, dessen Organ für uns passend ist. Und ich glaube, dass hat die Ärztin auch so gemeint - sonst hätte sie tatsächlich den Beruf verfehlt ...
LG
MaRIO

Hallo Werner,
diese Problematik besteht definitiv bei einigen Patienten. Man trägt ja als Transplantierter dann -hoffentlich für viele Jahre- einen Teil eines verstorbenen Menschen mit sich rum. Und ich habe schon von Patienten gehört, die damit nach der TX tatsächlich ein echtes Problem bekommen haben und psychologische Hilfe in Anspruch nehmen mussten. Eben wegen diesen psychischen Problemen nach der NTX haben die meisten NTX-Zentren mittlerweile auch speziell geschulte Psychologen für solche und andere Probleme im Zusammenhang mit der NTX.
Daher sollte man sich im Vorfeld der NTX auf jeden Fall auch darüber Gedanken machen - da gebe ich Dir 100-prozentig Recht!

LG
MaRIO

Warum muss eigentlich immer meine Wortwahl auseinandergepflückt werden. Sagen wir es so: Ich soll ja eine Leichenspende bekommen - dafür ist aber eine Leiche notwendig!

So besser?

An dem Sinn der Frage bzw. Der Situation änder sich dadurch nichts!

Werner

Danke Mario - so habe ich das auch aufgefasst!

Werner

Genau das hatte ich gemeint - die Ärztin übrigens auch!

Bei der Durchsicht der Homepages hier ist mir auch aufgefallen, dass sich genau darüber viele Gedanken gemacht haben.

Einige wollen auch Kontakt zu den Angehörigen ihres Spenders haben um in irgend einer Form Dank zu sagen!

Damit hätte ich so ein Problem, ähnlich wie z.B. mit einer Lebendspende.

Werner

Es ist genau der Unterschied, um es krass auszudrücken: jemand stirbt und schenkt seine Organe weiter - er stirbt nicht, um seine Organe weiterzugeben. Für mich als Empfänger (Pankreas und Niere ist das der wichtigste Unterschied überhaupt.:-/