THEMA:

Vor wenigen Wochen erhielt ich neue Schlauchsysteme. Statt 30 Artikeln pro VPE sind jetzt nur noch 25 Stück im Karton. Sämtliche Schlauchklemmen sind jetzt rot und blau entsprechend dem arteriellen bzw. venösen Systemanteil. (früher war ein Teil der Klemmen weiß), ist für den Gebrauch unbedeutend.
Die Anschlüsse der Druckableitungen sind jetzt mit Schraubkappen geschützt und müssen nicht mehr abgebrochen werden.
Ich habe das erste neue Sytem getestet, als ich noch zwei Systeme der alten Charge im Vorrat hatte. Bereits beim Einlegen des Schlauchs in die Blutpumpe fiel mir auf, dass er sich deutlich weicher anfühlt als früher. Beim Anschluss und Hochfahren der Blutpumpe fiel mir dann der extrem niedrige Druck der Vene (160 mmHg statt 180) und der hohe arterielle Druck (-130 mmHG statt sonst -150) auf.
Da ich mit der Knopflochmethode punktiere, sind die Drücke seit 2 Jahren immer gleich. Ich lasse regelmäßig die OCM-Funktion der Maschine mitlaufen und stellte dabei fest, dass der von den Behandlern angestrebte minimale K/tV von 1,3 statt nach 3,5h und ca. 65l Blutvolumen erst nach 4,25 h und 83 l Blutvolumen erreicht wurde. Der Fluss bei der Standardeinstellung 330 ml /h betrug effektiv 307ml/h
Im ersten Moment glaubte ich an ein Problem mit meinem Shunt.
Ich habe jetzt eine Woche im Wechsel mit den alten und neuen Systemen dialysiert. Dabei mußte ich feststellen, dass stets mit den alten Systemen auch alte Drücke und Flüsse vorlagen. Auch das K/tV von 1,3 wurde immer nach 3,5h erreicht und das Blutvolumen in l entsprach wieder in etwa meinem Gewicht in kg.
Gestern habe ich die Blutpumpe nach den Drücken im Gefäß nach oben geregelt. Bis ich die früheren Druckwerte erreichte konnte ich die Pumpengeschindigkeit bis 390(!) ml/min nach oben regeln, der angezeigte, effektive Blutfluß lag dann bei 352ml/min. Der KtV-Wert wurde immerhin wieder annähernd erreicht.
Offenbar stimmen die Flussmengen des Blutes überhaupt nicht mit den alten Systemen überein.
Da für Punktionsnadeln jeweils maximale effektive Blutflüsse für ihre Stärke vorgeschrieben sind, sollte der effektive Blutfluss auch weitgehend passen.

Ich habe den Hersteller und mein Zentrum über die Fakten informiert. Vielleicht ist ja jemand von Euch betroffen.

Liebe Grüße
Homer

Hallo, Homer,
diese Änderung gab es bei uns auch.
Mir fiel auf, dass die Systeme stärker nach Plastik riechen, vielleicht ist auch mehr Weichmacher drin, was ich nicht gut fände.
Bei einem System war die venöse Druckkammer undicht.
Bei den Drücken und dem k/tV sehe ich eigentlich keinen Unterschied.

LG Antonio

Hallo Homer!

Bei uns werden seit über 10 Jahren schon Systeme von Serumwerk Bernburg verwendet.
Frag mal deinen Techniker welche Software Version in deiner Maschine ist.
Das OTC System bei FS misst leider nicht direkt den Harnstoffwert zur Bestimmung.
Es ist nur ein ca Wert der Natrium Werte zur Grundlage nimmt.
Schau mal auf die Verpackung des Schlauchsystems aus welchem Werk die Teile kommen.
Ein grosser Teil wird in Polen gefertigt.
Nimm mal eine Schiebelehre und miss bei beiden Systemen ( FS,Serumwerk Bernburg)
den Durchmesser. Der sollte bei beiden gleich sein. Wenn das nicht der Fall ist, Logistikzentrum des Kfh informieren. Die kümmern sich um alles weitere.
Zum Thema Plastikgeruch; Das liegt am unterschiedlichen Desinfektiosverfahren.
Weichmacher sind in jedem Pumpenschlauch drin; es gibt halt welche die nicht so sehr vom Fett ausgelöst werden und andere die stärker ausgelöst werden. Seit Mitte der 90 Jahre haben sich in Deutschland alle Hersteller von Schlauchsystemen auf weniger schädliche Weichmacher geeinigt.

VG DK

homer schrieb: dass er sich deutlich weicher anfühlt als früher

Bestimmt sind Weichmacher drin, ich weiß nicht, wie relevant das bei HD ist.......Ich habe CAPD-Beutel mit und ohne Weichmacher, die einen sind total weich, die anderen ganz hart.

LG
Sabine

Hallo sabine,

ich würde dafür Wetten das dort auch etwas drin ist. Lack auf Wasserbasis enthält z.b. auch Lösemittel nur halt viel weniger.
Im Grunde kann man die Heute Offiziell Eingesetzten Weichmacher probemlos Akzeptieren.

Sehen zwar einige Leute anders aber ist so.


@Durchmesser
Entscheident ist doch der innere Durchmesser und den kann man nicht mal eben so von Hand messen.

Hallo dknoppers,

wie Du einem Einstiegspost entnehmen kannst, sind die alten Systeme inzwischen verbraucht. Wie Laphraoig richtig festgestellt hat, müßte man den Innendurchmesser des Pumpensegments ermitteln.
Es ist ja auch durchaus möglich, dass nicht alle Chargen von diesem Phänomen betroffen sind.
Dass der Plastikgeruch stärker als früher ist, finde ich nicht; die alten haben genau so gestunken.

LG Homer

Man Eh!

Schiebelehre, aussen messen- aufschniden mit Schiebelehre Dicke des Materials messen.
Wichtig ist den Schlauch von der Pumpe rein ziehen lassen.
Würgt die PK der Schlauch mit der Hand rein kommt es zu Qetschgeräuschen und Kunsstofabrieb. Der chlauch liegt dann unterUmständen nicht richtig glatt im Gehäuse. Zum Teil ist dabei der Durchmesser des Schlauches minimiert.
Folge davon kann auch ein Bruch der Antriebsachse sein.
Oft sind die kleinen Fehler die grössere nach sich ziehen.
PS: Bis Ende der 80 waren die Pumpenschläuche aus Silikon gefertigt.Da kam es dann öfter zu Rissen und dementsprechender Sauerei.
VG DK

Hallo dknoppers,

find ich bei den Toleranzen die ich dabei vermute nicht aussagekräftig genug.
Ähnliche Effekte hab ich auch mit diversen Nadeln obwohl die länge und der Durchmesser gleich groß sein soll.

Aber ok da kommt in mir wieder der 3D Messtechniker durch. 8-) Ach waren das noch Zeiten als ich mit Porsche, Mercedes,... um 0,02mm streiten konnte.

Jetzt erstmal nen Veltins. -D