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Zwei Seiten einer Medaille 15 Dez 2009 17:49 #449173

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Den Artikel im Newsticker zur Organspende finde ich wirklich mal lesenswert für jeden, der sich mit dem Thema Organspende außeinandersetzen will. Habe selten so etwas gut geschriebenes dazu gelesen...
KLICK

MaRIO

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 15 Dez 2009 18:29 #449174

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dem möchte ich mich voll und ganz anschließen ,zumal ich hier bei einigen potentiellen empfängern die ethische seite manchmal sehr vermisse .......lg taffi

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 15 Dez 2009 22:41 #449175

  • Roland
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Ich kann da nur zustimmen.
Frau Kalitzkus hat mich schon bei Beckmann beeindruckt und dann gibt es noch eine Sendung im Deutschlandfunk wo Frau Kalitzkus Gast war als Stream auf der Seite vom Sender.
Absolut hörenswert.
Ich finde Sie hat es wirklich geschafft als so eine Art neutraler Beobachter die Schwierigkeiten der ganzan Thematik auf den Punkt zu bringen.

Gruss Roland

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 13:11 #449176

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Ich sehe den Artikel ziespältig. Richtig ist sicherlich und auch unstrittig, dass niemand zur Spende überredet werden darf und wahrscheinlich ist dies auch gar nicht möglich. Wird a hier kaum einer ernsthaft befürworten.Die Folgen von Überredungen kennen wir aus vielen alltäglichen Erfahrungen.
Richtig ist auch, dass Organspende auf beiden Seite einen emotionalen Anteil hat. Das ist logisch, denn der Verstand alleine kann nicht bei diesem Thema emtionales ausblenden. Daher haben wir trotz guten Einsichten bei Menschen die Verweigerung zum Ausweis, weil halt Ängst und andere Emotionen das Handeln bestimmen. Soweit einverstanden.
Nicht einverstanden bin ich mit zwei Behauptungen in dem Artikel.
Woher will der Autor wissen, dass Transplantierte in ständiger Angst vor Abstoßung leben, dass sie schwere Nebenwirkungen und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen? Diese Aussage kann ich für mich überhaupt nicht nachvollziehen, manche Aussagen hier im Forum zeigen auch ein anderes Bild. So eine Aussage kann m.E. nur ein Gesunder treffen, der die Situation tatsächlicher Betroffener nicht sauber recherchiert hat.
Die zweite Behauptung ist ein Totschlagargument: Für viele Angehörige ist die Entnahme eine traumatische Erfahrung. Woher weiß der Autor dies, wieiele sind viele, wer hat dies so festgestellt, wie wirkt sich diese traumatische Erfahrung aus, hat sie bei den Betroffenen anhaltende Schäden hinterlassen?? So eine Behauptung ist unseriös und ist für die zu Recht geforderte Diskussion und die Betrachtung beider Seiten der Medallie absolut kontraproduktiv.
Und genau deshalb lehne ich solche Artikel ab. Sie wollen auf der einen Seite einen seriösen Eindruck und Objektivität vermitteln, tatsächlich arbeiten sie mit Behauptungen und sind alles andere als wertfrei, sie sind tendenziös und dem Thema Organspende nicht hilfreich.
Auf eine Diskussion freue ich mich hemago

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 16:35 #449177

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Hallo,

ich habe auch den Beitrag gelesen was mich auch gestört hat war die Aussage das Transplatierte unter ständiger Angst leben müssen,das finde ich aus meiner Sicht voll daneben. Ich war 18 1/2 Jahre Transpl. ich habe ein wunderbares Leben
geführt mir ging es richtig gut ich hatte auch nicht ständig Angst wegen einer Abstoßung ich wußte weil ich damals erst 26 Jahre alt war das die Niere nicht mein ganzes Leben halten würde aber Angst hatte ich nicht.
Der Autor sollte doch mal mit Patienten darüber sprechen.
Die Nebenwirkung mit den Medikamenten wirken sich bei jeden Menschen unterschiedlich aus, ich habe glaube Glück zu haben das gut über die Jahre gekommen bin.

V:G. Birgit

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 17:21 #449178

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Hallo birgith und hemgo,

bei dem Artikel handelt es sich um das Editorial der Redakteurin Kleinlein als Vorwort zu einem Heft von Dialyse aktuell über die Risiken nach der Transplantation. INHALTSVERZEICHIS .

Wenn ihr diese Probleme nicht hattet, dann beklückwünsche ich euch dazu. Mir sind leider viele andere Fälle bekannt.

vG Peter

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 19:40 #449180

  • chrisi
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Hallo Herbert und alle anderen Interessierten,

zur Behauptung der ständigen Angst und angeblichen Nebenwirkungen und Einschränkungen:
Da kann ich doch nur schmunzeln. Die Alternative zur o.g. Angst und der angeblichen Nebenwirkungen wären bei Herz- Lungen- und Leberwartenden der Tod und bei Nierenerkrankten eine lebenlange Dialyse, die bekannterweise nicht ohne Nebenwirkungen bleibt und schon gar nicht ohne Einschränkungen ist. Was schlägt denn der Herr Autor als Alternative vor (vor allen Dingen denen, die auf ein Herz o.ä.warten)?
Einschränkungen während meiner TX-Zeit konnte ich übrigens bisher keine feststellen, zumindest nicht im Vergleich zur Dialyse. Und wenn ich die Einschränkungen eines z.B. schwer Herzkranken bedenke? Ich glaube, manche Schreiberlinge stellen ihr Hirn vor der Bürotür ab.

die Behauptung, dass eine Organspende ein traumatisches Erlebnis für die Hinterbliebenen sei, grenzt schon fast an Unverschämtheit. Ich habe noch vor gar nicht langer Zeit das Ergebnis einer Umfrage gelesen. In dieser Umfrage wurde ein großer Kreis von betroffenen Angehörigen interviewt. Fast alle gaben an, dass es für sie ein großer Trost gewesen sei, dass die Organe des Verstorbenen anderen geholfen hätten. Nur für einen geringen Teil war es kein Trost. Von Trauma war überhaupt nicht die Rede.
Ich weiß leider nicht, wo ich das gelesen habe. Ich weiß auch nicht, wer die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Auf keinen Fall wars ein Krawallblatt, sondern irgendein Fachblatt. Nachvollziehbarer finde ich dieses Ergebnis sowieso.
Der Verfasser des gelinkten Textes hat mit ziemlicher Sicherheit bei einer einzigen Person oder gar nicht recherchiert.
Zum ethischen Teil gebe ich dem Artikel im Großen und Ganzen Recht. Aber da erzählt er nix Neues. Das Thema hatten wir hier schon sehr oft und das weiß jeder Organempfänger, der sich mit dem Thema beschäftigt.
Alles Liebe
chrisi

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 19:47 #449182

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Hallo Knutpeter,

ein kurze Frage an dich und alle, die eine TX so vehement ablehnen (weil Diapatienten sich den Luxus erlauben können):
Würdest du dich als Herz- oder Leberkranker im Endstadium auch nicht transplantieren lassen?

Wir müssen unbedingt aufhören, nur aus der Sicht eines Dialysepatienten zu sehen. Für viele Organversagen gib es keine langfristigen Alternativen... außer dem Tod natürlich.

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 19:57 #449183

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Hallo Chrisi,

ich lehne überhaupt keine Organtransplantation ab. Natürlich würde ich mich auch bei Herz/Leberproblemen transplantieren lassen.

Vg Peter

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 20:21 #449185

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Trauma und Trost sind ja nicht unbedingt gegensätzlich.
Der Angehörige kann den tod mit der Verabschiedung vom eben nicht augenscheinlich Toten als traumatisch empfinden, aber andererseits ist der Gedanke wem alles mit den Organen geholfen werden kann ein grosser Trost.
Also da können umfragen schon ein wenig täuschen aber das ist ja bekannt.
Aber an der recht aufgewühlten Diskussion kann man ja auch ein wenig selbstkritisch anmerken, daß uns da auch leicht die neutralität verloren geht.
Von daher finde ich die Argumentation von Frau Kalitzkus, das ist die Buchautorin dem der Text gewidmet ist, ganz erfrischend. Die hat sich nämlich mit der Transplantationsmedizin wisssenschaftlich aus sicht der Ethnologen beschäftigt.
Dazu gehörten Recherchen auf TX Stationen und in Sebsthilfegruppen dazu.
Meiner meinung nach ist Sie weder für noch gegensprecherin zum Thema Organspende, sondern eher ein neutraler Betrachter der einige Tabuthemen einfach mal anspricht.
Wenn ich etwas mehr Zeit habe verlinke ich hier auch mal ein paaar ansichten von Herztransplantierten aus einem anderen Forum da habe ich beim ersten mal ganz schön schlucken müssen.
Nicht immer ist eine TX ein schönes neues Leben.
Ich selbst bin Herztransplantiert und Nierentransplantiert und führe ein wunderbares leben aber es gibt da auch viele die das nicht tun.
Dafür gibt es hier ja auch ein paar Beispiele.
Also ich werde mir das Buch mal kaufen und dann mal sehen was da wirklich steht.
Gruss Roland

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 21:16 #449186

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Was hat diese Frau denn konkret geschrieben, das Euch nicht gefällt:

1. „Die zweite Behauptung ist ein Totschlagargument: Für viele Angehörige ist die Entnahme eine traumatische Erfahrung. Woher weiß der Autor dies, wieiele sind viele, wer hat dies so festgestellt, wie wirkt sich diese traumatische Erfahrung aus, hat sie bei den Betroffenen anhaltende Schäden hinterlassen??“

Von der DSO gibt es meines Wissens eine flächendeckende Befragung von Angehörigen nach einer Zustimmung zur Organspende. Also gibt es auch Erhebungen und Erkenntnisse darüber, dass eine Organentnahme für die Angehörigen ein traumatisches Erlebnis sein kann. Über den Begriff „viele“ lässt sich tatsächlich streiten. Fakt ist, diese „Traumatischen“ Angehörigen gibt es. Wie viele es sind – keine Ahnung.

2. ...sie müssen mit der ständigen Angst vor einer Abstoßung leben...

Was ist daran falsch? Zeigt mir den Transplantierten, der kein mulmiges Gefühl im Bauch hat wenn es zur nächsten Blutuntersuchung geht. Natürlich spielt die Angst um ein Transplantatversagen oder eine Verschlechterung bei vielen TX´lern im Hintergrund immer mit. Und bei Herz-, Leber- oder Lungentransplantierten ist diese Angst natürlich mindestens genau so groß.

3. ..müssen zahlreiche Nebenwirkungen und Einschränkungen in Kauf nehmen

Was ist daran falsch? Natürlich müssen sehr viele Patienten (nicht alle) Nebenwirkungen und Einschränkungen in Kauf nehmen. Vielleicht wird es ja von einigen nur nicht so empfunden auf Grund der besseren Lebensqualität gegenüber der Dialyse? Aber es gibt auch eine Menge Transplantierte, denen es nach einer NTX schlechter als vorher geht.
Auch nach Herz-, Leber-, oder Lungentransplantation kann es dem Patienten richtig schlecht gehen und geht es vielen auch. Nur erfährt man das nicht so oft. Von einigen dieser TX’ler wird dieses Leben nach TX manchmal auch nicht mehr als lebenswert sondern nur noch als eine Verlängerung der Qualen gesehen. Auch das gehört zur harten Realität der Organtransplantation.

Und zu guter letzt:
Ich bin nicht gegen die Organtransplantation Ich bin für die Organspende mit erweiterter Zustimmungslösung. Ich bin gegen eine Verharmlosung von Risiken und für eine umfassende Aufklärung über alle Aspekte der Organtransplantation und ich bin der Meinung, man sollte tatsächlich alle Seiten der Medaille dabei sehen.

LG
MaRIO

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 21:22 #449187

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dann lese doch mal hier :http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/huenfeld/Huenfelder-Land-Vortrag-ueber-Organspende-macht-betroffen;art17,207853
ich freue mich wirklich über jeden ,der ein organ bekommt und hoffe,der spender hat es aus überzeugung gegeben
aber ich wünsche wirklich niemals als mutter in eine solche situation zu kommen ---und der hirntod ist bis heute nur eine definition des todes.......niemand weiß was da kommt :-(......an so vielen krankheiten wird einfach so gestorben ,warum kann so ein organ nicht als besonderes glück und geschenk angesehen werden --anstatt etwas unbedingt notwendiges ?lg taffi

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 21:53 #449188

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Das mag schon sein, dass du das anders erlebst.

Es ist halt so wie immer im Leben: zwei Seiten einer Medaille :)

Ich hatte auch nicht 12 Jahre in Angst gelebt mit der TX und auch nur mit mäßigen Nebenwirkungen. Da es halt beides gibt, kann man nicht behaupten ALLE transplantierten Patienten hätten Ängste und Nebenwirkungen.

Gruß, Elena.

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 17 Dez 2009 22:06 #449189

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Hi MaRIO.

Mir z.B. geht es nicht mal um die Aussagen, die die Frau da trifft. Sondern über die Verallgemeinerung. ALLE haben Angst, ALLE haben Nebenwirkungen, ALLE sind traumatsiert.

Wenn ich das schon höre...

Alle PD Patienten sind nach 5 Jahren an der HD, alle PD Patienten haben Bauchfellentzündungen, PD ist keine echte Dialyse usw... ich rede mir jedes Mal den Mund fusselig.

Und die Krönung war bei einem Telefonat mit Krankenhauspersonal, das es eigentlich besser wissen sollte, die Feststellung: Na, Sie sind ja noch nicht an der Dialyse [schock] Ja... ok... CAPD ist halt nur so zum Aufwärmen, keine Dialyse.

Deswegen finde ich Verallgemeinerungen einfach nur schrecklich.

Liebe Grüße, Elena.

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 18 Dez 2009 11:22 #449191

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Hallo Rio und der Rest von DO,

dass jedes Ding zwei Seiten hat, brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Das gilt für alles und jedes im Leben. Ich bin jetzt ein Jahr transplantiert, mir geht es im Moment gut. Das liegt auch ein Stück weit an meinem Optimismus, an meiner postiven Lebenseinstellung. Ich kenne übrigens jede MengeTXler, denen es ähnlich ergeht, denen es rundum gut geht (alles lebensfreudige Optimisten).
Ich persönlich möchte mich jetzt durch solche Diskussionen nicht unbedingt runterziehen lassen. Aufklärung ja, Panikmache nein. Organspende rettet in erster Linie Leben - trotz aller Unwegbarkeiten.
Natürlich ist jede TX ein Risiko, natürlich kann auch eine gelungene TX mal schnell in die Hose gehen, alles und nichts kann passieren. Ich weiß nicht, was in einigen Jahren passieren wird, niemand weiß das.
Für uns Organerkrankten gibt es allerdings keine wirklichen Alternativen - außer für Nierenpatienten. Dialyse ist aber auch nicht ohne Risiken oder? Am Besten wäre es, gar nicht krank geworden zu sein.
Ich genieße meine Niere im Moment und möchte mir auch nicht von pseudointellektuellen (wahrscheinlich gesunden) Journalisten was anderes einreden lassen, die solche Nach-TX-Probleme als wahrscheinlich hinstellen.
Ich stelle mir gerade folgendes Szenario vor:
Ich habe mir ein neues chickes Auto gekauft. Ich freue mich, bin stolz auf das neue Styling, auf den umweltfreundlichen Motor, auf die Farbe etc. Da kommt ein Nachbar um die Ecke, runzelt die Stirn und sagt: Mit diesem Modell hat sich gestern hier in die Nähe jemand totgefahren. Scheint ja nicht das sicherste Auto zu sein. Paff!!! Da ist die Stimmung rettungslos dahin. Ich werde in den nächsten Wochen nur noch mit einem mulmigen Gefühl durch die Gegend fahren.
Man kann alles aber auch alles kaputtreden, wenn man nur will. Sachlichkeit wäre mir lieber und keine schwarz-Malereien, ohne wirkliche Alternativen zu benennen. Das Leben ist in seiner Gesamtheit nun mal nicht sicher, egal was man tut oder lässt. Wer absolute Sicherheit will, der sollte sich jetzt schon ins Grab legen. Da kann einem dann wirklich nichts mehr passieren - zu 100 Prozent.

Ein schönes Wochenende wünscht
chrisi

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 18 Dez 2009 13:50 #449193

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Um was geht es: Keine Verallgemeinerungen, keine mehr oder weniger unseriöse Behauptungen. Darin sind wir uns alle einig. Risiken zu beschreiben, das kennen wir alle vom Anästhesisten vor einer OP: Das ist doch ok.
Das Risiko abwägen und entscheiden können nur die Betroffenen. Das machen wir bei der Dia bei der TX und NTX, bei Spenderausweis und bei der Frage Hirntod... Und es sind subjektive Entscheidungen.
Wir suchen nach Objektivität, wo es keine gibt.
Wir können Statistiken zitieren, wir können von Beispielen erzählen, wir können Risiken aus unserer Sicht und aus Erfahrungen beschreiben Objektivität gibt es nicht. Deshalb ist es ja so wichtig, dass jeder Interessierte die belegbaren Erfahrungen, die einzelnen Beispiele, die möglichen Risiken ... sammeln und für sich selbst bewerten kann, damit er seine subjektive Entscheidung treffen kann. Das gilt für alle daran Beteiligten.
Wenn dafür ein Zeitungsartikel, ein Essay, eine Untersuchung oder was auch immer hilfreich sind, prima. Denn genau dies wünsche ich mir als mündiger Mensch in dieser unserer Welt. hemago

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 21 Dez 2009 12:11 #449194

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Zu 1. Wer will denn das wissen, wodurch die Hinterbliebenen dies traumatischen Erfahrungen gemacht haben? Wo ist denn hier der Anfang, ist es der Unfall, die schreckliche Krankheit, die nun zum unvermeidlichen Tod des Angehörigen führt? Kann den nicht sogar die Bereitschaft zur Organspende den Angehörigen Trost verschaffen? Er musste sterben, aber er konnte noch Leben retten....
Zu 2. Ich lebe nicht mit der ständigen Angst einer Abstoßung, ich lebe jetzt und hier und solange es mir möglich ist. Es ist jeden seine persönliche einstellung zur Sache selbst, wie er oder sie damit umzugehen vermag.
Zu 3. das ist das gleiche Thema wie 2., ich tausche eine Krankheit gegen eine andere aus und habe den Vorteil, die mit der grösst möglichen Lebensqualität (für mich) zu haben. Wir brauchen ja ier nicht den prozentalen Vergleich zu machen, wieviel % der Dialysepatienten es schlecht geht gegen wieviel % der Transplantierten. Das wäre dann doch unseriös. Schon gar nicht kann man Leber und Herz TXler mit Nieren TXler vergleichen, erstere wären auf jeden Fall ohne TX verstorben, da gibt es einfach keine Alternative zum gut oder schlecht gehen. Jeder wird über die Risiken aufgeklärt und kann in diesem Moment über sein Weiterleben (auch unter Umständen mit große Komplikationen) entscheiden.

Eine kleine Geschichte:
Ich hatte vor 4 Wochen ein Berliner Päarchen an Bord, welche mich Ansprachen, das ihr verstorbener Sohn(einziges Kind) den gleichen Vornamen hatte. Er wollte damals das gleiche wie ich machen, hatte aber einen schrecklichen Unfall 1990 und verstarb darauf im Krankenhaus.
Zita Aber wir haben uns für eine Organspende entschieden, das hätte er so gewollt. So hat er noch etwas wunderbares getan und anderen Menschen ein neues Leben geschenkt!
Da ist man baff, selbst als TXler, einen Angehörigen zu treffen, mit ihnen Gedanken aus zu tauschen. Ich habe keinen Traumatismus herraus gehört, tut mir Leid, Trauer ja immer noch, das ist verständlich.
Deejay

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Re: Zwei Seiten einer Medaille 21 Dez 2009 17:41 #449195

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Hallo , deejay ,

Deine kleine Geschichte könnte die unsrige sein : wir haben 1990 unseren 18jährigen Sohn durch einen Autounfall verloren , er war Organspender . Natürlich wird die Trauer
in uns nie vergehen --- aber dennoch freuen wir uns , dass durch unseren Sohn andere Menschen weiterleben können.
Solea

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