THEMA:

Hallo,

da mein Mann schwer arbeiten muss, hat sein Nephrologe ihm vor einiger Zeit nach langem Ringen zur Verhinderung einer Mangelernährung eine verordnungsfähige u. von der Krankenkasse genehmigte Ergänzungsnahrung (Renilon) verschrieben, die er jetzt auf einmal nicht mehr verschreiben will, was er damit begründet, das die Indikation fehlt, weil mein Mann seiner Meinung nach kurz vor der Dialyse steht, weshalb mein Mann sich nun nicht mehr eiweissarm, sondern eiweissreich ernähren soll u. zwar mit 1,2 g Eiweiss pro Kilo Körpergewicht.

Die aktuellen Werte von meinem Mann:

HB: 11,7

Kreatinin: 4,89

Harnstoff: 164

Die Nierenerkrankung von meinem Mann wurde im Juli 2007 festgestellt u. seit August 2007 ist er bei seinem Nephrologen in Behandlung, der ihm damals schon höchstens 2 Monate bis zur Dialysepflicht gegeben hat.
Die Behandlung besteht darin, das meinem Mann im Dialysezentrum alle 2 Wochen von der Sprechstundenhilfe Blut abgenommen wird, eine körperliche Untersuchung findet nur statt, wenn man selber um eine Untersuchung bittet, noch nicht mal nach dem Blutdruck wird gefragt, obwohl er die Hauptursarsache für die Nierenerkrankung (Nephrosklerose u. Glomerusklerose) ist.

Mich würde nun sehr interessieren, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wobei ich noch erwähnen möchte, das es bei uns nur 2 Nephrologen gibt, die gemeinsam ein Dialysezentrum leiten, so das mein Mann keine Möglichkeit hat, den Arzt zu wechseln!

Guten Morgen Margaretha,

natürlich hast Du recht, das Wichtigste ist die regelmäßige Blutdruckmessung auch über 24 h um durch Medikamente eine optimale Einstellung zu erreichen (kleiner 140 mmHg) zur Nieren-und Herzschonung.

Ferner sollte der Calcium/Phosphatwert gemessen werden und innerhalb des Normbereichs durch Phosphtbinder gehalten werden (Evidenz).

Über die Eiweissmenge gibt es 2 med. Richtungen, 0,8 oder 1,2 g/kg der Trend ist 1,2 und Phosphtbinder um eine Unterernährung zu vermeiden.

Ich würde mich in die Nierensprechstunde einer Uni-Klinik begeben.

Herzliche Grüsse Peter

Hallo Knutpeter,

vielen Dank für Deine Antwort.

Mein Mann bekommt Phospatbinder u. die Werte werden auch kontrolliert, allerdings ist mir immer noch nicht klar, warum mein Mann auf einmal sich auf einmal so eiweissreich ernähren soll, denn eigentlich sollte man sich doch eiweissarm ernähren, wenn man die Dialysepflicht so lange wie möglich verhindern will.

Mein Mann ist übrigens noch nicht unterernährt!

Unterernährt ist nicht dünn. auch Menschen mit einem BMI von 30 können unterernährt sein.

Es bedeutet das es im Körper zu einer negativen Stickstoffbilanz kommt, durch zuwenig Proteinzufuhr, das wird dann durch Muskelabbau kompensiert. In einigen Dialysepraxen wird daher auch die Körperzusammensetzung gemessen.

Es grüsst Peter

Wieder was dazu gelernt, ich habe den Nephrologen von meinem Mann inzwischen gefragt, ob die Körperzusammensetzung schon einmal gemessen wurde, was er verneinte.

Hallo Margaretha,

auf dem letzten grossen Nephrologenkongress in den USA vor einer Woche war

ein wichtiges Thema die frühzeitige Gefäß- Schädigung durch Calciumhaltige-

Phasphtbinder, es wurde berichtet, dass auch wenn die Plasma-Werte ok sind, es

bereits zu Kalk- Ablagerungen kommt. Du solltest mal Deinen betreuenden Arzt

ansprechen .

vG Peter

Hallo Knutpeter,

vielen Dank für die Info, mein Mann hat morgen einen Termin bei seinem Nephrologen u. wird das Thema gleich ansprechen!

MfG
Margaretha

Hallo Peter,

könnte es sein, dass Du hier was durcheinander bringst? Ich kenne es so, dass durch eine Frühzeitige Gabe von Phosphatbindern (egal welche) und damit einer frühen Normalisierung des Phosphats Gefäßschäden im frühen Stadium (vor Dialysebeginn) vermindert werden könnten.
Also: Schäden durch nicht mit Phosphatbindern behandelte Hyperphosphatämie - und nicht durch die Phophatbinder selbst.

Sollte ich mich irren: hast Du eine Quelle?

VG
MaRIO

Hallo Mario,

das ist richtig was Du schreibst.

Die geschädigten Nieren können das nötige Gleichgewicht von Phosphat und Calcium nicht mehr ausbalancieren, die Einahme von Calcium aus dem Phosphatbinder kann zu einer Kalzifizierung durch einen Calciumüberschuss führen. (Verkalkung). Davon ist leider oft das Herz-Kreislaufsystem betroffen.

So war es von mir gemeint. Nätürlich sind Phosphatbinder wichtig..

vG. Peter

Hallo RIO,

eine Quelle:

Dialyse aktuell 2007; 11: 49-52
DOI: 10.1055/s-2007-993240

eijn schönes Wochenende wünscht Peter

vi