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...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 04 Nov 2013 18:04 #496093

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Hallo,
und danke nochmal an alle, die mir hier Infos und auch Mut gemacht haben.
Heute Morgen hatte ich nun meine 1 Dialyse und es war wirklich halb so wild.

Ich habe das ganze Wochenende Blut und Wasser geschwitzt und mir die Augen ausgeheult, der Abschied vom selbstbestimmten Leben fällt schon schwer. Gott sei dank hatte eine Freundin angeboten mich zu begleiten, das hat es mir doch deutlich erleichtert.
Die Schwestern und der Arzt waren alle super nett und das Punktieren hat nur kurz gepikt und das war´s. Von der Dialyse selbst habe ich eigentlich gar nichts gemerkt. 1 mal sah ich für eine knappe Minute ein paar Sternchen und 1 kurz einen leichten Ansatz von Kopfschmerzen und schon waren die ersten 2 Stunden rum.

Die Station selbst finde ich völlig ungemütlich. 12 Betten in einem großen Raum, dicht an dicht und ein ständiges Gewusel von jeder Menge Schwestern. Nachtdialyse könnte ich mir da gar nicht vorstellen, wie soll man denn bei dem Gesumme und Gebrumme und dann noch mit ´ner Nadel im Arm schlafen.
Sehen bei euch die Stationen auch so aus?

Die nächsten 2 Wochen bin ich zum Einschleusen über Tag da, dann will ich in die Abendrunde wechseln. Ich hoffe ja, dass da dann vielleicht auch ein paar etwas jüngere Menschen sind. Heute morgen waren die alle mindestens 70.

Brigitte

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 04 Nov 2013 20:12 #496095

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Hallo,
12 Patienten in einem Raum::o
Ne das wäre mir zu viel. In meiner Dialyse gibt es maximal 3 Bett Zimmer. Ansonsten wäre auch keine Nachtdialyse möglich.
Die meisten Dialysen haben 4 Bett Zimmer maximal. Aber auch 8 hab ich schon erlebt mit einem offenen Schwesternbereich in der Mitte.
Mein Tip: wenn Du etwas zur Ruhe gekommen bist solltest Du Dir mal einige anderen Dialysezentren in der Nähe ansehen. Da man als Dialysepatient ja viel Lebenszeit dort verbringt sollte man sich dort schon wohl fühlen. 12 Patienten in einem Raum ist ja Stress pur. Da würde ich nur dialysieren, wenn es nichts anderes in der Umgebung gibt.
Gruß Krischan

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 04 Nov 2013 20:15 #496096

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Hallo blaubeeren,

bei uns gibt es mehrere Etagen, in der Nachtdialyse haben wir Zimmer mit 1 bis 4 Patienten. Bis auf ein Guckfenster zum Flur alles dunkel, der Flur ist auch bis auf das Notlicht abgedunkelt und etwas Licht vom Schwesternthresen. also ruhig und nicht trubelig sind ja auch nur 10 bis 12 Patienten auf der Etage.
In der anderen Etage sind die Zimmer zum Gang nur durch flache Schränke abgegrenzt, aber es entstehen so Räume mit 2 bis 6 Patienten. Da aber insgesamt bis 30 Patienten pro Schicht anwesend sind, wird sicherlich zu den An- und Abschlusszeiten entsprechendes Begängnis sein. Allerdings ist pro Zimmer bei der Dialyse nur eine Schwester verantwortlich, nur bei Ab- und Anschluss gibt es Doppelbesetzung.

In der Abendschicht waren nicht ganz so viel Patienten und in meiner Dialyse eine normale Altersmischung, also von etwas über 20 bis 80 alles vertreten, wobei die älteren alles noch geistig aktive und körperlich relativ fitte Senioren waren. Manchmal (besonders bei Fußballspielen) ging es dann aber schon mal etwas lebhafter zu, fitte Patienten benehmen sich eben manchmal auch etwas fitter. Ich habe eine jüngere Ärztin mal erlebt, die fand es in der Abendschicht viel zu laut, weil alle miteinander scherzten und sich neckten mit irgendwas.

Viele liebe Grüße
Hati

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 05 Nov 2013 09:44 #496103

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Hallo Brigtte,

ein Satz von Dir hat mich ziemlich betroffen gemacht:

... der Abschied vom selbstbestimmten Leben fällt schon schwer.


Warum soll das ein Abschied vom selbstbestimmten Leben sein?!
Im Gegenteil, es ist wichtiger denn je, als Dialysepatient ein selbstbestimmtes Leben zu führen, wenn man nicht unter den Rädern oder besser den Mühlen unseres Gesundheitssystems zermahlen werden will.
Versuche die Dialyse für Dich nicht als Bedrohung, sondern als Chance zum weiterleben zu sehen. Wenn Dir das gelingt, wird Dir auch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben gelingen... :)

VG MaRIO
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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 05 Nov 2013 11:27 #496104

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Hej Brigitte,

blaubeeren schrieb:

> Abschied vom selbstbestimmten Leben fällt schon
> schwer.
Das würde ich so nicht unterschreiben, ich lebe mittlerweile seit 20 Jahren mit
der Dialyse oder Transplantation, meine Selbstbestimmung habe ich deshalb
aber nie aufgegeben, im Gegenteil, ich bin mir dessen vermutlich viel bewusster
geworden. Das Einzige was man eventuell aufgeben muss ist ein bisschen Zeit.


> Sehen bei euch die Stationen auch so aus?

Das Zentrum in dem ich betreut werden hat max. 6-Bettzimmer
die mit Glasscheiben voneinander abgetrennt sind, das ist ganz OK.

> waren die alle mindestens 70.

In den meisten Schichten sieht es bei uns ähnlich aus, auch die jüngeren
Patienten wirken überwiegend schon ziemlich alt, auch wenn einige
jünger als ich (40) sind, in der Abenschicht ist es schon etwas besser.
Mein Zimmer vor 15 Jahren bestand aus 6 Personen zwischen 22 und
etwas unter 50, die waren alle noch ziemlich fit, das scheint sich
irgendwie geändert zu haben, da viele Jüngere sicherlich heute auch
erstmal PD machen.


Schöne Grüße,

Boris

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 05 Nov 2013 18:35 #496114

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Da habe ich mich nicht so richtig ausgedrückt, mit meinem ´selbstbestimmten Leben´
Ich bin in meinem Leben bisher immer eigene Wege und meist nicht so ganz konforme gegangen und das wird sich auch mit Dialyse nicht ändern, die Herausforderung ist wird allerdings deutlich größer.
Gemeint habe ich mit dem selbstbestimmten Leben, dass mein Körper nicht mehr meiner Bestimmung unterworfen ist, der unterliegt ab jetzt der Maschine, das macht mir Angst. Ich kann natürlich mit Ernährung und guter medizinischer Betreuung mitarbeiten, aber ohne Maschine, gibt es mich nicht mehr, die bestimmt nun im Großen und Ganzen wie wohl es mir geht.

Ich fühle mich heute, nach nur 2 Stunden Erstdialyse gestern, schon deutlich besser. Mir war den ganzen Tag nicht übel und heute Morgen habe ich mich mal wieder wach gefühlt, welch Erlebnis!
Ich werde meine Chance zu würdigen wissen!!! Glücklich bin ich trotzdem nicht darüber.

An Boris: das Einzige dass man aufgeben muss ist ein bisschen Zeit. - Naja, mein Reisefieber und Wohnmobiltrieb der muss recht massive Einbußen wegstecken. Und wenn es mit der Ausscheidung irgendwann weniger wird und mit dem Kalium mehr und der Shunt mal zu ist und und und!

Brigitte

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 07 Nov 2013 06:19 #496141

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Guten Morgen, es hört sich insgesamt gut an.
Das Zentrum ist vermutlich nicht ideal. Aber ich habe genauso angefangen. 10 Dialysesessel, ich mit 30 Jahren zwischen lauter Senioren.
Nach einem Zentrumwechsel und Nachtdialyse hatte mich das Leben wieder.
Es ist wie mit einer Arbeitsstelle. Man muss sich gut informieren, intensiv kümmern, bis man den Platz gefunden hat, wo man sich wohl fühlt.
Den Start hast Du geschafft. Der Rest kommt mit der Zeit.
LG, Terry

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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 09 Nov 2013 14:53 #496264

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Hallo Blaubeeren,
Du hast schon irgendwie recht mit dem Abschied vom selbstbestimmten Leben. Genauso hab ich das damals auch empfunden.
Und rein objektiv betrachtet ist es auch so.
Auf einmal hängt das Leben von einer Maschine ab und man kann überhaupt gar nichts dagegen tun.
Da hatte ich, der ich immer besonders auf meine Unabhängigkeit bedacht war, schon psychisch starke Probleme mit.

Mit der Zeit sieht man das aber anders und baut die Dialyse halt in sein Leben ein.
Manchmal erschrecke ich selbst, wie ich eine (für Aussenstehende) so furchtbare Horror Vorstellung wie alle 2 Tage Blutwäsche wie selbstverständlich in mein Leben integriert habe. Und es geht mir sogar ganz gut dabei. Vor allem ich lebe noch und erlebe auch noch viele schöne lebenswerte Tage. Und das nun schon seit über 18 Jahren mit der Dialyse.

Ich empfinde mein Leben auch schon lange wieder als Selbstbestimmt. Halt mit kleinen Einschränkungen.
Gruß Krischan
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Re: ...heute war es soweit, meine 1. Dialyse 01 Dez 2013 08:30 #496856

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Lieber Krischan,

Du sprichst mir aus der Seele. Genauso empfinde ich es auch.

LG

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Hi :)

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