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Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 11 Sep 2007 12:02 #448750

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Hallo an alle,

hier ein etwas anderer Beitrag, zur Organtransplantation. www.initiative-kao.de
Es ist schon sehr erschreckend und ergreifend soetwas zu lesen. Leider lesen solche Beiträge, auch Interessierte, die dann sicherlich geschockt sind. Wie kann man da noch vom Gegenteil überzeugen. Bitte teilt mir doch mal Eure Gefühle darüber mit.
Dank an alle
Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 11 Sep 2007 12:34 #448751

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Ich kenne diese Seite schon und muss sagen ich kann zwar auf der einen Seite die Eltern verstehen, aber auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass hier die aufklärenden Ärzte versagt haben. Bzw stellt sich hier wieder genau das Problem, dass man sich erst mit dem Thema Organspende beschäftigt, wenn es kurz vor knapp ist und in einer Situation, in der man eh schon überfordert ist, weil man von einem geliebten Mensch ABschied nehmen muss, kann man sich mit dem Thema nicht richtig auseinandersetzten. Meiner Meinung nach sollte hier an der Gesetzgebung kritisiert werden, die jeden Mensch - so wie z.B. in Österreich - dazu veranlassen sollte sich mit dem Thema Organspende zu befassen, bevor man mit solch einer Situation konfrontiert wird. Dann entstehen solche Probleme gar nicht erst, zumindest nicht in dem Ausmaß und man weiß Bescheid, wie der Angehörige entschieden hat. Das war auch der Fehler der Eltern, dass sie sich nie zu Lebzeiten ihrer Kinder mit diesem Thema befasst haben, wofür sie allerdigns nichts können; wer rechnet schon mit sowas?! Also, ich kann nur nochmal betonen, dass das eindeutig ein Versagen der Politik in dieser Beziehung ist![augenroll][augenroll]

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 11 Sep 2007 14:33 #448752

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Stünden die Betreiber dieser Seite auf der anderen Seite, würden sie sich über so was keine Gedanken machen und nur jeden Strohhalm ergreifen, der wieder ein unabhängiges Leben ermöglicht. Mit solchen Informationen ??? kann man sich ausrechnen, daß die Zahl der Organspender weiter sinken wird und die Lebendspende weiterhin einen größeren Stellenwert einnehmen wird.
Gruß
Brandy

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 11 Sep 2007 15:11 #448753

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Hallo Brandymaus,

genau so sehe ich das auch. Obwohl es gibt halt immer zwei Seiten einer Medaille.
Auch die negative sollte in anbetracht einer Organspende auch gesehen werden. Nur sollte man sich nicht von eventuellen Einzelfällen bekloppt machen lassen.
Mir war aber ehrlich gesagt schon ein bisschen mulmig, weil mein Liebster mir just in diesem Moment offenbarte, daß er nun einen Organspendeausweis hat. Da steht drauf, daß i c h im Falle diese Entscheidung treffen soll. Schluck. Das war erstmal ein Schlag. Er hat den Beitrag auch gelesen, und war genauso wie ich darüber erschrocken, daß Organentnahmen ohne Vollnarkose vorgenommen wurden. Darüber war mir bisher nichts bekannt. Es muß wirklich mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, so meine Meinung. Alles Liebe und Gruß. Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 11 Sep 2007 19:38 #448754

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Hallo Power,

also das verstehe jetzt mal jemand. Frau Greindel (so heißt doch die Dame, die einen regelrechten Feldzug gegen Organspende führt) lässt doch keine Gelegenheit aus, in jeder Talk-Show, die Organspende zum Thema hat, zu betonen, dass Hirntote narkotisiert werden und dies der Beweis sei, dass die Toten eben nicht tot wären, sonst bräuchten sie ja keine. Jetzt plötzlich soll es falsch sein, dass sie nicht narkotisiert werden? So oder so, die fanatischen Gegner (nicht solche, die berechtigte Zweifel, Fragen und Sorgen haben) drehens eh so, wie es passt ob mit Narkose oder ohne, alles wäre aus deren Sicht irgendwie falsch.

Apropos o.g. Seite. Die hatten wir hier schon öfter zum Thema. Eigentlich sollte sie gar nicht erwähnt werden. Ich habe noch nie im meinem Leben etwas unsachlicheres und fanatischeres gelesen. Selbst hier im Forum gehts wesentlich gemäßigter und kompetenter zu, obwohl wir alle ein Interesse daran haben könnten, genauso fanatisch in die andere Richtung zu schießen. Hier aber werden wenigstens alle Seiten beleuchtet und die Sorgen der Menschen da draußen verstanden, wobei o.g. Seite ausschließlich Ängste schürt und Halbwahrheiten und Lügen verbreitet. Die reinste Propaganda - einfach unerträglich.

Viele Grüße
chrisi

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 00:03 #448755

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Hallo!
Die Seite ist ja ganz schön heftig, vor allem laienhaft. Ich bin Krankenschwester und ich weiß, dass wenn man bei einem massiven Schädelhirntrauma die Maschine abstellt, ist Schluß. Es ist nur die Maschine, die den Patienten beschnauft und den Kreislauf in Gang hält und nicht mehr. Solche Seiten sind unverantwortlich und man braucht sich nicht wundern, wenn es so wenige Spender gibt. Wenn ich in dem Jargon sprechen würde, müßte ich den Verfassern der Seite klarmachen,daß sie froh sein müßten, wenn ein ein Teilstück der Verstorbenen nicht auf dem Friedhof verfault.
quetsch

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 09:17 #448756

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Hallo quetsch,

verstehe mich bitte jetzt nicht falsch, aber ich habe auch 20 Jahre in der Medizin gearbeitet, und ich habe einige unfähige Ärzte kennenlernen dürfen. Im Moment, bin ich ehrlich gesagt etwas verwirrt. Warum wird eine Organentnahme denn nicht unter Narkose gemacht? Ich selbst wäre auch beruhigter. Im Ausland soll es doch auch so durchgeführt werden. Mein Grundgedanke, ist eigentlich ein anderer, denn ich wollte mich positiv darüber aussprechen. Zur Zeit, bin ich nicht ganz von der Sicherheit überzeugt, und hoffe sehr, daß Ihr mir dabei helfen könnt, wieder Vetrauen zu fassen. Dankeschön schonmal, für Euer Interesse. Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 09:23 #448757

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Hallo quetsch,
mich würde mal interessieren wie man gewöhnlich (bei Nicht-Organspendern) mit Hirntoten umgeht. Gibt es da ein einheitliches vorgehen, wer über das Abschalten der Geräte entscheidet und wie der Todeszeitpunkt festgestellt wird? Ich selbst habe in dieser Sache eigentlich nur theoretisches Wissen. Bei den paar Einzelfällen die ich auf Intensivstation mitbekommen habe, hat der zuständige Oberarzt alleine entschieden, allerdings bei sehr schwer vorerkrankten Patienten. Wie sieht das sonst tatsächlich praktisch aus?
Insgesamt muss man sagen, dass einem dieses Thema in der normalen Ärzteausbildung nicht nahegebracht wurde und wohl erst in der Anästhesisten-Facharztweiterbildung thematisiert wird. Man solte aber offensiver mit dem Thema umgehen um Transparenz zu schaffen und damit die Ängste der Öffentlichkeit etwas zu besänftigen. Das Sterben ist ja irgendwie normal und betrifft uns alle.
Grüsse Grille

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 09:55 #448758

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Hallo Power1
Warum und ob die Organe in Narkose entnommen werden, weiß ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, daß es deswegen ist , um die Muskeln zu relaxieren, weil es technisch dann leichter geht.Muskeln und Sehnen stehen unheimlich unter Spannung.
quetsch

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 10:06 #448759

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Hallo quetsch,

soweit meine Informationen reichen, wird die Organentnahme n i c h t unter Narkose vorgenommen. es wird wohl lediglich ein Muskelrelaxans gegeben.
Wie weit ein Hirntoter, noch ein gewisses Schmerzempfinden hat, ist auch nicht
ganz klar. Also warum keine Narkose? Für mich, wäre das eine solche Beruhigung, und für viele anderen Willigen sicherlich auch. Meine Überzeugung, ist immer noch, daß es eine gute Sache ist, aber ein wenig mehr Transparenz, wie grille auch geschrieben hat, und die Zusage einer Vollnarkose, trotz Hirntod, würde ich für gut befinden.
Grüssle
Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 10:08 #448760

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Hallo grille!
Wenn man den Hirntod festgestellt hat, wird man die Angehörigen informieren und besprechen, wie es aussieht. Dann wird normalerweise die Beatmung abgestellt und auf dem Monitor die Herztätigkeit verfolgt, bis zur Nulllinie und dies ist der Todeszeitpunkt.
Bei schweren Schädelverletzungen wurden die Ergebnisse aller Unterduchungen zusammengetragen und dann das Vorgehen besprochen. Bei manchen Befunden war klar, dass überhaupt keine Chancen bestanden und es wurde dann wie oben erklärt vorgegangen. Es kam dann auch immer darauf an, ob die Angehörigen mit dabei sein wollten oder nicht.
quetsch

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 10:22 #448761

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...in unseren Organspendeausweisen haben wir einfach handschriftlich dazu geschrieben: Organentnahme nur in Vollnarkose.
Ronnie

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 11:15 #448762

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Hallo Ronnie,

ja, daß ist genau das, was wir auch machen werden.

Grüssle

Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 11:17 #448763

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Hier ist der Ablauf einer Organentnahme in einem Papier der DSO nachzulesen (pdf-Datei): KLICK

Auch das Thema der Narkose wird erklärt.

VG
MaRIO

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 11:38 #448764

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Hallo quetsch,

vielen Dank für Deine Erklärungen. Wie ich sehe, ist aber die Hirntoddiagnostik wesentlich einfacher als bei den Organspendern, was ich in einem Lesebrief an eine Tageszeitung schon mal zum ausdruck brachte: Die Hirntoddiagnostik im Rahmen von Organspenden bringt mehr Sicherheit (und nicht weniger, wie oft kolportiert). Und wenn man tod ist spielt die Frage nach der Narkose nur eine untergeordnete Rolle, als Relaxans zur Organentnahme, wird aber leider falsch verstanden (warum Narkose? vielleicht bin ich doch nur ein bisschen tod!).
Übrigens finde ich sollten Organspende-Unwillige eigentlich auch für die Widerspruchslösung sein, da sie nur dann sicher sein können nicht als Organspender herangezogen zu werden, anstatt diese Entscheidung den überforderten Angehörigen zu überlassen.
Grüsse Grille

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 18:21 #448765

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Also, ich kannte diese seite noch nicht, war aber im ersten moment schockiert über die meinung die dort vertreten ist. Natürlich ist es schrecklich, und jede Eltern die Ihr Kind bei einem Autounfall verlieren sind nur noch zu bedauern. Allerdings sollte man sich vorstellen: man hat ein Kind das früh eine Nieren-Diagnose bekommt, und schaut dem Kind Jahre lang beim Leiden zu (angefangen bei den ständigen Blutabnahmen) bis hin zu Dialyse, Transplantation, und ein auch dann noch möglicher Tod der immer mitlebt. Ich bin noch keine Mutter, aber irgendwie stelle ich mir das Leiden über Jahre mitzumachen schrecklich vor (nicht das nur leiden ist, aber Ihr werden versten was ich meine...)

Ich habe die Email als Anhang hiei dran gehängt, welche ich den Damen und Herren geschickt habe. Musste das einfach los werden.
Aber nicht falsch verstehen, ich will niemand zur Organspende zwingen, ich würde mir nur wünschen das jeder seine Entscheidung zu lebzeiten trifft und Schriftlich FIXIERT! Weiß aus eigener Erfahrung wie schwer es für Familie ist eine Entscheidung für andere zu treffen, wenn man deren Wünsche und Lebensvorstellungen nicht kennt...

Mfg



ANHANG:

Ich bin der Meinung, das JEDER Bürger ab dem 18. Lebensjahr gezwungen werden muss sich seine Gedanken über Organspende zu machen. Und seine Entscheidung (ob JA oder NEIN) sollte auf dem Einwohnermelderamt oder dem Führerschein vermerken(Wird in anderen Ländern so gemacht!!!!!)! Dann stehen die Ärzte und Angehörigen nicht vor der Wahl und vor dem Problem wenn man nicht weiß was der Mensch eigentlich will, oder wollte. Auch Eltern sollten sich Ihre Gedanken machen was sie für die Kinder wollen. Und wenn man für sich selber weiß was man will, ist es dann nicht auch leichter für Partner/Kinder/Familie zu entscheiden wenn es von Nöten ist? Außerdem ist man so auch gefordert sich über das alles zu informieren...

Jetzt noch eine frage die Sie bestimmt häufig gestellt bekommen: Wie würden Sie denken wenn Ihr Kind ein Organ braucht, Sie selber aber nicht in Frage kommen? Wären Sie nicht auch dankbar für ein Organ, auch wenn ein anderes Leid daran hängt?

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 20:51 #448766

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Hallo AnneTuti,

jetzt schreibe ich doch noch was dazu, obwohl ich mich eigentlich aus der Diskussion raushalten wollte.
Aber Deine Forderung, dass jeder über 18 gezwungen werden soll über Organspende nachzudenken hat mich nun doch zum schreiben bewegt.

Grundsätzlich sollte man die Organspende nämlich immer von zwei Seiten sehen. Aus Sicht des Spenders und deren Angehörigen und aus Sicht des Empfängers, des Wartenden. Wir neigen oft dazu, die Geschichte nur aus unserer Sicht, mit unseren Interessen, nämlich möglichst vielen zur Verfügung stehenden Organen und einer kurzen Wartezeit, zu sehen.

Es gibt aber eben noch die andere Seite. Diese andere Seite geht gezwungenermaßen einer Organspende voraus. Nämlich der Tod des Spenders und das damit verbundene Leid der Angehörigen.
Wie kommen wir als Betroffene dazu, von irgendjemand zu fordern, er solle doch über seinen Tod nachdenken und ob er dann bereit ist seine Organe zu spenden? Nur weil Du oder ein Anderer krank ist und man ihm damit helfen könnte? Haben wir ein Recht auf diese Hilfe, auf ein neues Organ? Ich denke nein.
Das einzige was man tun kann, was Du tun kannst, ist aufzuklären. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn Du es gut machst wird darüber nachgedacht – oder eben auch nicht. Alles ist zu respektieren!

Was mir bei dem gesamten Thread auffällt – es wird viel spekuliert aber so richtig weis man oft über die Organspende, über den Organspendeprozess und die Vorraussetzungen nicht Bescheid. Auch die erwähnte Seite dieser Dame wurde wohl nur teilweise gelesen. Denn diese Dame schreibt ganz eindeutig, dass sie eine Transplantation generell ablehnt. Bei sich und auch bei ihren Kindern. Diese Meinung hat sie auch schon in Fernsehsendungen vertreten. Sie würde ihren eigenen Kindern also auch nie ein Organ spenden. Ansonsten gilt, was Chrisi dazu schon geschrieben hat. Es wird durch Halbwahrheiten, weglassen von Fakten und Beiträgen von Medizinern/Professoren aus Unis die keiner kennt, Angst und Unsicherheit geschürt. Nicht ohne Erfolg, wie man sehen kann.

Zur Narkose: „Der nachgewiesene Hirntod beweist, dass alle Schmerzempfindungen ausgefallen sind. Deshalb ist keine Narkose notwendig. Sie ist, im Gegenteil, völlig absurd, weil das Narkosemittel nicht mehr das Gehirn erreicht, denn das Gehirn ist nicht mehr durchblutet. Der Hirntod ist, ganz brutal ausgedrückt, die umfassendste Narkose, die man sich vorstellen kann.“ – so Heiner Smit (DSO) in einer Sendung des ZDF vom 20.5.07.

Man schimpft auf die Politik als die Verantwortlichen für die lange Warteliste und fordert eine Regelung wie in Österreich. Diese Diskussion ist in Deutschland längst durch, eine Regelung wie in Österreich wird nicht kommen. Sie ist auch nicht notwendig wenn das bestehende Transplantationsgesetz konsequent umgesetzt wird. Die wahren Gründe für den Organmangel, die ungenügende Beteiligung der Krankenhäuser, haben wir schon häufig angesprochen. Die Politik spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

„Muskeln und Sehnen stehen unheimlich unter Spannung“ – sie stehen nicht unter „Spannung“ sondern es kann zu Spontanreflexen, ausgelöst über das Rückenmark, kommen.

Die Organspendezahlen sinken seit 2004 nicht mehr, sondern sie steigen.

VG
MaRIO

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 21:27 #448767

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Hallo Anne,

deine mail war bestimmt gut gemeint, aber da beißt du bei Frau Greindel &Co. auf Granit. Die Dame ist verbittert, lässt keine anderen sachlichen Argumente gelten und hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, gegen alles anzugehen, was auch nur im Entferntesten mit Organspende zu tun hat. Sie hat ihren eigenen hirntoten Sohn irgendwann einmal freigegeben und die Ärzte dort waren wohl in ihrer Vorgehensweise nicht besonders geschickt. Das hat der guten Frau einen Knacks fürs Leben versetzt, wahrscheinlich kommt sie nicht über den Tod ihres Kindes hinweg (was ja auch zu verstehen ist, aber die Organempfänger können als allerletztes was dafür). Die Dame gibt nix, will nix und ihre verbliebenen Kinder angeblich auch nicht.
Lange Rede - kurzer Sinn: Auf die Tränendrüse drücken bringt nix, weder am Organspende-Stand, noch im Bekanntenkreis oder bei Freunden und schon gar nicht bei der gerade diskutieren Seite. Wir sollten uns alle mit der Thematik beschäftigen und die Leute aufklären, die aufgeklärt werden wollen. Das setzt aber voraus, sich vorher selbst gut zu informieren. Mitleidshascherei ist total falsch. Übrigens- ich will nicht wissen, wieviele mails dieser Art dort im Papierkorb gelandet sind. Bringt nix, schlimm genug, dass wir hier drüber reden und ungewollt Werbung machen (mich inbegriffen).

Dir alles Liebe
chrisi

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Sep 2007 21:29 #448768

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Ich wusste doch, warum ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, wie sehr ich Deine Beiträge meist schätze.

Danke. Insbesondere zu dem Punkt, dass man niemanden zwingen kann, sich mit dem Thema (und damit dem eigenen Tod oder dem enger Angehöriger) zu beschäftigen, wenn er nicht will. Es gibt zum Glück auch ein Recht auf eine gewisse Ignoranz.

Mir sind Diapatienten - insbesondere vor dem Hintergrund, dass man nachgewiesenermaßen an der Dia steinalt werden kann, wenn man ein bisschen vernünftig und flexibel ist - manchmal entschieden zu selbstbezogen in ihren weitgehenden Forderungen nach möglichst viel Organen.

Gruß

joe

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 08:02 #448769

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Guten Morgen Anne Tuti,

grundsätzlich, bin ich über den Zwang des Nachdenkens etwas anderer Meinung, aber ich finde, das das Thema Organspende des öfteren mal angesprochen werden muß. Wie ich schon geschrieben habe, ist gerade das, für mich eine Gratwanderung. Wie klärt man richtig auf, ohne das das Gegenüber sich überrumpelt, oder gezwungen fühlt? Mein Freund, hat die ganze Diskussion mitverfolgt, und letztendlich einen Ausweis ausgefüllt. Richtig überzeugen konnte ich ihn nicht, denn er hat auf seinen Ausweis geschrieben, daß ich dann die Entscheidung treffen soll. Ich war hin und her gerissen. Stimme ich dem zu, dann habe ich eine mega Verantwortung, die ich vielleicht in so einer Situation gar nicht übernehmen kann. Stimme ich dem nicht zu, geht wieder ein potenzieller Spender verloren. Habe mich dagegen entschieden. Somit hat er seinen Ausweis wieder zerissen. Das muß ich akkzeptieren. Zu Deinem Anhang: Ob es dort angekommen ist, oder nicht, oder ob es etwas gebracht hat, ist doch egal. Hauptsache Du hast Dir mal Luft gemacht zu einem sehr brisanten Thema. Ich finde jeder soll das Recht dazu haben, seine eigene Meinung öffentlich zu machen. Liebe Grüsslis Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 09:32 #448770

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Du bist wohl nicht an der Dia, oder ?

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 10:58 #448771

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Ich habe zuletzt 9 Jahre dialyisiert, bis ich im Mai transplantiert worden bin (ich habe - glaube ich - bei Deinem Mann im Nebenzimmer gelegen). Insgesamt lebe ich bereits fast 20 Jahre mit einer Nierenersatztherapie, seit ich 22 Jahre alt bin.

Und ich habe dieser Ansicht schon immer vertreten, genauso wie ich (für mich) Lebendspenden immer abgelehnt habe. Ich empfinde es als Frechheit oder zumindest Gedankenlosigkeit, zu unterstellen man könne eine differenzierte Sicht auf die Dinge nur haben, wenn man selber nicht betroffen ist.

Schade

joe

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 11:10 #448772

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Hallo Brandymaus,

du solltest Hobbits Beitrag nochmal genau lesen. Er hat in allem Recht (das steinalt werden an der Dialyse sei mal dahingestellt- siehe Herzkrankheiten und andere Nebenwirkungen. Herz- und Leberkranke haben diese Möglichkeit ohnehin nicht, die sollten wir nicht vergessen). Die meisten hier im Forum haben ein großes Interesse, warten teilweise dringend auf ein Organ. Da kann man man das Thema kaum objektiv angehen. Wir sollten es aber im eigenen Interesse versuchen, wenn wir ernst genommen werden wollen. Ich habe langjährige Standerfahrung, weiß also, wie die Menschen denken und welche Fragen und Ängste sie haben - dabei sind die allermeisten FÜR Organspende. Wir akzeptieren aber auch die Skeptiker, die Ängstlichen und diejenigen, die mit einem Ausweis lieber noch warten wollen. Sie nehmen sich Infomaterial mit und das ist ok so. Das Problem liegt ohnehin ganz woanders, das aber haben wir hier schon oft besprochen. Wenn das TX-Gesetz endlich mal umgesetzt, das Nichtbefolgen geahntet und sanktioniert würde, hätten wir die Probleme nicht und da ist doch die Politik gefordert, entgegen Rios Meinung (sorry Mario :-)).
Man kann niemanden zwingen, sich einer Problematik zu stellen, die ihn selbst nicht betrifft, aber trotzallem tun es doch überraschend viele. Mit dem Eisenhammer geht nix, nur mit viel Aufklärung und guten Argumenten, aber halt nur bei denjenigen, die es auch wissen wollen.

Alles Liebe
chrisi

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 15:42 #448773

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Hallo Chrisi,

so wie Du hier drüber redest (sachlich + fundiert) ist das höchstens Werbung f ü r Organspende!!

LG
Sabine

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 19:21 #448774

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Wie kommst du darauf, daß du bei meinem Mann im Nebenzimmer gelegen hast ? Kenne ich dich ? Warst du in Bonn ?

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 19:37 #448775

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Hallo Chrisi,
ich stelle das ja nicht in Abrede, ich stelle halt nur - auch in meinem Bekanntenkreis - fest, daß die meisten sich noch gar nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Wenn man das Thema Organspendeausweis anspricht, heiß es ach ne, das brauch ich nicht, das will ich nicht, ich will nicht als leere Hülle beerdigt werden. Aber so richtige Argumente, warum und wieso, sagt einem keiner. Deswegen denke ich, als Wartender und Angehöriger sieht man das einfach alles anders, weil man sich an das bißchen Hoffnung klammert und eigentlich auch dann erst so richtig die Ignoranz vieler Leute bewußt wird. Ich denke auch, daß das von dem jeweiligen Gesundheitszustand abhängt. Am Anfang geht es einem noch ganz gut, doch mit zunehmender Dia-Zeit fällt einem alles viel schwerer, auch das Lebensalter spielt eine Rolle. Mein Mann ist halt schon 59 und seine Kochen und Gefäße sind kaputt. Da war halt die TX die letzte Hoffnung auf noch ein paar Jahre Unabhängigkeit, was ja nun leider nicht eingetreten ist.
Dadurch wird man natürlich noch wütender, denn gäbe es mehr Spender, wäre die Wartezeit auch nicht so lang und vieles bliebe einem erspart.
Und durch solche Berichte werden natürlich die paar Zweifel, die man noch hat, erst recht bestärkt.
Gruß
Brandy

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 22:43 #448776

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Hallo Brandymaus!
Ein Doktor hat mal zu mir gesagt: Wenn man Angehörige auf Organspende anspricht, heißt es oft, ja was hab ich denn davon, wenn ich ja sage? Ich hab ja nichts davon. Er hat damals gesagt, wissen sie, wenn man den Angehörigen 5000DM geben würde, wäre die Entscheidung für sie viel leichter!!! Sehr sarkastisch gesagt, aber glaube mir, mit solchen Aussichten für Spenderangehörige
wäre ein JA leichter zu erhalten.
quetsch

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 13 Sep 2007 23:41 #448777

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Nur hast Du und Dein Doktor vergessen, dass es sich dann nicht mehr um eine OrganSPENDE handeln würde, sondern um einen Verkauf, also den Einstieg in den Organhandel...

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 14 Sep 2007 07:57 #448778

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Hallo Brandymaus,
die Ignoranz der Leute finde ich persönlich auch schlimm, aber auch ich thematisiere das im Moment des öfteren im Bekanntenkreis, und muß die Ignoranten in Schutz nehmen. Da diese nicht betroffen sind, haben sie sich einfach nicht damit beschäftigt. Kann ich verstehen. So erging es mir vor kurzem auch noch. Ich persönlich bin ein Glück noch nicht an der Dia, weiß aber daß das in Zukunft irgendwann auf mich zukommt. Kann also beide Seiten ein wenig nachvollziehen.
Meines Erachtens, ist es echt ein Problem der Aufklärung. Da wird einfach zuwenig unternommen. Ich habe einen guten Vorschlag von jemanden gehört. Die Krankenkassen, sollten ab einem bestimmten Alter, den Leuten unverbindlich aufklärendes Infomaterial unverbindlich zuschicken. Man könnte also nicht mehr sagen, daß man nicht informiert worden wäre. Man hat aber auch die Möglichkeit, das Material ungelesen in die Tonne zu werfen. Was dann auch meines Erachtens akkzeptiert werden müßte. In den Niederlanden, gibt es mehr Organspender. Was machen die anders!? Das was ich unternehmen kann, nämlich das Thema ansprechen, ohne dabei die Menschen zu irgendetwas zu zwingen, tue ich. Aber ich muß auch jede so unterschiedliche Meinung und Entscheidung akkzeptieren und tolerieren. Ich gestehe, daß dies nicht immer einfach ist. Aber man lernt nie aus. Grüsse und alles Gute Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 14 Sep 2007 08:10 #448779

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Halloaaaarioaaaa1
Das ist richtig, es ging ja nur um die -Bereitschaft- ja zu sagen,und wenn der Mensch zu einer -guten Tat- was kriegt, ist er eben eher bereit dazu. Denn oft ist es so, die Angehörigen von Spendern sehen nicht diejenigen, die dringend ein Organ brauchen, um weiterleben zu können, sondern diejenigen, die schon tot sind. Was alles verständlich ist. Wie aber Power gesagt hat, manchmal muß man sich mit den Gedanken befassen, was wäre wenn, wenn es noch nicht so weit ist, um dann im Ernstfall nicht unvorbereitet da zu stehen. Viele Menschen glauben, wenn sie jung sind, daß ihnen nichts passieren kann, aber ich habe gelernt, daß dies ganz schnell anders sein kann.
quetsch
Der Doktor war bestimmt nicht für Organhandel, es war nur eine Überlegung wie man die Spendenbereitschaft fördern könnte.

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 14 Sep 2007 16:47 #448780

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Hallo Power,

Du hast da etwas ganz wichtiges angesprochen - die Information durch die Krankenkassen. Es gibt eine sogenannte Gemeinschaftsaufgabe Organspende in der festgelegt ist, wer alles beteiligt ist an der Information der Durchführung usw.. Ich kann nur von mir ausgehen, aber meine Krankenkasse informiert in ihrer eigenen Zeitung nicht über Organspende. Auf Nachfrage teilte man mir mit, dass das Redaktionelle Entscheidungen wären. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es bei anderen Krankenkassen ebenso aussieht. Sie informieren nicht oder nur unzureichend obwohl sie dazu verpflichtet sind. Übrigens weist auch die Gesundheitsmoinisterkonferenz auf diese Gemeinschaftsaufgabe hin.

Limo

PS: Die Kassen sind natürlich nur ein Teil des Problems.

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 14 Sep 2007 17:14 #448781

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Wobei ich das ja auch nicht verstehe: Ein transplantierter Patiemt kostet die Kassen weit weniger als einer, der lange Zeit an der Dialyse ist. Eigentlich müssten die Kassen ja aus Kostengründen schon daran interessiert sein, dass möglichst viele Dialysepatienten transplantiert werden.

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 14 Sep 2007 19:39 #448782

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Hallo laala,

die Kosten von Therapien sollten wir NIEMALS als Argument für oder gegen eine Therapie heranziehen, sondern immer nur deren medizinischer Nutzen. Der Schuss kann nämlich ganz schnell nach hinten losgehen!

Bsp. Organspende/Organtransplantation:

Wenn wir von Organspende reden, reden wir auch über Lebertransplantationen, Lungentransplantationen und Herztransplantationen. Auch dafür wird natürlich bei der Organspende mit geworben. Die Transplantations-Welt dreht sich nicht nur um Dialysepatienten und Nierentransplantationen.

Ein Herztransplantierter wäre gestorben, wenn er kein neues Organ bekommen hätte.
Ein Lungen- und Lebertransplantierter ebenso.

Nun darfst Du gern nochmal Deine Rechnung aufmachen, was den Krankenkassen billiger kommt.

VG
MaRIO

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 15 Sep 2007 13:18 #448783

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... und das gleiche gilt ja auch für Dialysepatienten, da statistisch gesehen auch ein Nierentransplantierter früher oder später wieder zum Dialysepatienten wird. Damit sind die Dialysekosten eben nur aufgeschoben und nicht aufgehoben.
Grüsse Grille

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 15 Sep 2007 14:12 #448784

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Halo Power,

worin besteht für Dich denn die Gratwanderung eigentlich. Liegt das Problem an Zweifel über den tatsächlichen Todeseintritt zum Zeitpunkt der möglichen Organspende oder liegt das Problem an der möglichen Störung der Totenruhe durch die Organentnahme? Oder würdest Du Dich in einer solchen Situation einfach überfordert fühlen den Tod eines geliebten Menschen so schnell akzeptieren zu müssen?
Der erste Punkt, die Sicherheit der Hirntoddiagnostik, ist wohl der heikelste, da selbst bei uns im Forum befürchtet wird, man sei möglicherweise nicht ganz tot und man möchte sicherheitshalber eine Vollnarkose. Hier muss einfach mehr aufgeklärt werden, von Ärzten und Organisationen, und Transparenz geschaffen werden.
Zu dem zweiten Punkt hat sich auch der nationale Ethikrat geäussert und vergleicht es mit der Anordnung einer Autopsie, die ja bei allgemeinem Interesse (medizinisch, rechtlich) leicht durchgesetzt werden kann. Und wenn eine Lebensversicherungsprämie winkt stimmen auch die Angehörigen zu.
Der dritte Punkt wird durch unsere Zustimmungsregelung verschärft, da die Entscheidung hauptsächlich bei den nächsten Angehörigen liegt. Und wenn dann noch Zweifel über den definitiven Tod dazukommen ist es kein Wunder dass Ängste und Schuldgefühle entstehen, wie auf dieser angesprochenen Site, die man einfach ernst nehmen muss. Und durch die Diskussion und Auseinandersetzung mit diesen Ängsten wird ja schliesslich auch Aufklärung betrieben.
Mich persönlich ärgert z.B. so eine Site wie www.transplantation-information.de/index.html viel mehr. Da wird unter dem Deckmantel der Information ein eigenes Süppchen gekocht. Und anstatt aufzuklären wird provoziert, um anschliessend die eigenen Info-Dienste kommerziell anbieten zu können.
Viele Grüsse Grille

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 16 Sep 2007 09:35 #448786

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Hallo grille,

leider habe ich in der Familie, und in meiner 20 jährigen medizinischen Laufbahn erleben müssen, dass Ärzte keine Halbgötter in weiß sind. Es sind auch nur Menschen, wie Du und ich, und Sie machen Fehler. Durch das Erlebte, hat mein Vetrauen einen großen Knacks bekommen. Man kann den Toten schließlich nicht hinterher befragen, ob er nicht doch ein gewisses Schmerzempfinden hatte. Bitte, was steht denn einer Vollnarkose im Wege, wenn einigen Leuten dadurch die Angst genommen werden würde? Erschreckenderweise, hat mir letztens jemand berichtet, dass es eine Menge Menschen gibt, die ihren Körper eher für die Körperweltenausstellung zur Verfügung stellen würden, als Leben zu retten. Der Knackpunkt für mich ist, dass es, so wie Du es auch schilderst, an der fehlenden Aufklärung und Transparenz liegt. Ich persönlich, finde es sehr wichtig so viel wie möglich über dieses Thema zu reden. Das schürt vielleicht am Anfang auch Ängste, weil man sich auch nicht jeden Tag mit dem Tod, als Tabuthema auseinandersetzt, aber wenn man weiß, wo die Defizite liegen, kann man auch dagegen angehen. Nur weil ein Thema, heikel und angsteinflößend ist, kann man es nicht einfach todschweigen. Und das hat nichts mit Werbung zutun. Anhand der Beiträge, sieht man doch, dass wir, die wir doch irgendwie alle in einem Boot sitzen, Ängste haben und noch der Aufklärung bedürfen. Allen einen schönen Sonntag. Kerstin

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 16 Sep 2007 13:38 #448787

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Hallo Power,

sämtliche Gefühle, Schmerzempfindungen, Bewegungsapparat, alle Vorgänge im Körper werden vom Gehirn gesteuert. Wie also sollte jemand, dessen Hirn definitiv tot ist, irgendetwas spüren können? Das wäre das Gleiche, als wenn dein Auto anspringt, obwohl der Motor kaputt oder gar ausgebaut ist.
Übrigens ein gutes Argument für alle Zweifler: Es gibt keine sicherere Todesfeststellung als der bei einem Hirntoten. Kein anderer Toter auf diesem Planeten wird 2x von 2 unabhängigen Ärzten (die mit TX nichts zu tun haben) auf dessen Tod hin umfangreich untersucht (es gibt Broschüren, da stehen die kompletten Untersuchungen zur Feststellung des Hirntodes drin). Wenn meine Oma tot im Bett liegt, kommt der Hausarzt oder Notarzt und stellt den Todesschein aus - fertig. Eigentlich kann nichts besseres passieren, bedenkt man die immer noch schwelende Angst eines Scheintodes etc.

Alles Liebe und ein langes Leben
Chrisi

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 16 Sep 2007 20:14 #448788

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Hallo Chrisi,
mein Sachverstand, sagt mir auch: Deine Angst, ist unbegründet. Da Angst aber ein weitverbreitetes Gefühl ist, kann man da nicht mit Sachverstand und medizinischen Beweisen rangehen. In der letzten Zeit, habe ich gemerkt, dass ich mit dieser Angst nicht allein bin. Vielleicht liegt es an der mangelden Aufklärung, vielleicht auch daran, dass mein medizinisches Urvertrauen verloren gegangen ist. Und das kann ich nicht durch sachliche Wissenschaft wieder aufbauen, sondern nur, wenn ich darüber rede und mich austauschen darf. Durch die doch so große Resonance hier auf meinen etwas anderen Beitrag, habe ich für mich schon viel herausgefunden, und auch ein Stück Sicherheit wiedererlangt. Danke dafür. Denn eigentlich sehe ich die gute Sache, für die mich angagieren will. Doch müssen dafür erstmal meine Zweifel ein Stück aus dem Weg geräumt werden. Ich hoffe, dass ich so wie Du, darin nur das Gute sehen kann, und meine Zweifel aus dem Weg schaffen kann. Gutes Nächtle und Grüssle

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 17 Sep 2007 08:23 #448789

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Ich habe das aus den Informationen, die Du hier gepostet hast in Kombination mit Deinem Nickname geschlussfolgert. Ja ich war in Bonn. Ich bin am 13.05. transplantiert worden (also wohl wenige Tage nach Deinem Mann) und Ende Juni entlassen.

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Re: Ein etwas anderer Beitrag zur Organspende 12 Okt 2007 09:25 #448792

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Ich habe jetzt gerade mal die erste Seite gelesen - aber die Tendenz ist klar!

Vor 30 Jahren habe ich für mich die Entscheidung getroffen und habe mir einen Organspenderausweis besorgt. Dann mit meinen Eltern, später mit meinen beiden Ehefrauen darüber geredet. Meine Meinung zur Organspende war also sonnenklar - auch zum Weiterleben mit Maschinenhilfe bei Hirntod o.ä.

Das war damals wie heute eine sehr persönliche Entscheidung und meine Meinung ist auch heute in einer Patientenverfügung dokumentiert! Diese Meinung wird in der Familie getragen und das sollte reichen!

Ich will niemanden diese Meinung aufdrängen, nur weil ich nun ne Niere brauche. aber es ist immer wieder interessant, wie sich andere Menschen im Gespräch darüber verhalten. Nur ist mir noch nie jemand begegnet der kategorisch nein gesagt hat - mit Hinblick auf den fragwürdigen Hirntod!

Werner

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