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Aufruf für ein Pro zur Organspende 29 Apr 2019 14:44 #510808

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Hallo zusammen,

der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO e.V hat am Wochenende mehrere Videos auf Youtube veröffentlicht.
Dort wird sich verstärkt gegen eine Organspende ausgesprochen und dem Ganzen ein wissenschaftlichen Anstrich gegeben.
Ich möchte diese Videos hier nicht verlinken, um nicht noch Agitation für diesen Verein zu betreiben. Sucht bitte auf Youtube einfach nach 'Organspende' und ihr werdet schnell fündig.
Ich jedenfalls habe diese Propaganda kommentiert und disliked. Bildet euch selber eine Meinung, aber lasst uns gemeinsam unsere Meinung in Kommentaren hinterlassen und unser Pro für Organspende mit einem Dislike dieser Videos zum Ausdruck bringen.
Es kann nicht sein, gerade jetzt, wo wir wieder eine öffentliche Diskussion über eine Widerspruchslösung haben, das so etwas zu einer öffentlichen Meinung werden soll.
Danke für eure Unterstützung.

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Aufruf für ein Pro zur Organspende 29 Apr 2019 23:31 #510809

  • Christian
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Es ist jedem sein gutes Recht, sich gegen eine Organspende auszusprechen oder gar einen Wiederspruch einzulegen.
Dafür braucht es nicht einmal logische Gründe, es für sich nicht zu wollen ist ausreichend und ist zu respektieren.

Sei mal angemerkt, dass die Wiederspruchslösung nur "so gut" funktioniert, weil niemand im Alltag darüber spricht.
In der Regel sind in Ländern wie Österreich viel mehr Menschen heimlich gegen eine Organspende, als tatsächlich den Bürokratiekrieg eines amtlichen Wiederspruch auf sich nehmen.
Im Zuge der deutschen Organspende-Diskussion hat in den anderen Eurotransplant-Ländern übrigens eine Wiederspruchswelle begonnen - die Behörden sind aktuell restlos mit Wiedersprüchen überlastet.

Ohne hier an falscher Stelle "auf die Kacke hauen" zu wollen, aber ich bin übrigens gegen die anonyme Organspende in jetziger Form.
Weil ein Menschenleben mehr Anerkennung verdient, als ein anonymes Ersatzteillager zu sein und man trotz Wiederspruchsregelung zuwenig Rechte hat.
Jeder Spender hätte wohl eine gewisse Meinung, wem er ein Organ bevorzugt spenden würde und wem überhaupt nicht. (z.B. wer will sein Herz einem Schwerverbrecher spenden? Kommt auch hin und wieder vor.)
Bei Eurotransplant kann man aber nur zustimmen und ablehnen. Mit der Regelung muss man jetzt nicht umbedingt zufrieden sein oder sie gar akzeptieren.
Auch kann man dank Eurotransplant nicht einfach festlegen, dass ich im Fall meines Todes lieber an Verwandte als an anonyme Fremde von der Warteliste spenden würde.
Finde ich nicht gerecht, dass ich nicht Herz oder Lunge an Personen aus der Verwandtschaft spenden darf die bereits auf der Warteliste stehen, die sollten doch ein Vorrecht haben wenn ich dies wünsche?!
Aber Eurotransplant erlaubt soetwas nicht - wer damit nicht einverstanden ist, hat das Recht einen Wiederspruch einzulegen, mehr nicht.

Zur Diskussion Pro Organspende vs. Gegen Organspende sei mal gesagt, dass ich die Meinung von Personen auf der Warteliste im Allgemeinen nicht objektiv finde. Die meisten Dialysepatienten haben oft nur den Wunsch nach einem Spenderorgan vor Augen, das menschliche Opfer das dafür nötig ist, wird oft vernachlässigt oder aus meiner Sicht herabgewürdigt.
Ein Aufruf solche Videos und dazugehörige Diskussionen auf Youtube mit Dislike zu versehen, zeugt eher von einer Trotzhaltung als von einer Diskussionsbereitschaft.
Letztendlich müssen die Befürworter der Organspende die gegenteilige Meinung mit sachlicher Diskussion entkräften, statt sie einfach abzulehnen, denn es gilt Mitmenschen von der eigenen Sache zu überzeugen - das erreicht man nicht mit Like/Dislike-Buttons auf Youtube.

Ich habe übrigens selbst versucht einen Wiederspruch zu beantragen, ist aber wegen der Überlastung der Behörde noch nicht durch.
Ist ein bedingter Wiederspruch, dass meine nahen Angehörigen für mich entscheiden dürfen, wenn ich dann angeblich "hirntot" bin und ich ansonst grundsätzlich wiederspreche. Letztendlich wird meine Familie schon wissen, wann sie mich gehen lassen wollen oder doch lieber den hirntot durch eine Zweitmeinung anzweifeln wollen. Wär ja ziemlich grausam, wenn ich dann doch nicht hirntot wäre, oder?

Und schließlich haben wir ja alle das Recht zu entscheiden, was nach dem Tod mit unseren Körper passieren soll. Wie die Beerdigung auszusehen hat, einäschern oder beerdigen etc.
So wie jeder Mensch das Recht hat die Form der Bestattung zu wählen, sollte man ihm auch die Freiheit lassen, gegen eine Organspende zu sein, auch aus irrationalen oder gar religiösen Gründen.

P.S.
Würde der Staat jedem Bürger ein Formular schicken, ob er Spender sein möchte oder nicht, wäre die Diskussion einer Wiederspruchslösung unnötig, denke ich.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sabine-, Philip_40

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Aufruf für ein Pro zur Organspende 30 Apr 2019 09:19 #510810

  • JSMR
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Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag erwähnt habe, soll sich jeder selbst eine Meinung bilden. Dazu gehört auch sich für oder gegen eine Organspende auszusprechen.
Hier geht es auch nicht darum, zu diskutieren, wie wir in unserer Gesellschaft die Regelung einer Organspende umsetzen wollen. Das eine solche Diskussion aber notwendig ist, steht außer Frage.
Gerade weil Menschenleben Anerkennung verdienen, kann ich die Aussagen in Youtube wie ein Vergleich mit einem Auto oder Computer, der Vergleich eines Organs mit einem Autoersatzteil nicht tolerieren.
Würde man die Kommentare lesen, erkennt man durchaus eine Diskussionsbereitschaft. Meine sind leicht zu erkennen, ich bin der Einzige mit einem Pro für Organspende. Wir Befürworter einer Organspende sind bereit, das auch mit einer sachlichen Diskussion zu hinterlegen, allerdings kann ein Kommentar unter einem Video nur eine Meinung darstellen. Die Darstellung der Videos ist ein Aufruf gegen Organspende, die Aussage 'der Mensch möchte sich an seine Sterblichkeit besinnen' - was soll das bedeuten? Wenn man das zu Ende denkt, wo führt das hin? Dazu bin ich nicht bereit, Menschen, welche durch Krankheit in eine lebensgefährdende Situation kommen, in Stich zu lassen.
Um das nochmal zu betonen, wir wollen und müssen eine Diskussion über die Regelung der Organspende führen. Aber wir müssen auch für eine öffentliche Meinung Pro Organspende sorgen, wo jeder der entschieden hat ein Organ zu spenden sich mit dieser Entscheidung auch bestätigt fühlt in der Gesellschaft und von dieser dafür respektiert wird, wie wir auch diejenigen respektieren, welche sich gegen eine Organspende entscheiden.
In sozialen Medien drückt man dies mir einem Like oder Dislike aus.
Folgende Benutzer bedankten sich: Papaya, pdanf, kohana

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Aufruf für ein Pro zur Organspende 01 Mai 2019 08:13 #510815

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Der ausführlichen Stellungnahme von Christian kann ich in den meisten Punkten zustimmen.

Zum angesprochenen Verein und seinen Zielen:
Auf den Vereinsseiten habe ich gefunden;
"Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. ist ein Verein, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen, und die ihre Entscheidung bereut haben. „Wir wollen deshalb durch Aufklärung andere Menschen davor bewahren, unvollständig informiert vorschnell einer Organentnahme zuzustimmen - sei es bei sich selbst oder Angehörigen."

Die Essenz dieser Sätze ist für mich: "unvollständig informiert, vorschnelle Organentnahme"

Anmerkung:
Für Kinder ist eine Organentnahme nach dem Tode von der Zustimmung der Eltern abhängig. Werden die Eltern mit dem Unfalltod ihres Kindes konfrontiert, sind sie in einer psychischen Extremsituation. Wenn sie dann zur Organentnahme gefragt werden und zustimmen kann diese schnelle Entscheidung, dann nach Jahren, wenn die Eltern über die Richtigkeit ihrer Entscheidung nachdenken zu großen seelischen Problemen führen.
Der Verlust von Kindern kann Eltern ihr ganzes Leben belasten, auch ohne Organentnahme.

Oldman

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Aufruf für ein Pro zur Organspende 24 Aug 2020 17:07 #514232

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Ich finde es in jedem Fall richtig, dass jeder über seinen Körper entscheiden kann! Aber ich finde es extrem wichtig, dass eine breite Aufklärung statt findet und Vorurteile aus der Welt geschafft werden. Ich denke, dass viele Menschen Angst vor dem Unbekannten haben und sich deshalb keine eingehenden Gedanken zu diesem Thema machen wollen. Der Ansatz ist als bereits bei der Informationsverteilung anzugehen!

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Hi :)