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Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 02:12 #477660

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Hallo zusammen,

ich bin seit 1,4Jahren transplantiert und durfte etwas feststellen, wodurch ich mein ganzes Leben im nachhinein besser vestehe.
Wie soll ich es sagen, während der Dialyse war ich eigentlich ein Neutrum, zumindest habe ich mich so gefühlt. Habe mich jetzt, wo ich den Unterschied kenne, etwas mehr mit den Hintergründen beschäftigt.
Ich bin ja kein Medizinheini, aber ich reime mir die Gründe folgendermaßen zusammen.
Also, wenn die Nieren kaputt sind, dann sind naturgemäß auch die Nebennieren ohne Funktion oder die Funktion ist zumindest stark eingeschränkt.
Die Dinger produzieren Steroide, ein Grund natürlich, dass man ziemlich schlapp ist ohne und körperlich abbaut. Nicht umsonst nehmen Kraftsportler diese zusätzlich.
Aber auch Androstan und Estran werden dort gebastelt, die Gundgerüste für die männlichen und weiblichen Sexualhormone. Ohne diese kann man sich ausmahlen, wie man sich fühlt.
Also ich hatte ja eine Nephritis, welche vom Immunsystem ausging und die Nieren langsam zerstörte. Ich vermute aber, das hat mit den Nebennieren angefangen und das schon vor über 20 Jahren. So, und jetzt wird es persönlich und es fällt mir nicht leicht das zu schreiben. Von meiner ersten Frau bin ich geschieden worden, weil ich fast schlagartig mein Interesse an ihr verloren habe. Das ging dann ziemlich abrupt in eine platonische Beziehung über. Das war aber meine Traumfrau, welche dann auch anderen Männern gefiel. Sie wollte mit 19 Jahren keine platonische Beziehung und so ging es auseinander. Sehr habe ich darunter gelitten, aber ich wusste nicht, was mit mir los war und stürzte mich in Arbeit, um mich abzulenken. Natürlich gab ich ihr die Schuld daran, was ich aber heute total anders sehe. Eine 2. Beziehung wurde aufgebaut, aber auch bei dieser Frau setzte das Dessinteresse nach einer Phase des Bemühens ein. So ging auch das kaputt. Ich war verzeifelt und arbeitete wieder mehr. Dann lernte ich meine jetzige Frau kennen. Wie es da anfing zu krieseln, weil sie sich zuwenig als Frau fühlte, wurde die Nephritis entdeckt und ich schob es auf die Krankheit. Kein Mensch hat Bock darauf, wenn er sich schwer krank fühlt, oder? Schon mal bei einer schweren Grippe....? Da hatte ich jetzt einen Grund. Durch die täglich Dialyse und weil ich mich selbst einigermaßen fit hielt, klappte es sogar mit den 2 Kindern, obwohl es schon sehr anstrengend war. Meine Frau litt aber auch sehr unter der Situation und klagte oft, dass sie auch meine Schwester sein könnte. Trotzdem blieben wir zusammen und ich bin ihr auch sehr dankbar dafür.
Jetzt schaut das ganz anders aus. Es hat aber auch viele Monate nach der NT gedauert, bis das Gefühl wieder voll da war und jetzt hat meine Frau eher ein anderes Problem mit mir. Kein Wunder, wo ich es ihr so viele Jahre abgewöhnt habe...

Natürlich habe ich auch mit meinem Nephrologen in den letzten Jahren darüber gesprochen. Er verstand mich aber nicht und hat mir die blauen Pillen verschrieben. Die waren natürlich nutzlos. Die sind ja nur gewissermaßen ein Brandaufrechterhalter, aber wo kein Feuer ist...

So, jetzt will ich an dieser Stelle mal meinen Dank an alle Partner von Dialysepatienten richten, die trotzdem an der Beziehung fest halten. Sie haben es sicher nicht leicht mit der Situation. Außerdem möchte ich ihnen Mut zusprechen, denn es wird sich alles ändern, nach einer NT.

Hat jemand vielleicht ähnliche Erfahrungen sammeln müssen?
Heute denke ich, dass nicht die 7,5 Jahre Dialyse, sondern diese Begleiterscheinung sich am stärksten negativ auf mein ganzes Leben ausgewirkt hat. Komischerweise habe ich darüber noch nichts gelesen in irgend welchen Foren, wo über Dialyse diskutiert wurde.

Vielleicht liegt es auch daran, weil ich noch eine halbe Stunde überlegt habe, ob ich das überhaupt einstellen soll und es alle eben dann nicht gemacht haben. Ich mache es aber jetzt doch!

Ich will auch nur mal prinzipiell hören, ob andere Nierengeschädigte ähnliche Erfahrungen machen mussten. Mich interessieren da wirklich keine Details, sondern nur ob, oder ob nicht. Ich will damit auch Betroffenen eine Begründung aufzeigen. Ich bin als junger Mensch fast verzweifelt an mir selbst, weil ich nicht wusste warum. Aus meinem Freundeskreis und auch aus der lieben Verwandschaft kam ja auch der Vorwurf ...sag mal spinnst Du? So eine Frau läßt man nicht gehen. War damals sehr hilfreich von den ganzen Neidbrüdern...
Nur eine sehr gute Freundin stützte mich in dieser Zeit und bewahrte mich davor, den Löffel wegzuschmeißen. Sie schickte mich auch zu einer Heilpraktikerin, aber eigentlich helfen konnte mir nur sie und nicht die Heilpraktikerin. Jetzt ist diese Freundin selber Heilpraktikerin, auch weil sie gesehen hat, dass Sie sehr helfen kann. Das hat ihr die Motivation gegeben, die Ausbildung komplett durchzustehen. Aber das ist eine andere Geschichte. Wenn ich damals gewusst hätte, dass ich körperlich krank bin, hätte es mir extrem aus meiner tiefen Depression geholfen.

Das sind so Themen, die keiner ansprechen mag, weil sie zu intim sind. Auf der anderen Seite sind solche Themen so wichtig, weil sie einen extremen Einfluss auf das ganze Leben haben und vielleicht auch zur Früherkennung von Nierenschäden beitragen könnten. Ich lies mich damals auch körperlich untersuchen und man fand schon damals einen leicht erhöhten Blutdruck und ein wenig erhöhtes Krea. Das führte man aber darauf zurück, weil ich am Tag zuvor bei einen extremen Langlauf aus Verzweiflung bis zur totalen Erschöpfung mich ausgepowert habe.

traut Euch,ich würde mich über jedes feedback freuen

Schena Gruaß

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 08:44 #477663

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Hallo Autarky,

Libidoverlust bei Dialyse ist bekannt und betrifft viele Männer (und Frauen). Deine Geschichte ist insofern überhaupt nicht ungewöhnlich. Du hast recht - dieses Thema ist stark tabuisiert, auch hier bei DO, denke ich.

Als ich an der Dialyse war, war ich genauso betroffen (wie du) und ich war damals Anfang 40. Das sexuelle Verlangen - gleichgültig wie stark es zuvor war - ist einfach verflogen und man(n) erinnert sich nur noch mit Wehmut daran, wie es vorher war.

Das eigenlich Verrückte daran ist, dass einem ja gar nichts fehlt dabei, trotzdem ist die Tatsache für den Betroffenen äußerst belastend, da es ja noch den Partner (die Partnerin) gibt, die ein natürliches und berechtigtes Interesse an Sexuellem hat, was durch die Erkrankung des anderen - ohne dass er (sie) es aktiv wollte - verachlässigt wird.

Eine Antwort auf die Fragen, die sich darauf ergeben, habe ich auch nicht. Dass deine (ziemlich jungen) Frauen dich aufgrund einer nur noch platonischen Beziehung verlassen haben, kann ich gut verstehen. Allerdings gibt es hier bei DO auch eine ganze Reihe anderer Geschichten, bei denen der gesunde Partner trotz allem zum Kranken gehalten hat.

Das einzig Tröstliche an diesem Thema ist, dass sich die Situation für die meisten vormals Betroffenen nach NTx rasch zum Positiven ändert. Bei mir war (und ist) das jedenfalls so.

Zum Thema Viagra u-ä. sollte man vielleicht noch wissen, dass diese Erektionshilfen nur bei vorhandener Libido (sexuellem Verlangen) helfen. Ist die Libido dahin, helfen auch die kleinen blauen Dinger nicht mehr... Und Libidoverlust bei Frauen ist ein gesondertes Thma, da Frauen trotz mangelnder Libido rein technisch im Vorteil sind... Hierzu mögen sich aber kompetente Mitstreiterinnen selbst äußern..

Gruß, Gerd

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 15:13 #477667

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Hallo, Autarky,

Also, wenn die Nieren kaputt sind, dann sind naturgemäß auch die Nebennieren ohne Funktion oder die Funktion ist zumindest stark eingeschränkt.

Wie kommst Du denn darauf? Die Nebennieren haben mit der Nierenfunktion rein gar nichts zu tun. Wieso sollte eine Nephritis die Nebennieren befallen?
Dann müsste viel häufiger ein M. Addison auftreten, davon ist nichts bekannt.

LG Antonio

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 16:15 #477668

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Gerd schrieb:
>... Und Libidoverlust bei
> Frauen ... da Frauen trotz
> mangelnder Libido rein technisch im Vorteil
> sind... Hierzu mögen sich aber kompetente
> Mitstreiterinnen selbst äußern..
>
Hallo, ich stehe jetzt etwas auf der Strippe bei technischem Vorteil...aber mag Dich jetzt nicht in eine Erklärung nötigen. Seit Dialyse ist meine Lust Wiedergekommen und ich bedauer die Nächte der Nachtdialyse ohne meinen Mann (sexiest man alive). In der Prädialysephase, als meine Werte grottig waren und ich mit dem Leben gekämpft habe, da war mir Sex einfach egal!
Es grüßt mit einem roten Kopf ME

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 17:24 #477670

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Hallo ME,
wie lange bist du schon an der Dialyse? Ich behaupte ja nicht, dass alle Dialysepatienten von Libidoverlust betroffen sind, glaube aber, dass es ein hoher Anteil ist. Jeder, bei dem das nicht so ist, sollte froh sein, dass er (sie) nicht dazugehört.

Technischer Vorteil meint die anatomischen Unterschiede bei Männlein und Weiblein, d.h. dass die Potenz des Manne explizit etwas mit der Erektionsfähigkeit des Penis zu tun hat - und bei Frauen dies eben nicht der Fall ist. Es ist schon klar, dass Libidoverlust bei Frauen in der Praxis ähnliche Auswirkunge wie Libidoverlust bei Männern hat. ber wie schon gesagt, Hierzu mögen sich aber kompetente Mitstreiterinnen selbst äußern...

Gruß, Gerd (ohne rotem Kopf) (tu)

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 18 Nov 2011 17:46 #477671

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Gerd, bei Männern ist es das Erektionsproblem, bei Frauen die absolute Trockenheit, die alles zunichte macht. Vor der Dialyse ging es mit dem Wechsel eines BD-Medikaments los, zog sich in der gesamten Dialyse weiter hin und hat sich nach der TX nicht wesentlich gebessert. Muss dazu sagen das ich 53 bin (natürlich kein Kriterium). Aber ich nehme weiter Blocker und ACE Hemmer und das Dilemma ist komplett. Ausserdem nehme ich neuerdings Tabletten gegen Diabetes. Die Lust will einfach nicht wieder kommen. Es ist aber oftmals der Kopf mit dran schuld, da man im Vorhinein schon resigniert.


Gruß Cosima die nie rot wird....zumindest nicht bei diesen Themen (:P)

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 19 Nov 2011 03:27 #477683

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Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für die Resonanz bei dem schwierigen Thema. Schön, dass Ihr da so offen seit.

Und Antonio, es gibt viele Gründe, warum so eine Niere nicht funktioniert. Meine Nieren wurden durch mein Immunsystem nahezu resorbiert. Im Ultraschall zeigt sich von der ganzen Niere nur noch ein leichter Schatten in einem Bereich von etwa 4cm. Ok, Nebennieren sind winzig, aber die würde man schon erkennen können, wenn sonst nur noch ein durchsichtiger Schatten da ist von einer Niere.
Denke also, das Ding hat sich aufgelöst.
Gut, ist mir sonnenklar, dass man an der Dialyse Null Bock auf ... hat, da ist man ja auch richtig krank. Bei mir wirkte aber der Lustblocker bereits etwa 10 Jahre, bevor ich an die Vampir-Waschmaschine musste. Da war ich körperlich eigentlich noch turnschuhmäßig fit. Das war das gemeine an der Sache, es gab ja keinen offensichtlichen Grund für mein Desinteresse und dadurch waren die Frauen ja auch so verletzt und sauer und mussten schließlich ausprobieren, ob es an ihnen liegt und das war halt dann das Ende der Beziehung.
Interessant für mich ist also weniger die Zeit der Dialyse, sondern die Zeit davor.
Ich kam auf diese Erklärung ja nur, weil das Verlangen jetzt wieder so ist, wie zu den glücklichen Zeiten mit meiner 1. Frau. Es ist verrückt, aber ich fühle mich fast wie ein 20 Jähriger. So erfreulich wie das ja erst mal sein mag, mir passt das eigentlich auch nicht. Wird Zeit, dass sich das mal wieder normalisiert. Aber ist eigentlich Jammern auf hohem Niveau...

Schena Gruaß

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 19 Nov 2011 14:36 #477688

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Hi Autarky,

ich bin nun seit 4 ½ Jahren an der Dia. Die Zeit davor war auch schwierig. Ich kann Deine Schilderungen sehr gut nachvollziehen und habe meiner Lebensgefährtin gegenüber oft auch ein schlechtes Gewissen. Ich liebe sie und doch fehlt etwas. Man kann Verlangen nicht erzwingen und muss aufpassen, dass sie sich nicht vernachlässigt fühlt. Wir wissen aber beide über die Gründe. Ob Vernunft immer hilft? Sie sagt vielfach: Warte mal bis nach der TX (…wann immer die kommt). Ich hoffe nur, dass sie die Situation auch einigermaßen aushält. Und ich bemühe mich!

Beste Grüße - rainfree

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 19 Nov 2011 17:10 #477690

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Hallo Gerd,

ich bin seit Anfang des Jahres an der Dialyse. Mein Vorteil ist auf jeden Fall, dass ich 4 Jahre lang meinem Arzt in den Ohren gelegen habe nur an die Dialyse zu gehen, wenn er die Nachtdialyse eröffnet. Nach meiner Shunt OP gab es die, warum auch immer. Ich bin dann ein Jahr später nur anfänglich in den Frühdienst gegangen und habe bei jeder Visite die Ärzte gefragt, wann ich in den Nachtdienst kann...das hat dann alles beschleunigt. Ich kann Euch den Nachtdienst sehr empfehlen, auch wenn es da eine gräßliche Schwester gibt...Ich brauche nicht auf meine Ernährung zu achten, obwohl ich vorher ein Kalium und Phosphatproblem hatte. Ich gehe an die Dialyse mit einem Kalium von 3,2-3,6. Auch meine Phosphatwerte sind super, wie bei einem gesunden Menschen, ich nehme weniger Pillen als vorher. Also ich habe bewußt den Weg so gewählt. Ich wußte, dass ich zum Überleben an der Dialyse nicht vorbeikomme, aber ich wußte auch, das ich besser weiterleben kann, wenn ich lange, aber schonend dialysiert werde. Ich mache fast 25std in der Woche, mit einem Fluss von 250. Zusätzlich zu dem habe ich (zu Beginn heulend und verzweifelt) wieder begonnen meine körperliche Fitness zu trainieren und wieder mein Fahrrad zu nutzen. All das macht mein Leben lebenswert (was nicht heißt, das ich manchmal heule und denke heut geht gar nix) und mein Sexleben spannend.

Es grüßt nun ohne roten Kopf, ME

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 19 Nov 2011 17:49 #477691

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Hallo Cosima,

das Problem lässt sich verbessern. Durch Hormonsalbe wird die Haut im Intimbereich geschmeidiger und dehnfähiger. Durch Verwendung von Hautölen wird es ebenso angenehmer.
Ich persönlich empfinde ausreichend Lust, glaube sogar irgendwo gelesen zu haben, dass Frauen unter Dialyse dieser Libidoverlust nicht so betrifft wie die Männer. (Sollte mir einfallen wo, lese ich es nach und stelle es ein.)
Ich lebe ohne Partner und ich finde, Sexualität ist eine Lebensbereicherung und eine Frage der Sinnlichkeit, die generell unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Sie beginnt damit, sich im eigenen Körper wohl zu fühlen, mit der Pflege und dem Schönheitsempfinden. Seinen Körper selbst zu entdecken und es sich mit sich selbst schön zu machen, dies nicht zu vernachlässigen, trägt auch dazu bei, seine Lust zu erhalten - unabhängig davon, was sich ein Partner wünscht oder nicht.

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 19 Nov 2011 19:25 #477692

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Hallo Anja,

das mit den Hormonsalben und ölen habe ich alles probiert. Habe eine Zeit lang sogar Testesteronpflaster (schweres Wort 8-) ) geklebt. Aber ich denke bei mir waren es die Medis, die Wechseljahre, der Frust. Und nun komm ich einfach nicht mehr rein in die ganze Materie. Denn Sex ist nun mal fast ausschließlich Kopfsache.


Ein schönes WE wünscht dir Cosima

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 20 Nov 2011 01:30 #477698

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Hallo rainfree,

Sie sagt vielfach: Warte mal bis nach der TX

na, da hat sie absolut Recht. Geht aber nicht gleich nach der Transplantation los. Dauert einige Monate, aber dann geht die Post ab. Dann muss sie auch diese neue Situation erst mal aushalten.
Könnt Euch darauf freuen!

Schena Gruaß

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 20 Nov 2011 08:34 #477699

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Truemmerlotte: schrieb: Sex ist in erster Linie Kopfsache.


Hallo Trümmerlotte,

Der Kopf ist oft das größte Hindernis, denke ich. Das trifft bei Männern ebenso zu. Angst vor dem Versagen entsteht im Kopf und diese Angst ist auch für Versagen letztendlich verantwortlich. Auf diese Weise beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Insofern müsste erstmal die Angst und Sorge vor evtl. Misslingen ausgeräumt werden. Das geht nur im Tandem. Und das ist in weites Feld, würde Fontane sagen...

Einen schönen Sonntag,
Gerd

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 20 Nov 2011 15:01 #477703

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Hallo Cosima (und alle anderen),

Medis und psychische Probleme spielen ganz sicher eine Rolle, die Wechseljahre nur insofern, dass sie körperliche Veränderungen nach sich ziehen, mit denen du als Frau auch erst mal klar kommen musst. Sex ist auch Kopfsache. Wenn ich es mir recht überlege, kann man doch ohne Partner eigentlich viel entspannter damit umgehen.
Ich finde es schade, dass meiner Meinung nach in vielen Partnerschaften gerade über Sex so wenig geredet wird. Es wird eh schon zu wenig geredet, darüber noch weniger. Sex beinhaltet doch viel mehr als nur den reinen Geschlechtsverkehr. Ich denke, gerade die Frauen wollen es auch anders. Da braucht ihr Männer Euch gar nicht so viele Sorgen machen.
Außerdem: Wer in einer langjährigen stabilen Partnerschaft lebt, dürfte einen Weg finden, mit diesen Problemen umzugehen. Wenn eine Beziehung daran zerbricht, dann ist sie entweder zu jung oder zu oberflächlich. Eine Partnerschaft wird erst von Dauer sein, wenn aus erotischer Liebe auch Freundschaft wird. Es gibt für jedes Problem eine Lösung, darüber reden, nach Alternativen suchen und vorrübergehend Kuschelsex - ist doch auch schön.

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 21 Nov 2011 02:48 #477712

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Hallo Gerd und silber und alle anderen

davon bin ich schon lang weg, dass Sex ein Leistungssport ist, bei dem man immer zum Ziel kommen muss. Der Weg ist das Ziel und manchmal gibt es halt nur Weg. Aber Gerd, hast schon Recht, sobald man zweifelt, dass es klappen könnte, ist es ja auch schon vorbei.
Wenn es mal misslingt und das passiert jetzt sogar manchmal noch (spontane Zweifel, Telefon klingelt, jemand an der Tür oder ähnliches), dann ist es halt bei mir nicht, heißt aber noch lange nicht, dass sie dann leer ausgeht. Manchmal erfreue ich mich auch nur an ihren Gefühlen und nichts weiter.
Da hast du Recht, Anja, Reden ist total wichtig und es ist sehr interessant, welche tief eingefahrenen Missverständnisse es in diesem Bereich gibt. Viele Frauen sind gewohnt, dass es immer 1:1 ausgeht, eher noch 0:1, aber bei 1:0 haben sie ein schlechtes Gewissen. Woher kommt dass eigentlich?
Ach ja, wass verstehst Du unter Kuschelsex? Bei uns gibt es eigentlich nur Kuscheln oder Sex. Wie geht da beides gleichzeitig?

Schena Gruaß

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 21 Nov 2011 18:57 #477731

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Hallo Autarky,

Du bist noch recht jung, oder? Für mich gehört Kuscheln in einer Paarbeziehung zum Sex. Deine Treffer hören sich nach Leistungssport an, obwohl Du ja sagst, es wäre für Dich nicht mehr so. Vielleicht sollte es auch öfter 0:0 stehen, wär ja auch nicht schlimm.

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 22 Nov 2011 01:52 #477737

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Hallo erstmal,

nee, nee, weit gefehlt Anja, bin schon zum 21. mal 29 geworden, also sicher älter als Du. Meine Frau ist aber 10 Jahre jünger. Wie ich noch jung war, habe ich jedoch viel geübt (vor meinem Lusteinbruch), aber immer nur mit der gleichen und wir haben auch sehr viel geredet darüber und auch Zeichen ausgemacht. Das mit den Zeichen ist viel besser als während dessen etwas zu sagen, das stört nämlich die Aktivität ungemein. So taucht man als Mann in die Gefühlswelt der Frau ein. Mit der Zeit braucht man auch keine Zeichen mehr, sondern achtet auf Atmung, Körperanspannung, Laute usw.
Es ist eine Gefühlsreise für mich mit viel Zärtlichkeit und erfordert eine starke Konzentration auf die Partnerin. Das ist extrem aufregend und gleichzeitg sehr innig. Ich würde es so beschreiben, dass sich unsere beiden Seelen berühren, man fällt in einen fast rauschähnlichen Zustand und ist danach auch etwas benommen. Das ganze geht vom Kuscheln nahtlos über, läuft für mich sehr ruhig ab und hat so überhaupt nichts mit Leistungssport zu tun. Für die Frau ist es durch die sich aufbauende Körperanspannung durchaus auch anstrengend, aber auch für mich toll, sie bis zum Punkt zu begleiten.
Ihr habt es ja eigentlich viel einfacher, weil nichts zusammenfallen kann. So ist auch nach kurzer Kuschel-Erholungspause durchaus eine Wiederholung möglich, was jedoch dann meist etwas länger dauert. Zu beneiden seit ihr frauen da eigentlich, weil man ja auch keine 20 mehr ist.
Ein 0:0 wäre sicher auch nicht schlimm, aber wozu? Das ist dann eben nur Kuscheln.
Bei uns Männern ist das dann schon wieder etwas komplizierter und auch eine Frage der Konzentration auf sich selbst, auf das was man fühlt, sieht, oder auch riecht usw. Die Dauer ist mit zunehmenden Alter durchaus auch ein k.o.- Kriterium. Kein Wunder also, wenn Männer nur ihr Ziel erreichen wollen, dass dann die Partnerin mit ihen Gefühlen oft zu kurz kommt, aber wie gesagt, das muss sie nicht.
Das wechselweise Verwöhnen ist dann auch noch eine sehr schöne Variante.
All diese schönen Dinge funktionieren jedoch nur, wenn das Lustgefühl nicht gestört ist. Das kann so ein blödes Nierenleiden jedoch kräftig abwürgen. Quasi: Wenn einem übel ist, läßt man ein superleckeres Essen auch stehen. Den vielen verlorenen Jahren trauere ich schon irgendwie nach.
Anja, ich glaube Du hast nur eine andere Definition für den Begriff Kuscheln und Sex als ich. Kaum vorstellbar für mich ist Sex ohne Kuscheln, aber gleichzeitig? Oder reden wir 2 einfach aneinander vorbei?

Grüßle

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 22 Nov 2011 18:53 #477751

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Hallo Autarky,

hast Du mal überlegt die Branche zu wechseln, so in Richtung Sexualberatung? *grins*
Es ist doch ganz einfach so, dass Sexualität in ihren Vorlieben, ihrer Häufigkeit, ihrer Intensität, ihrem Empfinden so individuell ist wie das Leben. Ich fasse diesen Begriff einfach so weit, dass ich das Kuscheln oder Küssen dazuzähle. Sex ist ein Schlagwort, das eigentlich Geschlechtsverkehr meint. Ist es jetzt verständlich?
Und es sind gewiss nicht nur die schweren Nierenleiden die dieses menschliche Grundbedürfniss (für mich ist es das) zu nichte machen können. Ist ein schönes Thema, ohne Frage, aber zuviel Einblicke werde ich trotzdem nicht gewähren.

Aber mal einen Satz, wie ich Partnerschaft definiere und mir wünsche: Eine schöne Zweisamkeit, die trotzdem den persönlichen Freiraum nicht einschränkt, die nicht klammert, die den anderen lässt wie er ist, die spannend bleibt durch die Unterschiede, die getragen wird durch guten Sex und durch eine Liebe, bei der man sich immer wieder an einem Punkt mitten in der Seele trifft.

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 23 Nov 2011 02:06 #477763

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Hallo Anja,

...wollte Dir nur zeigen, dass ich kein junger Hüpfer mehr bin, der nur seinen Trieben folgt und der Partner Mittel zum Zweck ist. Jetzt verstehe ich auch Deine Definition. Der Hinweis, dass das Verlangen auch durch andere Krankheiten zerstört werden kann, ist nachvollziehbar. Da fühlt man sich dann auch wirklich nicht gesund und hat dann gar keine Lust. Vielleicht auch durch die Evolution so vorgegeben, damit nur Gesunde sich vermehren, wer weiß das schon. Merkwürdig ist es nur, wenn man sich gut 10 Jahre lang vor der Dialyse fit und gesund fühlt, aber trotzdem das Bedürfnis schon zerstört ist. Damit kann man als junger Mensch nur sehr schwer umgehen und sucht verbissen nach Gründen und verzweifelt fast. Sobald es einen Grund gibt, ist es für einen selbst und auch für den Partner sehr viel leichter.
In Deiner sehr treffenden Wunschvorstellung einer idealen Partnerschaft nimmt dieser Punkt ja auch einen großen Raum ein. Eine rein platonische Partnerschaft unterscheidet sich wenig von reiner Freundschaft wie zum Beispiel zu einer Schwester. Dieses Bedürfnis erzeugt eine Spannung zwischen den Partnern, eine Anziehungskraft die eben einzigartig ist, und die auch von jedem Partner gesucht, ja geradezu gefordert wird, solange man gesund ist, oder gesund scheint.

Das Leben an sich ist schon eines der schwierigsten, kann aber auch eines der schönsten sein.

Es grüßt

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 23 Nov 2011 19:20 #477786

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Hallo Autarky,

Ich habe heute etwas interessantes über den naturgeschichtlichen Ursprung der Liebe bei den Menschen gelesen. Evulotionstheoretisch stammen wir ja vom Affen ab, wobei uns die Schimpansen am nächsten kommen. Nur 1% ihrer Gene unterscheidet uns.
Bei ihnen ist das Männchen dominant beim Sex und es geht ihnen nur um den Akt. Die Bonobus, eine Unterart der Schimpansen, leben differenzierten Sex, bei Ihnen ist auch Lust mit im Spiel. Der Mensch ist nun sozusagen die Kombination beider. Die Liebe dient praktisch dazu, das kurze Glücksgefühl während des Geschlechtsaktes weiterzuführen in Lust, die sich auf den ganzen Menschen bezieht und immer wieder von Neuem dazu verführt sich zu paaren.
Also Geschlechtsverkehr diente von Anbeginn beim Menschen nicht nur der Fortpflanzung, sondern auch der Lust.
Ich hoffe, ich habe selbst verstanden, was ich da gelesen habe. *grins*

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 24 Nov 2011 02:35 #477797

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Naja Anja,

ein bischen mehr unterscheiden wir uns glaube ich schon von den Bonobos. Deren ganzes Sozialsystem ist ja auf Sex aufgebaut. Da wird Sex verwendet als Gegenleistung für Gefälligkeiten, oder nur mal so im Vorbeigehen. Dient sogar zu Aggressionsabwehr. Eine andere Form mal von dem Spruch ...reg dich mal ab. Na, sooo wesentlich ist es dann doch bei Menschen auch nicht. Igendetwas schwirrt mir noch von durchschnittlich 7 mal am Tag im Kopf rum. ich glaube, die denken an gar nichts anderes.

Beim Menschen ist das mit der Lust schon eine Besonderheit, schon weil es hier keine Prumpfzeit oder so was ähnliches gibt, wie es ja bei Tieren normal ist. Die Frau ist quasi ständig verfügbar, was eine sehr große Rolle in der Paarbeziehung der Menschen spielt. Dass eine Frau dann mit genau einem Mann... grenzt die Paarbeziehung nach außen hin ab. Wenn man bedenkt, wie lange Babys hilflos sind und wie lange auch Kinder überhaupt unsere Hilfe brauchen, musste die Natur schon ganz schön tricksen, weil das Aufziehen funktioniert nur richtig in einer Paarbeziehung, besonders früher, ohne Sozialsysteme. Schon schlau eigefädelt mit der Liebe und dem Sex und so, damit es Paare eine möglichst lange Zeit zusammenhält, ja, ja, am Besten für immer.
Ist Dir schon aufgefallen, dass der Mensch sich eigentlich nichts vorstellen kann, dass es unendlich ist. Genauso schwer kann er sich aber auch vorstellen, dass Liebe endet. Genauso gibt es Begehren eigentlich nur bei allem, was man noch nicht hat. Erklärt vielleicht, dass es so viele Kuckuckskinder gibt und so viele Geliebte, Lover oder Prostituierte. Ist schon sehr widersprüchlich ja direkt paradox die Beziehung zwischen Mann und Frau und nicht nur eine Mischung aus Schimpansen und Bonobos. Das glaube ich wäre zu einfach für den komplexen, kognitiven Geist eines Menschen. Menschen bestehen ja nicht nur aus Emotionen...

Aber da kommt der Fontane wieder mit seinem weiten Feld

Gut´s Nächtle

der Autarky

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 24 Nov 2011 08:31 #477800

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Kleiner Nachtrag zur Sexualdebatte

Ich habe heute morgen in der Ärztezeitung n Bericht zur (männlichen) Potenz gelesen, den ich gerne hier einststellen möchte...
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Pille um Pille der Impotenz entgegen

Je mehr Medikamente Männer schlucken, umso schwächer ist ihre Potenz. Das liegt offenbar nicht nur daran, dass Männer mit vielen Arzneien oft schwer krank sind, sondern auch an den Nebenwirkungen der Arzneien.
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Pille um Pille der Impotenz entgegen

Klappts nicht im Bett, kann das an Polypharmazie liegen.

© ARCO IMAGES / imago
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Güße, Gerd

LOS ANGELES (mut). Alter und kardiovaskuläre Erkrankungen sind bekanntlich der Feind der männlichen Potenz, denn unter schlechten Gefäßen leidet auch die Erektionsfähigkeit.

Kein Wunder also, dass Männer mit Hypertonie, Diabetes, zu viel Cholesterin im Blut oder bereits einer manifesten Atherosklerose oft deutliche Probleme im Bett haben.

Da solche Männer oft viele Medikamente gegen ihre Gefäßerkrankung nehmen müssen, überrascht es kaum, wenn Männer mit vielen Arzneien auch über eine wenig erfreuliche Potenz klagen.

Aber dies ist nicht der einzige Grund, wie eine Studie von US-Urologen nahelegt: Offenbar beeinträchtigt die Polypharmazie auch direkt das Geschehen in den penilen Gefäßen.

In der Untersuchung analysierten die Ärzte um Dr. Diana Londono Daten einer Befragung von knapp 38.000 Männern im Alter von 45 bis 69 Jahren.

Darin gaben die Männer über Zahl und Art ihrer Medikamente ebenso Auskunft wie über ihre erektile Funktion und ihre bekannten Krankheiten (BJU 2011; online 15. November).

Je mehr Pillen, desto schlechter die Potenz

Das Ergebnis: Die Frage, ob sie immer in der Lage sind, eine so starke Erektion zu bekommen, dass ein Geschlechtsverkehr möglich ist, bejahte die Hälfte jener Männer, die keine bis maximal zwei Arzneien nahmen. Von den Männern mit drei bis fünf Medikamenten waren es nur noch 43 Prozent, von denen mit sechs bis neun verschiedenen Arzneien 35 Prozent, bei zehn oder mehr Mitteln nur noch 24 Prozent.

Daraus ergab sich eine mehr als vierfach erhöhte Rate einer erektilen Dysfunktion (ED) bei Männern mit zehn und mehr Arzneien.

Übergewicht ein Hauptfaktor

Als einen der Hauptfaktoren machten die Ärzte Übergewicht fest. Dicke Männer hatten meistens kardiovaskuläre Risikofaktoren und benötigten auch die meisten Medikamente.

Vielleicht, so die Autoren, lassen sich dicke Männer zum Abspecken motivieren, wenn man ihnen klar macht, dass sie dann auch wieder mehr Spaß beim Sex haben können.

2,5-fach erhöhtes ED-Risiko bei Polypharmazie

In einem zweiten Schritt zogen die Urologen alle bekannten Faktoren mit ein, die eine ED begünstigen - vor allem die üblichen kardiovaskulären Risikofaktoren.

Doch auch wenn diese in der Berechnung berücksichtigt wurden, ergab sich nach dem Modell ein immer noch fast 2,5-fach erhöhtes ED-Risiko bei Polypharmazie mit zehn und mehr Medikamenten.
Weniger Pillen könnten Potenz steigern

Das Team um London folgert daraus, dass Ärzte bei ED-Patienten nicht nur den Bauchspeck, sondern auch mal die Medikation genauer betrachten sollten.

Das Absetzen bestimmter Mittel bei Polypharmazie oder eine Umstellung der Medikamente könnte vielleicht schon einiges zur Potenzsteigerung beitragen.
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Grüße, Gerd

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nerenerkrankung auf die Partnerschaft 25 Nov 2011 01:55 #477841

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Hallo Gerd,

naja, eine ziemlich pauschaler Zusammenhang ist das schon, aber trotzdem nicht uninteressant. Während der Dialyse habe ich nur ein paar Vitaminpillen gebraucht. Jetzt brauche ich einige Hammer-Pillen am Tag nach der NTX und es geht enorm viel besser. Da stimmt der Zusammenhang schon gar nicht.
Denke eher, dass man halt weniger fit ist, wenn man viele Tabletten nehmen muss. Je durchtrainierter man ist, je mehr Kondition man hat und wenn sonst die Blutwerte wie z.B. Hb stimmen, dann klappt es um so besser.
Habe aber auch schon gehört, dass jemand stolz war, viele Medikamente nehmen zu müssen. Aus diesem Grunde konnte er auch praktisch keinen Meter mehr zu Fuss gehen, sondern musste alles mit dem Auto fahren. Der Arzt von ihm hat ihm zwar gesagt, er sollte viel spazieren gehen, aber er war ja sooo krank. Das wurde er dann auch und dass dann tote Hose ist, ist auch kein Wunder.
Gerade bei den Krankheiten, die im Bericht aufgeführt sind, wäre viel zu machen mit etwas Bewegung. Wohl gemerkt, ich meine damit nicht die ernsthaften Krankheiten, da ist man platt, das ist dann auch voll verständlich. Ich meine die sogenannten Zivilisationskrankheiten. Aber wenn man deshalb Medikamente nimmt, packt man das Problem eigentlich nicht an der Wurzel an, sondern versucht die schädlichen Auswirkungen zu begrenzen. Dann muss man auch mit den Nebenwirkungen leben. Im Artikel steht ja auch, dass die Aussicht auf mehr Sex die Männer motivieren soll zum Abspecken.
Wenn man Pillen nimmt, gibt es immer Nebenwirkungen, damit muss man leben, wenn man die Medis wirklich braucht. Wenn man etwas tun kann, damit man die Medikamente erst gar nicht nehmen braucht, dann sollte man das tun, dann braucht man auch nicht jammern.

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 26 Nov 2011 12:40 #477891

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Hallo Autarky,

was uns vom Affen unterscheidet sind Millionen von Jahren Entwicklungsgeschichte. Aber der Ursprung der Liebe ist das Interessante daran. Man geht davon aus, dass ein Kind etwa 3 Jahre der absoluten Fürsorge Bedarf. Theoretisch würde das bei etwa 30 Jahren Fruchtbarkeit der Frau bedeuten, sie könnte 10 Kinder optimal großziehen. Wäre Sex nur eine Aufgabe der Fortpflanzung, kämt ihr Männer ziemlich selten auf Eure Kosten....und wir Frauen auch. Also muss da noch was anderes sein, nämlich die Lust und der Spaß, den Sex vermittelt.

Liebe ist immer auch mit Eifersucht gekoppelt. Der Reiz des neuen, anderen, ist aber verständlich.
Liebe bedeutet aber mehr. Für mich ist sie dieser gewisse Punkt in der Seele, der absolutes Vertrauen, Ehrlichkeit und Offenheit, aber auch Toleranz erfordert. Sexuelle Treue, das ist meine persönliche Meinung, ist ein Wunschtraum, der nur schwer zu realisieren sein wird, ohne dass es in einer Partnerschaft eintönig wird. Sich treu sein in der Seele hat für mich eine wesentlich höhere Priorität.
Ich glaube tatsächlich an die romantische Liebe auf Lebenszeit, die weit mehr beinhaltet als erotische Anziehungskraft. Es ist wahnsinnig schwer, diesen passenden Deckel auf den eigenen Topf zu finden. Ich glaube, nach zwei relativ langen Partnerschaften vermag ich das zu beurteilen.

Zum Weiterlesen: Joseph H. Reichholf: Naturgeschichte(n)

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Re: Hormonelle Auswirkung einer Nierenerkrankung auf die Partnerschaft 07 Mai 2023 11:00 #522741

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Hallo! Danke für deinen Beitrag. Ich habe verstanden, dass du seit 1,4 Jahren eine Transplantation hast und durch diese Erfahrung etwas über dich selbst gelernt hast. Während der Dialyse hast du dich wie ein Neutrum gefühlt, aber jetzt verstehst du die Gründe dafür besser. Du vermutest, dass deine Nierenkrankheit vor 20 Jahren begonnen hat und deine Nebennierenfunktion www.top-apotheke.at/viagra-generika-rezeptfrei.html beeinträchtigt hat, was zu einem Mangel an Steroiden und Sexualhormonen führte. Dies hat sich auf dein Interesse an Frauen ausgewirkt und möglicherweise dazu geführt, dass du deine erste Frau verloren hast. Du hast später andere Beziehungen aufgebaut, aber das Interesse hat sich nach einer Weile verloren. Deine jetzige Frau hat auch unter der Situation gelitten, aber ihr seid trotzdem zusammen geblieben und du bist ihr dankbar dafür. Ich hoffe, es geht dir gut und du bist gesund.

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