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Der Arzt, den alle mögen 08 Jun 2002 13:20 #121971

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Hallo alle!

Ich mache diesen Beitrag unter der Rubrik Seelenspiegel, denn dieses Thema bewegt mich stark im Moment!

Ich bin Medizinstudentin im letzten Jahr und arbeite im Moment auf der Abteilung für Innere Medizin. Auf der Station liegen 35 Patienten, für die 2 Ärzte zuständig sind - ein AiP (Arzt im Praktikum) und eine Assistenzärztin. Der Arbeitstag beginnt um kurz vor halb acht mit einer Menge Blutentnahmen (die ich im Moment den Ärtzen abnehmen kann), dann kommt die radiologische Frühbesprechung, die bis halb zehn dauert, dann kommt die VIsite, dann müssen die Ärzte zwischendurch die Funktionsuntersuchungen durchführen (Gastroskopien, Ultraschall, Colo), dann kommt noch der ganz Schreibkram, Entlassungsbriefe diktieren, telephonieren und Rö-Bilder auftreiben, die eigentlich schon längst auf Station sein sollen, dann auch die Angehörigengespräche... Und plötzlich ist schon nach sechs und letztendlich sind die Mediziner auch Menschen, die ihre Familie haben.
Die Patienten sind heutzutage alles andere als zufrieden (wie ich auch oft von euren beiträgen entnehme).
Deshalb frage ich Euch:
Wie stellt Ihr Euch den Arzt von heute vor?
Was können die Ärzte bei dieser belastenden Situation besser machen, um ihre Patienten zufrieden zu stellen?

Ich freue mich auf Eure Antworten

Gruß,
Antonina

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Re: Der Arzt, den alle mögen 08 Jun 2002 22:55 #121976

  • caissa
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Hallo Miranda, im Prinzip ist es einfach. Der wirklich gute Arzt (es darf auch eine Ärztin sein!) soll absolut kompetent sein, viel Verständnis für den Patienten und dessen Lage mitbringen und Zeit (!) haben. Obendrein sollte er für unkonventionelle Lösungen offen sein, nicht am das haben wir immer so gemacht festhalten und sich auch nicht scheuen, kompetenten Kollegenrat einzuholen.
Dass es solche Exemplare nur vereinzelt gibt, liegt vor allem am modernen Medizinbetrieb (hast Du ja deutlich geschildert), aber auch an veränderten gesellschaftlichen Bedingungen. Heute opfert sich auch kein Arzt mehr rund um die Uhr für die Patienten auf, die Familie fordert ihr Recht.
Fazit: Es müsste mehr Ärzte geben, dann hätten die mehr Zeit, weniger Streß und wären dann vielleicht auch lockerer und verständnisvoller. Aber wer will das bezahlen? Für das Thema Geld im Gesundheitswesen ist aber jetzt kein Platz mehr, alles Gute Hans-Dieter

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Re: Der Arzt, den alle mögen 09 Jun 2002 13:16 #121984

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Hallo Antonia,
ich kann der Antwort von caissa nur zustimmen. Dabei ist es für mich innerhalb des Krankenhausbetriebes durchaus noch verständlich, dass die Ärzte wenig Zeit haben. Wichtig wäre mir dann, dass ich wenigstens das Gefühl habe, ein Arzt gibt sich Mühe, sich in die Lage des Patienten zu versetzen.(nämlich dort im Bett zu liegen und Sorgen zu haben) Ich denke, jeder Arzt sollte seine Arbeit nicht allzusehr zur Routine werden lassen, denn für jeden Menschen ist es eine absolute Ausnahmesituation im Krankenbett zu liegen.
Und: Ein ehrliches freundliches Wort ist manchmal mehr Wert, als teure Pillen.
Viele Grüße. Anja

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Re: Der Arzt, den alle mögen 09 Jun 2002 15:17 #121987

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Hallo Antonina,

was mich immer sehr gestört hat und heute noch stört, wenn ich im Krankenhaus liege, ist, dass das Innenleben von Patienten, ihre Seele, ihre Gefühle, ihre Ängste und Zweifel, ihre Fragen, all das, was einem eben in einer solchen Situation durch den Kopf schwirrt, nicht bewußt zur Kenntnis genommen oder vom Personal angesprochen wird. Zwar gibt es sicherlich Menschen, die erst einmal mit sich selbst und der neuen Situation allein ins Reine kommen wollen und deshalb zunächst erleichtert sind, nicht auf ihr Leiden hin angesprochen zu werden. Doch mit der Zeit, denke ich, nehmen die Fragen überhand und wollen Antworten. Nicht, weil man unbedingt eine Lösung sucht, sondern weil man spüren will, dass sich mitfühlende Wesen um einen kümmern. Und dieses Kümmern wird nur allzu oft allein in der Gabe von Medikamenten und bestimmten Tagesabläufen, die viel zu shematisch und nicht individuell sind, gesehen. Es ist schon so, dass auch mir oft ein liebes Wort, Mitgefühl, ein Gespräch oder auch einfach nur das Zuhören anderer mehr geholfen hätte oder hat, als das obligatorische Fiebermessen, das Reichen des Pillendöschens etc.pp. Meines Erachtens wird das, was uns zu Menschen macht, nämlich unser Inneres, viel zu wenig, um nicht zu sagen gar nicht, beachtet. Ein Arzt sollte für mich vor allem in der Lage sein, schnell zu erkennen, wie ich persönlich eine bestimmte schlimme Situation verarbeite und versuche, damit klarzukommen. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, nur äußere Symptome der Krankheit und deren Folgen mit schulmedizinischen Methoden zu behandeln, die sehr individuelle Reaktion des jeweiligen Menschen darauf aber nicht deuten kann, dann sollte sich so ein Arzt einen neuen Job suchen. Björn

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Re: Der Arzt, den alle mögen 09 Jun 2002 18:41 #121989

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Hallo Antonia,
mich stört vor allem die Arroganz mit der patienten oft begegnet wird. Wenn Deine Symptomatik nich twie aus dem lehrb??ch ist , wird gar nicht nachgefragt und nach Lösungen gesucht, sondern dann bildest Du Dir halt alles ein oder bist zu sensibel oder es wird schlichtweg übergegangen. Und durch die Abhängigkeit traut man sich nicht mal den Arzt zurechtzuweisen, wenn er sich scheiße verhält.
diese Situation ist unerträglich und ich verlasse das KH immer sobald ich irgend kann.
Sigrid

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Re: Der Arzt, den alle mögen 09 Jun 2002 20:05 #121990

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Hallo Antonina,
ein Arzt, den alle Patienten mögen, dürfte so selten sein wie die berühmte eierlegende Wollmilchsau...Ich persönlich bevorzuge den engagierten, medizinisch kompetenten Mediziner, der nach Möglichkeit noch die notwendige Diagnostik und Therapie - den Vorkenntnissen des Patienten entsprechend - vermitteln kann. Er oder sie sollte professionell seine Zeit einteilen können, um über die Jahre hinweg nicht auszubrennen, d.h. Suchen von Unterlagen oder Verwaltungsaufgaben z.B. gehören mit Sicherheit genauso wenig zur ärztlichen Tätigkeit wie Essenaustragen zu den Aufgaben einer qualifizierten Krankenschwester. Wenn zusätzlich psychosoziale Kompetenz beim Arzt vorhanden wäre, handelt es sich um einen menschlichen Glücksfall; überflieger zu sein kann aber vom Patienten nicht verlangt werden. Es gibt ja genügend psychologische oder ärztliche Therapeuten, Patientengruppen und vor allem natürlich Partner, Familienangehörige und Freunde, um psychische oder soziale Probleme zu besprechen.
Schöne Grüße
Carlo

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Re: Der Arzt, den alle mögen 09 Jun 2002 21:16 #121991

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Hallo Antonina,
also in meinen langen Dialyse Jahren habe ich schon viele Ärzte kennengelernt. Ich merke schon im ersten Gespräch, ob mir ein guter Arzt gegenüber sitzt oder ein schlechter. Ich stelle mir meinen Arzt so vor: Er soll mit mir zusammenarbeiten, mich fragen was ich von der Vorgeschlagenen Therapie und den Medikamenten halte. Mit mir zusammen die Therapie festlegen und auch wenn ich mal unsicher bin in manchen Situationen mir durch ein Klärendes Gespräch hilfreich zur Seite stehen. Mir nicht das Gefühl geben ich bin ein Störender Simulant nur weil meine Symptome nicht im Lehrbuch stehen. Ich will ernstgenommen werden. Denn was nützen mir die besten Medikamente wenn mein Seelischer zustand immer schlechter wird. Man kann durch falschen Umgang des Arztes mit dem Patienten auch krank werden. Ich habe es vor kurzem bei einer Mitpatientin erlebt und vor kurzem noch bei mir selber. Die Patientin war im Krankenhaus es ging ihr schlecht und sie war fertig. Sie sprach mit dem Oberarzt der hatte die frage schon so oft ertragen, aber nie ausreichend beantwortet. An dem besagten Tag hat er sie angeschrieen so dass Sie anfing zu weinen. Ist das die richtige Art eines Arztes? Ihr ging es danach noch schlechter und sie hatte angst vor dem Arzt. Heute hörte ich das die Patientin einen Herzinfarkt hatte. Ich hatte Herzrhythmusstörungen erzählte meiner Dialyseärztin davon. Sie meinte es wäre der Vollmond, lachte und ging wieder. Ist das richtig ? Ich fühlte mich hinterher verarscht ! Seit dem lese ich bevor ich was Frage das Biowetter der Bildzeitung ,wenn da nichts steht frage ich meinen Ärztin. Ich weiß, das Ihr viel zu tun habt, aber das sollte nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden sonder auf dem der Verwaltung des jeweiligen Krankenhauses. Aber es ist doch leichter an einem Patienten seinen Frust auszulassen als an seinem Chef. Das soll nicht heißen das alle Ärzte so sind aber es gibt Sie schon zu häufig. Wir hatten das Thema Ärzte schon mal im Februar glaube ich kannst ja diese Beiträge auch mal lesen. Ich hoffe mit Unseren Beiträgen wirst du eine Musterärztin.

Gruß AlterH6er

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Re: Der Arzt, den alle mögen 10 Jun 2002 12:42 #122002

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Hallo Miranda!

Ich kann gut nachvollziehen, was dich bewegt, denn ich bin gleichzeitig Patientin und Krankenschwester auf einer unfallchirurgischen Station. Ich sehe alles von beiden Seiten und versuche aus allen Fehlern zu lernen und das natürlich auch an die ärztliche Seite weiter zu geben. Mir fällt hauptsächlich auf, dass Patienten, die viel nachfragen und sehr ausführlich alles erklärt haben wollen, lästig sind. Es kostet halt Zeit und nervt auch unsere gestressten Ärzte. Vor allem Angehörige werden gerne ignoriert und wenn sie um eine Audienz bitten, werden sie oft tagelang vertröstet. Das wiederum müssen dann die Schwestern ausbaden, die wie du sicher weißt, genauso gestresst sind...Folge...es fällt auf den Pat. zurück.
Im Endeffekt sollte ein Arzt freundlich bleiben, kompetent sein und auch mal länger als 5 Minuten zuhören können. Dann wirkt sich das auf alle Beteiligten positiv aus. Der Pat. ist zufriedener, die Schwester muss nicht noch 10 mal erklären, was der Arzt eigentlich gesagt hat und der Arzt ...wird weiter empfohlen..*g*
Gruß Lilly65

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Re: Der Arzt, den alle mögen 10 Jun 2002 16:48 #122007

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Hallo Antonia,
ich kann Martin (alterh6er) nur zustimmen. Mit dem Patieten reden und nicht über ihn sollte das Motto sein. Der beste Arzt den ich je hatte sagte mal zu mir Monika, ich bin nur Dein Berater, aber Du bist der Boss und Du entscheidest. Um aber als Patient der Boss zu sein, mus der Arzt den Patienten durch Information in die Lage versetzen, entscheiden zu können.

Gruß
Monika

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Re: Der Arzt, den alle mögen 11 Jun 2002 05:51 #122025

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Hallo,
meine Ärztin ist so ein wahrer Engel !!! Um nichts auf der Welt möchte ich sie gegen einen anderen Arzt tauschen. Sie hat mir gestern angeboten, das sie mit mir am Freitag nach der Dialyse zum krankenhaus fährt, meine Mom besuchen, die dort einen Shunt bekommt !!! Auch mich hat sie schon im Krankenhaus besucht. Ich für meinen Teil denke, sie wird wegen ihrer Gutmütigkeit von vielen Patienten schamlos ausgenutzt. Ich zeige ihr meine Dankbarkeit, indem ich ihr ab und zu einen selbstgepflückten Blumenstraus oder was zum Naschen mitbringe, Kleinigkeiten halt, aber sie freut sich tierisch darüber. Ich habe Respekt und Achtung vor ihr und zeige das auch.
Liebe Grüße
Cori

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Re: Der Arzt, den alle mögen 11 Jun 2002 10:27 #122033

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Hallo Cori,
wie kann es sein, dass es für Dich o.k. ist, wenn Deine Ärztin Dir soviel Zeit widmet, während Du anderen Patienten unterstellst, dass diese ihre Gutmütigkeit schamlos ausnutzen? Nichts für ungut, aber das klingt etwas egoistisch.

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Re: Der Arzt, den alle mögen 11 Jun 2002 14:30 #122036

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Hallo Carlo,
es kommt darauf an, wie Du deinen Arzt behandelst, wenn du ihm oder ihr Respekt entgegen bringst, kommt es auch so wieder zurück ! Ich sehe meine ärztin auch als Mensch und nicht nur als arzt. und wenn ich etwas kritisiere, dann ruhig und sachlich und nicht wie die anderen, die dann persönlich und verletztend werden.Von daher ist es keineswegs unlogisch, das ich so bevorzugt, wie du es nennst, behandelt werde.
Cori

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Re: Der Arzt, den alle mögen 11 Jun 2002 16:58 #122038

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Hallo Cori,
ich meinte nicht, dass Du von Deiner Ärztin bevorzugst wirst. Sie scheint ja sehr engagiert zu sein und sehr viel Zeit zu investieren, nicht nur für Dich, sondern auch für andere Patienten. Was ich nicht verstehe ist, warum nur die anderen Patienten damit die „Gutmütigkeitâ€? der Ärztin nach Deiner Einschätzung „ausnutzenâ€?. Ist es nicht so, dass immer dann, wenn ein Arzt sich einem Patienten besonders widmet, diese Zeit anderen Patienten verloren geht? Auch für einen Arzt hat der Tag normalerweise nur 10 Arbeitsstunden...Das Folgende bezieht sich nicht auf Dich, Cori. Ich hatte eben noch einmal eine fabelhafte Gelegenheit, Bedürfnisse von Mitpatienten und Angehörigen pur zu erleben. Der Aufzug im Krankenhaus war mit Patienten und wahrscheinlich Angehörigen besetzt, als alle über Lautsprecher aufgefordert wurden, wegen eines dringenden Patiententransport den Aufzug zu verlassen. Das Gemurre und Augenverdrehen derjenigen, die für einen anderen Patienten schlimmstenfalls wenige Minuten Zeit verloren, fand ich sehr beeindruckend. Will damit - auch selbstkritisch sagen: Haben wir eigentlich alle unsere Anspruchshaltung noch unter Kontrolle?
Schöne Grüße
Carlo

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Re: Der Arzt, den alle mögen 12 Jun 2002 13:58 #122063

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Hallo,
was soll ich jetzt dazu sagen ??

Nun, ich denke, die Hauptursache für dieses ganze Theater
ist wiederum das GELD !
Es muss auf allen Gebieten mit immer weniger Einsatz immer mehr Gewinn gemacht werden.
Da ist kein Spielraum für mehr Personal, die Arbeitszeiten des vorhandenen Personales werden immer länger, Patientenbetreuungszeiten gibt es schon gar nicht mehr,
kurzum, die allgegewärtige Raffgier verhindert auch in diesem Bereich ein menschwürdiges Zusammenleben.

heiner Geissler hat vor kurzem einen schönen Satz im TV gesagt: ...die Hirne der Menschen sind vom Geld zerfressen.... Recht hat er. Nebenbei bemerkt, erstaunt es mich, sowas von einem cdu-ler zu hören...

Ich glaube fest daran, daß wir alle, die wir die Gesellschaft bilden, von dem steten Wachstums-denken wegkommen müssen und zu den wirklich wichtigen Dingen des
Lebens zurückkehren müssen.
Und das wären zum Beispiel mehr Ärtzte und Pfleger ind den Krankenhäusern, mehr Lehrer, mehr Kindergärten........

Aber momentan gibt der Gott des Geldes leider noch zu 100%
den Kurs vor.
So wie es aussieht, wird das Schiff aber mit voller Fahrt auf ein Riff donnern und mit Mann und Maus untergehen, leider.

Das soll nur ne Anregung zum Nachdenken sein

Gruß
Captain

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Re: Der Arzt, den alle mögen 12 Jun 2002 18:39 #122068

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Hallo Captain,
ich habe versucht Deiner Anregung zum Nachdenken zu folgen, sehe aber den Zusammenhang Deiner Antwort mit der Frage von Antonina alias Miranda nicht so recht. Du hast zwar eine volle Breitseite gegen den Gott des Geldes und seine Gemeinde abgeschossen, was kann Miranda daraus aber an Anregung übernehmen, um zu einer guten Ärztin zu werden bzw. zu einer Ärztin, die alle mögen? Überhaupt Miranda... läßt Du uns demnächst wissen, wie die Antworten hier auf Dich wirken?
Gruß Carlo

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Re: Der Arzt, den alle mögen 13 Jun 2002 00:42 #122076

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Hallo an alle!
Nachdem ich alle bisherigen Antworten gelesen und eine Weile nachgedacht habe, habe ich mich entschlossen, von meinen beiden Dialyseärzten zu erzählen. Ich halte sie für sehr kompetent und engagiert. Was mir aber noch wichtiger ist, sie sind sehr menschlich. Meine Ärztin gibt mir Kneipentipps, sucht aber im Moment auch ein gutes Krankenhaus für mich. Mein Arzt erzählt von seinem Hund und seiner Familie, ermahnt aber auch Patienten ihn ja nachts aus dem Bett zu klingeln, wenn was ist. Das finde ich eine sehr gute Mischung aus Dienst und Schnaps. Im Krankenhaus ist das jedoch natürlich sehr schwer umzusetzen, man kann sicher schlecht eine persönliche Beziehung aufbauen. Ich denke, dafür sollten die Patienten auch versuchen Verständnis zu zeigen.
Viele Grüße, Juju

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Re: Der Arzt, den alle mögen 13 Jun 2002 08:51 #122077

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Hallo juju,
wo gehst du denn zur Dialyse? Hört sich so an als ob du bei mir im Zentrum wärst. Ich habe drei Ärzte. Eine Ärztin die gibt gute Tipps zum Kochen und auch Kneipentipps. Aber was von Ihr als Ärztin Zur Medizin gesagt wird ist meist nur Heiße Luft. De Eine Arzt erzählt auch von seinem Hund und seiner Familie. Den kann man aber auch Medizinisch was Fragen der hat Ahnung der dritte im Bunde spricht immer mit mir über Fußball. Das ist der Beste Arzt den ich in 23 Jahren kennen gelernt habe. Der hat sein Beruf zum Hobby gemacht. Der weiß alles und kann alles. Wenn der in Urlaub fährt geht er manchmal Krankenhäuser besichtigen. Welcher Arzt macht das? Mit Ihm kann man über alles sprechen wenn man was hat und wenn man nichts hat spricht man über Fußball. Leider kommt bei Dialyse immer die Ärztin. Das finde ich schade Sie kann sicherlich auch etwas gut, nur habe ich es noch nicht entdeckt. :o)))

Gruß alterh6er

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Re: Der Arzt, den alle mögen 13 Jun 2002 20:59 #122081

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Hallo an alle, die mir so nett geantwortet haben!

Es ist nicht so einfach, meine Meinung im Abschluss von dieser Diskussion klar zu fassen. Eure Antworten (die ich mehrmals gelesen habe) haben mir viel Anregung gegeben. Ich würde fast die meinen Stationskollegen zeigen und mit denen weiter diskutieren.
Das Hauptbedürfnis von uns als Patienten scheint verstanden zu werden, ernst genommen zu werden, unsere Fragen beantwortet zu bekommen. In einer niedergelassenen Praxis ist das meiner Meinung nach leichter realisierbar. Da kann der Arzt leichter zum Kumpel werden.
Viele von Euch beschweren sich, dass nur die körperlichen Symptome, die physischen Gebrechen in Vordergrund gestellt werden. Ist das aber nicht doch die Hauptaufgabe eines Internisten z.B: - die potentiell abwendbaren Risiken zu erkennen und entsprechend zu handeln. Obwohl die Patienten im Krankenhaus selten einen Arzt zu Gesicht bekommen, wird über jeden einzelnen Fall ausführlich diskutiert und die einzelnen Schritte der Diagnostik und Therapie besprochen, sodass ernste Probleme nicht übersehen werden. Denn passiert das einmal, dann ist der Arzt schnell als inkompetent bezeichnet und vors Gericht gestellt. Obwohl der Mangel an Empathie stark kritisiert wird, ist der selten Anlass zum Gerichtsprozess.
Und zuletzt will ich etwas aus meinem Innere Medizin-Lehrbuch zitieren: Die Frage von Gesundheit und Krankheit wird zuallererst ausserhalb der Krankenhäuser und Arztpraxen entschieden.
Ich glaube auch, dass vor allem die Familie, die Nächsten, die Freunden diejenigen sind, die uns die beste psychologische Stütze sind.

Mit ganz freundlichen Gruss,
Eure Antonina

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 02:46 #122093

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Hallo alterH6er!
Ich bin in Leipzig an der Dialyse. Wäre ja lustig, wenn wir in derselben wären (obwohl ich die Ärztin ja sehr kompetent finde :-) ).
Bin gespannt auf deine Antwort...
Viele Grüße, Juju

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 07:37 #122096

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Hallo Carlo,

soso, Du siehst also den Zusammenhang nicht.

Ok, dann will ich`s mal so versuchen:
Stell Dir doch mal vor, was denn wäre, wenn es tatsächlich
in erster Linie um die Gesundheit der Patienten ginge und es dabei nicht auf`s geld ankäme.
Wie sähe es denn dann aus ?
Da wären Ärzte genug, da gäbe es Pflegekräfte genug, Medikamente würden nicht rationiert werden, es käme eben nicht drauf an.
Das Hauptziel Gesundheit und Lebensfreude stünde im Vordergrund.
Zugegeben, es klingt philosophisch und unsere Welt ist eben nicht so aber ich werde mir doch wohl Gedanken machen dürfen, wie es denn anders sein könnte.

Warum muß die Pharmaindustrie unser Gesundheitssystem derart aussaugen, wie sie es eben tut ??
Wieso müssen Ärzte oftmals derart unverschämte Gehälter bekommen?
Verantwortung gibt es auch in anderen Berufen ne Mnege, und die werden größtenteils nicht so gut bezahlt.
damit nicht wieder Missverständnisse aufkommen... Ich bin schon der Meinung, daß gute Arbeit auch gut bezahlt werden sollte, auch bei Ärtzten. Und daß die vielleicht etwas mehr verdienen als andere ist auch ok, nur stimmt das Verhältnis einfach nicht.

Und wenn Miranda stöhnt, wie schwer und belastend die Gesundheitsjobs sind, so habe ich dafür volles Verständnis.
Ich würde diese Jobs nicht machen wollen.
Nicht unter diesen unseeligen Bedingungen. Jeder versucht
das Maximum rauszuquetschen... das eigentliche Ziel bleibt immer mehr auf der Strecke und alle machen wie die Lemminge schön mit.
DAS meinte ich mit meinem Posting.
Vielleicht ist es Dir nun ein wenig klarer geworden, ich hoffe es.

Gruß
Captain

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 10:18 #122106

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Mensch Captain,
wenn jemand so um sich schlägt wie Du, steckt ja oft eine sehr große Kränkung dahinter, oder? Sag doch mal konkret, was Dir widerfahren ist, dann verstehe ich Deine Wut vielleicht besser und kann darauf eingehen.
Gruß Carlo

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 10:20 #122107

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Also ich denke wenn wir jetzt anfangen zu diskutieren wer wie viel und wofür Verdient, sind wir hier falsch am Platz. Jeder möchte gerne mehr verdienen, niemand gibt Freiwillig etwas ab. Ob das der Bergmann ist ,der Arzt oder Manager.
Ich denke wir alle gehen auch unter falschen Vorraussetzungen in die Klinik. Manch einer denkt Tatsächlich es wäre in der Klinik wie in den TV Serien Schwester Stefanie, Dr Stefan Frank, Klinik Berlin Mitte oder gar die Schwarzwaldklinik. Im Tv wird sich um den Patienten gekümmert für jedes Problem ist der Arzt oder die Schwester mit einem offenen Ohr da. Manche bilden sich ein es wäre tatsächlich so. Kommen man dann ins Krankenhaus sind alle enttäuscht unzufrieden und lassen die Wut dann am Personal aus. Die sind unterbesetzt und Spüren den Druck und sind dann noch unfreundlich zu den Patienten. Ich habe auch meine Vorstellung vom Arzt den alle Mögen geschrieben, und auch erzählt wie es in meiner Praxis ist. Ich habe mich auch über den Arzt im Krankenhaus aufgeregt. Doch wir sollten eins nicht vergessen. Krankheiten sind die Anklagen des Todes gegen unser Leben. Die Ärzte sind unsere Advokaten. Wenn Sie denn Prozess so oft wie möglich gewinnen können wir zufrieden sein.


Gruß alterh6er

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 11:32 #122111

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Hallo juju
Nein ich bin in leider in Püttlingen an der Dialyse. Das ist 13 km von Saarbrücken entfehrmt. Schade!

Gruß alter

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 13:31 #122116

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Hallo Carlo,
findest Du, daß ich um mich schlage?
das tut mir leid, war nicht beabsichtigt.

Gruß
Captain



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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 17:13 #122122

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Hallo zusammen!

Für mich sollte ein guter Arzt fachlich kompetent sein; auf keine Fälle sehe ich die Aufgabe eines
z.B. Nephrologen darin sich in irgendeiner Form um meine psychische Situation zu kümmern.
Ich denke daß der Arzt sowieso schon mit seinem Fachgebiet genug Stress hat.
Wichtig finde ich jedoch daß soviel Zeit vorhanden ist um fachlich alles fragen zu können,bzw. darauf auch eine Anwort zu erhalten.
Den Arzt, der alle Probleme löst und wo am Ende alles gut geht kanns meiner Meinung nach wirklich
nur in TV-Serien wie Schwarzwaldklinik und ähnlichem geben.

Viele Grüße

Peter

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Re: Der Arzt, den alle mögen 14 Jun 2002 23:55 #122137

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Ich finde, dass man das nicht verallgemeinern kann, das Streben nach Geld. Ich kenne jedenfalls mehrere Ärzte, die nicht so sind. Ich denke, dass es den Ärzten von der Krankenasse auch oft schwer gemacht wird. Und geldgeile Leute gibts in anderen Branchen auch. Die Gesundheit ist so wertvoll, dass ich den Menschen, die meine verbessern können sehr dankbar bin, wenn sie es tun. Vielleicht reicht ja Idealismus nicht immer, so einen harten Job auf sich zu nehmen.
Viele Grüße,Juju

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Re: Der Arzt, den alle mögen 15 Jun 2002 14:36 #122144

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Hallo Pete,

dem muß ich aber widersprechen, sicherlich sollte ein guter Nephrologe fachlich kompetent sein und auf meine Fragen auch die entsprechenden Antworten haben.
Was nützt es mir aber, wenn er menschlich nicht kompetent ist auch auf meinen seelischen Zustand nicht eingehen kann ?
Natürlich gibt es in diesem Fall entsprechende Psychologen aber wenn ich im Behandlungszimmer sitze nützen die mir dann auch nichts. Jedenfalls im Moment.
Ich denke ein guter Arzt nimmt sich Zeit für seine Patienten und vergibt auch die Termine entsprechend, dann sitze ich lieber mal eine 1/4 Stunde länger im Wartezimmer.
Mein Doc. nahm sich letztens auch Zeit mit mir in die Dialysestation nebenan zu gehen, mit einem Patienten zu sprechen der an der Maschine lag (mit Einerverständnis natürlich) und mir diese Maschine genauestens zu erklären.
Als wir wieder rübergingen saßen natürlich dann 5 Leute im Wartezimmer, die aber auch Verständnis zeigten.
Mir wurde eine große Portion Angst genommen was leider in vielen Arztpraxen durch die enge Terminvergabe ncht möglich ist.
Ich wünschte mir, es würde mehr von diesen Ärzten mit mehr Zeit und Verständnis geben.

viele Grüße von Ulrike

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