THEMA:

Vergewaltigung!
Bin 66 Jahre alt, lebe mit meinem sehr kranken Mann; er hat 4 Bypässe, ist Diabetiker und dialysepflichtig und blind. Ich habe also jede Menge Verantwortung für ihn und für mich. Ich versuche das so gut wie möglich zu managen. Sehe selbst so schlecht, dass ich keinen Führerschein habe.
Mache alles mit dem Fahrrad. Er wird am 12. Mai 65 Jahre, und will eine große Party. Ich kann noch nicht einmal die Getränke für diese Party mit dem Fahrrad organisieren. Zudem bin ich eine absolute „Nichtköchinâ€?. Ich bin eine Hausfrauenniete.
Während ich mich noch mit diesem für mich belastenden Problem herumschlage, hat er offenbar in der Dialyse eine Spritze bekommen, die ihn richtig „anturntâ€? .Er grabscht und will das ganze Programm, das ich schon lange abgeschrieben habe. Ich kann es ihm nicht verweigern und lasse alles über mich ergehen. Es ist ziemlich schlimm: Ich habe kein Interesse mehr an Sex, er will es, bringt es aber nicht. .Eine wirklich tolle Situation. Reif für eine Sitcom. Ich möchte gerne alles tun, dass er sich wohlfühlt, möchte mich aber selbst nicht völlig aufgeben. Ich bin aber nicht fähig, ihm zu sagen, daß ich das alles nicht will, dann ist er wieder völlig depressiv..
Was soll ich bloß tun, dass wir beide mit dieser Krankheit leben können/? Ich habe manchmal auch Angst vor diesen „irrenâ€? Augen. Abaka

Mir tut das echt leid, habt Ihr wahrscheinlich auch keine Kinder die Dich bei Deinen Einkäufen unterstützen können?
Bei uns im Ort ist ein Getränkemarkt, der bringt schon mal unentgeldlich eine Kiste zu den Leuten nach Hause wenn man darum bittet. Versuche es doch mal - mehr als nein können die doch nicht sagen.
Zu deinem anderem Problem:
1. mußt Du es sagen, dass Du nicht so willst wie er und 2. vielleicht gehst Du ihm einfach zur Hand. Manchmal hilft das auch :-) und es wäre doch für Dich kein großes Problem, oder?
Alles Gute für Dich.

Hallo Drea. Du hast schon recht. Ich schaffe es trotzdem nicht mehr. Ich brauchte vielleicht eine Auszeit von vier Wochen, einfach weg aus dieser Situation. Ich verkrafte es nicht mehr. Ich muß weg, das weiß ich sicher. Eine Freundin hat mir das diakonische Werk empfohlen. Die würden ihn in dieseer Zeit betreuen. Ich brauche irgendeine Einrichtung, die mich für 4 Wochen entlastet. Der Drang Zum Weglaufen ist so stark, daß ich selbst unter Brücken schlafen würde. Es gibt keine Hilfe für normale Bürger, die nicht mehr weiterwissen. Habt ihr einen Vorschlag? Ich sitze mitten in der Schei... Gruß

liebe abaka,
ich kann dir nur dringend raten, dich um eine psychotherapie für dich - und wenn möglich auch für deinen mann - zu bemühen.
ich glaube, daß hier ein forum, die ratschäge und daas mitfühlen der teilnehmer an ihre grenzen kommen.
immer wieder taucht in deinen beiträgen die ambivalenz, die du zu der kranheit deines mannes, deinem leben mit ihm, deine fluchttendenzen, deine pflicht zum helfen und zum ertragen auf. diese widersprüchlichkeiten führen dazu, daß du handlungsunfähig bist und nicht weiterkommst. ihr dreht euch immer nur im kreis.
wenn du wirklich etwas verändern willst, kommst du um eine ernsthafte auseinandersetzung mit dem was ihr da gemeinsam veranstaltet nicht umhin.
natürlich gibt es hilfe für dich - in einer psychotherapie.
aber du mußt dich auch drauf einlassen, dich deinen wirklichen gefühlen stellen.
manchmal frage ich mich was euch eigentlich zusammenhält.
ist es das destruktive spiel des gegenseitig beherrschen wollens? die angst, alleine zu bleiben, die schuld für was auch immer dem anderen zuzuschieben, der wettstreit wer am meisten von euch leidet?. jedenfalls ist in eurer beziehung so wie du sie meistens schilderst eine ungeheure wut, aggression und destruktivität zu spüren.
ihr seid ein so gut eingespieltes team, daß ihr da ohne professionelle hilfe von außen nicht mehr heraus finden werdet, wenn ihr es denn überhaupt wollt.
manchmal ist weiterleiden einfacher als wirklich etwas zu verändern.
liebe abaka, bitte nimm meine deutlichen worte nicht krumm, ich nehme dich sehr ernst.
herzlichen gruß theodora

Hallo Theodora. Danke. Habe mich für eine Therapie entschieden. Fängt Dienstag an. Leider ich alleine.Aber es wird gehen. Grüße euch alle- Abaka

Hallo abaka,
sehr gut, kümmer Dich mal um Dich. Denn nur derjenige, dem es gut geht, kann anderen helfen. Solange Du down bist, kannst Du Long nicht wirklich helfen. Alles Gute Hans-Dieter