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Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 16:50 #502688

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Von meinem Diazentrumpersonal habe ich gehört, dass die Heimdialyse immer weniger praktiziert wird-vor allem, aus finanziellen Gründen. Es heißt, es gibt inzwischen genug Plätze in den Zentren...Auch die Nachtdialyse wird rar-die KfH macht sowieso keine... Was ist Wahr an die Geschichten?

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Re: Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 17:53 #502689

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Hallo,

also Nachtdialyse gibt es noch in meinem KfH.

Ich habe auch den Eindruck, dass die Zentren Heimdialysepatienteninteressenten abwimmeln zunehmend, eben mit dieser Begründung. Einige von hier, die gerne HHD machen wollten mit/ohne Partner können wohl ein Lied davon singen und von Schreiben ähnlichen Inhaltes berichten, war hier schon paar mal in der Diskussion.

Ehrlich gesagt, machen mich solche Aussagen immer sehr wütend. Ich habe selber 8,5 Jahre PD gemacht und war dann 2 Jahre in einem Zentrum. Ich habe diese Dialyseform als die für mich denkbar schlechteste und ungeeignetste empfunden. HHD habe ich nur deshalb nicht angestrebt, weil ich schon so lange auf der TX-Liste stand.

Überall wird von Inklusion geredet, aber Dialysepatienten, so sie nicht PD machen können, werden gezwungen, sich 3xin der Woche in die Zentren zu begeben, statt selbstbestimmt zu Hause zu dialysieren, natürlich sofern sie dazu nach Anlernen in der Lage sind und es wollen.

Was maßen sich eigentlich diese Zentrumsbetreiber an, dermaßen über das Leben und die Lebensqualität ihrer Patenten zu bestimmen? Ich bin gern mit Menschen zusammen, aber wann wo und in welchem Ausmaß, bestimme ich gern selbst und dann bevorzuge ich die gleiche Ebene. All dies ist im Dialysezentrum nur eingeschränkt möglich. Der Abhängigkeit von der Dialyse wird eine Zusätzliche hinzugefügt. Einem Beruf nachgehen und damit eine Eingliederung ins normale soziale Leben (insbesondere für sehr junge) Patienten wird zusätzlich erschwert usw....

Was das finanzielle betrifft, Dänemark hat ein über Steuern finanziertes Gesundheitssystem und da dialysieren ein Viertel der Patienten zu Hause, auch partnerlos. Ich hatte gerade Kontakt mit einer Patientin, die dies tut. Letztendlich legt man dort Wert darauf viele geeignete Patienten für die HHD zu motivieren, weil eben nur die tatsächlichen Kosten bezahlt werden und ein Heimpatient weniger kostet. Auch hat Dänemark eine viel längere Kultur in der Integration behinderter Menschen (und das sind wir auch!).
Die Ärzte sind meist angestellt und haben so kein Interesse daran, ihre Bude erst mal vollzukriegen. In D gibt es die Pauschale für alle Patienten gleich und Arztpunkte. Da sich die gekauften Maschinen amortisieren müssen, wird natürlich das Zentrum so voll wie möglich ausgelastet. Das einzige sicher was bei der HHD teurere ist, ist das Maschinchen, das zu Hause nicht ausgelastet ist, aber dafür braucht man ja weniger Personal.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 19:38 #502692

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Hallo kazmandu,

Stellungnahme des KfH:
--
Die Dialyse als solche ist eine ärztliche Behandlung. Dass sie seinerzeit nach einer entsprechenden dreimonatigen Ausbildung des Patienten und seines Partners zuhause als Hämodialyse durchgeführt werden durfte, war der Tatsache zu verdanken, dass dies infolge fehlender Behandlungsplätze in Krankenhäusern die einzige Form war, wie der Patient weiterleben konnte. Heute stehen genügend Dialyseplätze in Deutschland zur Verfügung und zwar in und außerhalb von Krankenhäusern. Die Hämo-Heimdialyse sollte nur dann durchgeführt werden, wenn sowohl die sozialen als auch die medizinischen Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Ein Arzt überträgt seine Krankenbehandlung an einen Erfüllungsgehilfen, den Patienten. Deshalb ist auch er derjenige, der zu entscheiden hat, ob diese Form der Behandlung möglich ist. Der Arzt trägt die Verantwortung für die Behandlung zuhause und kann deshalb auch seine Zustimmung dafür verwehren.
--


Kostentechnisch ist die Heimdialyse für den Arzt doch besser. Mehr Patienten bei weniger Personal.

Und gleichzeitig gibt es z.b. Ärzte wie in Wiesbaden die sagen: Es wird Zeit das ihr Patienten nicht hinkommt und euern Arm abgebt sonder anfangt mal selber Verantwortung zu übernehmen.

Fazit: Die Ärzte kann man nicht ernst nehmen.
Solltest du mal auf den Arzt warten aber alles nötige ist bereits da fang an (wenn du weißt was du tust).

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Re: Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 19:40 #502693

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Das KfH macht Nachtdialyse und auch Heimhämo ! Allerdings nicht in allen Zentren. Wo in deiner Nähe könntest du auf der Homepage herausbekommen. Heimdialysepatienten sind übrigens immer noch die lukrativsten Patienten und werden bei uns auf jeden Fall gern betreut. :) Unsere Nachtschicht ist mittlerweile so voll, dass wir schon eine Warteliste haben...

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Re: Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 19:42 #502694

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Leider nur bei euch und nicht überall...


Von einigen Ärzten her einfach eine Seelische Grausamkeit. Zählt doch fast unter Folter.

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Re: Heimdialyse-ade? 08 Dez 2014 22:29 #502700

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Nur bei uns auch nicht....ich kenne viele KfH Zentren die Heimdialyse anbieten. Das Vorreiterzentrum dafür ist Köln Mehrheim. Dort gibt es sogar einmal im Jahr einen Heimdialysekongress.

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Re: Heimdialyse-ade? 09 Dez 2014 10:44 #502706

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Moin Kazmandu,

finanzielle Gründe anzuführen ist dafür auf jeden Fall falsch, ein Heimdialysepatient
bringt bei geringerem Aufwand einen höheren Ertrag. Richtig ist sicherlich, dass es
Zentren gibt, bei denen die Auslastung des Zentrums ersteinmal im Vordergrund steht.
Richtig ist aber auch, dass es nur sehr wenige Patienten gibt, die überhaupt über
die Heimdialyse nachdenken, höre ich immer wieder von Ärzten und Pflegepersonal.

Grundsätzlich stehen insbesondere KfH (auch wenn sie die Heimdialyse vor einiger Zeit
aus dem Namen getilgt haben) und PHV der Heimdialyse sehr positiv gegenüber und
halten die entsprechende Logistik vor. Bei Privaten Zentren/Praxen ist das Bild sicherlich
durchwachsener.

Das Beispiel Dänemark, welches Hati angeführt hat ist sicherlich gut, dort werden die
Patienten ausdrücklich dazu ermuntert Heimdialyse zu machen, hier wird eher dadrauf
gewartet, dass der Patient sich Heimdialyse wünscht. In Dänemark gibt es allerdings
auch kaum Dialysezentren, sondern fast ausschliesslich Klinikdialysen oder an Kliniken
angeschlossene Dialysen, so dass die Voraussetzungen etwas anders sind. Ausserdem
gibt es in DK ein viel größere Selbsthilfekultur (im Sinne von ich helfe mir selbst)
hier steht doch bei vielen Patienten der Servicegedanke im Vordergrund, ich gehe zur
Dialyse, gebe meinen Arm ab, und nach fünf Stunden fahre ich gereinigt wieder nach Hause.

Wieviele Patienten in D machen denn LC oder punktieren auch nur selbst, oder bauen die
Maschine auf. Wer sich schon im Zentrum nicht einmal Ansatzweise in die Behandlung
einbringt ist doch für Heim HD eher nicht geeignet.

Schöne Grüße,

Boris

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Re: Heimdialyse-ade? 09 Dez 2014 13:18 #502709

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Ich kenne es hier anders.

Zentralisierte Heimdialyse von 12 Uhr bis 16 Uhr von der PHV ist hier das höchste der Gefühle.

Und für Köln Mehrheim wohne ich zu weit weg (Aussage KfH).

Da funktioniert einfacher:
Maschine selber kaufen, und als Urlaubsdialyse mit der Krankenkasse abrechnen.
Die Rechnung schreibt man natürlich selber. Z.b. Prof. Serge in Sofia kontrolliert sowieso keiner.

Einzig die Wartung ist da etwas kompliziert. Aber wann wie und wo man sich aufhält will ja eh keiner wissen.

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Re: Heimdialyse-ade? 09 Dez 2014 15:47 #502712

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Hallo Laphroaig,

wo wohnst Du? Hier in Stuttgart ist ein ähnliches Zentrum wie Mehrheim, nur von der PHV.

LG
Sabine

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Re: Heimdialyse-ade? 09 Dez 2014 23:39 #502714

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Hallo sabine,

das wäre nochweiter weg da ich dann an Köln vorbei fahre. Ist auch uninteressant.
Um meine Dialyse mit immer der neusten Technik zu wechseln muss schon viel passieren. Daher akzeptiere ich den aktuellen Stand.

Wenn durch das Rotationsprizip mal die falschen PKs da sind heißt es und durch.
Interessanterweise merken die es selber
PK: wir nerven ihn gerade
Ich: Stimmt...
Einzig wieso kann ich denen nicht beibringen.

Die restlichen Monate läuft es ja super. Genug Akzeptieren mein do it yourself. Selbst die Ärte kommen damit zurecht.
Ich würde sagen von 18 sind es 2,5 die damit leichte Probleme haben. Seitens der Leitung kommen nur Fragen wie: muss ich mich um irgendwas kümmern?

Im falle von diesen 2,5 Nasen finde ich es zwischendurch lustig das es Probleme gibt weil die in meinem Ablauf eingreifen.

Dazu kann ich 4-5 Maschinentypen Bedienen und hab mein Arztbrief zuhause als Kopie um ihn mir Situationsbedingt zur Gastdialyse zu ändern und zu Drucken. Zusätzlich schreibt mir beim Hausarzt die Arzthelferin Rezepte nach Wunsch.


Fast jeder Arzt bekommt weiterhin mein Eingriff in seine Disziplin.
Ich muss es 2x gesehen haben.

Ich werde mich trotzdem in Zukunft weiter darüber aufregen.


Gruß

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Re: Heimdialyse-ade? 13 Dez 2014 10:10 #502737

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hallo, ich habe einen langen weg hinter mir um in die hhd zu kommen und nun ist am dienstag meine erste hhd. wir waren 3 wochen fast jeden tag im zentrum zum training und am freitag hatte ich die letzte dia mit meiner frau und am montag mache ich alles alleine im zentrum und dann wie gesagt am dienstag die erste hhd zu machen. uns ist die zeit (früh, mittag, abend, nacht) völlig frei gelassen. sicher werden wir am anfang nicht gleich mit der nacht starten, aber warum nicht nach ner gewissen zeit.

danke an dieser stelle an das diazentrum in schweinfurt und ich habe es ja gesagt, das schaffen wir an die die es mir nicht ermöglichen konnten oder wollten. X(

schönes we
tom

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Re: Heimdialyse-ade? 13 Dez 2014 16:49 #502739

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Hi Tom,

das freut mich sehr, dass es doch geklappt hat

Liebe Grüße, Elena.

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Re: Heimdialyse-ade? 14 Dez 2014 20:06 #502751

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wow, freut mich für dich, dass es endlich los geht !! Liebe Grüße von einer ebenfalls in Schweinfurt super betreuten Heimpatientin (tu)

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Re: Heimdialyse-ade? 15 Dez 2014 09:11 #502752

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Hi bgudschun,

meine Rückfrage: wieso bringt ein Heimdialysepatient mehr Ertrag?
Vielleicht meinst Du, dass aufgrund des extrem geringen Aufwands bei HHD-Patienten der geringere Ertrag relativ groß ist. Für den Dialysepraxisteilhaber bleibt m.E. aber mehr übrig bei Zentrumsdialysen.
Selbstverständlich gibts lokale und historisch gewachsene Unterschiede. Auch die Ärzte kann man nicht über einen Kamm scheren, da deren Motivation sehr von praktischen Gegebenheiten abhängt. Letztendlch will man aber eine bestmögliche Auslastung der zu Verfügung stehenden Plätze. Und ist dies erreicht, wird die Anzahl der Plätze erhht.
Einer unserer Dialysepraxisteilhaber hat mir jedenfalls sehr freimütig erzählt, sie hoffen, die neuen zusätzlichen Plätze bald voll zu bekommen. Und ich sage von denNeuen sind 90% sowieso nicht HDD- und PD-fähig. Da hat HDD und PD nur eine Alibifunktion und ergänzt das Portfolio, um z.B. eine vollständige Ausbildung für Ärzte und Personal anbieten zu können.

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Re: Heimdialyse-ade? 15 Dez 2014 11:14 #502756

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Hej,

der Heimdialyepatient bringt mehr Ertrag, weil man das Personal,
die Räumlichkeiten etc. einspart. Das mag zwar bei der einen oder
anderen privaten Dialyse mit gekauften und abgeschriebenen Maschinen
anders aussehen, bei den großen Betreibern mit geleasten oder gemieteten
Maschinen ist das sicher so.

Schöne Grüße,

Boris

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