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Organspende muss man sich leisten können 16 Dez 2008 23:49 #448982

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Ich habe meiner Tochter eine Niere gespendet. Wir sind Gott unendlich dankbar für die erfolgreiche OP! Leider gibt es jetzt ein Ärgernis: die Aussage vom Transplantationzentrum, dass mir durch die OP keine Kosten enstehen und ich keinen finanziellen Nachteil erleide, hat sich jetzt im Nachhinein als falsch herausgesellt. Für den Dienstausfall gibt es keine Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber, da es sich bei der Organspende nicht um eine Krankheit handelt, sondern um eine eigene Entscheidung. Meine gesetzliche Krankenkasse - die Gesundheitskasse *hmm?* ersetzt mir meinen Vedienstausfall für diese Zeit nicht, sondern zahlt mir lediglich Krankengeld, obwohl es ja eigentlich keine Krankheit ist Andere gesetzliche Krankenkassen übernehmen den Verdienstausfall übrigens nachweislich zu 100 %. Vor der Transplantation muss ja jeder Spender einen Termin bei der Ethikkommision wahrnehmen, um Organhandel auszuschließen. Ich denke DAS wäre ein Fall für die Ethikkommision: Organspende muss sich der Spender finanziell leisten können! Unglaublich![schock]

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Re: Organspende muss man sich leisten können 17 Dez 2008 06:57 #448983

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Die Kasse des Empfängers muss alle Kosten übernehmen und zwar den Verdienstausfall und nicht K-Geld. Da musst du Dich wehren. Hat mit leisten können nichts zu tun sondern mit Unwissenheit des Sachbearbeiters. K-Geld ist schon deshalb falsch weil der Spender gar nicht krank ist.
Im Übrigen sollte man solche Fragen vorher mit dem Leistungsträger abklären. Darauf wird man auch hingewiesen.

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Re: Organspende muss man sich leisten können 17 Dez 2008 19:00 #448984

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Richtig ist - allen Beteuerungen zum Trotz - dass der Spender Nachteile bekommt, z.B. bei Zuzahlung von Medikamenten und Praxisgebühr. Aber der von dir geschilderte Sachverhalt ist so nicht zulässig, es heißt ausdrücklich, dass dem Spender keine finanziellen nachteile entstehen dürfen, Bei mir hat meine KK die Lohnfortzahlung für meine Frau anstandslos übernommen (DAK), ebenfalls war es so hier mit der AOK. Dies ist zugegebenermassen jetzt 4 Jahre her, abver du solltest unbedingt nachhaken. Bleib am Ball und alles Gute hemago

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Re: Organspende muss man sich leisten können 17 Dez 2008 23:32 #448985

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AOK hat bei euch alles bezahlt?
Die Sachbearbeiterin hatte nämlich angeblich Rücksprache mit dem Vorgesetzten gehalten und dieser hat wohl bestätigt, dass die KK nicht verpflichtet ist Lohnfortzahlungen zu leisten... Jetzt ist erstmal Widerspruch eingereicht, mal schauen was dabei rauskommt...

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 06:53 #448986

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Stimmt die Kasse muss keine LFZ leisten. Aber einfach alle Kosten des Spenders übernehmen. Es gibt in so einem Fall einfach keine Lohnfortzahlung. Wie so sollte sich der Arbeitgeber an diesen Kosten beteiligen. Die Krankenkassen machen den Fehler dass sie das ganze unter dem Thema Krankengeld behnadeln. Und Krankengeld ist hier nicht zu zahlen sondern einfach nur eine Entschädigung für die Kosten bzw. den Verdienstausfall des Spenders. Die KK kann sich hier nicht auf ihren Leistungsumfang beziehen und z. B. Rezeptgebühren oder Praxisgebühr verlangen. Auch muss sie Reisekosten erstatten. Und zwar immer die Kasse des Empfängers. Also wenn Euch irgendwelche Kosten oder Einkommensminderungen entstehen unbedingt Widerspruch erheben. Die Sachbearbeiter wissen das vermutlich einfach nicht. Notfalls muss hier ein Präzedensfall vor dem BSG her.

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 09:10 #448987

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Mein Mann ist sogar selbstständig und meine AOK hat ihm eine, anhand des Jahreseinkommen des Vorjahres, ermittelte (Lohn)fortzahlung, oder wie das auch immer in dem Fall heißt, gewährt.
War allerdings nicht so viel, da er bereits 3 Wochen nach der OP wieder arbeiten ging.
Aber wie gesagt, anstandslos bezahlt, ohne muh und ohne mäh.
Grüße
Renata

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 21:12 #448988

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*Im Übrigen sollte man solche Fragen vorher mit dem Leistungsträger abklären.*

Ich gebe Dir recht und im Normalfall gehe ich auch so vor. Aber DAS war kein Normalfall; ich hatte zu diesem Zeitpunkt ganz andere Sorgen... und eine Auskunft der AOK, egal wie sie ausgefallen wäre, hätte ohnehin nichts an meiner Entscheidung geändert.

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 21:27 #448990

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Leider ist das alles gar nicht so klar! Ich habe zwischenzeitlich einen Bericht zur Thematik vorliegen von Dr. jur. Marcus Assion, der zum Thema Versicherungsrechtliche Fragen der Lebendspende von Organen im Jahr 2007 promoviert hat. Demnach gibt es (noch) keine verbindliche, bundesweit einheitliche Kostenübernahmeerklärung von gesetzlichen Krankenkassen.
Ich werde auf jeden Fall dran bleiben, denn mich regt`s echt auf :-/

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 21:46 #448991

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Hallo someone,

ich würde Dir empfehlen, die Stiftung Lebendspende über Deine Probleme zu informieren und dort um Beistand zu bitten: KLICK

Über eine kurze Info, ob das Erfolg hatte, wäre ich dankbar.

VG
MaRIO

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Re: Organspende muss man sich leisten können 18 Dez 2008 22:16 #448992

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Danke für den Link. Ich werde mich auch dorthin wenden und Neues hier mitteilen.

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Re: Organspende muss man sich leisten können 19 Dez 2008 18:14 #448993

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Mich würde das auch ärgern. Mein Mann ( selbständig) hat auch ohne Probleme Verdienstausfall (sogar geschätzt) bekommen.
Deshalb würde ich ja auch in Widersoruch gehen . Nicht erst Dich durchfragen. Info ist natürlich wichtig. Aber letztendlich brauchst Du eine schriftliche Ablehnung dann erhebst Du Widerspruch--bekommst vermutlich einen Widerspruchsbescheid--dann kannst Du vor dem SG klagen. Kostet ausser Nerven nichts. Und wenn das Thema noch nicht vom BSG entschiedeen ist wird es wohl irgendeiner durchfechten müssen. So läuft das in der Regel. Es sei denn die KK macht vorher einen Rückzieher.
Ich wünsche Euch dabei alles Gute . Aber denkt daran das macht nicht der Sachbearbeiter. der ist meistens nur ein armes Licht.
Bin ja selber so einer.
LG pluri

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Re: Organspende muss man sich leisten können 22 Dez 2008 23:40 #449012

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Danke für deine Tipps. Widerspruch hab ich erhoben. Die AOK schreibt, dass sie sich nochmal mit dem Antrag befasst. Sollte meinem Widerspruch nicht seitens der Verwaltung abgeholfen werden können, erfolgt eine Entscheidung durch den Widerspruchsausschuss.
Du schreibst man könne kostenlos klagen vor dem SG. Was ist SG?
Nerven hab ich eigentlich keine, aber dafür einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Die AOK darf sich jetzt schon freuen... :-) Mich ist sie erst los, wenn die Angelegenheit geklärt ist!

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Re: Organspende muss man sich leisten können 23 Dez 2008 00:04 #449013

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SG= Sozialgericht
BSG=Bundessozialgericht

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Re: Organspende muss man sich leisten können 03 Jan 2009 01:42 #449022

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DANKE :-)

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