THEMA:

Guten Abend zusammen,
ich denke ihr habt das hier schon 1000 Mal gelesen und ich weiß, dass es hier einige Paare gibt die weitaus schlimmere Probleme haben als wir...aber trotzdem muß ich mir das einfach mal von der Seele schreiben. Ich bin noch neu hier und die Situation mit der Dialyse ist für uns auch noch recht neu, die Diagnose kam vor etwa 7 Monaten für meinen Freund. Das war genau als wir uns gerade kennengelernt haben. Man hat noch eine Weile versucht, seine Nieren wieder zum Arbeiten zu kriegen, hat aber alles nicht genützt und nun warten wir auf eine Spenderniere....Soweit also dazu, wir sind also noch nicht lange zusammen, dazu kommt, dass wir in verschiedenen Städten gewohnt haben und ich nun vor ein paar Wochen hauptsächlich seinetwegen nach Berlin gezogen bin. Ich fühle mich auch hier sehr wohl, nur eben dadurch dass ich auch noch keine Arbeit hab und kaum Leute kenne recht einsam. Bis Januar war alles noch sehr schön, erwar noch krankgeschrieben und wir hatten eine wirklich schöne Zeit. Aber mittlerweile arbeitet er wieder voll, geht dreimal in der Woche für 4 Stunden an die Dialyse und 4 mal die Woche noch ins Fitnessstudio. Unser Hauptproblem ist also die Zeit, die er einfach zu wenig hat und ich zu viel habe...Dazu kommen natürlich die Sachen wie Hauhalt und Einkaufen(wir wohnen nicht zusammen), die er dann auch noch irgendwie hinkriegen muß. Und dann bräuchte er eigentlich noch Zeit für sich alleine, für seine Hobbys...
Ich versuche wirklich ihm zu helfen wo ich kann und ihm alles zu erleichtern, ich koche für ihn, nehme ihm auch mal Sachen im Haushalt ab(habja eh tagsüber nicht viel zu tun...), ich verwöhne ihn(manchmal vielleicht zu viel;-) )richtig, er bekommt nach dem Sport ne Massage...Aber manchmal hab ich das gefühl dass er das zwar alles gerne annimmt und auch zu schätzen weiß, aber irgendwie einfach übersieht dass ich auch Bedürfnisse habe und auch Unterstützung bräuchte. In der Woche sehen wir uns nur Abends und das oft so spät, dass er nur noch was isst und dann ins Bett muß. Und am WE will er wenn alles soweit erledigt ist Zeit für seine Hobbys haben und seine Ruhe. was meistens dazu führt, dass wir uns auch nur Abends sehen oder wir uns zwar sehen aber er mit anderen Dingen beschäftigt ist. Das habe ich soweit schon akzeptiert, nach dem Motto Besser als gar nichts und er kommt ja auch zwischendurch mal zu mir auf die Couch zum kuscheln.....Aber ich würde mir einfach mal wünschen, dass etwas mehr zurück kommt, so ne kleine Revanche(richtig geschrieben??:-) )dafür dass ich mich so bemühe um sein Glück. Und dass ich das nicht einfordern muß sondern er es mal von sich aus macht, z.B. dass er mal sagen würde Heute koch ich mal für dich oder so was in der Art. Aber ich glaube er hat einfach ncht den Kopf dafür, sich Gedanken darüber zu machen was ich brauche. Und das ärgert mich eben:-( Heute war wieder so ein Tag, er wollte gestern unbedingt allein sein, darüber haben wir uns gestritten und wollten das eigentlich heute klären, aber heute nach Arbeit und Dialyse war er zu müde dafür und hat es auf morgen verschoben, während er also friedlich schlummert weil er völlig erschöpft ist ist für mich an Schlaf nicht zu denken! Ich bin einfach frustriert und wütend, wütend auf ihn, wütend auf mich, wütend auf die ganze Situation und auf diese Krankheit....Ich kann ihn ja auch irgendwie verstehen aber frage mich dann auch einfach: Und wer versteht mich?? Und am meisten ärgert mich, dass wir dieses Problem einfach nicht lösen können, der tag hat nun mal nur 24 Stunden....Ich bin völlig ratlos und hoffe einfach dass es sich von selber löst, wenn ich irgendwann auch wieder arbeite. Nur wie ich dasbis dahin durchhalten soll, weiß ich leider auch nicht...
Ich hoffe das ist jetzt nicht alles zu verworren rausgekommen, aber nachdem ER ja (wieder mal) nicht für ein Gespräch zur Verfügung steht(sorry, weiß nicht wie ich das sonst ausdrücken soll)mußte ich das jetzt einfach mal loswerden....Ich hoffe es sind nicht allzuviele Tippfehler, meine Verfassung ist nicht die beste heute....

Gute Nacht zusammen,
Cookie

Hallo! Es gibt hier bestimmt einige leute die dich verstehen und ich bin eine davon wenn du lust hast schau mal auf meine user seite und schreib mir eine kurze mail ich antworte auf jeden fall. Ich kann dir zwar keine patentlösung bieten aber geteiltes leid ist halbes leid. Kopf hoch`

`Nach Regen kommt immer die Sonne´

Viele Grüße Zitronenfalter

Hallo Cookie,

Du bist auf dem richtigen Weg, wenn Du das Gespräch suchst. In einer Partnerschaft müssen beide Kompromisse eingehen, da kann nicht einer so tun als wär er noch Single. Suche das Gespräch und melde Deine Bedürfnisse an. Haben sich Dinge in einer Partnerschaft erst mal eingespielt und verfestigt, sind sie nur schwer zu ändern. Deine Probleme entspannen sich sicher wenn Du Arbeit hast, aber sie lösen sich nicht in Luft auf. Eine Beziehung lebt von Gemeinsamkeiten und die muß man sich schaffen.

Liebe Grüße
Logika

hallo cookie...ich bin auch aus berlin...falls dir die decke auf dem kopf fällt, schreibe mir einfach und dann treffen wir uns mal...ich bin auch dialysepatientin und verheiratet...mit deinen problemen bist du auf alle fälle nicht allein...liebe grüße alex

Guten Morgen!
Ich möchte allen die geantwortet haben nochmal danken für die lieben Worte, es ist gut zu wissen dass ich nicht alleine bin mit diesen Schwierigkeiten....
Wir haben gestern endlich mal über alles gesprochen und er hat versprochen, sich in Zukunft mehr Mühe zu geben...Ich weiß, dass das alles schwer für ihn ist, vor allem weil einfach nichts mehr so ist wie früher und auch nie wieder so sein wird und gerade deshalb bin ich froh, dass er verstanden hat was ich von ihm möchte und es zumindest versuchen will...Ich hoffe dass es dann in nächster Zeit für uns beide angenehmer wird...
Also vielen Dank nochmal, ich wünsch euch allen jetzt erstmal alles Gute und düse ab nach Hamburg, muß zum Zahnarzt=)

LG
Cookie

Hi Cookie,
bei uns bin ich die Kranke und habe dennoch fast die gesamte Hausarbeit - bis auf einkaufen und putzen am Hals, obwohl mein Mann den ganzen Tag daheim ist. Neben der CAPD muß ich zusehen, daß gekocht, gebügelt, aufgeräumt, Staub gewischt wird. Und die Gartenarbeit müßte ich auch noch erledigen. Da ich seit einem halben jahr im Rollstuhl sitze und der Zustand auch noch ein wenig andauern wird, fällt mir das alles sehr schwer bzw. einige Sachen sind einfach unmöglich. Bitte ich meinen Mann, dies zu tun, wird er sauer, unwirsch, wütend und macht es entweder gar nicht, erst nach weitern Bitten oder so unwillig und schlecht, daß ich auch darauf verzichten könnte.
Ich bin eigentlich vollzeit berufstätig, bin aber jetzt krank geschrieben. Auch wenn ich arbeiten gehe, dann bleiben die erwähnten Aufgaben an mir hängen ....
Reden nützt nichts, die wütenden Reaktionen ertrage ich nicht mehr, denn durch die Krankheit ist mein Fell dünn geworden. Also versuche ich, alles zu vermeiden, was meinen Mann zum Schreien bringt, damit ich meine Ruhe habe. Ich wäre froh, wenn mir jemand das Leben so sehr erleichtern würde, wie Du das für Deinen Freund tust, den Du ja noch nicht einmal so lange kennst.
Ich habe derzeit leider nicht die Möglichkeit, an meiner Situation etwas zu ändern, denn ich bin - leider - auf Hilfe angewiesen, aber ich werde sicher neu nachdenken, wenn ich mal wieder laufen kann und neue Nieren habe.
Vielleicht solltest Du für Deinen Freund eine Zeitlang nicht so präsent und jederzeit greifbar sein, laß ihn all seinen Kram doch mal selbst erledigen, dann wird er schätzen lernen, was er an Dir hat. Da Ihr ja nicht zusammen lebt, kannst Du Dich doch gut von ihm abkapseln. Und in Berlin kann man doch auch als alleinstehende Frau viel unternehmen und neue Leute treffen, zumal jetzt, wo das warme Wetter kommt und draußen viel gemacht wird. Die Berliner sind doch sehr kommunikativ!
Liebe Grüße Roxanne

Hallo Roxanne sag mal was hast du denn für ein Mann.Ich bin selber Dialysepflichtig und habe 10 kinder davon eine schwerstbehindert.mein mann und ich teilen uns die Arbeit bei dem verhalten deines mannes solltes du dich mal fragen ob er dich noch liebt dennstatt dir zu helfen macht er dir das leben ja noch schwerer.Das hast du nicht verdient.Hast du keine Kinder oder Freunde die dir Helfen Können.Gartenarbeit ist männersache wenn er im Haushalt schon nicht hilft Ich hoffe für dich das er das bald ein sieht bis dann Trixi Wenn du lust hast kannst dich ja mal melden MONIQUE5t-online.de

Hallo Trixi,
nein Kinder haben wir nicht. Freunde schon viele, aber die sind ja auch alle berufstätig und haben abends nach der Arbeit keine Zeit, mir noch den Haushalt zu führen. Gleiches gilt für meine Schwester, die neben ihrem Berug als Ärztin eine eigene Familie hat.
Wenn ich alleine zurecht käme, wäre ich schon längst weg, aber ich kann ja noch nicht einmal einkaufen oder allein zum Arzt....ist manchmal nicht sehr schön.
Liebe Grüße
Roxanne

Hallo Roxanne,
das klingt ja alles gar nicht gut bei dir:-( Ich verstehe deine Situation, ich denke wenn du nicht auf Hilfe angewiesen wärst würdest du dir wahrscheinlich 2 mal überlegen, ob er der richtige Mann für dich ist...
Aber gibt es denn keine Möglichkeit, dass dir Hilfe ermöglicht wird, von der Krankenkasse oder vom Staat?Dass du eine Haushaltshilfe gestellt wird und ein Taxi zum Arzt bezahlt wird? es kann doch nicht sein, dass man eine Frau in eine für sie unzumutbare Situation bringt und sie von ihrem Ehemann abhängig macht! Ich dachte eigentlich dass wir diese Zeiten -zumindest in Deutschland- hinter uns gelassen haben...:-(
Zu dem was du mir geraten hast: Ich habe es versucht, mich etwas rar zu machen, hat aber nicht so wirklich geklappt. wenn ich z.B. nicht für ihn koche dann ist das ergebnis nur, dass er noch später zu mir kommt weil er sich erst noch selbst was zu essen machen muß...habe aber letzte Woche wenig für ihn gemacht, da ich Besuch hatte und da hat er mich schon ziemlich vermisst hab ich den Eindruck. Umso weniger habe ich verstanden, dass er dann nicht gewillt war seine freie Zeit am Sonntag zumindest teilweise mit mir zu verbringen. Es mußte wohl erst richtig knallen damit er es merkt und er hat ja jetzt Besserung versprochen. Ich warte gespannt...
Und dir kann ich nur wünschen, dass du irgendwann unabhängig genug sein wirst, um entscheiden zu können was du wirklich willst und nicht mehr auf eine Beziehung angewiesen bist, die du möglicherweise nicht mehr willst.

LG
Cookie

Hallo Roxanne sag mal wo wohnst du eigentlich .Wenn du in der gegend von Schlewig Holstein wohnst könnte ich dir ja helfen.wie lange bist du den schon an der dia.Warum ist dein Mann denn so gemein zu dir ?erst seid deiner Krankheit?

Hallo Trixi, hallo Cookie,
Haushaltshilfen werden von der Kasse gezahlt, wenn man niemanden hat, der den Haushalt führen kann und wenn man mindestens ein Kind unter 15 Jahren hat, aber theoretisch habe ich ja wen. Wenn derjenige den Haushalt dann nicht macht, dann zahlt die Kasse nichts. Da ich zudem in einer privaten Kasse versichert bin, fällt diese Möglichkeit für mich flach, da die PKV solche Leistungen nicht zahlen.
Ich möchte nur klarstellen, daß ich finanziell nicht von meinem Mann abhängig bin, ich verdiene wesentlich mehr als er. Ich brauche ihn aber, was die täglichen Dinge angeht.
Wir (ich 45 J., er 51 J.) sind seit über 26 Jahren verheiratet. Mein Mann benimmt sich so seitdem ich krankgeschrieben bin (Sept. 2005). Er ist Frühopensionär und hatte bis dahin den ganzen Tag für sich. Jetzt bin ich daheim und er muß sich um mich kümmern. Früher habe ich auch alle Haus- und Gartenarbeit nach der Arbeit erledigt, aber da ging das ja auch. Er sieht nicht ein, daß sich unser Leben geändert hat und will sich durch meine Erkrankung nicht einschränken. Man lernt Menschen eben erst kennen, wenn man sie wirklich braucht.
Ach ja, ich wohne in Hürth bei Köln.
Liebe Grüße
Roxanne

Hallo Roxanne,
wenn ich das hier lese, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Du lerntest deinen Mann erst nach deiner Erkrankung kennen? War es denn nicht schon vorher bezeichnend, dass er keinen Finger rührte, obwohl du den ganzen Tag gearbeitet hast, während er zu Hause war? Ich krieg das nicht in meinen Kopf hinein. Du sagst, du brauchst ihn, weil du eben Hilfe brauchst, schreibst aber gleichzeitig, dass er dir keine Hilfe ist. Vielleicht wärest du alleine (und dann mit einer bezahlten Haushaltshilfe) besser dran. Sowie ich das lese, ist er doch nur ein zusätzliche Belastung (Wäsche, kochen, ihm alles Recht machen). Ich weiß nicht, ich könnte mit so einem Partner auf Dauer nicht zusammenleben. Hoffentlich hat er doch noch ein paar menschliche Qualitäten, denn aus deinem Posting kann ich keine rauslesen.

Wünsche dir alles Gute und irgendwann die richtige Entscheidung.
Christine

Hi Chrisi,
früher hat es mir eben nichts ausgemacht, ich hatte genug Kraft und Elan, um all das zu tun. Seit September ist das anders und es wird mir erst jetzt bewußt, wie es schon früher war. Ich bin schon über 26 Jahre verheiratet.
Da ich auch Diabetes habe und nachts leider immer wieder unterzuckere, kann ich nicht alleine schlafen, da ich mir in solchen Situationen wegen Handlungsunfähigkeit nicht mehr alleine helfen kann. Und eine bezahlte Hilfe, die bei einem schläft, gibt es kaum .. zumindest wenn man eine seriöse Hilfe braucht *lach*
Gruß Roxanne

Ja, verstehe. Von außen ist immer alles leicht gesagt. Wünsche dir trotz allem alles Liebe und dass er vielleicht einmal ein Einsehen hat. Du scheinst eine intelligente Frau zu sein.

chrisi

Hallo Roxanne,
das hört sich ja gar nicht gut an bei Dir.. Aber im Leben zeigt sich immer der wahre Mensch, wenn man in Not ist.
Mein Mann war auch seit 1996 an der Heimdialyse. Wenn er nach der Arbeit um 17 Uhr nach Hause kam, war die Maschine schon eingelegt und gefüllt, sodass er sofort mit der Dialyse beginnen konnte. Nebenbei haben wir auch noch drei Töchter. Tut mir echt leid, dass Dein Mann Dir nicht so ein Partner sein kann, wie ich meinem Mann beigestanden bin. Er ist seit 2004 TX. Ich wünsche Dir viel Kraft und: Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Liebe Grüße aus dem Allgäu sendet Dir Beate

Hallo Manne,
im Urlaub im Allgäu habe ich meinen Mann 1978 kennengelernt *lach*.
Gruß Roxanne

Hallo Roxanne,
ist das im Schlechten oder im Guten gemeint? Kann ich leider nicht erkennen. Gruß Beate

Sag mal könnt ihr euch evtl. einen Urlaub leisten - egal wohin, einfach mal raus. Er kann fast überall dialysieren und ihr seid aus der gewohnten Umgebung raus (er allerdings auch von seienn Hobbies fern). gute Gelegenheit sich mal in Ruhe auszuquatschen und gemeinsam was erleben!

Hier im Forum findest Du viele Urlaubstips und in den Infos die Adressen von Feriendialysen!

Viel Erfolg!
Werner

Hi!
Wir waren gerade im Urlaub (wenn auch nur bei meinen Eltern) und es war wirklich traumhaft:-) Wir hatten endlich mal zeit für uns und es war wieder ein wenig wie am Anfang damals..:-) Es hat uns wirklich sehr gut getan, auch wenn es davor auch schon aufm Weg der Besserung war..Auch die Feriendialyse war wirklich super nett, wenn auch etwas früh morgens(um 7)...
LG
Cookie