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Ernährungseinschränkung bei Nephropathie IV - gleiche Vorgaben? 08 Aug 2022 17:11 #520219

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Hallo Miteinander,

Als Diabetikerin Typ I (über 40 Jahre) habe ich es geschafft, nach der Diagnose der Nephropathie IV vor über 30 Jahren durch eine gute Blutzucker- und Blutdruckeinstellung und Eiweißeinschränkung auf 0,8g pro kg Körpergewicht die Nephropathie Grad IV innerhalb rel. kurzer Zeit (1-2 Jahren) auf Grad III zu verbessern. Damit konnte ich gute 30 Jahre lang den Status Grad III halten.
Mein Diabetologe und meine Nephrologin waren darüber immer (positiv) überrascht. Nun hat sich wg. einer Kontrastmittelgabe im Krankenhaus leider direkt im Anschluß meine Nephropathie auf Grad IV verschlechtert.

Meine Nephrologin hat mir daher die (für mich neue) zusätzliche Nahrungsmitteleinschränkung neben dem Eiweiß und meiner sowieso bestehenden Diät wg. Diabetes auf 2000mg Kalium, 800-1000mg Phosphor und Salzaufnahme 6-8g pro Tag. angegeben. 

Kann mir dazu vielleicht jemand von Euch eine Rückmeldung geben: Sind die  o.gen. Angaben zur Einschränkung von Kalium und Phosphat für jede Person gleich? Oder müsste dies in Abhängigkeit von Alter, Größe, Gewicht unterschiedlich sein?

Diese Frage wurde leider weder durch die kostenpflichtige Ernährungsberatung (leider wird das von der AOK in Bayern nicht übernommen!) noch durch die Ärztin beantwortet.

Tausend Dank für Euere Rückmeldung/en.
Evasalsa
PS: Ich hoffe, daß ich durch das strikte Einhalten der Einschränkungen meine Werte wieder verbessern kann, um möglichst lange nicht dialysepflichtig zu werden. 

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Ernährungseinschränkung bei Nephropathie IV - gleiche Vorgaben? 08 Aug 2022 20:24 #520221

  • fabienne
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Hallo,

vorausgesetzt Du hast bereits tatsächlich grenzwertig schlechte (zu hohe) Blutwerte bei Kalium und Phosphor, dann sind die Empfehlungen zutreffend.

Die Empfehlungen für Kalium, Phosphor und Salz sind für alle gleich, weil man a) die Zufuhr nicht auf das mg genau steuern kann und b) es am Ende des Tages wohl auch wenige bis gar keine Studien gibt, die diese Empfehlungen für Prädialse-Patienten verbindlich stützen. Denn 2.000 mg Kalium und 800-1.000 mg Phosphor sind in etwa die Zahlen, die man einem durchschnittlichen Hämodialyse-Patienten angeben würde, bei dem man weiß, wie viel von diesen potentiell kritischen Stoffen in den Dialysestunden, die üblicherweise pro Woche zusammenkommen, rausgefiltert werden können. Die Angabe für das Salz stammt wohl überwiegend aus Studien zum Blut(hoch)druck, der keineswegs bei allen Menschen salzsensitiv reagiert.

Kurz: Die Ernährungsempfehlungen für Prädialse-Patienten sind nach meinem Empfinden nicht sehr belastbar.

Meine ganz persönliche Überzeugung ist die, dass man vielleicht mit der Salzzufuhr, aber tatsächlich am ehesten mit der Eiweißbegrenzung den Nieren wirklich hilft (quasi mechanisch). Kalium- und Phosphor-Begrenzungen dienen lediglich zur Verhinderung von Folgeproblemen, wenn diese Blutwerte von den erkrankten Nieren nicht mehr in der Norm gehalten werden können (bzw. künstlich zugesetztes Phosphor als ungesund für jederman erkannt ist). Gleiches gilt für Fruchtzucker, Purine und Harnsäure zur Gichtprophylaxe.

Nur muss man sich bewusst machen, dass man es mit dem Eiweißsparen nicht übertreiben darf und nur bei einem wenig ausgeprägten Eiweißverlust über den Urin so vorgehen kann. Ich strebe 0,6 g Eiweiß/kg/Körpergewicht/Tag an und komme durchschnittlich bei 0,7 g Eiweiß/kg/Körpergewicht/Woche raus (= nicht zu akribisch werden), habe aber auch eine Idee davon, dass es wertvolle und weniger wertvolle Eiweiße gibt (Stichwort: essentielle Aminosäuren). Zu dem Augenmerk auf die Zufuhr wertvoller Eiweißkombinationen gab es in diesem Beitragsfaden kürzlich einige hilfreiche Ausführungen.

Erstrebenswert ist es, solche Fehler wie den mit einer Kontrastmittelgabe bei bekannter Niereninsuffizienz zu verhindern... Geh den Leuten durch das Hinterfragen von Routinen auf die Nerven, mach Dich notfalls unbeliebt, frage zigfach nach, wenn irgendeine Maßnahme (Untersuchung, Medikamentenverordnung etc.) ansteht. Denn am Ende des Tages bist IMMER Du es, die einen Fehler für den Rest ihres Lebens ausbaden muss, der durch die allerorten übliche organisierte Verantwortungslosigkeit entsteht. Selbst wenn jemand anderes haftbar wird, bist weiterhin Du es, deren Alltag und Zukunft von den Folgen bestimmt ist.

Nachtrag: Wenn Du keine Probleme mit Wassereinlagerungen hast, trinke so viel (Wasser), wie Du brauchst. Was für eine grob-dumme Vorgabe, das beschränken zu wollen! Symptom ist doch gerade, dass der Körper tendentiell mehr Wasser braucht, um die gleiche Menge X an Stoffwechselendprodukten aus dem Körper zu schaffen (Polyurie, Polydipsie) wie bei einem nierengesunden Menschen. Gerade bei Diabetes kommt das von Fall zu Fall Zuviel an Zucker ja auch noch 'obendrauf'. Prost!

Freundliche Grüße,
fabienne
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Ernährungseinschränkung bei Nephropathie IV - gleiche Vorgaben? 09 Aug 2022 11:12 #520223

  • Llissy
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Hallo Eva,
hast du mal über einen Krankenkassenwechsel nachgedacht?
Ich würde mir mal eine Krankenkasse suchen, die die Ernährungsberatung bezahlt.
Durch eine angepasste Ernährung lässt sich bestimmt etwas ausrichten.
Das hängt auch von deinem Blutbild ab.
Kalium ist und war bei mir immer zu niedrig.(nur als Beispiel).
SGLT2 Hemmer könntest du bei deinen Ärzten eventuell  mal ansprechen.
Wobei ich hier ausdrücklich keine Arzneimittelempfehlung ausspreche.
LG Llissy
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