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GFR von 39 28 Aug 2019 15:52 #511464

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Hallo,

meine Mutter hat eine GFR von nur noch 39 verbunden mit einer Anämie und starkem Gewichtsverlust.

Es wurden keine weiteren Untersuchungen veranlaßt weder eine Kreatininclearance noch sonst irgendwas, stattdessen wird pauschal behauptet, daß ihr Gewichtsverlust und ihre Anämie nichts mit den Nieren zu tun hat, obwohl noch nichtmals das Erythropoetin bestimmt worden ist.

Da die GFr noch grob geschätzt wird, kann es ein, daß der Wert tatsächlich noch niedriger liegt, denn wie gesagt, es wurde noch nichtmals eine Kreatininclearance bestimmt.

Welche Vorgehensweise wäre in ihrem Fall angebracht ?

Danke im voraus.

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GFR von 39 28 Aug 2019 17:48 #511465

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Hallo Sabine,

liegt doch auf der Hand oder? zu einem Arzt gehen der eine vollständige Untersuchung vornimmt.
Eine 24-Stunden-Harnmessung(inkl. großem Blutbild) bei einem Nephrologen kann Klarheit über den tatsächlichen GFR verschaffen und der kann auch besser entscheiden, welche weiteren Vorsorge-Untersuchungen der Niere notwendig.
Außerdem weiß nur der Nephrologe wie man die Gesundheit der Nieren erhalten und verbessern kann, Hausärzte sind diesbezüglich uninformiert und es ist nicht ihr Fachgebiet.
Auch kann nur ein Nephrologe einschätzen, ob ein oder mehrere Medikamente die deine Mutter nimmt potentiell die Nieren schädigen könnten.
z.B. Entzündungshemmer für die Gelenke wie z.B. Ibuprofen oder Voltaren wären stark nephrotoxische Tabletten, die bei vielen älteren Menschen die Nieren schädigen und von achtlosen Hausärzten in Massen verschrieben werden, weil sie es nicht besser wissen.
Ein GFR von 39 entspricht etwa 39% Nierenfunktion, weil ein kerngesunder Mensch einen GFR von 100ml/min besitzt. (Selbst mit 70+ sollte man noch über 60 GFR haben)
Sobald der GFR unter 60 ist, sollte man unbedingt Stammpatient bei einem guten Nephrologen sein und sich gut beraten lassen um den GFR zu erhalten.

Und denken wir mal an die Grundlagen, was ist eine Anämie und was löst eine Anämie aus? :/
Entweder man produziert zuwenig Epo, wie du schon vermutest oder man hatte einen Blutverlust oder diverse Blutkrankheiten(z.B. Leukämie) oder Autoimmun-Erkrankungen sowie virologische Infekte, was es alles auszuschließen gilt.

Bei älteren Menschen und vorallem Menschen mit Herzproblemen ist bei einer spontanen GFR-Messung eine große Schwankung möglich. Nach einer guten Nachtruhe und frisch ausgeschlafen ist der GFR höher als nach einem anstrengenden Tag am Abend, darum ist ein 24-Stunden GFR genauer. Viele Menschen produzieren besser Harn wenn sie liegen und Wasser aus den Beinen in den Körper zurück fließt.

Im Zweifelsfall immer auf das Bauchgefühl hören, ob die Diagnose vollständig und plausibel klingt, wenn nicht, such dir einen besseren Arzt.

Wenn der Zustand deiner Mutter beunruhigend wird, eine Überweisung ins nächste Krankenhaus und dort mal 1-3 Tage stationär bleiben und sich durchchecken lassen, da hätte man dann auch alle nötigen Abteilungen im selben Gebäude.
Anämie ist eine ernstzunehmende Sache, weil viele ältere Menschen - vorallem bei der Hitze - mit dem Kreislauf zu Kämpfen haben und die Wahrscheinlichkeit eines schweren Sturzes erhöht ist.

LG
Chris
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GFR von 39 28 Aug 2019 18:42 #511466

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Mit Hilfe der so genannten Glomerulären Filtrationsrate (GFR) wird die chronische Nierenschwäche in fünf Stadien eingeteilt. Die GFR ist ein Laborwert, der bei normal funktionierenden Nieren bei 90-130 Milliliter pro Minute liegt. Das heißt, eine gesunde Niere reinigt pro Minute mindestens 90 Milliliter Blut von frei filtrierbaren Stoffen und scheidet diese über den Urin aus.

Stadium I: GFR größer als 90 Milliliter/Minute
In dieser Phase haben die Patienten oft keinerlei Symptome. Die Blutwerte für Kreatinin sind noch normal, lediglich die Eiweißausscheidung über den Urin kann erhöht sein oder es gibt andere Hinweise, z. B. im Ultraschall, auf eine Nierenkrankheit. Werden mögliche Ursachen bereits jetzt erkannt, kann eine Verschlechterung der Erkrankung sehr oft noch verhindert werden.

Stadium II: GFR zwischen 60-89 Milliliter/Minute
Auch in diesem Stadium ist die Nierenschwäche oft noch nicht über Blutuntersuchungen zu erkennen. Die Nieren scheinen weiterhin ausreichend zu funktionieren, aber genauere Untersuchungen zeigen eine Nierenkrankheit z. B. mit Messung von Urineiweiß oder mit Ultraschall. Außerdem können genauere Messungen, z.B. die Kreatininclearance, eine beginnende Nierenschwäche nachweisen.

Stadium III: GFR zwischen 30-59 Milliliter/Minute
Die Nierenschädigung ist nun soweit fortgeschritten, dass auch im Blut erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte gemessen werden. Die Betroffenen leiden unter Bluthochdruck, Leistungsminderungen und rascherer Ermüdung. Im Stadium III steigt zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich an. Die Symptome lassen verschiedene Interpretationen zu und deuten nicht zwangsläufig auf eine Nierenschwäche hin. Medikamente, die normalerweise über die Nieren wieder ausgeschieden werden, müssen jetzt in ihrer Dosis reduziert werden, damit sie keine Nebenwirkungen verursachen.

Stadium IV: GFR zwischen 15-29 Milliliter/Minute
In diesem Stadium sind bereits so viele Nierenzellen defekt, dass die mangelhafte Ausscheidung der Giftstoffe den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zieht. Die Beschwerden nehmen deshalb zu: Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Übelkeit, Nervenschmerzen, Juckreiz und Knochenschmerzen. Weil der Körper weniger Salze und Wasser ausscheidet, kommt es außerdem zu Ödemen.

Stadium V: GFR unter 15 Milliliter /Minute
Ist die Nierenfunktion sehr stark eingeschränkt oder fallen die Nieren vollständig aus, spricht man auch von einer terminalen Niereninsuffizienz. Das Blut muss in diesem Stadium regelmäßig durch eine Blutwäsche (Dialyse) von Giftstoffen gereinigt werden, ansonsten wird der Körper vergiftet. Trotz regelmäßiger Blutwäsche kann es bei einer terminalen Niereninsuffizienz dennoch zu einer gelblichen Verfärbung der Haut und zu Hautjucken kommen. Beides liegt an der Einlagerung von Substanzen in die Haut, die eigentlich über den Urin ausgeschieden werden müssten.

Experte: Wiss. Beratung & Ausarbeitung: Prof. Dr. med. Johannes Mann, München
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