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zm Thema offener Brief 29 Jul 2012 09:22 #485693

  • balou
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Moin Moin,
ich möchte mit einen Zitat aus dem Ärtzeblatt beginnen:

Zitat aus dem Ärzteblatt:

Die Konferenz der Gesundheitsminister (GMK) hat bei ihrer Hauptkonferenz in Plön eine Verbesserung der Berichte über die Vergabe von Organen angemahnt. Die Länder fordern die Koordinierungsstelle Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) auf, gemeinsam mit ihren im Transplantationsgesetz (TPG) festgelegten Vertragspartnern und der Vermittlungsstelle für Organe Eurotransplant einheitliche Vorgaben für die Tätigkeitsberichte der Transplantationszentren zu entwickeln. Vor der Veröffentlichung solle die DSO die Tätigkeitsberichte auf Vollständigkeit und Plausibilität prüfen. „Die auf Grundlage dieser Vorgaben zu erstellenden Berichte sollen eine sichere und nachvollziehbare Bewertung des gesamten Transplantationsverfahrens ermöglichen“, heißt es in dem Beschluss der GMK. Sie spricht von „Schwächen“ der Berichte.

Ende letzten Jahres hatte eine Studie des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Universität zu Köln für Aufregung gesorgt. Die Forscher hatten die Jahresberichte von 46 deutschen Transplantationszentren für 2004 und 2005 ausgewertet und Unstimmigkeiten bei der Hälfte der Datensätze festgestellt. Den Daten zufolge seien Privatpatienten bei der Organvergabe gegenüber gesetzlich Versicherten bevorzugt worden, so das Fazit der Studie.

Zitat Ende.


Es wird sehr viel geredet und berichtet,aber nach einiger Zeit schläft die ganze Sache ganz schnell wieder ein.Die Gemüter beruhigen sich wieder und jeder geht seinen Weg bis zum nächsten mal.

Wie der jüngste Vorfall in Göttingen zeigt,waren es wieder einmal Privatversicherte gewesen die schneller an ein Spenderorgan gekommen sind.
Solange die Ärzte mit Privat Patienten noch immer viel Geld verdienen können,wird es so weitergehen.

Wann wird endlich mal etwas dagegen unternommen.

Mein Vorschlag wäre, Privatversicherungen sollten abgeschafft werden.
Eine neue Zentale Geschäftsstelle (ähnlich wie die DSO )die ausschließlich nur für die Bearbeitung und Kostenregelierung von Transplantationen zuständig ist, müßte gegründet werden wo die Krankenhäuser ,Uni -Kliniken sowie Transplantationzentren ihre Kosten einfordern müssen.
Ich bin der Meinung,daß das mehr Tranzparenz geben wird.
die Krankenkassen sind mit den Ablauf von Transplatationen sowiso überfordert.


mfg Balou

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Re: zm Thema offener Brief 30 Jul 2012 13:32 #485749

  • Naya
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ich mach mal weiter..............
ich war immer jemand der mit Freunden darüber geredet hat sich einen Ausweis zu besorgen und irgendeine Entscheidung zu treffen Pro oder Kontra, ich habe immer gesagt das man doch relativ sicher sein kann nur für Hirntod erklärt zu werden , wenn es auch so ist..................aber langsam gehen mir die Argumente aus wenn mir Bekannte nach so einer Sache sagen: siehste ich wußte doch das hier Organe verhökert werden und ich hätte viel zu sehr Angst das sie mich um die Ecke bringen nur um an meine Organe zu kommen
und das schlimme ist ich kann solche Ängste verstehen, gerade nach solchen Geschehnissen.

Solange Transplantationen in den Händen von privaten Organisationen liegen und Ärzte mit ein paar Korrekturen solche fiesen Machenschaften scheinbar spielend über Jahre durchziehen können,werden Patienten die auf eine Transplantation warten und kein Geld haben um sich Organe zu kaufen (was ja schlimmerweise in Deutschland doch öfter vorkommt als man dachte) oder ein private versicherung abzuschliessen wohl auch weiter sterben und jahrelang warten.Ich war immer so stolz das es hier in Deutschland mit der Organvergabe nicht nach der Fülle deiner Taschen geht, das kann ich mir dann jetzt wohl auch abschminken, den Stolz darauf.

Das neue Transpltantationsgesetz wird genauso wenig was bringen,wie das alte und durch solche Vorfälle werden die Zahlen eher noch sinken.
Ich für mich habe mich schon drauf eingestellt nach dieser Geschichte noch länger auf ein Organ warten zu müssen. Ich finde es ein Frechheit das die Politik nichts unternimmt, jetzt sind die Rufe wieder laut und in ein paar Wochen ist wieder alles vergeben und vergessen und Betroffene Personen(Ärzte), werden wieder mit einem Klaps auf den Po auf weiter so Mission geschickt, dann eben nur in einem neuen Jagdgebiet.
Ich kann mich jedenfalls nicht mehr guten Gewissens für Organspende stark machen in meinem Freundes und Bekanntenkreis ,mir gehen langsam die Erklärungen aus, wie kann ich auch ein System verteidigen das so korrupt und unduchrsichtig ist, das ich es nicht mal mehr verstehe.

Ich bin enttäuscht, getroffen, wütend und stinksauer auf solche Ärzte ,Kliniken und Menschen die nichts an diesem System ändern.

Naya

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Re: zm Thema offener Brief 30 Jul 2012 15:32 #485756

  • Hati
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auch noch ein paar Gedanken von mir:

Vor kurzem war ich einige Zeit im Krankenhaus. In meinem Zimmer lag noch eine Dialysepatientin und für einige Tage bekamen wir Gesellschaft von einer blonden merkwürdigen Frau mit Meinungen, die stark ins rassistische gingen. Diese Frau hatte bisher keine Berührung mit Dialysepatienten und war erstaunt wieviel so schwer kranke Menschen es gibt. Aber sie würde nicht spenden wollen, weil sogar im Fernsehen haben sie es gebracht, dass Saudis gegen Bezahlung in Deutschland vorrangig Nieren bekämen. Sie bezog sich wohl auf einen Monitor-Bericht vor einigen Jahren. Ich weiß nicht, wie das ganze damals ausging, ob der Bericht wahr oder unwahr war. Ich hatte ihn auch längst vergessen. Aber in Bevölkerungsteilen, die sich sonst wenig bis gar nicht mit dem Thema beschäftigen bleiben offenbar die Skandale sehr lange und prägent in Erinnerung. Deshalb wird die Spendebereitschaft wohl noch mehr sinken nach den Ereigbnissen um den Göthinger Oberarzt.

Ich warte nun auch schon 8,5 Jahre auf eine Niere. Die ersten 6 Jahre ging es mir noch recht gut, seitdem gibt es immer mal wieder medizinische Probleme, auch solche die bleiben werden. Es wird wohl noch eine ganze Weile dauern bis ich transplantiert werde und es bleibt nur zu hoffen, das die Probleme nicht noch schlimmer werden.
Ich kenne durchaus auch angagierte Ärzte, auch deren Bemühungen werden durch solche Skandale mit Füßen getreten.

Sicher schwarze Schafe gibt es überall, aber man sollte die Möglichkeiten dafür, gerade auf diesem sensiblen Gebiet so gering wie möglich halten. Das bisherige System konnte dies offenbar nicht. Wahrscheinlich ist hier mehr Kontrolle nötig und auch organisatorische Umstrukturierung. Warum gibt es keine Widerspruchslösung wie z.B. in Österreich. Wenn man sich mit Nierenkranken aus diesem Land unterhält, dann warten sie kaum mal länger als 5 Jahre. Das hätte z.B. mir manches zusätzliche medizinisches Problem erspart, mit dem ich jetzt leben muß. Gut damit kann ich weiterleben. Andere trifft es härter, wer nicht rechtzeitig ein Herz bekommt, stirbt.
Es sind Veränderungen erforderlich, damit den Erkrankten o.g. Schicksale erspart bleiben und die Spender sicher sein können, das mit Organen regelgerecht umgegangen wird.

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Re: zum Thema offener Brief 01 Aug 2012 09:26 #485845

  • erdbeermund
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Jeden Tag sterben in Deutschland Menschen, die auf ein Spenderorgan warten und es nicht rechtzeitig bekommen. Und täglich werden Menschen beerdigt, die dies hätten verhindern können.
Die Krankenkassen werden ihre Mitglieder anschreiben und dies wird alle zwei Jahre geschehen, mehr passiert aber nicht. Eine schwache Leistung, wie ich finde.
Ich bin der Meinung, dass umfassende Aufklärung über die Diagnose Hirntod und über den Ablauf einer Organexplantation dringend notwendig ist. Jeder Mensch, der einen Organspendeausweis unterschreibt, muss genau Bescheid wissen.
Das Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes, erweist sich als Hemmschuh und nährt Misstrauen.
Damit wir bei diesem sensiblen Thema nicht auf der Stelle treten und vorallem es nicht wieder in Vergessenheit gerät, erfordert es Engagement von Seiten der Politik, der Ärzte und von jedem Einzelnen!!!!!

liebe Grüße
Erdbeermund

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Re: zm Thema offener Brief 02 Aug 2012 09:24 #485897

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Hallo,

jetzt habe ich mir auch mal ein paar Gedanken aufgeschrieben:

Ungerechtigkeit!!!

Das ist das erste, was mir dazu einfällt. Ich warte und wenn es lange dauert, bis ich dran komme, dann ist das halt so, wenn andere – aus irgendwelchen Gründen - vor mir auf der Liste sind, dann muß ich mich eben gedulden, vermutlich brauchen sie ihr Organ auch nötiger als ich oder sie haben halt einfach eine häufigere Blutgruppe.
Wenn ich jetzt aber diese Meldungen über den Organbeschiss höre und lese, dann stelle ich all das in Frage, dann habe ich auch keine Lust mehr, zu warten.
Das ist genauso, wie wenn sich einer in der Schlange vordrängelt, einfach ungerecht!

Gerade hörte ich im Radio, daß es auch in Regensburg Unregelmäßigkeiten gab, daß auch dort einer der Göttinger Ärzte tätig war und daß auch dort vermutlich Daten manipuliert waren. Es geht zwar „nur“ um Lebern, so daß ich als Nierenpatient diesmal nicht betroffen bin aber wie kann ich sicher sein, daß es so etwas nicht auch bei der Nierenliste gibt, die Zweifel sind gesät.......

Diesen „Ärzten“ gehört meiner Meinung nach sofort das Handwerk gelegt, die sollten in den Knast wandern. Ich finde es schon wichtig, daß man – soweit das möglich ist – nachforscht und nachvollzieht, ob die Organe evtl. anderen Menschen zugestanden hätten und diese jetzt verstorben sind. Das war einfach eine kriminelle Handlung, egal, ob jetzt Geld geflossen ist oder ob es einfach aus Mitleid war (kann ich ja fast nicht glauben).

Was mich auch sehr ärgert ist, daß es vermutlich, hoffentlich Einzelfälle sind aber das wird jetzt so hochgespielt (eigentlich ja auch richtig), so daß Menschen, die sich nicht sicher waren, ob sie Organe spenden sollen, jetzt vielleicht dahingehend beeinflusst werden, eher mal „Nein“ zu sagen. Das Ganze kommt jetzt raus, wo jeder befragt werden soll, ob er Spender werden will.

Ich finde sowieso, daß das Ganze, wie hier in Deutschland die Organspende organisiert ist, irgendwie undurchsichtig ist, obwohl ich selbst ein einigermaßen aufgeklärter Dialysepatient bin, blicke ich nicht richtig durch. Es muß unbedingt mehr Transparenz her und vor allem auch mehr Kontrolle. Wenn sich z. B. nicht jede Klinik einen Transplantationsbeauftragten leisten kann, warum gibt es dann nicht pro Landkreis einen? Die Krankenkassen sollten Ihren Versicherten, wenn sie nach der Spende fragen, auch eine genaue Aufklärung mitschicken, wie das Ganze vonstatten geht, die Funktionen der einzelnen Organisationen erklären und auch auf das Thema Gewebespende eingehen.

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Re: zm Thema offener Brief 02 Aug 2012 15:38 #485909

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Als Patient an der Dialyse ist diese Nachricht ein Schlag ins Gesicht für mich. Wie viele andere warte ich auch auf ein Spenderorgan. Schon jetzt sind viel zu wenig Spenderorgane und Patienten sterben während der Wartezeit. Ich denke, die Spenderbereitschaft wird jetzt noch mehr abnehmen. Und das wegen ein paar profitgieriger Ärzte. Das kann doch nicht angehen.

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Re: zm Thema offener Brief 03 Aug 2012 06:52 #485920

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Letzendlich wurde doch trotzdem einem Menschen das Leben gerettet.... Woher wollen wir denn wissen, dass dieser Patient möglicherweise nicht sowieso demnächst ein passendes Organ erhalten hätte.... Es geht doch - sofern ich mich erinnere - nicht ausschließich um die Wartezeit, sondern auch um die Passigkeit...

Und um ehrlich zu sein, finde ich es von potentiellen Spendern reichlich dumm und unüberlegt, wenn diese nun von ihrer Spendebereitschaft Abstand nehmen.

Es geht doch bei Oranspende darum, generell Menschen das Leben zu erleichtern/retten!!!! - unabhängig, wer nun dieses wertvolle Geschenk erhält.

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Re: zm Thema offener Brief 03 Aug 2012 07:57 #485924

  • Gerd
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mogline: ...finde ich es von potentiellen Spendern reichlich dumm und unüberlegt, wenn diese nun von ihrer Spendebereitschaft Abstand nehmen.
__________

Hallo mogline,

ich denke, es ist durchaus nachzuvollziehen, wenn potientielle Spender nun einen Rückzieher machen. Organspende ist eben nicht in erster Linie ein rationeller Prozess, sondern hat viel mit Emotionen zu tun; es ist ein hochsenbsibles Thema. Wenn hier Schindluder (von Seiten eines oder mehrerer unverantwortlich handelnder Ärzte) begangen wird, ist der Schaden unermesslich hoch.

Gruß, Gerd

(Dir alles Gute zur bevorstehenden Lebend-TX!!!)
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