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West-Art Diskussion zum Thema Organspende 20 Jun 2010 13:14 #449342

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Hallo,

ich habe soeben im Fernsehen eine Diskussionsrunde zum Thema Organspende verfolgt (eigentlich eher eine allg. gesundheitspolitische Diskussion). In dieser Runde saßen u.a. ein Ethikprofessor, zwei Gesundheitspolitiker und eine Frau, die mir schon einmal im Fernsehen begegnet ist und die sehr kritisch der Organspende gegenübersteht, bzw. aus persönlichen Erfahrungsgründen öffentlich für die Abschaffung der Organspende wirbt !!!(dazu später). Wie wir alle wohl wissen, ist die Entscheidung für oder gegen Organspende sicherlich keine leichte Entscheidung genauso wie es für den Empfänger des Organs nicht immer ganz leicht zu verarbeiten ist, nun ein fremdes Organ in sich zu tragen. Doch muss ich aus eigener Erfahrung sagen, und ich spreche glaube ich im Namen vieler Organempfänger, dass ich eine unglaubliche Dankbarkeit meinem Spender gegenüber verspüre. Doch möchte ich keinesfalls Leute anfeinden, die sich gegen eine Organspende entscheiden - es ist ihre freie Entscheidung, die ich voll und ganz respektiere. Schließlich gibt es auch Menschen, die sich gegen eine Transplantation entscheiden - dies ist auch dem Willen jedes einzelnen unterlegen, und das ist auch gut so. Was ich allerdings mit Sorge beobachte ist der vehemente Versuch einer voreingenommen Einflussnahme auf andere Menschen (eine Haltung, die z.B. diese Frau in der Diskussionsgruppe vertrat), um sie unter Druck bzw. mit präparierten Informationen für und in diesem Fall gegen die Organspende zu stimmen. Mit fast stupider eintöniger Faselei ging diese Frau unreflektiert auf alles los, was mit Organentnahme und Spende zu tun hat. Sie kritisierte das brutale Ausschlachten des Menschen, die maschinelle Abhandlung und Entwürdigung des Sterbeprozesses und stellte den Hirntod als tatsächlichen Zeitpunkt des Todes in Frage (sie ist im übrigen Vorsitzende des KAO e.V. kritische Auseinandersetzung mit der Organspende, die sich gegen die Organspende einsetzt). Ihre Einstellung zum Thema Organspende respektiere ich. Ich respektiere auch, dass sie dies öffentlich äußert. Was ich allerdings mißbilligend beobachte ist, dass in solchen Diskussionsrunden die Gegenseite fehlt (wo ist der BDO?), wo sind Organempfänger, wo sind die Transplantationsärzte, Dialysepatienten, Angehörige verstorbener Menschen auf Organwartelisten? Und ich mißbillige die Tatsache, dass Vertreter in solchen Runden zu meinen glauben, wann der Mensch tot und wann noch im Serbeprozess begriffen (wie diese Frau) und so an das Gewissen und die Unwissenheit anderer appeliert, also sie indirekt beeinflusst, da sie mit deren Ängsten spielt (Bin ich tot, wenn ich hirntot bin? Wann verläßt meine Seele den Körper? Ich denke keiner von uns kann diese Frage mit allgemeingültiger Sicherheit beantworten sondern nur für sich selbst eine Antwort darauf finden. Doch dies gelingt nur, wenn man jedem die zu diesem Thema notwendigen Informationen (Hirntod, Organspendeausweis, welche Organe können entnommen werden etc.) so neutral als irgendmöglich zur Verfügung stellt mit allen Vor- und Nachteilen, bzw. ohne Beeinflussung für oder gegen die eine oder andere Seite also für oder gegen die Organspende. Daher sollten auch immer alle Vertreter bei solchen Diskussionen an einem Tisch sitzen und dafür denke ich sollte man sich einsetzen, für eine NEUTRALE, OBJEKTIVE Informationsbereitstellung! Schließlich ist der Organspendeausweis auch dazu da, sich in Lebzeiten gegen eine Organentnahme entscheiden zu können oder die Entnahme auf nur einige Organe zu beschränken doch auch das wissen leider nur die wenigsten und Diskussionen wie heute sind hierfür wenig förderlich!

Vielen Dank fürs zuhören!

P.S.: Wie kann man es schaffen, dass bei solchen Diskussionen auch die Gegenseite da ist? Ich sehe im Fernsehen in solchen Runden nie Vertreter des BDO?

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 20 Jun 2010 19:00 #449343

  • taffi
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sind denn bei allen organspendewerbeveranstaltungen auch vertreter der gegenteiligen meinung dabei ???---mal andersherum gefragt....lg taffi

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 20 Jun 2010 20:33 #449344

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Hallo Taxi, ich habe diese Sendung im WDR auc gesehen und war auch ziemlich schockiert , dass Frau Geiner (sehr bekannt als radikale Gegnerin) mehr Zustimmung von den anderen erhielt als Gegenargumente. Obwohl ich den Gesundheitspol. (gfällt mir im Moment der Name nicht ein) nicht mag, hat dieser für die TX gesprochen und als einziger versucht gegen Frau Greiner anzugehen, was aber ihm alleine nicht gelungen ist. Die Frau Greiner wird komischerweise immer wieder eingeladen, warum ist mir schleierhaft. Ihr mal richtig die Meinung zu sagen traut sich anscheinend keiner, vor allem bringt sie auch immer haarsträubnde Beispiele (wie mit Hammer und Meißel wir der Körper maltretriert usw.)
Es ist schlimm und schade, dass dabei keine Betroffene und dementsprechenden kompetenten Ärzte zu Gehör kommen. Diese Sendung heute Vormittag hat der TX wieder sehr geschadet.
Ich bin nun noch nie TX geworden, hat aber andere Gründe, stehe der TX aber positiv gegenüber und unterstütze es soweit es mir möglich ist. Meine Fam. besitzt Organspendeausweis. Und die Radler der Trans Dia mche auch gerade wieder eine Aufklärungstour von der Schweiz bis Düsseldorf.
Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute, nur in Deutschland muss es sich jeder selbst darüber klar werden, was er macht. LG Albertine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 08:59 #449345

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Hallo taxi,

wie wäre es, wenn Du diesen Beitrag auch an den Fernsehsender schickst (so oder in ähnlicher Form), ich finde, Du hast sehr sachlich rübergebracht, was Dir stinkt. Vielleicht regt das ja dort irgendjemanden zum Nachdenken an.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 12:34 #449346

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Ich denke auch am besten beim Sender beschweren. Würde das so in der Rheinpfalz stehen hätte ich schon einen Leserbrief geschrieben.
Das ist nichts anderees als Sensationslust, da gehts um Einschaltquoten und nicht um Berichterstattung. Ganz traurig sowas.
Bei unserer Info-Veranstaltung haben wir neutral informiert und erhielten trotzdem nur positive Rückmeldungen. Die Bevölkerung ist eben doch nicht blöd und bildet sich auch nach solchen Sendungen eine eigene Meinung.

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 13:54 #449347

  • Roland
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Ich hab mir gerade die Website von WestArt angeschaut dort wird Frau Greinert mit folgenden Text vorgestellt:

Als bei ihrem 15-jährigen Sohn nach einem schweren Verkehrsunfall Hirntod diagnostiziert wurde, gaben Renate Greinert und ihr Mann das Einverständnis zur Organspende. Erst später kamen der Mutter Zweifel an dem, was sie noch unter Schock unterschrieben hatte. Total uninformiert, was eine Organentnahme für Konsequenzen für den sterbenden Spender und seine Angehörigen hat, habe ich mich von den Transplantationsmedizinern manipulieren lassen, sagt Renate Greinert rückblickend. Seither macht sie unbequeme Fakten aus dem Alltag der Transplantationsmedizin öffentlich und wirbt für mehr Aufklärung. In ihrem Buch Unversehrt sterben! hat sie ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema nach dem Unfalltod des Sohnes verarbeitet.

Dann wird auf der Seite noch Ihr Buch beworben und zwei weiterführende Links werden anegeben.

Wie kann man so unkritisch Frau Greinert vorstellen? Da hat doch entweder wer gepennt oder der WDR macht gezielt Stimmung gegen Organspenden.
Zumal der weiterführende Link zum deutschandradio eine viel differenziertere Meinung zu Frau Greinert vermittelt.
Hat der Redakteur das nicht gelesen oder passte das nicht zum Sendekonzept?

Gruss Roland

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 16:47 #449348

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Ich habe zwar diesen neuen Bericht nicht gesehen, aber diese Frau Greiner gehört meiner Meinung nach dringend in psychologische Behandlung, denn sie hat den Tod ihres Sohnes nicht verarbeitet und meint nun sie tut etwas Gutes(für sich), wenn sie gegen die Transplantation arbeitet. Was sie damit anderen Menschen antut, das ist ihr egal, sie macht mit ihren schlechten Absichten auch noch Geld,
Fernsehsender wollen nicht unbedingt nur aufklären, sondern action und Einschaltquoten.
gruß quetsch

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 17:07 #449349

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Sie (Fr. Greinert) hat leider nicht verstanden, dass sie Menschen die Chance nimmt ein relativ normales und gesundes Leben zu führen!
Vielleicht denkt sie auch, wenn mein Sohn schon sterben musste, was mir für diese Frau und für alle anderen die einen Angehörigen verlieren, sehr leid tut, dann sollen andere auch nicht weiter leben

Verstehen kann man das wirklich nicht! Und ich wünsche ihr, dass sie nie auf ein Spenderorgan angewiesen ist! Denn dann erfährt sie am eigenen Leib was das heißt!

Aber wir können gegen solche Menschen nicht viel machen, ausser immer wieder
aufklären! Es gibt leider immer noch viel zu viele die so denken!

Ich habe mir diese Internetseite auch mal angeschaut! Da ist mir wirklich anders geworden! Und wenn man bedenkt, dass der Papst es ähnlich sieht........! Vielen Dank auch, Katholische Kirche! Wieder ein Grund mehr, der meinen Austritt bestätigt! Verlogene Doppelmoralisten!

Entschuldigt bitte diese harten Worte, aber das kann doch alles nicht sein!

Michi!

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 17:38 #449350

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Dass mit dem Papst ist einfach nicht richtig.
Der Papst hat selbst seit den 80ern einen Organspedeausweis und hat die Organspende als einen Akt der Liebe und Zuneigung bezeichnet.
Also deswegen brauch man nicht aus der Kirche austreten und ich denke sonst auch nicht, denn ein wenig Unterstützung von oben kann nicht schaden. ;-)

Liebe Grüsse Roland

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 20:34 #449351

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Hallo Sabine (und auch Hallo an alle anderen),

vielen Dank für eure Antworten - ich habe beschlossen, dem WDR einen Brief zu schreiben, mit den von mir im Thread angeführten Argumenten (mangelnde Objektivität, keine neutrale Aufklärung mit allen Parteien etc.). Ich hoffe nur, dass dieser Brief nicht im Mülleimer landet, wie so oft!

Drückt die Daumen, taxi!

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 20:39 #449352

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Hallo Taxi, ich schließe mich Dir an und werde auch einen Brief schreiben, schau mer mal, was fr Antworten kommen. LG Albertine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 23:31 #449353

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Hallo Taxi!!

Die Mühe und die Nerven kannst du dir sparen.Ähnlichen Artikel mit der Frau gab es schon mal beim MDR.
Hab damals auch hingeschrieben.Du kriegst eine höfliche Antwort per E-Mail zurück,und ein paar Wochen weiter läuft wieder so ein Pamphlet im FS.
Ich sehe mir schon seit Jahren den Qatsch über TX im Fernsehen schon gar nicht mehr an.


VG DK

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 21 Jun 2010 23:48 #449354

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hallo Jazzmann !!ganz so kann ich deine meinung nicht teilen :wer keine organe spendet nimmt niemandem eine chance auf ein normales leben ,weil organe spenden immer noch die freie entscheidung jedes einzelnen ist und keine pflicht .kein toter spender hat schuld an der krankheit eines anderen...lg taffi

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 08:56 #449355

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Hallo dknoppers,

wenn man nichts macht, ändert ich auf jeden Fall gar nichts, so viel steht fest.

LG
Sabine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 09:03 #449356

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Hallo Roland,

ihr großes Plus ist denke ich, daß sie ja das ganze selbst erlebt hat, ihren Sohn ja freigegeben hat, davon lassen sich wahrscheinlich viele beeindrucken (ist ja auch schön, daß sie das damals gemacht hat), man denkt, sie muß es ja wissen, hat ja alles selbst erlebt.
Ich finde es auch schwach, daß man nicht die Gegenseite eingeladen hat, einen Transplantierten od. Dialysepatienten.

LG
Sabine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 10:40 #449357

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Hallo taxi,

kann es über dieses Thema eine NEUTRALE, OBJEKTIVE Informationsbereitstellung geben? Wie soll die aussehen?

Die Ausblendung kultureller und religiöser Deutungsmuster des Todes zugunsten einer rein naturwissenschaftlich begründeten Definition muss zu unlösbaren Konflikten im Todesdiskurs führen.

Es ist doch wohl wenig sinnvoll , in der Auseinandersetzung um den Tod des Menschen eine scheinbar eindeutige Zäsur zwischen Natur und Kultur ziehen zu wollen.

Das endgültige Hirnversagen als Tod des Menschen ist eine medizinische und z. T. auch gesellschaftlich akzeptierte Vereinbarung mit utilitaristischer Zielsetzung. Der Hirntod ist aus medizinisch-biologischer Sicht ein unumkehrbarer Sterbeprozess, unabwendbar auf den Tod des Organismus ausgerichtet.

Er ist aber nicht der Tod des Menschen und kann daher als Todeskriterium keine Plausibilität beanspruchen.

Ein System, wie die Transplantationsmedizin, in der die Akteure und auch Profiteure die Regeln, nach denen das System sich vollzieht, selbst entwerfen, kann keinen Anspruch auf Plausibilität im Sinne der Allgemeingültigkeit beanspruchen. Allenfalls Plausibilität im Sinne von Wohlgefälligkeit und einseitigem Beifall.

VG peter

PS:»Was ich mir selbst Unbekanntes in mir trage, das macht mich erst aus.
Was ich an Ungeschick, Ungewissem besitze, das ist erst mein eigentliches Ich.
Meine Schwäche, meine Hinfälligkeit.
Meine Mängel sind meine Ausgangsstelle. Meine Ohnmacht ist mein Ursprung.«


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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 11:22 #449358

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<b>knutpeter schrieb ab:

Aus:
Vortrag von Linus S. Geisler
</b>
<i>
> kann es über dieses Thema eine NEUTRALE, OBJEKTIVE
> Informationsbereitstellung geben? Wie soll die aussehen?
>
> Die Ausblendung kultureller und religiöser Deutungsmuster
> des Todes zugunsten einer rein naturwissenschaftlich
> begründeten Definition muss zu unlösbaren Konflikten im
> Todesdiskurs führen.
>
> Es ist doch wohl wenig sinnvoll , in der Auseinandersetzung
> um den Tod des Menschen eine scheinbar eindeutige Zäsur
> zwischen Natur und Kultur ziehen zu wollen.
>
> Das endgültige Hirnversagen als Tod des Menschen ist eine
> medizinische und z. T. auch gesellschaftlich akzeptierte
> Vereinbarung mit utilitaristischer Zielsetzung. Der Hirntod ist
> aus medizinisch-biologischer Sicht ein unumkehrbarer
> Sterbeprozess, unabwendbar auf den Tod des Organismus
> ausgerichtet.
>
> Er ist aber nicht der Tod des Menschen und kann daher als
> Todeskriterium keine Plausibilität beanspruchen.
>
> Ein System, wie die Transplantationsmedizin, in der die Akteure
> und auch Profiteure die Regeln, nach denen das System sich
> vollzieht, selbst entwerfen, kann keinen Anspruch auf
> Plausibilität im Sinne der Allgemeingültigkeit beanspruchen.
> Allenfalls Plausibilität im Sinne von Wohlgefälligkeit und
> einseitigem Beifall.
</i>

<b>und aus
Monsieur Teste von Paul Valery </b>
<i>
> PS:»Was ich mir selbst Unbekanntes in mir trage, das macht
> mich erst aus.
> Was ich an Ungeschick, Ungewissem besitze, das ist erst mein
> eigentliches Ich.
> Meine Schwäche, meine Hinfälligkeit.
> Meine Mängel sind meine Ausgangsstelle. Meine Ohnmacht ist mein
> Ursprung.«
</>

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 11:42 #449359

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.. knutpeter du hast teilweise recht. Unte einer objektiven, neutralen Informationsbereitstellung meine ich, dass alle Parteien an einem Tisch sitzen sollten und über das Thema diskutieren sollten (Transplantationsmediziner, Betroffene, Organempfänger, Spender, Ethiker, positive Verläufe, negative Verläufe usw.).

Dennoch: zum Thema Hirntod, Sterbeprozess und Tod kann ich meinerseits nur so viel dazu sagen, dass ich denke, dass KEINER wirklich weiß, wie das alles tatsächlich abläuft. Dennoch - und da besteht auch kein Zweifel - wird ein Hirntoter keinen Atemzug mehr allein machen können. Da wir uns bei diesem Thema aber in Grenzbereichen bewegen (vor allem was den sog. Sterbeprozess anbelangt) sollte die Möglichkeit bestehen, dass sich jeder selbst eine Meinung dazu bildet, ohne mit vorgefütterten, präparierten Informationen die Ängste und Unsicherheiten der Menschen zu schüren (dies gilt für beide Parteien). Wie gesagt, ich habe kein Problem mit Menschen, die sich gegen eine Organspende entschließen - aus welchen Gründen auch immer. Schließlich ist ein Organspendeausweis auch dazu da, sich GEGEN eine Organspende zu entscheiden. Doch habe ich massive Probleme mit Fanatikern, die infolge persönlicher Schicksalsschläge und innerer Frustration andere Menschen beeinflussen und bei seriösen Sendern eine Plattform dafür erhalten (gilt auch wieder für beide Parteien). Dies ist keine seriöse Berichterstattung - mehr möchte ich dazu nicht mehr sagen!

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 13:13 #449360

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Hallo,

ich fühle Seelenverwandtschaft Oder hast Du nur Google angeschmissen? Aber PV ist doch schön?

VG peter

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 15:13 #449361

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Hallo Roland,

meine Entscheidung, aus der Kirche auszutreten, liegt nicht nur an der Einstellung (teilweise) der Kirche, zum Thema Organspende!

Es kommt noch viel mehr dazu! Aber das ist ein anderes Thema und gehört hier nicht so ganz hin!

Wir sollten das an anderer Stelle diskutieren, würde mich sowieso interessieren, wie die anderen User darüber denken!

VG und einen sonnigen Nachmittag,

Michi!!!

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 15:14 #449362

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Hallo taffi,

das ist richtig, das man zu der Organspende keinen zwingen kann!

Es geht mir darum:
Wenn jemand den Ausweis ausgefüllt hat, in der Überzeugung nach seinem Tod etwas gutes zu tun, dann ist das eine supersache, die ich mit Sicherheit, wenn ich könnte, auch tun würde!

So, nun stirbt dieser Mensch und hat diesen Ausweis in der Tasche! Die Ärzte sehen, er will seine Organe spenden! Aber seine Angehörigen haben nun leider schon mal dieses Buch von Fr. Greinert gelesen oder waren auf der Internetseite dieses komischen Vereins und lehnen ab! Denn das können sie ja tun, das ist ja das schlimme!

Dann sind diese Organe weg, nur weil diese Dame so etwas verbreitet!

Das meine ich damit!

VG,
Michi!!!

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 15:40 #449363

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Hallo Michi,

dieser Satz :

Aber seine Angehörigen haben nun leider schon mal dieses Buch von Fr. Greinert gelesen oder waren auf der Internetseite dieses komischen Vereins und lehnen ab!

hat Überzeugungs-Kraft.

VG peter

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 17:50 #449364

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Glaube ist ja ein ähnlich schwieriges Thema wie die Hirntoddiagnostik und die damit zusammenhängende Organspende von daher ist es ganz natürich, daß es dazu viele verschiedene Meinugen gibt.
Mir war wichtig, daß mit dem Papst klarzustellen weil dessen Einstellung eins sehr gutes und wichtiges Zeichen von Seiten der Katholischen Kirche war.
Aber eine Diskussion über Glaube, spirituelle Kraft usw. ist bestimmt interessant.

Liebe Grüsse Roland

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 22 Jun 2010 19:19 #449365

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Ich habe mal eine Frage an Euch. Da bei mir keine TX in meinem weiteren Dialeben in Frage kommt, ich jedoch mich derzeit in einer nicht mehr sehr guten gesundheitlichen Verfassung durch andere Nebenerkrankungen befinde, habe ich eine Patientenverfügung gemacht. Bei der Besprechung kam auch die Organspende zur Sprache. Ich ließ in der Vollmacht vermerken, dass ich, soweit möglich, einer Organspende zustimme. Da sich nach dem letztjährig verabschiedeten Gesetz die Ärzte sich an diese Vollmacht nun halten müssen, entspricht doch dieser Vermerk genauso dem des Organspendeausweises. Daher meine Frage, kann man es nicht puplik machen, dass es auch in einer Patientenvollmacht dem Wunsch des Patienten entspricht Organe zu spenden, wenn er es eintragen läßt. Eine jeweilige Abschrift bekamen meine beiden Männer, der Nephrologe sowie mein Prof. der Uniklinik. Ich finde es deshalb auch sicherer, da die Angehörigen es direkt in Händen haben, dass der Patient es so möchte, des weiteren, weil dann die Verwandtschaft mit dieser Problematik im Tod des geliebten Menschen damit nicht konfrontiert werden müssen und vorher evtl mit demjenigen schon darüber sprechen können, wenn die Patientenverfügung erstellt wird (am besten dann auch gleich die Betreungsverfügung dazu erstellen) Was haltet Ihr von dieser Lösung. Albertine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 23 Jun 2010 00:13 #449367

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hallo Jazzman ! wenn der wille des toten klar vorliegt bin ich ganz deiner meinung ,daß man ihn unbedingt respektieren sollte .lg taffi

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 23 Jun 2010 01:33 #449368

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Gute Nacht,

ja, Albertine, dass ist eine durchaus gute Alternative. Ob es letztendlich so geschieht? Du wirst es zum Glück nicht erfahren.
Deshalb, Patientenverfügung wird derzeit durchs Dorf getrieben - was ist sie letztendlich wert? Wie will man alle Eventualitäten vorhersehen? Es betrifft ja nicht unbedingt den Verfügenden, sondern vielmehr die Überlebenden und deren Möglichkeiten und Auffassungen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt.
Gruß
trockengewicht

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 23 Jun 2010 02:45 #449370

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Hallo taxi,

diese Frau war vor einiger Zeit in einer Sendung bei Sandra Meischberger.
Ebenfalls anwesend war neben Transplantierten auch ein med. Prof., der sie wiederholt darauf aufmerksam machte, dass bei ihr leider fast alles schiefgelaufen ist. An ihrem Fall sieht man leider wieder, es gibt zu wenig psychologisch geschulte Transplantationsbeauftragte. Zudem haben die Ärzte leider versäumt (weil sie in keiner Weise an die Angehörigen gedacht haben) sauber zu arbeiten (sei es aus Zeitnot oder weil es nicht extra bezahlt wird?) . Das alles ist lange Zeit her und ich kann nur hoffen, dass sich diesen Fall jeder Verantwortliche als Negativbeispiel vor Augen führt.
Die Aussagen dieser bemitleidenswerten Frau zum Anlass zu nehmen über die Bedeutung des Hirntodes und den Sterbeprozeß als solchen Aufschluss zu suchen, finde ich persönlich verfehlt. Hier geht es um andere, leider lebensbestimmende, Befindlichkeiten. Auf die hat zwar jeder zu achten, sie rechtfertigen jedoch nicht, in derartigen Sendungen expliziet auf diesen Fall immer wieder hinzuweisen. Im Sinne don´t take your organs to heaven...heaven knows we need them here benötigen wir andere Sendungen - darauf nicht nur die Sender hinzuweisen lohnt sich immer!
Und speziell an knutpeter:
Es geht hier nicht um Patienten, die sich in einem Sterbeprozess herkömmlicher Art befinden. Es handelt sich um tote Menschen, die plötzlich verstarben, deren körperliche Funktionen durch Technik aufrecht erhalten werden kann. Das macht es für Angehörige umso schwerer - aber es gibt kein Zurück! Wenn diese Menschen also bestimmt haben, dass ihre Organe anderen helfen können - was ist dagegen einzuwenden? Denke in diesem Zusammenhang auch immer an die Toten, die nie ein Grab hatten, die Friedhofskultur, die muslimische Denkungsart, die Feuerbestattungen, Gesunde lassen sich ein Organ herausnehmen aus Liebe oder für Geld ......glaube trotzdem, niemand ist bei Gott oder wem auch immer vergessen und schon gar nicht ein Organspender!
Aufklärung - daran müssen wir weiterarbeiten!
Gruß
trockengewicht

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 23 Jun 2010 08:53 #449371

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Hallo Ilona,

wahrscheinlich ist es generell eine ganz gute Idee, schon zu Lebzeiten mal über Organspende sich zu unterhalten, dann wissen alle schonmal, wie man zu dem Thema steht und was man sich wünscht. Das macht es für die Angehörigen im Falle eines Falles vielleicht ein bißchen leichter.

Liebe Grüße
Sabine

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Re: West-Art Diskussion zum Thema Organspende 23 Jun 2010 11:51 #449372

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Halllo Trockengewicht, ich habe meine PV bei der deutschen Hospiz gemacht, bin dort auch Mitglied und beraten Dich wirklich ausführlich (im gegensartz zu den Formularen, die man einfach herunterlädt aber vieles im Unklaren lassen und nur prophylaktisch eine PV sind.) Was ich damit meine, eine PV sol/muss ja den Angehörigen gegeben werden, damit die wissen, was man in der Situation möchte (evtl. mit Betreuungsformular). Daher muss man ja dann auch die Organspende ansprechen und damit bei den Angehörigen Klarheit bringen. Bei der Besprechung waren meine beiden Männer dabei, haben dann ebenfalls gleich eine PV gemacht und wir wissen voneinander, dass sich jeder für eine Organspende ausgesprochen hat und dies auch in der PV vermerkt(neben den Ausweisen, die wir haben). Ich glaube schn, dass diese Wünsche dann im Falle eines Falles auch von den Ärzten respektiert und durcgeführt werden. LG Albertne

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