THEMA:

Nun ist eine Woche vergangen und ich weiß immer noch nicht genau was ich machen soll. Gestern war ich wieder bei meiner Nephrologin. Sie meinte wenn ich das Baby bekomme muß ich wahrscheinlich in der Charite an die Dialyse und ich muß auch damit rechnen das ich die ganze Zeit dort stationär bleiben muß.
Ich würde dann einen Shunt bekommen und vorher über die Halsschlagader dialysiert werden. Oh Gott, ich bin doch so ein Weichei... Wer hat denn so einen Katheter.. Tut das weh.. [augenroll]
Eine andere Möglichkeit wäre eventuell noch die Bauchfelldia. Hat da jemand Erfahrung mit in der Schwangerschaft?? Da muß mir ja auch erst noch der Katheter gelegt werden. Ich habe Angst das das dem Baby schaden könnte...

Hallo Eileen,
so einen Schlauch im Hals (Sheldonkatheter) hatte ich auch als ich an die Dia kam. Er ist anfangs sehr unbequem, aber man gewöhnt sich dran. Sieht natürlich auch nicht gut aus. Weh tun tut er aber nicht. Im Gegenteil, Du hast natürlich auch keinen Punktionsschmerz, außer bei der örtl. Betäubung, wenn das Ding angelegt wird. Er ist sicher nur eine vorübergehende Lösung, bis der Shunt punktierbar ist, denn 9 Monate oder so hält kein Sheldon.
Bauchfelldialyse und Schwangerschaft geht wohl anfangs, aber sicher nicht bis zum Schluß. Obwohl ich sehr gern Bauchfelldia mache, in deinem Fall würde ich sie nicht empfehlen. Wenn Du das Kind behalten willst und eh nach ein paar Monaten zur HD wechseln mußt, kannst Du hgleich mit HD beginnen. Gerade am Anfang, ist Bauchfelldia noch belastend, wenn der Katheter erst implantiert wird und dann einwachsen muß, man noch nicht duschen darf usw...Mußt Du Dir unter den Umständen nicht antun.

Viele liebe Grüße
Hati

Hallo Eileen,

bin zwar ein Mann, kann daher hinsichtlich Schwangerschaft nichts beitragen.

Aber was den Sheldon-Kateter am Hals betrifft, mußte auch ich meine Erfahrungen machen. Diesbezüglich handelt es sich um eine Übergangslösung, keinesfalls um eine Dauerbehandlungsform. Es ist sicher ein wenig unangenehm, aber nur der Moment, in dem der Schlauch eingeführt wird. Du wirst ja örtlich betäubt. Das geht schon.

Als Dauerlösung würde ich Dir als alter PD-ler dennoch die HD empfehlen, weil die Dialysebehadlung während der Schwangerschaft dermaßen intensiviert werden muß, dass so etwas aus meiner Sicht allein durch die Hämodialyse entsprechend so gesteuert werden kann, dass Mutter und Kind nichts passiert.

Generell wirst Du sehr viel Zeit für die HD-Behandlung während der Schwangerschaft einplanen müssen, damit das Kind nicht vergiftet wird und Dein Körper auch durch die Mehrbelastung adäquat behandelt wird. So gesehen bist Du in der Charite am Besten aufgehoben.

Ich ziehe den Hut vor jeder Frau, die trotz der Dialyse ein Kind austrägt. Nach meinem Kenntnisstand ist es wohl so, dass man da fast täglich dialysiert werden muß, und das 9 Monate lang. Alle Achtung!

Da ich Dich in Berlin (Zille-Stube) mit Deinem Freund kennen lernen durfte, habe ich einen willensstarken und selbstbewußten Menschen in Dir gesehen. Ich denke, durch Eure intakte Beziehung und das stimmige familiäre Umfeld, in dem Ihr lebt, müßte eine solche Risikoschwangerschaft tragfähig sein.

Für welche Art der Dialyse Du Dich entscheidest, Du wirst es packen! Alles Gute!


LG von Björn, dem beuteltier.

also ich habe ca.1, Jahre Bauchfelldia gemacht und ich, wollte nicht warten mit einem Kind bis ich transpöantiert werde. Also habe ich mich sehr lange informiert und ich bin immer zu dem gleichen Ergebnis gekommen! Gegen Ende der Schwangerschaft kann man keine Bauchfelldia mehr machen, man muß HD machen! Also warum einen Schlauch einsetzten, diese Op machen, wenn man später auf jeden Fall HD machen MUß!
Und man muß sich auf lange Krankenhausaufenthalte einstellen! Oder immer wieder ins Krankenhaus! Es ist auf jeden Fall eine Risikoschwangerschaft. Also ich hätte es gemacht, wenn ich schwanger geworden wäre, aber als PDlerin ist das nicht so einfach einen geregelten Zyklus zu bekommen.
So und nach ca. 15 Monate habe ich eine Niere bekommen, jetzt hoffe ich das keine Abstoßung kommt, dann habe ich gute Chancen in 1 bi2 Jahren ein Kind zu bekommen!
Gruß Andrea

Hallo Eileen,

ich möchte mich da dem beuteltier anschliessen. Aber einen kleinen Hinweis geben:

die Zeitschrift Der Nephrologe hat im Heft 4/09 über das Thema Schwangerschft und Niere berichtet.
Darus : die Einführung

Die anderen Arbeiten sind leider nicht im Internet verfügbar. Wenn Du daran Interesse hast und mir Deine Adresse unter mitteilst schicke ich Dir gerne den Teil des Heftes. Der weitere Inhalt ist hier.

vG peter

Hallo Eileen, meine Frau hat 2004 unter Dialyse einen Sohn entbunden und 2009 ein Mädchen unter Dialyse entbunden. Suche Dir Rat bei Dr. Budde bzw. Dr. Bamberg in der Charite Mitte in Berlin. Unserer Sohn wurde in der 37 Woche entbunden und unsere Tochter kam mit 540 Gramm in der 27 Woche zur Welt.
Allen beiden gehts gut und Sie sind gesund. Vor nicht ganz 3 Wochen hat eine 18 jährige Frau auch unter Dialyse in der Charite entbunden. Es wurden dort schon 7 Schwangerschaften begleitet. Vor einem halben Jahr hat auch eine junge Frau aus den alten Bundesländern ein Kind zur Welt gebracht. Wichtig ist das du ein mann hast der mit Dir an einem Strang zieht denn es ist eine Harte Zeit für beide.
Ich denke auch das du Dich erstmal mit Profis zusammen setzen solltest. ich könnte Dir jetzt 200 Seiten schreiben. Informiere Dich! Oft haben ja die Hausärzte Angst solche Schwangerschften zu begleiten weil diese ja nun nicht oft vorkommen unter Dialyse.

Übrings den Artikel den Knutpeter empfohlen hat wurde auch von Dr. Bamberg geschrieben. Würde Dir auch ein Exemplar zu senden. 01776753985.

ja ich noch mal, ich meinte nicht die gleiche Zeitschrift wie Knutpeter empfahl sondern die Dialyse Aktuell

Hallo Eileen,

ich denke auch, Du wirst HD machen müssen, PD als Schwangere geht definitiv nicht (vielleicht die ersten 3 Monate aber das wäre ja in Deinem Fall Blödsinn) denn das Volumen reicht nacher nicht mehr aus (wegen Platzmangel). Ich hatte auch mal mit meinem Nephrologen gesprochen, wie es bei mir mit einer zweiten SS (unter Dialyse) aussähe und er meinte, daß ich dann wahrscheinlich am Besten nachts Hämodialyse machen müßte. Das Risiko, daß etwas passiert ist natürlich schon hoch, das ist dann eine echte Risikoschwangerschaft.

Alles Gute
Sabine

Hallo Eileen,
die wichtigste Frage ist, möchtest Du das Kind gerne haben? Ich nehme an, wenn Du nicht krank wärest bestimmt. Ich will nicht moralisch werden, aber hättet Ihr ausreichend verhütet, gäbe es jetzt nicht diesen Konflikt.
Ich persönlich bin der Meinung, Schwangerschaft und Dialyse passen generell nicht zusammen. Es besteht immer die Gefahr, den eigenen Gesundheitszustand zu verschlechtern und den des Kindes zu gefährden. Ein Kind hat immer zuerst das Recht auf die ganze Liebe und Fürsorge der Eltern. Kannst du die gewährleisten, wenn Du selbst krank bist?
Wenn Du mutig bist und stark genug, gib Euch, dem Kind und Dir die Chance. Hämodialyse ist dann die richtige Wahl.
Alles Gute. Anja

Hallo Eileen, ich kann es verstehen, den Kinderwunsch,. Ich bin schwanger geworden, da die Ärzte in den 70 und 80er Jaren mir versicherten mit der einen Niere und bereits schwerer Nierenschädigung dieser, kein Kind mehr bekommen zu können. Dann geschah es eben doch. Ich war noch nicht an der Dia, hatte trotzdem ziemliche Komplikationen, die ich gerne in Kauf nahm, aber ab der 12, Woche die ganze Zeit in der Klinik verbrachte. In der 33. Woche hatten sich meine Nierenwerte so verschlechtert, dass ich Kaiserschnitt bekam. Mein Sohn kam gesund und munter auf die Welt , musste nicht mal in den Inkubator. Dann bekam ich durch Kindbettfieber jedoch totales Organversagen nach 4 Wochen und ab da war ich an der Dia, Worauf ich jedoch hin möchte.:Wir hatten keine weiteren Angehörigen, alle bereits verstorben, außer Freunde. Mein Mann mit eigenem Geschäft und ich mit eigener Praxis. Damals mußte ich anfangs in das Center fahren, was machst Du da mit einem Neugeborenen? Es war in der ganzen Zeit auch mit Heimdialyse nicht einfach, vor allem für meinen Sohn, mit einer kranken Mutter auf zu wachsen. Er war sehr sensibel und litt unter großen Verlustängsten. Ich stimme Silber sehr zu, man sollte es sich gut überlegen, sicher geht es, als Erwachsener hat man den Verstand es zu verarbeiten, für Kinder jedoch ist es oft sehr schwer mit der Situation fertig zu werden. sie bekommen oft viel mehr mit, als man ihnen zutraut, es war psychisch oft für ihn nicht einfach. Und für einen selber ist ja das Glück des Nachwuchses wichtig, wenn man dann merkt, wie es ihn trotz aller Liebe und Fürsorge die Krankheit der Mutter belastet, leidet man mit. Und wer da sagt, es wäre ohne große Probleme mit Dia und Kind, der lügt sich selber in die Tasche. Aber wie in jeder Lage, entscheiden muß man das immer für sich selber. Ich wünsche Dir viel Glück, ganz gleich , wie Du Dich entscheidest. LG Albertine

...................ich gebe dir so recht wir hatten das Thema ja schon einemal wenn du dich recht erinnerst. Ich kann nur jedem deiner Worte zustimmen und denke auch mal sollte in so einer Situation immer als erstes an das Wohl des Kindes denken in desem Fall vielleicht auch an das unwohl. Ich finde die Kinder leiden immer am meisten unter so einer Situation wenn es Mama schlecht geht oder ähnliches

Ganz liebe Grüße Naya