THEMA:

Guten Tag, 
mein nächstes Thema sind die Spiritualität und die vielen Fragen, die sich mir nach meiner Transplantation stellen. 
Als überzeugter Anhänger der Philosophie, Spiritualität und Naturheilverfahren, TCM, Homöopathie & Co, und daraus folgende energetische Themen frage ich mich, wieviel, und ob überhaupt, ich von dem Eigentümer des Transplantats beeinflusst werde. Die Zellen haben ein Gedächtnis, das ist von der Schmerzforschung her bekannt, es wird mindestens vermutet als Grund für Fragen. Wie weit treten diese Zellen mit meinen in Dialog, welche psychischen oder psychogenen Phänomene erlebt ihr? Wie nehme ich das fremde Organ an, auf und integriere es in meinen eigenen Zellverband, mein energetisches Sein?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mglst. Viele ebenso den Wunsch verspürten, sich darüber auszutauschen. 
Viele Grüße, Pitjes 

Hi, 
Ganz grundsätzlich muss ich sagen ich habe mit Spiritualität rein garnichts am Hut. 
​​​​Ich habe keinerlei Interaktion des transplantats mit meine Körper gemerkt, außer vlt eine sehr tiefe Dankbarkeit ihm gegenüber. 
Um etwas spirituelles vom transplantat zu bemerken, muss man denke die Veranlagung haben. 
Grüße paul 

Hi Pitjes
Interessante Frage, die ich hoffentlich richtig verstehe: Du möchtest wissen, ob Zellen Informationen untereinander austauschen und der Empfänger dadurch Eigenheiten physisch, wie psychisch vom Spender übernimmt?
Ich spüre  wie Skrille eine sehr tiefe Dankbarkeit meiner neuen Niere und meinem Mann (Spender) gegenüber. Ja, manchmal streichle ich mein Nierchen sogar. Ich lebe bewusster und meine Achtung vor dem Leben allgemein ist grösser. Mein Blick auf die wirklichen Dinge hat sich geschärft. Insofern hat mich die Transplantation  schon auch verändert.
liebe Grüsse
Eowyn

@Eowyn
Guten Abend, 
du schreibst  Du möchtest wissen, ob Zellen Informationen untereinander austauschen und der Empfänger dadurch Eigenheiten physisch, wie psychisch vom Spender übernimmt?
Ja, auf informationeller Weise, wie bei Homöopathie, energetisch, oder auf chemischem Weg wie zwischen Neuronen über die Synapsen. Die Zellen leben ja, aber diese Möglichkeiten sind schon wieder viel zu wissenschaftlich. Spirituell ist da wohl die greifbarste Annahme. 
Ja, streicheln tue ich mein Nierchen auch, schließlich habe ich eine Beziehung mit ihr, und somit mit dem Spender und all seinen Leuten. Für dich und deinen Mann hat es nochmal eine intensivere Dimension. Ja, ich habe mich auch sehr verändert i.Bzg. a. Tiefenblicke, Spiritualität und Philosophie. Ich überlege schon lange, einen Brief an die Angehörigen zu schreiben, den eine bestimmte Stelle anonymisiert dann weiterleitet. Das wird aber nicht so einfach sein. 
Dein Name ist bretonisch?
Liebe Grüße an Euch, Peter 

Hi Peter
Ja, Körperzellen tauschen Informationen mittels biochemischen Prozessen aus. Synapsen kenn ich nur von Hirnzellen. Soweit mal der "Klugscheissmodus". Dass  auch auf "Feinstofflicher" Ebene etwas passiert glaube ich weniger. 
Mit dem geschärften Blick auf die wirklich wichtigen Dinge meine ich: Vorallem Gesundheit und Zufriedenheit. Ich nehme die Dinge gelassener oder versuche es zumindest. 
Meines Wissens kannst Du den Brief an Eurotransplant senden, die leiten den weiter. Frag mal in deinem TX-Zentrum nach.
Eowyn ist aus  Herr der Ringe. Sie ist die Tochter von König Theoden und zieht als Mann verkleidet gegen den Willen ihres Vaters in den Krieg. Passt ganz gut zu mir. ;-).
Dir und Deiner Niere alles Gute
LG
Eowyn
 

Meine TX war schwierig. Überraschend aufgetretenes aHUS, dadurch Hämolyse, die Minithromben haben meine neue Niere verstopft und sie konnte nicht arbeiten. Obwohl die Ärzte ihe Arbeit gemacht haben, bestand nur wenig Hoffnung.
Ich habe nach der TX meiner Niere einen Namen gegeben, sie willkommen geheissen, mich für den schlechten Empfang entschuldigt und ihr gedankt. Nicht wegen irendwelchen feinstofflichen Mysterien, sondern weil ich der Überzeugung bin, dass man mit positiven Gedanken die eigene Resilienz stärken und die Selbstheilungskräfte mobilisieren kann.
In den vielen schlaflosen Nächten habe ich mit meinem Paule geredet, dass wir es schaffen können, wir dürfen nur nicht aufgeben. Nun, wir haben es geschafft, wir haben nicht aufgegeben und Paule liefert jetzt, 4 Jahre später, ein Krea von 1,2. Das hätte sich damals keiner vorstellen können.
Ich bekomme immer noch regelmässig Infusionen mit Eculizumab und Belatacept. Allein vom Lesen de Beipackzettel kann man krank werden. Ich blende das aus indem ich mir sage, das sind meine Zaubertränke, die machen mich stark. Funktioniert!
Die Chefnephrologin von Fulda, Frau Prof. Haubitz, sagte mir später (vor versammelter Mannschaft), dass dieser Erfolg ohne meinen Optimismus und Durchhaltewillen nicht möglich gewesen wäre. Ein klares Votum für die Kraft der positiven Gedanken.

Liebe Grüße
Sabine und Paule

Hallo "Ihr", Sabine und Paule,
deine Schilderung bestätigt eindrucksvoll, wieviel schief gehen kann bei einer Organtransplantation. Aber es ist auch großartig, wie du es dann zum Guten wenden konntest. Mein Crea ist auch nach langer Zeit bei 0,9 auf jetzt 1,2 gestiegen, und scheint da bleiben zu können. Du bestätigst aber auch meine Meinung, dass der  Mensch eben daran nicht unbeteiligt ist, gemäß dem Wissen:"Der Wille versetzt Berge.". Deine Frau Prof. Haubitz, ich hoffe da kein Nomen est Omen, bestätigt aber auch, was die Vernunft und ein klarer Geist schon immer wusste und weiß, dass es eben Mehr gibt zw. Himmel und Erde, als die Wissenschaft bisher nicht beweisen konnte. Immerhin ist die Schulmedizin endlich dort angekommen, wo sie solche Phänomene einbezieht, spätestens dann wenn mal wieder was außerhalb ihrer Denkmuster trotzdem passiert. 
Behaltet euren Optimismus! Alles Gute, Tschüß 

Hi, Sabine und Peter

@Papaya: Schön, geht es Dir und Deinem Paule so gut :-)). 

Ja, Glauben versetzt Berge und ich bin ganz eurer Ansicht, dass Optimismus und positive Gedanken manchmal besser wirken wie jede Medizin. 
Schon die Griechen wussten um den Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Nur ist dieses Wissen leider in unserer heutigen kopf -und studienlastigen Gesellschaft vergessen gegangen. 

euch allen einen guten Start in die neue Woche
Liebe Grüsse
Eowyn