THEMA:

Hallo
es ist zwar etwas früh, aber ich weiß nicht, wo ich mich sonst hinwenden soll.
Meine linke Niere ist vor 12 Jahren entfernt worden ( chronisch entzündete Schrumpfniere). Meine rechte arbeitete bis vor zwei Jahren einwandfrei. Jetzt sagt die Nephrologin, ich hätte eine chronische Niereninsuffizienz der Stufe zwei, einige Werte( Eiweiß, Kreatinin, Eisen, Harnsäure) sind nicht mehr gut. Ich habe meine Ärztin gefragt, was ich therapeutisch tun kann. Sie sagt, da kann man gar nichts mehr tun, außer warten. Zur nächsten Untersuchung soll ich erst in einem Jahr kommen, außer ich kriege vorher Ödeme. Ich habe aber gelesen, dass mit einer Ernährungsumstellung der Verlauf hinausgezögert werden kann. Ich will eigentlich auch nicht nur dasitzen und warten. Was meint ihr, soll ich zu einem anderen Nephrologen gehen? Wo kann ich Information zur Therapie bekommen?

Hallo Gabi,
erstmal herzlich willkommen hier bei DO - Du bist hier auf jeden Fall an der richtigen Stelle, auch wenn Deine Nierenerkrankung glücklicherweise noch nicht so weit fortgeschritten ist. Ich bin auch noch vor der Dialyse im Stadium 4 und las in verschiedenen Quellen (z.B. Nephrologieaus dem Thieme-Verlag), dass gerade im frühen Stadium der Nierinsuffizienz eine eiweißarme Ernährung Sinn macht, in den späteren Phasen lässt sich durch Diät wohl nicht mehr viel aufhalten.
Noch wichtiger als Diät sind m.E. folgende Punkte:
1) Kontrolle des Blutdrucks und ggf blutdrucksenkende Medikamente. Nierenkranke sollten niedrigeren Blutdruck haben als die WHO-Standards, d.h. der BD sollte nie höher sein als 120/80.
2) Auf jeden Fall sollten nierenschädigende Medikamente und Röntgenkontrastmittel so weit wie möglich vermieden werden. Da musst Du manchem Hausarzt oder Facharzt ein wenig auf die Finger schauen!
3) Achte darauf, dass Deine Venen nicht durch Blutabnahmen und Infusionen kaputt gestochen werden - besteh lieber darauf, dass Blut am Handrücken abgenommen wird. Dann sind später mehr Zugänge für einen Shunt möglich.
4) Untersuchungsintervalle von einem Jahr sind wahrscheinlich schon o.k.; ich würde an Deiner Stelle aber unbedingt Kontakt zum Hausarzt halten und lieber mal zu viel als zu wenig beim Arzt erscheinen.
5) Zu viel Stress und zu viele Gedanken um die Krankheit sind auch nicht so günstig: Lebe ganz normal Dein Leben - so entspannt wie möglich. Ich konnte mit dieser Einstellung die Dialyse um viele Jahre hinauszögern - hoffentlich noch lange!

Dir wünsche ich alles Gute und einen schönen Abend.
LG Nephroline

Hallo GabiP!

einige Werte(Eiweiß, Kreatinin, Eisen, Harnsäure) sind nicht mehr gut.

Unter diesen Umständen wäre mir ein jährlicher Abstand bis zur nächsten Kontrolluntersuchung zu groß. Hole Dir eine zweite nephrologische Meinung ein, insbesondere dann, wenn Du die Mahnung zur Vorsicht bei Medikamenten (alle konsultierten Ärzte über das Vorliegen einer Niereninsuffizienz informieren und trotzdem selber darauf achten) und das Augenmerk auf den Blutdruck nicht schon von Deiner Ärztin gehört hast.

Freundliche Grüße,
fabienne