@pdanf
Muss aber nicht immer ein Shunt sein, ich selber hab ja einen Perm-Katheter (Tesio).
Wenn die Möglichkeit einer Lebendspende oder TX generell innerhalb von 3 Jahren möglich ist, wie bei uns Österreichern, ist der auch besser, weil man ihn leicht rausoperieren kann.
Und Seyn hat ja schon einen Shunt, von daher muss der nur untersucht(kontrolliert) werden, nicht angelegt :/
@Seyn (und jeden der das selbe Problem hat....nach 1en Jahr dürfte der Ersteller des Themas schon wieder an der Dialyse sein.)
Ich würde ein deiner Stelle warten, bis ich mich zur Dialyse bereit fühle, bei deinen 2x NTX ist die Rückkehr an die Dialyse sicher eine psychische Belastung.
Was passieren kann, wenn du "zuspät" an die Dialyse kommst ist einfach:
1. Ein Lungenödem...wenn du nach dem Aufwachen fest ausatmest, kann man das in Form eines Rascheln in der Lunge hören.
Sprich ein Lungenödem im Liegen, ab dann muss man dringend die Trinkmenge reduzieren. Wenn man sitzt oder steht wandert das Ödem in die Beine zurück und man hat noch einige Liter an Flüssigkeit Zeit bevor es zu einem Lungenödem im Sitzen/Stehen übergeht. Ist ein sehr langsamer Tod und deshalb vermeidbar.
2. Stärker werdende Müdigkeit, die irgendwann zum Koma führt. Da braucht man vorher jeden Tag mehr schlaf, wenn man mehr als 14 Stunden pro Tag schläft, wirds verdächtig.
Da geht man dann aber schon Freiwillig an die Dialyse, weil der eigene Alltag unmöglich wird und man nurnoch Zeit mit Schlafen verbringt.
Ich hatte übrigens ein Lungenödem und war schon kurz vorm Koma als ich an die Dialyse kam...und heute bin ich der sportlichste und aktivste Patient an meiner Dialyse.
Von daher...ich würd an die Dialyse zurückkehren wenn ich entweder starke Ödeme habe oder die Müdigkeit meinen Alltag zerstört und solange die Freiheit genießen wie es geht....und da mich aktuell die Mittagsschicht nervt, würd ich erst an die Dialyse zurückkehren wenn ich einen Platz in der Frühschicht zugesichert bekomme. Quasi als Druckmittel....bei Mittags-Schicht hat man nichtmehr viel vom Tag.
Von daher benutz deinen Dialysestart als Druckmittel um die Dialyse zu Zeiten zu bekommen, die deinen Alltag nicht zerstören. Man geht ja zur Dialyse um sein lebenswertes Leben zu behalten und nicht um zur Dialyse um sich sein Leben ruinieren zu lassen.
Würd an deiner Stelle in mich gehen und ordentlich nachdenken, wofür du zur Dialyse willst, was du dadurch bewahren willst und wie deine Zukunft aussehen soll. Erst wenn du klare Antworten auf solche existenziellen Fragen gefunden hast, bist du auch psychisch bereit für die Rückkehr an die Dialyse.
Da du schon 2x TX-Erfahrung hast, frag dich was besser laufen könnte als letztes mal und setz dich notfalls gegen deine Ärzte durch um zu bekommen was du wirklich möchtest. Sturkopf sein ist immer gut.
P.S.
Bin grad von der Dialyse nachhause gekommen...jeden Tag nach der Dialyse ne Stunde im Stau stecken ist scheiße.
Und Lebendspende könnte durchaus möglich sein, wenn du dein Problem im Freundes/Bekanntenkreis erzählst. Ich hab im Spital eine Frau kennen gelernt, die mir ihre 3te Niere angeboten hat. Und ich hab abgelehnt, ich möchte nach wie vor nicht einem lebenden Menschen Leid zufügen zum Wohle meiner eigenen Gesundheit. Unsre Wege kreuzen sich gelegentlich und sie ist ziemlich hartnäckig und ich dafür ein Sturkopf :P
Ich konnte übrigens mein Nierenversagen damals kaum fassen, weil meine Ärzte zu dumm waren es rechtzeitig zu erkennen, musste ich damals mit einem Lungenödem an die akut Dialyse.
Mein Hausarzt wollte mich nicht zu einem Nephrologen überweisen und erzählte mir Jahrelang, meine Ödeme wären nur schlechte Blutgefäße und ich wäre ein Hypochonder wenn ich mit 15 annehme eine Niereninsuffizienz zu haben. Ging Jahrelang zur Blut/Harn Untersuchung und wurde immer als Hypochonder abgestempelt. War fast schon so als wollte ich ihm durch die jährlichen intensiven Untersuchungen beweisen, dass ich eins hab um es ihm unter die Nase zu reiben.
Als ich dann mein Lungenödem hatte....brach eine Welt für mich zusammen, hätte gerne eine Vorbereitungszeit bis zum Dialysebeginn gehabt.
Nachdem ich mich im Spital wie im Altersheim gefühlt hab und mein Zimmerkollege ein total Verrückter war, bin ich auf Reverse aus dem Spital raus.
1. Nachricht zuhause war, dass mein leiblicher Vater gestorben war.....
Also hab ich beschlossen ihn erst zu beerdigen, bevor ich zur Dialyse ging.
Das war dann 5 Wochen später....da hat ich schon mein beginnendes 2tes Lungenödem.
Da mir mein 1tes Spital unsympathisch war, ging ich in ein anderes, das 2te Spital. Dort glaubte jeder ich krieg wegen Bluthochdruck und niedrigem HB keine Luft und bekam solange Infusionen, bis ich qualvoll am Lungenödem erstickt bin und intubiert werden musste.
3 Tage Später wachte ich wieder in einem anderen Spital auf, dem 3ten Spital...und hatte absofort Dialysepflicht in der Frühschicht. Das war Oktober2017
Etwa Juli2018 wurde ich in das 2te Spital zur Dialyse überwiesen, weil ein anderer Patient meinen Platz dringender brauchte, in die Mittagsschicht, seither habe ich kein echtes Privatleben mehr.
Bisher hab ich noch versucht meine Karriere als Wirtschaftsinformatiker/Programmierer/IT-Supportler am Laufen zu halten, war ich ja vorher selbstständig.
Aber aktuell interessiert mich das alles nichtmehr, da ich nur wie eine Sache und nicht wie ein Mensch behandelt werde, plane ich sicher keine Zukunft wie ich 50% meines Einkommens an diesen Drecksstaat zahlen kann/soll. Außer Spaß im Leben zu haben ist für mich NICHTS mehr von Bedeutung.