THEMA:

Hallo, ich muß mich nächte Woche entscheiden, ob ich die Dialysed zu Hause mache oder im D-Zentrum. Bisher habe ich nur Beiträge gelesen, die über die Freiheit der Zeiteinteilung und des selbst Stechens schreiben. Mich injteressierrt besonders, ob die Heimdialyse deutlich medizinisch vorteilhafter ist, längere Überlebenschancen bedeutet und für spätere Transplantation bessere Voraussetzungen schafft. Im Mopment habe ich eher die Tendenz, alles aus der Wohnung und dem Privatleben herauszuhalten (bin nicht berufstätig). außerdem habe ich Angst, daß irgendetwas schief gehen könnte. Gibt es da Erfahrungswerte über Unfälle oder verhängnisvolle Pannen?

mt du dia in köln? HHD haben laut Sstik längere Überlebenschanchen, kannst mir ja mail.

Hallo Haka,
ich habe mich nach 5 1/2 Jahren Zentrumsdialyse für die HHD entschieden. Erstens der Flexibilität wegen, zweitens kannst du eigenverantwortlich handeln und bist nicht immer unter Kontrolle.
Du wirst im Zentrum so gut geschult, eigentlich kann nichts passieren. Die entlassen dich erst in die Freiheit, wenn alles bombensicher läuft. Außerdem sind die Maschinen derart gesichert, dass dir als Diapatient nichts passieren kann. Sollte es einmal zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen, der so schlimm ist, dass der Partner nicht mehr helften kann, muss halt der Notarzt gerufen werden. Aber das kann überall und immer passieren, auch gesunde Menschen sind nicht in ständiger Begleitung eines Arztes und müssen in Notfällen einen Arzt rufen. Außerdem dürfen eigentlich auch nur stabile Patienten HHD machen. Ich ärgere mich heute ein wenig, dass ich es nicht schon viel früher gemacht habe.
Liebe Grüße
chrisi

Hallo Haka,

klar gibts PatientInnen, die Dia möglichst nicht in ihren Alltag integrieren wollen - mit deutlich kürzerer Lebenserwartung. Je fitter Du selbst vom Verständnis her wirst/ Dich machen läßt, desto besser die Aussichten auf lange Überlebenszeit. Und selbst bei Zentrumsdialysen steigen Mitsprachemöglichkeiten und Eigenverantwortung wenn Du den Ablauf von der Pike auf gelernt hast (z.B. Limited-Care-Dia). Selbstpunktieren bedeutet für den Shunt überhaupt die längste Überlebenschance - die Angst am Anfang haben wohl die Allermeisten erst überwinden müssen. Nur zu!
Zu Deiner Frage nach dem medizinischen Vorteil möchte ich noch sagen, daß ja das Arzt- bzw. Pflege/PatientInnenverhältnis sinnvollerweise nicht unbedingt hierarchisch sondern konstruktiv-partnerschaftlich sein könnte. LG Debi

Hallo haka,
die HHD bietet statistisch gesehen tatsächlich längere Überlebenschancen. Ich denke, das hat aber weniger mit den medizinischen Vorteilen zu tun. Die häusliche Atmosphäre trägt eher zum Wohlbefinden bei als die im Dialysezentrum. Du kannst es Dir so gemütlich wie möglich machen, mit dem Essen Deiner Wahl, dem passenden Fernsehprogramm oder mit Deinem Partner eine Runde Halma spielen. Dies alles ist in einer Zentrumsdialyse nicht immer möglich.
Bevor es losgeht wirst Du umfassend geschult und später sollte für den Notfall immer ein Telefon in der Nähe sein. Wenn Du daheim ausreichend Platz ( extra Dialyseraum umd genug Möglichkeiten zur Materialunterbringung ) hast und Dein Partner dazu auch positiv eingestellt ist, finde ich die HHD einen Versuch wert. Sie bedeutet viel Eigenverantwortung: Materialbestellung, Aufbau der Maschine, Desinfektion ect. sind alles Dein Ding, im Zentrum ist dafür die Schwester verantwortlich.
Wünsche Dir eine gute Entscheidung. Viele Grüße. Anja

Da ich weiß, wie bei den Medizinern Studien gemacht werden und wie viel bzw. wie wenig sie von methodischen Fragen verstehen, hab ich an der erhöhten Lebenserwartung durch Heimdialyse erstmal so meine Zweifel. (Das ist jetzt rein statistisch gemeint und soll niemanden persönlich loben oder beleidigen)

Ist da wirklich der Faktor rausgerechnet, dass Heimdialyse meist von (relativ) intelligenten, selbständigen, jungen und gesunden Menschen gemacht wird, während im Zentrum meist die anderen liegen. (Das ist jetzt rein statistisch gemeint und soll niemanden persönlich loben oder beleidigen).

Ich würde gerne mal eine Studie, die die Aussage belegt, im Origimal sehen. Hat da jemand einen Link oder eine Literaturangabe.

MfG

joe

on 27. Feb 2004 09:41 Hobbit wrote:
> Da ich weiß, wie bei den Medizinern Studien gemacht werden und wie viel bzw. wie wenig sie
> von methodischen Fragen verstehen, hab ich an der erhöhten Lebenserwartung durch
> Heimdialyse erstmal so meine Zweifel.
>
> Ist da wirklich der Faktor rausgerechnet, dass Heimdialyse meist von (relativ)
> intelligenten, selbständigen, jungen und gesunden Menschen gemacht wird, während im
> Zentrum meist die anderen liegen. (Das ist jetzt rein staitistisch gemeint und soll
> niemanden persönlich loben oder beleidigen).
>
> Ich würde gerne mal eine Studie, die die Aussage belegt, im Origimal sehen. Hat da jemand



> einen Link oder eine Literaturangabe.
>
> MfG
> Lieber Joe, jetzt weiß ich nicht wie man die antwort richtig schreibt, ich bin Anfänger mit dem Medium hier. Vielen Dank für die Anwort, genau das wollte ich auch aml genau wissen, nicht nur die persönlichen Meinungen. Ich habe auch ein Problem, daß alle die Heimdialyse so positiv schildern und ich nicht weiß wie alt die Schreiber sind. Ich habe den Eindruck, daß die Jungen Patienten da viel mutiger und unbefangener mit allem umgehen wie wenn man schon fortgeschrittenen Alters ist. MfG haka
> joe

Hallo Haka
Lass dich nicht unter Druck setzen. Du Kannst dich jederzeit für oder gegen die HHD entscheiden.
Gruß Jörg

Hallo Debi,
ich habe mich ausschließlich aus Gründen der Flexibilität für die HHD entschieden. Mit meinem Zentrum und deren Pflegekräfte war ich voll und ganz zufrieden. Die Kooperation, auch mit den Ärzten, klappt bestens und eigentlich können wir dort auch recht eigenverantwortlich handeln. Aber zu Hause kann ich halt uhrzeitmäßig Dia machen, wann es mir passt, bin flexibler. Das mit der Kontrolle ist eine subjektive Empfindung von mir. Ich wollte es nur noch mal betonen. Unser Zentrum ist wirklich sehr gut. Daran liegt es nicht. Werde auch bestimmt ein paar Leute vermissen.
Liebe Grüße
chrisi

Hi chrisi,

ich würde gar nicht so große Unterschiede zwischen HHD und LC bzw. Zentrumsdia mit ehemaligen Heimpat. (o.ä.) machen: die Flexibilität kriege ich im Zentrum auch recht gut durchgesetzt, und an Verantwortung läßt man mir, so viel ich möchte. Dankbar bin ich halt auf ewig, daß ich anno dazumalen Dia wirklich für zu Hause gelernt habe und deswegen auch argumentativ dem Pflegepersonal gegenüber ein gewisses Gleichgewicht (partnerschaftliches miteinander) empfinde. (Heute habe ich wohl Formulierungsschwierigkeiten - bitte nicht zu Mißverständnissen hinreißen lassen!) LG Debi

Hi debi,
...es gibt halt verschiedene Möglichkeiten, sei es capd, HHD oder Zentrumsdialyse.
Jeder sollte die für sich geeignetste Alternative wählen. Sie haben alle ihre Vor- und Nachteile.
Du bist eine mündige und ein wissende Patientin. Ist leider nicht bei allen so und die begeben sich halt auf Gedeih und Verderb in fremde Hände, können nicht mitsprechen, weil sie die nötigen Infos nicht haben bzw. nicht haben wollen.
Naja, jedem das seine. Es gibt halt kein schwarz/weiß und irgendwie ist das auch gut so.
Liebe Grüße
chrisi