hallo Mike,
solange du keine Einschränkungen durch dein Nierenversagen hast, würde ich nicht mit der Dialyse anfangen.
Du musst dir bewußt sein, das selbst die PD nicht ohne Einschränkungen dahergeht!
Der Handwechsel selbst ist ja meist nur temporär, bei mir war es gerade mal ein Monat, danach kam schon der Cycler.
Mit dem Cycler ist man zwar relativ frei, man kann auch dessen Start- und Ende relativ leicht variieren, dennoch schränkt dies schon etwas ein.
Und tagelanges Reisen - ja da muss man gut planen, selbst wenn man händisch wechselt, mit dem Cycler gibt es eigentlich nur eine gute Lösung: Wohnmobil!
Bei mir läuft es so ab:
- ca. 20:00Uhr beschicke ich den Cycler mit den 5 Liter Beuteln zum aufheizen (auch wenn es nicht so beschrieben ist, ich packe immer beide 5 Liter Beutel auf den Cycler.). Auch die 2 Liter kommen an den Ständer, genauso wie die 2 Liter Extra (habe 13500ml, wobei 1500 ml extra tagsüber drin bleiben).
-ca. 21:30 Uhr beginne ich mit dem Anstöpseln: erst Set einlegen und Verbinden mit den beuteln, dann warten bis entlüftet und dann Anstöpseln, in summe ca. 20-25 Minuten, je nachdem wie ich nebenbei mich selbst fürs Bett herrichte.
- ca. 05:30 ist der letzte von 7 Zyklen durch, sprich ausgelaufen. Nun fordert mich mein Regime zur händischen Bestätigung für die letzte Füllung auf. Ist bis dahin noch nicht genug UF vorhanden, muss ich den letzten Ablauf nochmal durchlaufen lassen (meistens der Fall), ca 15 Minuten. Erst danach -meist kommen noch gute 250ml dadurch raus- beginne ich mit der letzten Füllung.
- ist diese erfolgt, kann ich mich abstöpseln, in summe durchaus ein halbe Stunde.
- somit wird es meist 06.00Uhr, dann beginne ich mit meinen morgendlichen Aufstehprogramm, wozu auch meine Medikamentation mit Einnahme und Kontrolle von Gewicht, Zucker, Blutdruck, Puls etc. gehört.
- bis ich Morgentoilette gemacht und angezogen bin, ist es meist schon 06:30, gerade noch Zeit für ein kleines Frühstück, denn um 10 vor Sieben kommen schon meine ersten Angestellten und da muss ich draussen sein (bin selbstständig)
Wenn du nachrechnest, es sind schon gute 9,5 Stunden bei 8 Stunden Cycler Betrieb die vergehen, tagtäglich.
Nicht eingerechet habe ich dabei die Entsorgung und das Holen neuen Materials (Entsorgung in die Garage -leere Beutel und Set- und Toilette, ca 16 Liter verbrauchte Dialyseflüssigkeit, Material holen aus dem Keller).
Somit sage ich, das 10 Stunden locker für die Dialyse mit Nachtruhe zustande kommen, bleiben dir noch 13 Stunden, sagen wir von zwischen 07:00Uhr bis 20:00Uhr, so in meinem Falle.
Am Wochenende kommt es schon mal zu Verschiebungen, man bleibt dann doch mal länger auf, kann man aber auch, weil man eben ausschlafen kann.
Das ersparst du dir ohne Dialyse, darum solange du keine Beschwerden verspürst, geniesse es noch.
Bei HD schaut die Sache komplett anders aus, das sollen aber die mit HD hier beschreiben.
Und wie gesagt, meine Erfahrung bisher.
lg
Harald alias Flüstermann