THEMA:

Hi!
Ich bin 31 Jahre alt und komme aus Willich bei
Viersen. Seit knapp zwei Jahren bin ich dialysepflichtig
und seit April diesen Jahres mache ich HHD (jeden
zweiten Tag acht bis neun Stunden).
Ansonsten bin ich voll berufstätig (Elektrotechniker)
und fahre gerne Motorrad.
Über dieses Forum suche ich Leute, mit denen man sich
über Dialyse (aber auch sonstiges) austauschen kann.

Grüße
Dietmar

Hallo Dietmar, herzlich willkommen in unsererm Verein. Ich habe aber eine Frage, wie kannst Du bei 8-9 STd. Dialyse verhindern, dass a) der Bibag oder das Bicarbonat ausgeht, mit welcher Pumpenleistung fährst Du da, und welche Kapillare hast Du? Nach vielen Jahren der Dialyse auch HD wurde ich immer wieder hingewiesen, dass eine längere Zeit wie 6 STd. Dialyse max. nichts mehr bringt, d. h. die Kapillare ist dann erschöpft. Ich dialysiere auch jeden 2. Tag, aber bin froh, wenn ich die 5 Std. hinter mir habe auch hinsichtlich meiner kaputten Hüfte. Viele Grüße Albertine

Hallo Albertine!

Dank für Deine e-mail.
Wir benutzen 950g-Bibags, in denen nach 9 Stunden Dialyse
nicht mehr an restlichem Bicarbonat ist, als ungefähr ein
Fingerhut voll. Ab und an verklumpt nach knapp acht Stunden
das Bicarbonat etwas, so daß die Leitfähigkeit absinkt.
Aber nachdem man das Pulver etwas aufgeschüttelt hat,
ist alles wieder in Ordnung.
Der Dialysat-Fluß beträgt 500ml/min und die Blutpumpe
läuft auf ca. 160 - 190. Mit 160 wird nur dialysiert, weil ich
anfangs nach acht Stunden mit 200 Kopfschmerzen bekam.
Nach einer gewissen Zeit werde ich aber wieder höher
gehen. Wieder, weil ich dort schon mal angelangt war,
aber wegen einer Nebenschilddrüsen-Entfernung im
Krankenhaus dialysieren mußte (wegen Ca++-Kontrollen) und
dort keine acht Stunden möglich waren. :-(
Die verwendete Kapillare ist eine Polyflux 14S von Gambro.
Von den erschöpften Kapillaren, bei denen ein Austausch
von Stoffen nicht mehr gewährleistet sein soll, wurde mir
auch erzählt: Allerdings wurde mir das, in der von mir
ehemalig besuchten Praxis, vorgebracht, als ich meine
Dialysezeit von 5 auf 6 Stunden verlängert haben wollte.
Vieleicht um mich davon abzubringen, wie ich vermutete.
Als ich dann 6 Stunden dialysierte betrug mein Crea
ca. 11 , nach zwei Monaten HHD nur noch 6,3 und auch
der Harnstoff sank gewaltig ab.
Eventuell handelt es sich ja um eine spezielle, auf Langzeit-
dialysen ausgelegte, Kapillare? - Ich frage morgen einfach
mal meinen Doc und werde mich dann wieder melden.

Grüße
Dietmar

P.S.: Von den ganzen Stunden bekomme ich nicht allzuviel mit,
da wir des Nachts dialysieren und ich dabei schlafe.
Wirklich um ein vielfaches angenehmer, als zu warten,
das die Zeit nun endlich herum ist!
Außerdem hat man mehr Zeit für die angenehmen
Sachen.

Hi Dietmar,

schau mal auf die Kennlinie deiner Kapi. Interessant wird deren Leistunsfaehigkeit erst bei Blutfluessen von 250 und eine Saettigung gibt es erst ab 400 ml/min, jedenfalls war das bei der so welche ich benutzt habe, High Flux HF60 von Fresenius. Das war vor 7 Jahren mit das Beste was es gab.

Viele Gruesse, Ferrite

Danke für Deine Mitteilung, ich habe wie ferrite auch die F 60 von Fresenius, da haben sie mir aber gesagt, dass da ein Blutfluß von mindestens 250 sein muss, dass sie optimal arbeitet. Ich habe nur Bibags mit 750 ml, so dass diese nach 5 bzw. 5 1/2 Std. aus sind. Außerdem habe ich auch schon versucht nachts zu dialysieren, aber das geht bei mir sehr schlecht, da ich linksseitig gelähmt bin und ich Hilfe bei der Dialyse benötige. Meine Werte sind jedoch sehr gut, so dass ich mit meiner Methode sehr gut fahre. Viel Glück weiterhin, Albertine

Hallo!

Sorry, daß es etwas länger gedauert hat.
Laut meinem Arzt bildet sich nach einiger Zeit ein Bio-Film auf
den Kapillar-Gefäßen, der verursacht, daß die Permeabilität
heruntergesetzt wird.
Dies gilt nur für die größeren unter den Mittelmolekülen, und
führt nicht dazu, daß die Dialyse von diesem Zeitpunkt an
unwirksam ist.
Auf die Frage nach dem max. Wirkungsgrad wurde mir
gesagt, dies wäre bei einer Langzeitdialyse nicht wichtig.
Generell sei es jedoch so, daß mit höherer
Blutpumpengeschwindigkeit auch die Clearence steigt,
jedoch nicht proportional.
Weißt Du darüber mehr?

Grüße Dietmar

on 19. Aug 2002 14:33 dietmarwillich wrote:
Hi

> Auf die Frage nach dem max. Wirkungsgrad wurde mir
> gesagt, dies wäre bei einer Langzeitdialyse nicht wichtig.
> Generell sei es jedoch so, daß mit höherer
> Blutpumpengeschwindigkeit auch die Clearence steigt,
> jedoch nicht proportional.

Was ist schon proportional bei der Diffusion . Ich denke auch das bei der Langzeitdialyse die Blutpumpengeschwindigkeit nicht ganz so wichtig ist, da du ja viel laenger an der Maschine bist. Man kann das einfach abschaetzen, indem man sich mal ueberlegt wieviel Blutvolumen du durch die Maschine schickst in einer Sitzung. Bei 5h Dialyse mit 350ml/min sind das ungefaehr 105l, um das gleiche Volumen zu reinigen muesstes du mit 200ml/min fast 9h dialysieren.

Wenn du dich tiefer damit beschaeftigen willst, liess mal ein Buch ueber Diffusion durch Mebranen. Kurz soviel auf der Blutseite ist der ganze Muell (Krea) und der soll raus. Damit der nun durch die Membran geht ist auf der Dialysatseite kein Krea. Um den Prozess zu optimieren, muss man die richtigen Fluesse auf der Blut- sowie Dialysatseite finden. Dieses hat der Hersteller in der Regel getan, denn er will ja zeigen, was sein Produkt (Kapi) kann. Ein solcher Zusammenhang ist in der Kennlinie beschrieben, die immer mit dabei oder kann beim Hersteller angefordert werden.

Ich hoffe ich habe dich nicht zu viel verwirrt, aber mit deiner Technikerausbildung muesstest du das eigentlich verstehen.

MfG, ferrite

hallo bezüglich der 350ml/min. bin ich mir nicht so sicher ? man kann zwar den blutfluss so hoch einstellen, an der/den maschienen. nur das system kann das nicht transportieren ( das ist doch kein gartenschlauch ) oder etwa doch. soviel ich weiß geht nicht mehr als 300ml/min. was immernoch ein haufen holz ist. mfg heidelberg / stephan

hallo Heidelberg,
350 sind schon möglich selbst 400 und mehr ist möglich. Problem dabei ist nicht das Schlauchsystem, sondern ob der Shunt das hergibt. So hoch wird zwar nicht dialysiert, bei uns gibt es aber viele Patienten die 350 Blutfluss fahren.

Gruß alterH6er

Hallo heidelberg,
ich mache heimhämo. bei uns in der Schweiz fahren fast alle über 400 ml/h.
bei mir kommt ein volumen von 69 litern in 3 h zusammen. Und es gibt viele denen es so wie mir damit sehr gut geht! Unsere Ärzte sind von dieser Vorgehensweise ebenso überzeugt wie die Deutschen mit kleineren volumenströmen.
Gruss burkhard

Hallo Dietmar,

ich bin 28 Jahe komme aus dem Ruhrgebiet und fahre ebensfalls Motorrad, falls du mal nette Leute kennenlernen möchtest im Bereich Motorrad dann komme auf die Seite www.motorad.net dort ins Forum,
achja ich selber bin seit 1994 transplantiert.
ciao
Rainer