THEMA:

Hallo,

vielleicht ist meine Überschrift ein wenig kräftig ausgefallen, aber nachdem ich den gleichlautenden Artikel in der Zeit gelesen hatte, war ich erstmal irritiert.

In diesem Artikel wird beschrieben wie Weltweit ein völlig legaler Handel mit Leichenteilen betrieben wird, wobei hohe Gewinne erzielt werden.
Knochenmaterial, Hornhäute und Herzklappen werden von Firmen aufgekauft , aufgearbeitet und dann an Krankenhäuser und Ärzte verkauft.
Also wenn ich in meinem Organspendeausweis der Gewebespende zustimmen wird aus meinem Körper Profit geschlagen.
Weiterhin wurde in dem Artikel auch aufgezeigt, dass wenn Krankenhäuser ein Organ zur Transplantation entnehmen und gleichzeitig Gewebe entnehmen in einen Interessenkonflikt geraten könnten.
Denn ein Herz wird unentgeltlich zur Transplantation freigegeben aber sollte das Organ nicht zur Transplantation geeignet sein könnte man die Herzklappen mit Gewinn veräußern oder selber nutzen.

Jetzt frage ich mich, ob ich denn selbst einer solchen Gewebeentnahme zustimmen sollte oder diese auf dem Ausweis ausschließen sollte.
Denn der Gedanke, dass jemand aus meinem Gewebe eine Handelssache macht gefällt mir eigentlich nicht.
Weiterhin stellt sich die Frage ob das nicht auch irgendwann dazu führen könnte, dass man seinen Körper gegen Geld nach dem Tode zur Gewebeentnahme freigibt.
Und damit sich nicht mehr die Frage nach Organspende ja oder nein stellt. Sondern auch die Frage lieber Gewebe für Geld verkaufen anstatt Organe nur für ein Dankeschön zu spenden.

Eigentlich hab ich gedacht auch die Spende und der Empfang von Gewebeteilen wäre in Deutschland unentgeltlich geregelt.
Auf der Webseite von DSO-G sieht es im übrigen auch so aus als wenn es Wartelisten für Gewebeteile gibt und nicht irgendwelche Kataloge die für Geld die richtigen Teile anbieten.
Ich hab jedenfalls gerade schon bei Doc Morris Gewebeteile gefunden !

LG Roland

Den Artikel kann man übrigens bei den News auf der Startseite von DO nachlesen.

Roland,danke dass du auf diesen Artikel aufmerksam geworden bist bzw. eingestellt hast. Ich habe versucht, den Artikel in ganzer Länge zu lesen, es ging nicht, mir ist einfach schlecht geworden .
Zum einen über dieses makabre Geschäft, bei dem es nur um den Profit geht, auch bei sog. gemeinnützigen Organisationen und das nicht halt macht vor irgendwelchen Grenzen. Auch das ist Globalisierung (würg)
Zum andern habe ich mich über mich aufgeregt. Da setze ich mich ein für Organspende, gehe auf die Strasse, in die Schulen usw. und bin doch reichlich naiv. Denn ich war damit ein nützlicher Idiot. Denn die Bereitschaft zur Spende ohne einschränkung schließt die Vermarktung der Gewebeteile ein. Und der Interessenkonflikt Organ oder Gewebe war mir so nicht bewußt.
Und deshalb werde ich in nächster Zeit sehr genau recherchieren, was da ab geht und mich gezielt für lebensrettende Organspende und Bereitschaft zur Nierenspende einsetzen, aber gegen diese Art von Geschäft. Und das müssen wir alle machen.
Wenn wir das nicht tun, brauchen wir nicht mehr über Organhandel diskutieren, denn hier findet er statt, mit aktiver Beteiligung (?) der DSO (?) bzw. DSO-G.
Und genaugenommen ist dann die Lebenspende die eigentliche Form einer freiwilligen Spende, und das kann es ja wirklich nicht sein.
Ein sehr nachdenklicher hemago[schock]

Hallo Hemago,

mir ist es genauso gegangen und ich werde den Artikel morgen noch mal in Ruhe lesen und ich hoffe mal, daß sich einige Vorwürfe relativieren.
Aber im Grunde war das alles recht schlüssig.

LG Roland

mir ging es ebenso, ich bin völlig geschockt über die Tatsache an sich und meine Naivität. Natürlich war ich z.B. für eine Widerspruchslösung aber wenn das heißt, daß Gewebe, Knochen usw. aufbereitet und verkauft werden können sehe ich das Ganze in einem anderen Licht. Der Bericht, daß eine 90zigjährige regelrecht entbeint wurde und ihr passende Besenstile in die Beine eingesetzt werden zur Beerdigung.!!! mir wurde schlecht!!!
Ich bin noch gar nicht in der Lage, abzusehen, was das für meine Einstellung zur Organspende bedeutet. Aber so will ich es nicht.
Gruß theodora