Hallo,
alle Studien die ich bisher dazu gelesen hab sagen in etwa folgendes: Besser die Lebensspende durchziehen bevor man überhaupt an die Dialyse muss. Weil bei Patienten wo die Dialyse durch Transplantation "übersprungen" wurde ist die Lebenserwartung viel höher als bei Patienten die vor dem TX an der Dialyse waren.
Das ist jetzt schwer auf einzelne Gründe festzulegen warum es so ist, aber es ist eben so.
Wobei das nicht heißt, dass nicht vor dem TX schnell noch eine Akut-Dialyse gemacht werden sollte - das ist goldstandard und gehört auf jeden Fall gemacht damit die neue Niere nicht soviel Stress hat.
Was in dem Fall dann eben über Shaldon-Katheter kurzfristig gemacht wird.
Aber bei der medizinischen Fragestellung wann der beste Zeitpunkt für eine Lebendspende ist wird ganz klar empfohlen, bevor reguläre Dialyse überhaupt notwendig wird und der Patient noch gut mit eigener Restfunktion auskommt.
lg
Chris
Es wäre optimal, die Lebendspende durchzuziehen, bevor der Emfpänger dialysepflichtig ist, wenn es RECHTLICH möglich ist. In der Schweiz ist das so.
- In der Schweiz wartet man bis nahe an die Dialysepflicht, das kann ein GFR zwischen 8-15% sein. Der GFR ist nur ein Kriterium, es kommt auch darauf an, mit welchen Symptomen der Nierenkranke kämpft, wie schlecht es ihm/ihr geht. Der Empfänger soll sein Organ so lange wie möglich behalten können.
- Die Lebendspende wird man optimalerweise dann durchführen, wenn es beiden, Spender und Emfpänger, gesundheitlich möglichst gut geht. Auch mental. Und auch die häusliche Situation kann optimal vorbereitet werden.
- wenn nötig, wird man vor der Lebendspende noch eine Dialyse durchführen (es gibt ja auch Spender, die sich melden, wenn der Empfänger schon an der Dialyse ist)
- Das Transplantat ist nur für kurze Zeit "aus dem Körper". Bei Leichenspenden können das Stunden sein und das Transplantat leidet bis zu einem gewissen Grad darunter.
All das trägt dazu bei, dass das Transplantatüberleben bei Lebendspenden besser ist.