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Refluxnephropathie 18 Aug 2007 23:28 #423701

  • mari
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Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum, lese jedoch schon einige Zeit interessiert Eure Beiträge. Ich bin jetzt 39 Jahre alt und im April 07 wurde mir eröffnet, dass die Dialyse nun unweigerlich auf mich zukommt, meine Gfr ist nun bei 28. Ich weiß von dieser Erkrankung schon seit 20 Jahren, die Ursache scheint ein nachgewiesener Reflux zu sein. In den letzten Jahren war ich immer sehr zuversichtlich, da die Nierenfunktion lange stabil blieb, auch wenn es immer wieder Schübe nach unten gab, im Januar 2000 habe ich auch einen Sohn bekommen. Nun kurz vor Toresschluss kommt der Gedanke auf, ob der Reflux nicht doch noch behoben werden sollte. Ich habe im Archiv nach Erfahrungen mit Refluxerkrankungen gesucht und bin vereinzelt auf Antworten gestoßen. Gibt es unter Euch jemanden, bei dem/der der Reflux erst im Erwachsenenalter entdeckt und operiert wurde? Bringt das jetzt noch etwas, oder gefährdet man damit die Restfunktion? Vielen Dank im Vorfeld für Eure Antworten!

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Re: Refluxnephropathie 19 Aug 2007 02:49 #423702

  • cesar
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Hallo Mari,

bei mir wurde der Reflux erst mit 23 entdeckt, nachdem ich plötzlich immer wieder beim Waserlassen krampfartige Schmerzen in den Nieren bekam.

Der Reflux hatte dabei schon die Nieren geschädigt, ohne das ich vorher was gemerkt hatte. Mein Krea war damals bei 1,2 und die GFR bei 70 ml. Außerdem hatte ich dann hohen Blutdruck.

Bei der Refluxuntersuchung hatte ich einen Reflex IV. Grades rechts und einen Reflux III. Grades links. Um die Nieren nicht noch mehr zu zu belasten, waren 2 OP´s geplant. Es wurde als erstes die rechte Seite operiert. Neben der Anti-Reflux-OP wurde noch meine Harnröhre geweitet. Nach 12 Tagen Krankenhausaufenthalt bekam ich noch eine Nierenentzündung und mußte den Aufenhalt noch um 10 Tage verlängern, da ich Antibiotika-Infusionen bekam.

Nach 3 Monaten war die Nachuntersuchung. Die allerdings ergab, dass auf der rechten (operierten!) Seite, der Reflux immer noch da war und links (die noch nicht operierte Seite) der Reflux fast weg war. Also war die OP erfolglos.

Eine nochmalige Operation fand nicht statt, da die Ärzte meinten, dass es ja nicht sicher sei, dass der Reflux meinen ohnehin schon vorgeschädigten Nieren noch schadet. Durch die vorgeschädigten Nieren hatte ich wie gesagt hohen Blutdruck. Und ich sollte drauf achten, dass der Blutdruck niedrig bleibt.


In den folgenden 10 Jahren ging ich mehr oder weniger regelmäßig zweimal im Jahr zur Untersuchung. In dieser Zeit verschlechterte sich meine Nierenfunktion auf einen Krea von ca. 2,0 und einer GFR von ca. 50 ml.

Was dann innerhalb des folgenden halben Jahres mit meinen Nieren passierte, ist selbst den Ärzten ein Rätsel. Im April 1999 hatte ich wie gesagt noch o.g. Werte. Ende des Jahres 1999 hatte ich ein ständiges Unwohlsein. Ich hatte Magenbeschwerden und keinen Appetit, einen Ekel vor Fleisch, war total schlapp und hatt ständig Migräne. Es folgten viele Untersuchungen, die aber mit der Nierenfunktion nichts zu tun hatten. Erst als bei diesen Untersuchungen nichts raus kam, wurden die Blutwerte mal wieder bestimmt. Das Ergebnis war ein Schock für mich. Mein Doc hatte es nicht mal nötig, mir die Werte durchzugeben. Wir haben uns die Laborwerte dann von der Arzthelferin faxen lassen. Und dann kam der Schock: Mein Krea war von 2 auf nun 4,6 gestiegen und der Harnstoff war über 200. Nach einem einwöchigen Krankenhausaufenthalt stand fest, dass die Nieren unwiderruflich geschädigt swaren. Was in dem vergangenen halben Jahr mit meinen Nieren passiert ist, konnte man nun nicht mehr nachvollziehen. Ich denke mal, dass mein hoher Blutdruck, verursacht durch den Reflux und viel, viel Streß zu dieser Schädigung geführt hat. Auf jedem Fall habe ich noch 1/2 Jahr ohne Dialyse ausgehalten und mußte dann im Juli 2000 endgültig in den sauren Apfel beißen.

Im Nachhinein denke ich, dass eine erneute Anti-Reflux-OP die Dialyse vielleicht noch etwas hinausgezögert hätte. Das Ganze ist ja jetzt auch schon fast 20 Jahre her und bezüglich der OP-Methode hat sich sicher zwischenzeitlich ws geändert.

Liebe Mari, das ist meine Geschichte,, d.h. natürlich nicht, dass es bei Dir auch so sein muss. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass Du Dir eine zweite Meinung von einem anderen Nephrologen holst und dann emit dem Arzt Deines Vertrauens entscheidest, was zu tun ist.

Ich wünsche Dir, dass Deine Nieren noch lange fit bleiben und Dir eine Dialyse möglichst erspart bleibt.

Liebe Grüße
Gaby

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Re: Refluxnephropathie 19 Aug 2007 12:12 #423703

  • fabienne
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Hallo!

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass Du Dir eine zweite Meinung von einem anderen Nephrologen holst und dann emit dem Arzt Deines Vertrauens entscheidest, was zu tun ist.

Ehrlich gesagt bin ich ziemlich geplättet über den Thread. Es gibt so wenige chronische Nierenerkrankungen, die man gezielt behandeln könnte. Und dann stolpert man darüber, daß es in einem solchen Falle (bzw. gleich bei zwei Leuten) dann so einfach offenkundig auch gar nicht ist, selbst wenn das Problem scheinbar noch relativ früh erkannt wird )-:

Ich denke wie caesar, daß es hilfreich sein kann, nun sowohl mit Nephrologen (Experten für die vorgeschädigten Nieren) als auch mit Urologen (Experten für die Abschätzung der anatomischen Ist-Situation und die Möglichkeiten der Chirurgie) das Für und Wider von Reflux-Operationen zum jetzigen Zeitpunkt zu klären. Ganz sicher birgt ein solcher Eingriff auch Risiken für die Restfunktion, in erster Linie durch Infektionen vermute ich.

Wenn auch nicht vor zwanzig Jahren, warum ist nicht vor vielleicht zehn Jahren eine OP erwogen worden?

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: Refluxnephropathie 19 Aug 2007 21:29 #423705

  • mari
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Liebe Gaby!

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort, ich bin überrascht wie ähnlich unser Krankheitsverlauf ist (man hat ja sonst immer das Gefühl als einzige solch ein Problem zu haben.) Ich hoffe Dir geht es einigermaßen gut an der Dialyse. Die OP wurde in den vergangenen Jahren nicht diskutiert, weil mein Nephrologe, mit dem ich jedoch sehr zufrieden bin, davon überzeugt ist, dass eine Reflux-OP keinen Einfluss auf die Niereninsuffizienz hat. Und so lange es einem gut geht, denkt man auch nicht weiter drüber nach. Erst jetzt zweifle ich ein wenig, ob nicht noch etwas herauszuholen ist. :-(

Liebe Grüße und alles Gute für dich
Mari

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Re: Refluxnephropathie 20 Aug 2007 01:08 #423707

  • cesar
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Liebe Mari,

Du hast recht. Unsere Geschichte ähnelt sich. Und damit Deine Geschichte nicht auch so endet wie meine (ich will Dir jetzt keine Angst machen!), würde ich doch nochmal einen anderen Arzt (Nephrologe und auch Urologe (der für die OP zuständig ist) aufsuchen.

Bei mir sagte man ja auch, dass der Reflux wohl nichts mehr anrichtet an meinen Nieren. Aber im nachhinein gesehen bin ich mir nicht sicher, ob eine OP vielleicht die Dialyse doch verhindert oder zumindest etwas hinausgeschoben hätte.

Durch den Reflux kann es ja auch immer wieder zu Infektionen der Nieren kommen, die man ja, wenn man nicht ständig den Urin untersuchen läßt, auch nicht unbedingt bemerkt. Damit wird die Niere weiter geschädigt und Du merkst nichts davon.

Was macht Dein Blutdruck? Eine vorgeschädigte Niere verursacht ja auch oft einen hohen Blutdruck, der dann auch wiederum die Niere schädigt.

Die Tochter meines Bruders z.B. hat auch von Geburt an einen Reflux. Sie mußte von Anfang an Antibiotika schlucken und hatte ständig fiebrige Entzündungen (mein Bruder und seine Frau hatten meine Nichte schon unmittelbar nach der Geburt daraufhin untersuchen lassen). Sie wurde jetzt im Alter von 2 Jahren endlich daran operiert. Ob die OP was gebracht hat, ist noch nicht klar. Aber sie hat auf jedem Fall seitdem keine Entzündungen mehr. Aber der Reflux hat bereits im Mutterleib eine Niere geschädigt, so dass man jetzt schon Narbengewebe auf dem Ultraschall erkennen kann.

Du siehst also, dass der Reflux doch ganz schön was anrichten kann.

Bleib also lieber dran und kläre die Möglichkeit einer OP nochmal ab. Du hast doch da nichts zu verlieren, wenn Du einen anderen Arzt aufsuchst. Mein damaliger Arzt hat es mir sogar empfohlen, mir eine andere Meinung einzuholen.

Ich wünsche Dir auf jedem Fall, dass Du Deine Restnierenfunktion behältst und Dir die Dialyse erspart bleibt.

Mir geht es trotz der sieben Jahre Dialyse jetzt wieder verhältnismäßig gut und ich laß mich auch nicht so schnell unterkriegen. Man kann damit leben. Es gibt Krankheiten, da kann einem nicht mehr geholfen werden. Wir haben durch die Dialyse die Möglichkeit trotz Organausfall weiterzuleben, und das ist schon eine tolle Sache.

Aber man hat schon immer mal wieder das ein oder andere kleine oder auch größere Wehwechen und die Energie, die man einmal hatte, ist auch lange nicht mehr so wie sie mal war. I

ch kann da natürlich nur für mich sprechen. Jeder Patient empfindet es auch anders und es kommt auch darauf an, ob man noch zusätzlich an anderen Krankheiten wie Diabetes o.ä. leidet.

Ich verstehe, dass Du Deine Erkrankung lieber verdrängst und wenn der Arzt sagt, dass eine Reflux-OP nichts an der Nierenleistung ändert, glaubt man das ja auch gern, denn der Arzt muss es ja wissen und es ist auch für Dich beruhigend zu hören. Warum solltest Du das, was der Arzt sagt, auch anzweifeln, er ist ja schließlich der Fachmann.

Meine Erfahrungen allerdings sagen mir da was anderes. Verdränge nicht Deine Krankheit, sondern tue alles, um Deine noch vorhandene Nierenfunktion zu behalten. Setze Dich mit Deiner Krankheit auseinander und werde selber aktiv. Verlasse Dich nicht nur auf die Ärzte. Es ist Deine Krankheit und es wichtig, dass Du weißt, wovon die Ärzte sprechen, denn nur so bist Du sicher, dass auch alles, was mit Dir gemacht oder auch nicht gemacht wird, seine Richtigkeit hat.

So, liebe Mari, jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben. Ich wollte Dich damit auch keinesfalls verunsichern oder Dir sogar Angst machen. Aber wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich aus heutiger Sicht für eine erneute OP entscheiden. Ich hätte ja nichts dabei verloren, sondern nur gewinnen können. Für mich ist es leider zu spät, aber Du solltest meiner Meinung nach schnellstens nochmal einen anderen Arzt aufsuchen.

Toi, toi, toi für Deine hoffentlich dialysefreie Zukunft.
Gaby

Dass Du

Aus den gemachten Erfahrungen heraus

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Re: Refluxnephropathie 02 Sep 2007 20:03 #423745

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Hallo mari,
habe erst heute Deine Frage gelesen. Bin auch ganz neu hier im Forum.
Bei mir hat man auch erst mit 23 Jahren den beidseitigen Reflux entdeckt.
Das ist jetzt 21 Jahre her:
Ich hatte eine Nierenkolik wegen eines Nierensteines, der im Harnleiter steckengeblieben ist und den Abfluss verhinderte. Erst 3 Tage später (wegen dem Osterwochenende) stellte man fest, dass eben nur noch diese rechte Niere funktionierte. Fast wäre ich an einer Urinvergiftung gestorben. Nach der Steinentfernung stellte man dann beidseits einen Reflux fest. Die linke Niere war schon geschrumpft und wurde wegen des Refluxes gleich samt Harnleiters entfernt. Dann wurde an der verbleibenden Niere der Reflux operiert. Das ging schief. Die Operation wurde wiederholt - scheinbar mit Erfolg (konnte nicht mehr 100%ig nachgewies werden). Seit diesen Operationen habe ich ständig Restharn in der Blase, seit 4 Jahren eine chronische Blasenentzündung und Rückgang der Nierenclearance. Zur Zeit bilden sich Verkalkungen in der Niere und mein Blutdruck steigt. :-( Die Blutwerte sind noch ganz ok. und ich hoffe dass es noch lange so bleibt.
Was ist eigentlich Gfr? Hast Du noch beide Nieren? Ob eine OP Deinen jetzigen Zustand verbessern würde? Darauf kann ich Dir leider auch keine Antwort geben.
Aber wie die Anderen schon geschrieben haben, bin ich auch der Meinung man sollte sich nicht nur auf die Ärzte verlassen - vor ein paar Jahren wäre diese OP sicher sinnvoller gewesen. Sprich mit Deinem Arzt noch mal darüber.
Alles Gute
romina

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Re: Refluxnephropathie 03 Sep 2007 09:28 #423746

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Hallo romina,
vielen Dank für dein Antwort, ich hoffe, dass deine Nieren noch lange durchhalten. Bei mir viel damals vor 20 Jahren die kleine rechte Niere im Ultraschall auf, danach entdeckte man den beidseitigen Reflux. Die Niere wurde aber nicht entfernt und auch die Refluxop nicht durchgeführt. Die GFR ist ein Maß für die Nierenfunktion, bin jetzt bei ca. 25%, aber es geht stetig bergab. Wo stehst du denn im Moment. Rechnest Du auch schon mit der Dialyse?
Gruß mari

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Re: Refluxnephropathie 03 Sep 2007 21:34 #423749

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Hallo mari,
also mit GFR kann ich nichts anfangen. Bisher habe ich eine Nierenfunktionsprüfung immer im Krankenhaus in der Urologie vornehmen lassen. Diese nennt sich MAG III-Clearance. War zuletzt 2004 zur Untersuchung und die Werte lagen knapp unter der Norm. Sollte eigentlich jedes Jahr zur Kontrolle, aber ich will nicht jedes Jahr wissen, dass die Werte wieder gesunken sind - das geht eben auch auf die Psyche oder nicht!?
Die GFR-Werte erstellt vielleicht ein Nephrologe, oder? Bin am überlegen, ob ich auch mal zu einem Nephrologen gehen soll. Seit einer Woche habe ich erhöhten Blutdruck und ein Spannen in der Niere.
Mit der Dialyse habe ich hoffentlich noch ein paar Jahre Zeit. Aber es kann auch mal schnell gehen, wenn man hier im Forum andere Berichte liest...
Ich hoffe für Dich, dass Du es noch eine Weile ohne Dialyse aushälst. Aber mit nur 25% Nierenfunktion spürt man das sicher auch körperlich. Welche Beschwerden hast Du zur Zeit? Hast Du Dich schon entschieden ob Du eine OP vornehmen lässt?
Liebe Grüsse romina

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Re: Refluxnephropathie 04 Sep 2007 11:44 #423750

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Hallo romina!

Bisher habe ich eine Nierenfunktionsprüfung immer im Krankenhaus in der Urologie vornehmen lassen. Diese nennt sich MAG III-Clearance. War zuletzt 2004 zur Untersuchung und die Werte lagen knapp unter der Norm. Sollte eigentlich jedes Jahr zur Kontrolle, aber ich will nicht jedes Jahr wissen, dass die Werte wieder gesunken sind - das geht eben auch auf die Psyche oder nicht!?

Jährlich eine Nierensequenzszintigraphie (MAG III-Clearance) hielte ich auch für ziemlichen Blödsinn (radioaktive Belastung).

Die GFR-Werte erstellt vielleicht ein Nephrologe, oder? Bin am überlegen, ob ich auch mal zu einem Nephrologen gehen soll. Seit einer Woche habe ich erhöhten Blutdruck und ein Spannen in der Niere.

Einen Nephrologen aufzusuchen, halte ich für eine sehr gute Idee. Schlechter werdende Funktionswerte anhand der Laborwerte regelmäßig schwarz auf weiß zu sehen, ist zwar bedrückend. Aber an manchen Entwicklungen kann man ja mit medikamentöser Unterstützung etwas verbessern (z.B. Blutdruck) und auf diese Weise die Dialyse mitunter deutlich hinauszuzögern und beispielsweise mittels Behandlung der häufigen Blutarmut das Wohlbefinden deutlich zu bessern, als daß mit bloßem Hoffen (a la man kann ja an der eigentlichen Erkrankung eh nix ändern) möglich ist. Dieser aktivere Umgang könnte dann psychisch durchaus positiv wirken ...

Die gute Einstellung des Blutdrucks ist jetzt die vordringlichste Aufgabe.

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: Refluxnephropathie 04 Sep 2007 11:51 #423751

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Mein Nephrologe sagt auch immer: Der Blutdruck ist das A und O!!

LG und alles Gute
Sabine

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Re: Refluxnephropathie 04 Sep 2007 13:49 #423752

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Liebe Romina
Du solltest wirklich mal , wegen dem erhötem Blutdruck zu einem Nephrologen gehen, meine Meinung es wird höchste Zeit.

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Re: 04 Sep 2007 21:55 #423753

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Hallo fabienne,
vielen Dank für Deine guten Ratschläge. Freue mich, dass hier im Forum alle so toll zusammenhalten. Ich fühle mich hier wie in einer grossen Familie.

> Einen Nephrologen aufzusuchen, halte ich für eine sehr gute
> Idee. Schlechter werdende Funktionswerte anhand der Laborwerte
> regelmäßig schwarz auf weiß zu sehen, ist zwar bedrückend. Aber
> an manchen Entwicklungen kann man ja mit medikamentöser
> Unterstützung etwas verbessern (z.B. Blutdruck) und auf diese
> Weise die Dialyse mitunter deutlich hinauszuzögern und
> beispielsweise mittels Behandlung der häufigen Blutarmut das
> Wohlbefinden deutlich zu bessern, als daß mit bloßem Hoffen (a
> la man kann ja an der eigentlichen Erkrankung eh nix ändern)
> möglich ist. Dieser aktivere Umgang könnte dann psychisch
> durchaus positiv wirken ...

Wenn ich es richtig verstehe, kann es häufig zu Blutarmut kommen wärend die Nieren nicht mehr voll funktionsfähig sind.
Mein Hausarzt hat mich heute erst einmal beruhigt: Der jetzige Blutdruck wäre noch relativ ok, schliesslich steigt der Blutdruck mit zunehmenden Alter (bin 44)und auch beim Sport erhöht er sich schon mal auf 180! Zur Zeit liegt er bei mir zwischen 140 und 160. Am schlimmsten ist es, wenn ich mitten in der Nacht aufwache wegen hohem Blutdruck, dann kann ich nicht mehr schlafen - wie neulich - nur 3 Stunden Schlaf und dann zur Arbeit... Jetzt versuche ichs mal mit Baldrian vorm Schlafengehen.

freundliche Grüsse romina

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Re: Refluxnephropathie 04 Sep 2007 21:57 #423754

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Hallo sabine,
vielen Dank für Deinen Ratschlag! Freue mich, wie alle hier im Forum zusammenhalten. Fühle mich, wie in einer grossen Familie.
freundliche Grüsse romina

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Re: Refluxnephropathie 04 Sep 2007 22:04 #423755

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Hallo elvi,
vielen Dank für Deinen guten Ratschlag. Freue mich sehr wie alle hier im Forum zusammenhalten.
freundliche Grüsse romina

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Re: 04 Sep 2007 22:35 #423756

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Hallo Romnia,
Fabienne hat es ja auch schon eindrücklich beschrieben: Die Kontrolle des Blutdrucks ist für Nierenkranke das Wichtigste! Bei mir (ich bin auch noch im Prädialysestadium) wurdevor ungefähr 10 Jahren bei einem ähnlichen Blutdruck wie Deinem (ca. 140/95) mit einer Betablockertherapie begonnen (Bisoprolol 5mg), und der Verlust der Nierenfunktion hat sich sehr verlangsamt. Mein Blutdruck ist seither immer ideal (nie höher als 120/80). Das alles leitete ein Nephrologe in die Wege. Ich kann Dir nur dringend zu einer Behandlung durch einen Nephrologen raten und wünsche Dir alles Gute.
LG Nephroline
PS: Übrigens ist , soweit ich informiert bin, der untere Wert beim Blutdruck der entscheidendere.

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Re: Bluthochdruck 05 Sep 2007 00:45 #423757

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Hallo romina!

Wenn ich es richtig verstehe, kann es häufig zu Blutarmut kommen wärend die Nieren nicht mehr voll funktionsfähig sind.

Ja. Wenn Du möchtest, schreibe ich mehr dazu. Vielleicht interessiert es Dich derzeit aber noch gar nicht so sehr (-; Es war oben nur als Beispiel gemeint. Um diesen Punkt aber nicht voreilig auszublenden: Wie war denn Dein letzter Hämoglobinwert (häufig abgekürzt mit HB, bitte auch die Maßeinheit dazuschreiben)?


Nephroline hat es eigentlich schon geschrieben - um die vermeindliche Beruhigung durch Deinen Hausarzt zu entkräften, noch einmal nachdrücklicher:

Mein Hausarzt hat mich heute erst einmal beruhigt: Der jetzige Blutdruck wäre noch relativ ok, schliesslich steigt der Blutdruck mit zunehmenden Alter (bin 44)...

Die bereits eigetretene Schädigung der Nieren kann man nicht reparieren. Deshalb richtet sich ein besonderes Bemühen darauf, das Fortschreiten des Funktionsverlustes abzubremsen. Wenn dies bei Dir mit einer Behandlung des ursächlichen Reflux nicht mehr sinnvoll möglich ist, dann bleibt - wie bei den meisten hier vertretenen chronischen Nierenerkrankungen - (neben allgemeiner Achtsamkeit) nur der Weg über eine möglichst sorgsame Einstellung des Blutdrucks auf gerade noch alltagstauglich niedrige Werte (siehe Nephrolines Ausführungen). Es gelten dabei strengere Maßstäbe als bei Normalgesunden ohne eine Nierenschädigung oder/und Diabetes mellitus. Für die Abschätzung der Notwendigkeit eignet sich ein Nephrologe eher als ein Hausarzt, weil der Hausarzt in erster Linie diese normalere Klientel im Blick hat. Es ist desweiteren so, daß Menschen mit einer Niereninsuffizienz häufig auch ohne auffällige Blutdruckwerte bereits ACE-Hemmer (eine Wirkstoffgruppe, die in der Regel zur Blutdrucksenkung gegeben wird) in geringer Dosierung verordnet bekommen, weil von dem Medikament zusätzliche Effekte ausgehen, die langfristig positiv für den Organismus eines Nierenpatienten sind (z.B. Schutzwirkung auf das Herz).


...und auch beim Sport erhöht er sich schon mal auf 180!

Natürlich schwankt der Blutdruck bei körperlicher Belastung sowie nervlicher Anspannung - das soll und muß er auch weiterhin. Deshalb sind auch zumeist nur die Werte in Ruhe handlungsleitend (d.h. mindestens 5 min ruhig sitzen) und bei Messungen in der Arztpraxis ist das Weißkittelphänomen zu berücksichtigen (= bei sehr vielen Menschen regelmäßig höhere Werte dort als bei der Selbstmessung im vertrauten Umfeld zu Hause).

Zur Zeit liegt er bei mir zwischen 140 und 160. Am schlimmsten ist es, wenn ich mitten in der Nacht aufwache wegen hohem Blutdruck, dann kann ich nicht mehr schlafen - wie neulich - nur 3 Stunden Schlaf und dann zur Arbeit...

Ist in jüngerer Zeit eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchgeführt worden?
Deine Werte sind mit hoher Wahrscheinlichkeit in Anbetracht der Nierenerkrankung behandlungsbedürftig. Deine Schilderung führt mich zu der Vermutung, daß bei Dir die nächtliche Absenkung des Blutdrucks nicht mehr richtig funktioniert. Dieses Symptom deutet auf eine sekundäre Hypertonie hin, d.h. einen zu hohen Blutdruck, der durch die Nierenerkrankung bedingt ist [prinzipiell können das auch andere Erkrankungen]. Eine primäre Hypertonie - ein Bluthochdurck, der bei zahlreichen Menschen mit zunehmendem Alter festgestellt wird und für den sich keine konkret faßbare Ursache nachweisen läßt - macht das nicht. Zum Nachweis dessen ist die Langzeitblutdruckmessung wichtig.
Ich finde es übrigens toll, daß Du das nächtliche Erwachen mit hohem Blutdruck in Verbindung bringen konntest. Ich hatte dieses Symptom auch in den Monaten vor der Diagnose der Nierenerkrankung, ahnte jedoch nichts dergleichen (weder Nieren noch Blutdruck)...

Jetzt versuche ichs mal mit Baldrian vorm Schlafengehen.

Ich will mich nun nicht auf Baldrian versteifen, möglicherweise ist der unbedenklich. Grundsätzlich solltest Du aber auch vor der Einnahme pflanzlicher Präparate oder Nahrungsergänzungsmittel vorab den künftigen Nephrologen (-; Deines Vertrauens zurate ziehen. Sehr viele harmlose Mittelchen können ungeahnt gefährlich werden, wenn die Nieren es nicht mehr schaffen, sie (bzw. die Abfallstoffe, die im Organismus aus ihnen entstehen) in dem vom Hersteller vorgesehenen Zeitraum wieder aus dem Körper hinauszubefördern. Das - unter anderem - meine ich mit allgemeiner Achtsamkeit. Und diese Problematik kommt keineswegs erst dann zum Tragen, wenn die Dialysepflicht einsetzt.

Freundliche Grüße,
fabienne

PS: Auch ich schätze meine Hausärztin sehr. Sie ist sehr umsichtig im Hinblick auf die Nierenerkrankung (erst recht im Vergleich mit anderen Fachärzten oder gar nicht-nierenbedingten Krankenhausaufenthalten). Bei der Blutdruckeinstellung ist dennoch der Nephrologe kritischer als sie. Es geht also nicht darum, Deinem Hausarzt grundsätzlich ein möglicherweise langjährig bestehendes Vertrauen zu entziehen.

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Re: 05 Sep 2007 21:58 #423765

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Hallo Nephroline,
vielen Dank für Deinen ermunternden Beitrag. Ich werde demnächst einen Nephrologen aufsuchen.
Wünsche Dir auch weiterhin alles Gute, vor allem dass Deine Nieren noch lange ohne Dia aushalten!
freundliche Grüsse romina

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Re: Bluthochdruck 05 Sep 2007 22:36 #423766

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Hallo fabienne,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Kennst Dich aber sehr gut aus rund um die Nierenkrankengeschichten - alle Achtung!
Du fragst nach meinem letzten HB, der ist z.Z. ganz normal bei 13,4 g/dl. Nur der Wert vom MCH lag leicht unter der Norm 27,5 pg (keine Ahnung was das für ein Wert ist).
Ja, Ihr habt mich alle überzeugt, sodass ich nun doch mal zu einem Nephrologen gehen werde, schliesslich kanns nicht schaden.


> Ja. Wenn Du möchtest, schreibe ich mehr dazu. Vielleicht
> interessiert es Dich derzeit aber noch gar nicht so sehr (-; Es
> war oben nur als Beispiel gemeint.

Interessieren würde es mich schon, was alles irgendwann noch auf mich zukommen könnte. In so mancher User-Homepage kann man einiges darüber erfahren. Aber eigentlich ist es doch besser nicht zu wissen, was alles noch kommt - das ist meine momentane Einstellung.

freundliche Grüsse romina

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Re: Bluthochdruck 07 Sep 2007 00:54 #423774

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Hallo romina!

Ja, Ihr habt mich alle überzeugt, sodass ich nun doch mal zu einem Nephrologen gehen werde, schliesslich kanns nicht schaden.

Das freut mich sehr.


Interessieren würde es mich schon, was alles irgendwann noch auf mich zukommen könnte. [...] Aber eigentlich ist es doch besser nicht zu wissen, was alles noch kommt - das ist meine momentane Einstellung.

Ich schätze, zwischen diesen beiden Polen schwanken die allermeisten (mich eingeschlossen), die bereits vor Dialysebeginn den Weg in das Forum finden. Dein persönlich bekömmliches Maß an Informations-Zuwachs darfst Du Dir hier ganz einfach selbst dosieren - je nach momentaner Gemütslage bzw. aktueller Fragestellung. Du allein bestimmst, wie oft Du vorbeikommst, wieviele der Beiträge Du mitliest, was Du genauer erfragst.

Wichtig ist, daß Du frühzeitig in kundige Mitbetreuung durch einen Nephrologen gelangst, und das hast Du Dir ja nun vorgenommen (-:

Freundliche Grüße,
fabienne

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Re: 11 Sep 2007 00:01 #423782

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Hallo Romina!
Nun war ich beim Urologen und der Reflux scheint sich aus irgendwelchen Gründen verzogen zu haben, jedenfalls war jetzt keiner mehr nachweisbar. Damit hat sich auch die Frage nach der OP erübrigt. Jetzt kann ich nur auf die weiteren Werte beim Nephrologen warten. Dort wird vorallem mit Blutdruckmedikamenten behandelt, das ist wichtig für den Blutdruck, aber auch für die Eiweißausscheidung, die geht mit den Medikamente auch zurück. Geh auf jeden Fall auch zu einem Nephrologen. Durch die MEdikamente habe ich keine Eiweißausscheidung, keine Ödem etc. Bis auf starke Müdigkeit am frühen Nachmittag habe ich noch keine Beschwerden.
GRuß mari

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