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Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 17 Aug 2012 03:15 #486387

  • Limo
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@ALL.,

In der Hoffnung, dass sich noch einige User aufraffen, und etwas zum geplanten offenen Brief beitragen, habe ich bis heute mit einer Antwort gewartet.

Nun muss ich davon ausgehen, dass es bei diesen 4 bis 5 Beiträgen bleibt. Den Usern, die sich beteiligt haben, spreche ich ausdrücklichen meinen Dank aus.

Allerdings frage ich mich, wie man einen offenen Brief im Namen der DO-User verfassen soll, wenn sich gerade mal eine Handvoll User daran beteiligt? Damit würde jeder Brief zu einer totalen Lachnummer verkommen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich extrem enttäuscht bin von dieser geringen Bereitschaft zur Beteiligung. Viele User posten in den Foren Fragen zu ihrer Erkrankung und hoffen auf eine schnelle Beantwortung. Viele User sind transplantiert oder warten teils seit Jahren auf eine Spenderniere. Viele User äußern sich entsetzt über die Vorgänge in Göttingen und Regensburg.

Aber, schauen diese User auch einmal über den eigenen Tellerrand? Ist diesen Usern bewusst, dass diese Vorgänge in Göttingen und anderswo direkt oder indirekt jeden von uns betreffen?

Selbstversändlich kann ich den ganz natürlichen Egoismus jedes einzelnen Users die auf der Warteliste stehen oder warten um überhaupt erst einmal auf die Liste rauf zu kommen voll verstehen.
Irgendwie wartet letztendlich doch jeder für sich allein und hofft, schnellst möglich dran zu kommen. Dieser Egoismus ist ja auch logisch.
Aber egal ob auf der Warteliste oder transplantiert; Wir lebein diesem System. Und dieses System ist offensichtlich mehr als unzureichend.

Jeder Transplantierte wird sein Spenderorgan früher oder später wieder verlieren und auf ein neues Organ warten. Für jeden Wartelistenpatienten wird sich wahrscheinlich die Wartezeit durch die Vorgänge in Göttingen etc. verlängern, weil die Bereitschaft zur Organspende weiter abnehmen wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Und wir, was machen wir? Wir schauen zu, wie Politik und Funktionäre der DSO, der Krankenhäuser, der Transplantationsmedizin usw. diese ganzen Ereignisse herunterspielen und sogar als Einzelfälle abtun. Das System wird selbstverständlich nicht in Frage gestellt. Wieso auch wenn man es selbst etabliert hat?
Und wenn sich etwas ändern sollte, werden es vermutlich eher kosmetische Veränderungen sein, die nicht wirklich das System der ganzen Verflechtungen und vor alle der absoluten Intransprenz und nicht erfolgten sogenannten Selbstkontrolle in Frage stellen.

Das Ergebnis wird sein, dass sich bei der Organspende und Organtransplantation nichts ändern wird. Wer glaubt, in einem System, welches sich angeblich selbst kontrolliert, wird sich etwas ändern, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann.

Und wir als Patienten? Wir schauen dem ganzen Prozess fassungslos und tatenlos zu und hoffen, dass es „die andern“ schon richten werden. Selbst ein, zwei Sätze oder Halbsätze oder Stichpukte für einen offenen Brief sind da schon zuviel! „Wir werden ja doch nichts ändern!“ so wohl die Meinung der meisten User hier.
Und wenn etwas kommt dann in der Art: - erst noch warten bis die Emotionen raus sind oder - das muss man sachlich formulieren und auch vernünftige Vorschläge machen die auch erst noch diskutiert werden müssen ......... usw. Wichtig ist, wir können unter uns so richtig über die anderen meckern.

Aber darum ging es doch überhaupt nicht. Mein Vorschlag war, sozusagen die Wut herauszuschreien die doch wohl jeder von uns in sich verspürt, oder etwa nicht?
Vielleicht hat ja auch nicht jeder diese Wut wel es ihm egal ist. Ist denjenigen also ihr zukünftiges Leben egal?
Ich verstehe es einfach nicht!!!

Wie gesagt nehme ich die User von dieser Kritik aus, die sich beteiligt haben. Denen gilt mein ausdrücklicher Dank. Ob jemand dar so einen Brief machen wird, weiss ish nicht. Ich werde es nicht tun.
Ich habe inzwischen selber einen geschrieben der vermutlich überall in der runden Ablage gelandet ist. Was ist schon ein Stimmchen..... Ein Stimmchen schmeisst man weg aber viele....?

Okay, versuchen wir es eben nicht einmal. Überlassen wir das Feld „den anderen“! Die werden es schon richten. Aber wundern wir uns dann nicht, wenn die DSO munter weiter Krankenhäuser für ihr ach so „großes Engagement für die Organspende“ auszeichnet (Bald hat jedes diese Auszeichnung), keiner mehr über die finanziellen Unregelmäßigkeiten bei der DSO redet, die Aufsichtsorgane weiter wie bisher versagen, es weiter keine Transparenz gibt, einfach alles im Sande verläuft – und gleichzeitig die Organspendezahlen weiter fallen.

Ich hoffe, jeder von uns kann dann noch mit gutem Gewissen in den Spiegel schauen und sich sagen, gut dass ich mich damals nicht beteiligt habe, ich hätte doch sowieso nichts ändern können.


ein enttäuschter, trauriger und zutiefst erschütterter
Limo

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 17 Aug 2012 08:49 #486389

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Lieber Limo,

Du schreibst:

“Damit würde jeder Brief zu einer totalen Lachnummer verkommen.”

Nun, ich glaube das würde so oder so fast jeder Brief, ganz gleich, ob 4 oder alle User von DO sich beteiligen würden.
Mit meiner Arbeit habe ich täglich mit dem Bereich der Politik zu tun, und meine Erfahrung ist die, dass solche offenen Briefe oft mehrfach täglich eingehen, und in der Regel keine Folgen haben, ja nicht mal wirklich wargenommen werden. Die werden von einer studentischen Hilfskraft mittels Standardantwort beschieden – und das wars meist. Die oder der Abgeordnete bekommt davon nichts mit.

Was aber sehr wohl wargenommen wird, sind direkte, persönliche Gespräche. Da erleichtert mir meine Arbeit einiges, aber die Möglichkeit dazu haben viele von uns, zumindest im Rahmen von Veranstaltunge in den Wahlkreisen. Genau da bleiben unangenehme Fragen auch hängen. Außerdem kann da keine Hilfskraft vorgeschoben werden, hier muß die der Abgeordnete direkt antworten und sich ernsthaft mit dem Thema beschäftigen.



Was Du im weiteren Verlauf deines Postings dann allerdings machst, macht mich traurig und ein Stück weit wütend.
Ich empfinde es als anmaßend, wenn jemand einfach über andere urteilt, sie würden icht über den eigenen Tellerrand blicken, oder sie wären egoistisch. Wer bist Du, oder wer bin ich, als das wir dies beurteilen könnten?
Vielleicht ist es ja so, dass einige der Auffassung sind, dass die aktuellen Ereignisse eher weniger Einfluß haben werden? Oder sie haben andere Wege gefunden, Ihre Sicht der Dinge zu äußern, so wie ich z.B.?

Du behauptest

“Für jeden Wartelistenpatienten wird sich wahrscheinlich die Wartezeit durch die Vorgänge in Göttingen etc. verlängern, weil die Bereitschaft zur Organspende weiter abnehmen wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.”

Wer sagt den, dass es so kommt? In meinem Umfeld haben viele Menschen die Vorgänge zum Anlass genommen, sich endlich mit dem Thema auseinander zu setzen – und es sind einige neue Spenderausweisträger dabei raus gekommen. Klar haben sich auch ein paar entschieden, aus Angst vor dem System ihren Ausweis zu zerreissen. Aber zumindest von den Menschen, die ich sprechen konnte, hat sich bei vielen nichts verändert, und manche ben erst mit den Nachdenken angefangen.


Dann kommt die nächste Unterstellung von Dir, die ich fast schon als unanständig bezeichnen würde:

“Vielleicht hat ja auch nicht jeder diese Wut wel es ihm egal ist. Ist denjenigen also ihr zukünftiges Leben egal? Ich verstehe es einfach nicht!!!”

Davon scheint der letzte Satz zumindest zu stimmen. Das Du wütend bist, ist nicht zu überlesen, aber das kannst und darfst Du nicht verallgemeinern.
Ich bin nicht wütend, aber sei dir versichert, mir ist mein zukünftiges Leben nicht egal.
Ich erwarte nicht, dass Du das verstehst, aber zumindest dass Du es respektierst. Letzten Endes ist es doch genau das, was wir von einem wie auch immer gearteten zukünftigen Sys-tem erwarten – einen respektvollen Umgang mit allen Beteiligten und Phasen des TX Prozesses. Dann müssen aber auch wir respektvoll sein, ganz zu Anfang mal im Umgang untereinander, da wo wir Einfluss haben – aber dann auch auf allen anderen Ebenen.

Und mal ganz ehrlich, ich kann mich an keine einzige Situation in meinem Leben erinnern, in der Aktion aus Wut heraus einen Wandel verursacht hätten.

Ich habe im meinem Leben mehrfach die Erfahrung gemacht, das sachlich und respektvolle Umgang – und hier auch sehr kritischer Umgang – viel eher zu einer Veränderung führt, als emotionsgelade Diskussionen oder Stellungnahmen.

Nochmal, ich sehe deinen Frust, deine Wut und deine Enttäuschung und ich kann sie sehr wohl nachvollziehen tolerieren und verstehen – doch die Toleranz hört da auf, wo Unterstellungen und unbelegte Behauptungen in den Raum geworfen werden, um den eigenen Standpunkt zu untermauern. Mit solchen Aktionen schadest Du eher deinen eigentlichen Interessen und deinem Ruf, weil sich niemand auf diese Weise angegriffen fühlen möchte.

Der große Teil deiner Beiträge hier bei DO ist lesenswert, fundiert und sachlich dargestellt, so dass ich mal vermute, diesmal hat es dich vielleicht emotional so erwischt, dass Du dismal deine eigentliche Art der Darstellung hinten an gestellt hast.

Bitte tu dir selbst einen Gefallen und unterlasse zukünftig pauschale Urteile.

Und glaube mir, auch wenn ich keinen offenen Brief geschrieben habe, ich kann nach wie vor in den Spiegel schauen und ich werde auch weiterhin da versuchen Einfluß zu nehmen, wo ich die Möglichkeit dazu habe.

Herzliche Grüße

Parzival

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 17 Aug 2012 11:13 #486394

  • Roland
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Limo ich verstehe ja deine Enttäuschung aber andererseits verstehe ich deine Vorwürfe nicht.

Ich kann nicht in ein paar Stichpunkten meine Wut formulieren, dafür ist das Thema zu komplex und jeden Tag kommen neue Puzzleteile dazu.

Was anfänglich wie eine kriminelle Einzeltat aussah, entpuppt sich nach und nach als Systembedingtes Problem.

Ich habe da keine grosse Wut die ich rausschreien muss, eher eine ernüchterung weil ich ähnliche Muster auch bei meiner Herztransplantation erfahren habe.

Auch habe ich immer die grosse Anzahl der TX Zentren als problematisch angesehen, zwar eher unter Qualitätsaspekten anstatt die problematik der möglichst hohen TX Zahlen zu sehen.

Aber jetzt muss ich schon wieder schluss machen, der Akku schwächelt

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 17 Aug 2012 20:52 #486406

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Du behauptest

“Für jeden Wartelistenpatienten wird sich wahrscheinlich die Wartezeit durch die Vorgänge in Göttingen etc. verlängern, weil die Bereitschaft zur Organspende weiter abnehmen wird. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.”

Wer sagt den, dass es so kommt? In meinem Umfeld haben viele Menschen die Vorgänge zum Anlass genommen, sich endlich mit dem Thema auseinander zu setzen – und es sind einige neue Spenderausweisträger dabei raus gekommen. Klar haben sich auch ein paar entschieden, aus Angst vor dem System ihren Ausweis zu zerreissen. Aber zumindest von den Menschen, die ich sprechen konnte, hat sich bei vielen nichts verändert, und manche ben erst mit den Nachdenken angefangen.


Guckst Du hier: KLICK

VG MaRIO

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 17 Aug 2012 23:43 #486407

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hallo Limo ! dein engagement und die kritik in allen ehren .....die mehrheit beteiligt sich eben nicht und jeder wird seinen eigenen grund dafür haben .....mehr als die spitze eines eisbergs hat keiner von uns an sachkenntnis.....ich persönlich hoffe ,daß dieser skandal dazu führt ,organspendepraxis von allen seiten gründlich zu prüfen und auch zu überdenken ,wo grenzen gezogen werden müssen .einen offenen brief im namen aller do-user kann es wegen der offensichtlich verschiedenen ansichten meiner meinung nach nicht geben . lg taffi

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 18 Aug 2012 15:02 #486413

  • Antonio
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Hallo, Limo,

vielleicht ist DO als Forum mit einer heterogenen Mischung von Usern und keiner festen Struktur für eine solche Aktion nicht geeiget (es hat andere Vorzüge).
Gestern kam bei mir die neue Niere an. Böse formuliert wirkte das Heft auf mich wie die Apothekenumschau für Selbsthilfegruppen. Vom BN hätte ich da eine klare STellungnahme erwartet. Aber da kam gar nichts rüber.

LG Antonio

ps Du hast wohl meine Antwort nicht bekommen. Meistens baue ich um die Uhrzeit meine Maschine ab, daher nachtaktiv.

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 18 Aug 2012 15:05 #486414

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Hallo, Rio,

auf welcher realistischen Datengrundlage diese Kasse so eine Aktion startet oder beendet, ist ja völlig offen.
Die Umfragen, die derzeit laufen, halte ich doch für sehr fragwürdig.
Entscheidend wäre, zu wissen, ob wirklich Menschen, die einen Spenderausweis haben, diesen vernichten. Darüber weiß man ja woh kaum etwas.
Bei uns jedenfalls (natürlich statistikfrei!) sind die Organspenderausweise besser als sonst wegggangen, manche sagen, jetzt erst recht....

Ich glaube an die Trägheit der Menschheit, genauso, wie es schwer ist, mehr Menschen zur Organspende zu motivieren, änderen auch viele ihre einmal gefasste Meinung nicht so schnell.....

LG Antonio

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 18 Aug 2012 15:23 #486416

  • Uli
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Hallo Antonio, ich habe dasselbe gedacht, als ich das Heft gestern las, aber ich denke, der Redaktionsschluss war so früh, dass das Thema Göttingen noch nicht richtig bearbeitet werden konnte. Das war mein Eindruck, sie hätten sicherlich das Thema Ablauf einer Organspende verschoben, der schien jedenfalls schon fertig gewesen zu sein VOR Göttingen und Regensburg.

Uli

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 01:23 #486453

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Hallo Antonio,

zu 1 - ich hatte es vermutet war aber dennoch enttäuscht

zu 2 - die Stellungnahme ist wischiwaschi in meinen Augen

zu PS - nachdem ich die Nachricht abgeschickt hatte kam mir dann auch der Gedanke, Deine Antwort war dann die Bestätiung


es grüsst ein freundlicher
Limo

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 01:31 #486454

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Hallo taffi,

das es keinen Brief aller DOler geben kann war mir klar (die Mehrheit liest vielleicht nur mit), dennoch hatte ich trotzdem auf etwas mehr Mitmacher gehofft.


bie die Tage sagt ein wieder etwas besser gestimmter
Limo

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 01:58 #486455

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Hallo Roland,

mir ist klar geworden, dass ich offenbar von falschen Annahmen ausgegangen bin.

Ich war unter anderem so wütend, weil ich mich schon seit längerer Zeit mit solchen allgemeinen und ganz konkret auch diesen Zusammenhängen beschäftige.

Man kann sehr vieles herausfinden ohne auf irgendwelche Zeitungsberichte, die nicht immer unbedingt gut und umfassend recherchiert sind, angewiesen zu sein.
Um solche Sachen heraus zu finden braucht man nur ser viel Interesse, noch viel mehr Zeit und Sitzfleisch vor dem PC, noch mehr Geduld und vor allem seeehhr viel Kraft um sehr viel zu lesen und das alles gepaart mit einen gewissen Spürsinn.

Alles was jetzt an Zusammenhängen der Allgemeinheit bekannt wird, war schon länger im Netz nachzulesen. Ich musste dafür keine Codes knacken oder mich irgendwo reinhacken, was ich alles sowieso nicht kann.
Aber ich kann googeln, sehr viel lesen ..... usw, ..... 1 und 1 zusammenzählen .......... Das Problem ist nur alles zu finden. Nichts ist versteckt und man muss noch nicht einmal zwischen den Zeilen lesen, aber man muss Entwicklungen verfolgen, Äusserungen verschiedenster Menschen zur Thematik verfolgen usw. und so kommt man eben zu Ergebnissen.

Das alles ist natürlich sehr Zeitaufwendig. Ich habe leider soviel Zeit, da ich berentet bin und leider auch noch kaum Geld dazu verdienen kann und an vielen Tagen wegen extremer Schmerzen gehmässig so eingeschrenkt bin, dass ich nicht die Wohnung verlassen kann.
Da ich mich schon immer gerne mit den Dingen hinter den Nachrichten befasst habe, nahm ich mir also auf Grund eigener Betroffenheit diese Thematik vor. (ich bin kein Verschwörungstheoretiker)

Offensichtlich teilt nur eine sehr kleine Minderheit dieses Interesse etc. ......

Nun gut, was solls.


meint ein weiter dazu lernender
Limo

PS: Hoffentlich gehts dem Akku wieder etwas besser?

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 02:20 #486456

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Hallo parzival,

wie Du in meinem Beitrag gelesen hast sind Politiker als vorgeschlagene Adressaten des Briefes in der absoluten Minderheit. Meine Zielrichtung waren eher die angegebenen Einrichtungen und vor allem an erster Stelle diverse Medien.

Ich finde es von jedem Einzelnen ganz toll sich für die Organspende einzusetzen, keine Frage und kein Aber. Dein persönliches Umfeld ist vermutlich nicht mit der Bevölkerung dieses Landes identisch. Und wenn es Menschen gibt die sagen jetzt erst recht, ..... um so besser.

Leider kann ich es zeitlich nicht genauer sagen. Vor ca. 10 Tagen habe ich im TV ein Interview mit einem Transplantationsmediziner gesehen der erlebte wie Angehörige eines Hirntoten Organspenders die Spende mit dem Hinweis auf eben diese Vorgänge ablehnten. Der Doc sagte es sei kein Einzelfall.
Wie gesagt kann ich nicht sagen wann und wo ich das gesehen habe: Leider funktioniert mein Zeitgedächtnis seit einem Sclaganfall vor vielen Jahren nicht mehr. Aber ich weis was ich gesehen und gehört habe.
Jedenfalls bezieht sich darauf meine Aussage mit der Wartezeitverlängerung.


weiterhin Alles Gute wünscht ein wieder friedlicher
Limo

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 12:41 #486460

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Hllo Limo,

dem Akku geht es wieder besser :-).

Ich beschäftige mich ja auch viel mit dem Thema und wenn wir in unserem News Archiv stöbern, dann hat es immer wieder Hinweise für unregelmässigkeiten bei der Organvergabe gegeben.
Und wenn wir mal alte Forumsbeiträge nachlesen wird man sehen, daß einige Organangebote an Eurotransplant vorbei für diverse User angeboten wurden.
Ich denke da an Angebote, bei denen im vorhinein erwähnt wird das die Niere leicht beschädigt ist oder ähnliches.
Diese Praxis ist ja grösstenteils für diesen Skandal verantwortlich.
Bei mir liegt es nicht daran, daß ich zuwenig informiert bin und deswegen nicht wütend bin, nein meine Sictweise ist eben eine andere. Ich kenne das System, ich bin wahrscheinlich bei meiner Herztransplatation auch nur mit Glück, wohlwollen oder aus Karrieregründen auf die Warteliste gekommen. Ich war damals sehr jung, und mein Hausarzt hatte mir eine sehr schlechte Prognose bezüglich meiner Compliance ausgesprochen.
Trotz dieser harten Beurteilung bin ich auf die Liste gekommen.
Gleichzeitig wurde auch ein geistig Behinderter und ein sehr alter Mensch damals transplantiert.
Alle Beispiele wären nach damaligen Kriterien nicht tranplantabel gewesen.
Trotzdem hat das Zentrum transplantiert, genauso Ausländische Patienten die ihren Wohnsitz nicht in Deutschland hatten und noch andere Beispiele.
Damals wurden in dem Zentrum fast 200 Herztransplantationen pro Jahr durchgeführt dadurch hatte man auch einen anderen Blick darauf als heute, wo man kaum noch frisch Transplantierte in der Klinik antrifft.
Ich weiss nicht warum damals fast jeder als transplantabel angesehen wurde, ob es aus humanistischen Gründen gemacht wurde oder ob es die Anweisung gab eine möglichst hohe TX Zahl zu erreichen.
Ich weiss nur, mir hat es das Leben gerettet, weil die Bestimmungen durch den behandelten Arzt sehr grosszügig ausgelegt wurden.
Natürlich sieht es ganz anders aus wenn es Bevorteilungen gegen Bezahlung gibt oder Lebern ins Ausland verfrachtet werden.
Natürlich ist die heutige Situaton auch anders weil soviele Zentren um Transplantationen konkorieren, da ist der Druck natürlich gross hohe TX Zahlen zu erreichen und dann schaut man auch mal weg oder legt die Ausnahmeregelungen sehr grosszügig für sich aus um sich im Wettbewerbzu behaupten.
Das Problem sind nicht einzelne Ärzte die kriminell handeln, sondern das System welches das Gesundheitssystem bzw die Politik vorgibt.
Sowas macht mich eben nicht wütend aber für eine Änderung dieses Systems will ich mich auch einsetzen.
Nur ohne Wut, so war mein posting gemeint.

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 20 Aug 2012 23:22 #486485

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Genau so sehe ich dies auch. Wir sind alle unterschiedlich mehr oder weniger wo anders engagiert, DO hat einen anderen Nutzen.

Und BN - das war schon übel.

Grüßle

hemago

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 00:01 #486486

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Hier ist die Stellungnahme/Pressemitteilung unseres Vereins dazu zu lesen: KLICK

LG MaRIO

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 09:14 #486492

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Hallo Mario,

Vor allem der letzte Absatz hat mir gefallen:

Wir erwarten daher eine schonungslose Aufklärung der Vorfälle in Göttingen und Regens-burg sowie eine abschreckende Bestrafung aller daran Beteiligten. Die Sanktions-möglichkeiten bei Verstößen gegen das Transplantationsgesetz (TPG) und die Richtlinien zur Organtransplantation müssen verbessert werden und abschreckend wirken. Rechtliche Grauzonen im TPG müssen abgeschafft werden. Die Selbstkontrolle der Ärzte und die Verantwortung von privatrechtlichen Akteuren in einem so sensiblen Bereich wie der Organspende gehören auf den Prüfstand. Finanzielle Anreize in Verträgen müssen verboten werden. Das beschleunigte Vermittlungsverfahren muss strengeren Kriterien und Kontrollen unterliegen sowie transparent gestaltet werden. Die Ergebnisqualität aller Organtransplantationen muss verpflichtend und nachvollziehbar veröffentlicht werden.

Mehr Transparenz scheint das einzige Mittel zu sein um wieder Vertrauen in die Transplantationsmedizin zu bringen.
Ich weiss nicht wie die Vorfälle juristisch bewertet, ich fürchte nur, daß die meisten Fälle sich in einem quasi legalen Raum ereignet haben.
Ich denke da vor alllem an die Fälle die durch das beschleunigte Vermittlungsverfahren ermöglicht wurden und das wird der Grossteil der Fälle gewesen sein.

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 09:38 #486493

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Nicht dass ich viel Ahnung habe, aber es scheint doch um verschiedene Vorgänge zu gehen.
Das eine ist, dass Adressdaten und medizinische Daten gefälscht wurden, damit Patienten vorrangig transplantiert wurden, im direkten Zusammenhang mit einem finanziellen Vorteil für die beteiligten Ärzte.
Erst später war die Rede von dem beschleunigten Verfahren, wo alte, geschädigte oder auch Organe die aus zeitlichen Gründen mit einem gewissen Risiko einer Patientengruppe zugeteilt werden, die damit einverstanden sind.
Das sind doch zwei verschiedene Dinge oder hab ich da was durcheinander gebracht?
LG, beri

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 10:51 #486500

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Richtig das sind zwei Dinge zum einen die verfälschten Daten wobei der finanzielle Vorteil nicht durch den Patienten bezahlt wurde sondern Transplantationen anscheinend im allgemeinen von der Klinikleitung extra honoriert wurden.
Da glaube ich eher, daß es sich um einen Einzelfall handelt, aber dazu hört man ja nur noch wenig.
Bin mal gespannt ob es dazu ein öffentliches Verfahren geben wird.
Es kann ja nicht sein, daß ein Arzt mit so einer Vergangenheit (Regensburg) in eine Klinik anscheinend kritiklos Daten fälschen kann um die TX Zahlen zu erhöhen.
und im Nachhinein will keiner von der Vergangenheit und den Praktiken in der Abteilung gewusst haben.
Wer soll sowas glauben, TX Mediziner sind sehr gut vernetzt, da wird jeder zumindestens über Regensburg bescheid gewusst haben.
Aber der Grossteil der Vorwürfe die jetzt aufgedeckt werden drehen sich um dieses Beschleunigte Auswahlverfahren, da ist es meiner Meinung nach ganz schwer zu bewerten aus welchen Gründen es da zu Unregelmässigkeiten gekommen ist.
Ich denke das ist ein Zusammenspiel aus dem Ärztichen Ergeiz möglichst viel zu transplantieren, dem ökonomischen Druck der Klinischen Geschäftsführung durch eine hohe TX Zahl die Geschäftsbilanz zu verbessern und die Möglichkeiten welche die Regelungen zur TX so bieten.
Alles zusammen ist vor dem Hintergrund, daß die TX Zentren auch untereinander unter starken Konkurrenzdruck stehen, natürlich eine gefährliche Mischung.

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 11:17 #486504

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Das kann ich nicht beurteilen.
Es ist sicher auch nicht im Interesse der Kliniken funktionsuntüchtige Organe zu transplantieren. Die Grenze ist schwer zu ziehen. Die Medizin entwickelt sich auch weiter, so dass heute Organe erfolgreich verpflanzt werden, die vor Jahren im Eimer gelandet wären.
Ich kenne viele Dialysepatienten, die ein vorgeschädigtes Organ ablehnen. Bei Herz, Lunge und Leber ist das anders zu bewerten. Darüber weiß ich aber zu wenig.

Für mich erweckt es den Anschein, dass man zwei verschiedene Themen vermischt, die miteinander nicht in direktem Zusammenhang stehen.
Unabhängig von Transplantationen bekommen Ärzte auch ab einer bestimmten Anzahl von künstlichen Hüftgelenken, Bandscheiben-OPs ein höheres Gehalt. Ob da nicht die eine oder andere OP durchgeführt wird, um die geforderte Anzahl zu erreichen, obwohl eine alternative Behandlung möglich gewesen wäre? Kliniken sind wie ein Wirtschaftsunternehmen anzusehen. Höhere Leistungen werden entsprechend honoriert.
Dieses ganze System ist fragwürdig.
Dass man sich in diesem Zusammenhang die Transplantationen herausgreift, scheint doch willkürlich.
Mir kommt es so vor, als wolle man von dem ursprünglichen Thema ablenken.

LG, beri

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Re: Noch einmal und Abschliessend zum Thema Offener Brief 21 Aug 2012 12:06 #486507

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Hallo Roland,

ich habe den Eindruck, dass wir wohl so ziemlich einer Meinung sind.


Alles Gute wünscht
Limo

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Die nächste Krankenkasse... 08 Sep 2012 20:25 #486890

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..., und dazu noch die Größte, die AOK, wird dieses Jahr auf Grund der Vorfälle in Göttingen ebenfalls keine Infoschreiben mehr zur Organspende an ihre Versicherten senden. KLICK
Ich befürchte, es werden sich weitere KKs anschließen - ob das nun rational ist oder nicht. 8-)

VG MaRIO

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Re: Die nächste Krankenkasse... 08 Sep 2012 22:20 #486894

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Hallo, Rio,
rational kann man das nun wirklich nicht mehr nennen, fragt sich, welches Ziel die Kasse verfolgt, in der Regel geht es um mehr eigenen Einfluß.

LG Antonio

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Re: Die nächste Krankenkasse... 10 Sep 2012 22:40 #486952

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Bei uns hat die AOK erst am Donnerstag eine Podiumsveranstaltung zum Thema Organspende veranstaltet und hat versprochen, das bald, mit der Frage nach der Spenderbereitschaft, mehr Infomaterial kommen soll!

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