THEMA:

soll das noch so weiter gehen mit mir ? Jetzt ist es schon das zweite Wochenende, an dem ichnicht schlafen kann, weil ich überwässert bin und beim liegen keine Luft mehr kriege .
Warum das so ist ? Tja, gute Frage, weil ich zuviel trinke, Sorgen habe und manchmal ( so wie jetzt ) keinen Bock mehr auf das Leben habe. Wie lange muß ich noch auf eine neue Niere warten, ich bin schon seit 4 Jahren auf der Liste, haben die mich vergessen ? Mich kotzt mein beschissenes Leben in Nächten wie dieser an, dann wird mir bewußt, wie krank ich wirklich bin. Soll das ewig so weiter gehen ? Wie lang noch ? Es wird bei mir in allem jedes Jahr schlechter, ich merk es doch selbst. Wie lange leb ich überhaupt noch ? Ich habe an und während der Dialys schon so viele liebe Freunde sterben sehen, das ich mich ständig frage, wann bin ich dran ? Ich hab langsam die Schnauze voll, ich ring nach Luft und sauf aus Trotz, jetzt erst recht, Kaffee.
Ich könnt umfallen vor Müdigkeit, morgen an der Dialyse gehts mir wieder besser, bis zum nächsten Mal.
Cori

Liebe Cori,

gern würde ich Dir helfen, nicht nur hier durch meine Worte, sondern durch Trösten, In-den-Arm nehmen und einfach nur durch Zuhören...Es gibt so vieles, doch leider kann ich es nicht anders versuchen, Dein Leid und Deine Gedanken zu teilen. Noch dazu, wo ich Deine Situation gar nicht richtig nachempfinden kann. Aber trotzdem möchte ich Dir sagen, dass Du eine große Stütze hier im Forum für uns alle bist. Und denke ab und zu mal an mein Gedicht, vielleicht hilft es Dir ein wenig, aus dem Tal heraus zu kommen. Was soll ich noch sagen? Was kann ich tun, damit es Dir besser geht, damit Du wieder an Dich glaubst? Weißt Du, solche Gedanken hatte ich auch mal, aus anderen Gründen. Mir hat dabei immer geholfen, dass es irgendwo und irgendwann wieder aufwärts geht. Ich weiß, das hilft Dir jetzt nicht weiter. Aber vielleicht hilft es Dir, wenn wir alle zusammen hier mal zum Ausdruck bringen würden, was Du für die User hier schon alles getan hast, wie sehr viele hier von Deinen Erfahrungen und von Deinem Leben viel Gutes lernen können, um aus solchen tiefen Schluchten wieder heraus klettern zu können. Jetzt, wo Du dort bist, werden wir alle an einem Strang ziehen, um auch Dich nicht fallen zu lassen. Ich bin kein Psychologe, vielleicht hast Du von denen auch die Schnauze voll, aber ich weiß, welchen Wert das Leben hat, auch für Dich in Deiner Situation. Ich selbst wollte mir das Leben mal nehmen, zum Glück tat ich es nicht. Erst als ich wieder vernünftig war, wurde mir bewußt, was das Leben ist: Es ist jede Kleinigkeit, jedes Stückchen Natur und auch der Glaube, egal an was. Und wenn es Dir heute nach der Dialyse wieder besser geht, wirst Du bestimmt die Farben des Lebens erkennen. Es ist dann nicht mehr schwarz/weiß für Dich, sondern erstrahlt in hellem Glanz. Und dann liest Du hier unsere aufmunternden Worte, die hoffentlich die anderen auch für Dich haben werden. Wenn Du dann in den Spiegel schaust, wirst Du ein Lächeln erkennen, dann sind die Tränen getrocknet und Du wirst wieder Mut und Kraft für die nächsten Schritte haben. Es wird dann sicher so sein, dass da Fußabdrücke allein im Sand zu sehen sein werden, doch das sind nicht Deine, denn sie gehören denen, die Dich in Deinen schweren Stunden tragen: Ist es Gott, sind es wir? Egal! Hauptsache es ist jemand bei Dir. Und darauf kannst Du Dich verlassen! Versprochen Cori!!! Kopf hoch! Björn

Hi Cori!

Du hast schon zuviel durchgestanden um jetzt noch aufzugeben!!!!
Trotz aller Probleme, lass Dich nicht unterkriegen!!!
Es gibt in diesem Falle nur eine Devise und die lautet: Kämpfen!!!
Falls es mit dem Schlaf nicht klappt - versuch mal das Medikament Ivadal.
Alles Gute einstweilen!!

Viele Grüße

Peter

Liebe Cori,
laß den Kopf nicht hängen, solche Tage habe ich in meinen 28 Jahren Dialyse schon viele gehabt, aber ich habe mir immer gesagt es wird auch wieder besser. Das mit dem zu viel Wasser im Körper habe ich nur am Anfang der Dialyse gehabt und ich habe auch viel Nächte im Bett gesessen und geschlafen, was man dann so schlafen nennt. Heute habe ich Gelenkprobleme, so daß ich öfters nur unter Schmerzen laufen kann besonders wenn das Wetter feucht ist, aber dann sage ich mir morgen ist es sicher wieder besser. Ich weiß wie schwierig es ist so zu denken aber du solltest es zumindest versuchen. Vielleicht solltest Du auch ein wenig mehr flüssigkeit entziehen dann läßt es sicher auch ein bischen besser schlafen.

Gruß Maik

Hallo Cori,
gerade für mich ist dieser Beitrag sehr schwer zu lesen. Da war jemand der Hilfe brauchte und ich habe es nicht richtig verstanden. Das tut mir echt Leid !!!
Ich weiß du hast schon viel mitgemacht, deshalb gib den Kampf nicht auf. Ich habe auch schon viele Freunde an und nach der Dialyse verloren, es tut weh einen Freund oder einen Lieb gewonnenen Menschen zu verlieren. So wie du habe ich mir auch die Frage gestellt wann bin ich dran. Aber du musst von diesen Gehdanken los lassen. Denn die machen einen kaputt. Ich versuche jeden tag so gut wie möglich zu genießen. Das beste daraus zu machen. Es gab auch mal andere Zeiten wo ich auch nicht mehr leben wollte. Aber ich habe den Kampf nicht aufgegeben, UND DAS DARVST DU AUCH NICHT. Ich hoffe du hast Freunde zu Hause die dich auch etwas aufbauen können. Den Freunde sind wichtig. Wenn nicht sind wir hier für dich da! Wartender, Pete, Maik, die anderen und ich. Ich werde in Zukunft immer Zeit haben wenn ich da bin. Gute Besserung und ich hoffe das du bald wieder Seelisch auf die Beine kommst.

Gruß alterh6er

Liebe Cori,

Bitte gib jetzt nicht auf !
Du hast schon so viel geschafft, es ist bestimmt nicht leicht mit dieser Krankheit zu leben, aber Kopf hoch Du schaffst das.
Schau Deine HP an, du hast so tolle Hunde und bestimmt auch einen netten Mann der zu Dir steht, da schreibst Du selbst ich lasse mich nicht unterkriegen.
Versuch aus diesem seelischen Tief wieder raus zu kommen.
Du kannst mir gerne einmal mailen und Kopf hoch !

lieben Gruß Ulrike !

liebe cori,
ich habe nachgeschaut, du hast schon capd, tx und jetzt hd gemacht.
es ist leider so wie du beschreibst, der weg geht nie so richtig bergauf sondern weiter bergab. das ist der lauf der krankheit. über viele phasen geht es einigermaßen und die härte der tatsachen werden verdrängt. das ist auch gut so, man kann nicht immer im angesicht des endes leben. nur manchmal läßt es sich nicht vermeiden, dann sieht man die dinge klar, so wie sie sind. das ist sehr schmerzlich. es ist gut, dass du dich hier zu wort meldest. noch schlimmer ist es, alles mit sich alleine auszumachen und dann vielleicht die falschen schlüsse zu ziehen.
vor jahren habe ich in einem internat für körperbehinderte kinder gearbeitet. dort gab es kinder mit der krankheit muskeldystrophie. jedes jahr starb eines. sie haben sich untereinander darüber unterhalten wer denn der nächste sein wird. meistens hatten sie recht. das hat mich damals sehr erschüttert.
es braucht viel mut, miteinander darüber zu reden. aber ich bin der überzeugung, nur so bekommt man seine eigenen ängste und gefühle in den griff.
ich weiß ja nicht, was dir momentan sorgen bereiten, ob es auch dinge sind, die mit der krankheit nichts zu tun haben, egal, dein körperlicher und seelischer zustand brauchen sicherlich beachtung.
ein vorschlag ist, dich hinzusetzen und alles, was dich bedrückt, aufzuschreiben und zu sortieren, zu portionieren, so dass du verschiedene päckchen hast. dann dir eins nach dem anderen vornehmen und schauen, wo es ansatzpunkte geben könnte, die situation zu verändern, so dass du dich besser fühlst. brauchst du verstärkte medizinische betreuung, mußt du irgendwo entscheidungen treffen, die du vielleicht vor dir herschiebst, brauchst du spezielle hilfe von freunden oder der familie, mußt du deinen alltag umorganisieren. nimm dir zeit für dich, du bist das wichtigste.
du sagst selbst, dass dich dein trotz zum trinken treibt.
du weißt selbst, dass du dir damit schadest, aber manchmal ist der impuls nicht zu stoppen. erst wenn man begriffen hat was dahinter steckt und man wieder innere ruhe gefunden hat, hört der zwang zur selbstverletzung auf. überprüfe auch noch einmal deine ziele, die du dir für dein leben gesteckt hast.
wenn du möchtest, kanns du mir auch direkt eine mail schicken, oder wir können uns zu einem chat verabreden, wäre ja mal eine idee und ein versuch wert.
herzlichen gruß, theodora

liebe cori,
zu deinen worten gibt es nichts mehr hinzuzufügen. alle die hier mitmachen und 4 jahre oder länger auf die eine sache warten und hoffen, kennen deine gefühle und deine gedanken.
mir hat immer geholfen, dass ich meine taten und meinen zustand akzeptierte. allerdings bin ich nie ans limit der trink-kalium-, phosphatmenge, usw., gegangen.
manchmal trank ich während der dialyse 1 l coca cola mit zwei bananen, damit ich ohne gefahr über die stränge hauen konnte.
nach 7 jahren warten kam ich zur tranplant. einige schäden werde ich zwar nicht mehr los, aber es geht mir inzwischen sehr viel besser als mit dialyse.
du hast also auch gute chancen, dass es bald besser wird.
die durchhänger kommen natürlich trotzdem, aber sie gehen auch wieder.
für dich einen guten start aus dem jetzigen tal der tränen
scorpio

hallo cori,

vielleicht klingt das jetzt sehr hart, aber die durchschnittliche wartezeit liegt zur zeit bei 6-8 jahren und in der tat sind in letzter zeit mehrere leute aus meinem bekanntenkreis nach 7 jahren warten transplantiert worden. du bist also ganz bestimmt nicht vergesen worden, es dauert halt seine zeit, der grund dafür ist bekanntlich zu wenig spender, unabhängig davon, warum wir zu wenig spender haben.
Nichts desto trot hast du aber recht, es wird von jahr zu jahr schlechter und daran lässt sich wohl auch nicht viel machen. umso erstaunlicher ist es aber, das eine gelungene transplantation fast wie ein wundermittel ist. viele schäden heilen wieder. ich selbst habe 9 jahre auf meine 2. niere gewartet und war wirklich erstaunt, wie positiv sich die tx mit der zeit auf mein befinden ausgewirkt hat.

halt den kopf hoch, warte nicht jeden tag auf eine niere, sag dir lieber, die niere kommt, wenn du sie brauchst, wenn du halt dran bist. damit lenkst du dich dann etwas ab und bist nicht so auf eine tx fixiert.

Eine frage noch, warum kannst du nachts nicht schlafen? hast du irgendwelche speziellengesundheitliche probleme, die dich abhalten - z. B. restless legs? oder bist du vielleicht tagsüber nicht ausgelastet und deshalb nachts einfach noch hellwach? Gegen beides lässt sich für gewöhnlich was machen. Lass den Kopf nicht hängen, sondern pack den stier bei den hörnern.

ich wünsch dir viel glück dabei.

gruß
monika

Hallo Theodora,

...leider hast Du verdammt Recht. Und Du bist auch so furchtbar ralistisch. Ich finde Deine Beiträge immer sehr passend, und man merkt, dass Du Psychologin bist. Trotz der harten Realität für Cori, die Du ihr so plastisch vor Augen geführt hast, denke ich doch, dass Du ihr damit sehr helfen konntest. Jedenfalls besser als ich... Gruß Björn

hallo björn,
ich glaube es geht hier nicht um besser oder schlechter, mach dich selbst nicht geringer als du bist.
manchmal sitze ich am pc, lese die beiträge und bin begeistert von euch, wie ihr aufeinander eingeht und hilfestellung gebt.
da brauch ich gar nichts schlaues dazu zu schreiben.
es ist halt seit 25 jahren mein job, zwischen den zeilen zu lesen und dinge beim namen zu nennen.
macht weiter so, zusammen sind wir eine klasse truppe.
herzlichen gruß theodora

Hallo Theodora,
der Satz von dir „zusammen sind wir eine klasse Truppeâ€? ist wohl nicht besser zu beschreiben. Früher hatte ich schon viele tief punkte doch seit ich hier bin, waren diese Punkte lange nicht mehr so tief wie damals. Hier habe ich gelernt das ich nicht alleine bin mit meinen Problemen das immer jemand da ist der einem hilft. Keiner ist alleine , keiner wird im stich gelassen, keiner fällt ohne das jemand da ist der ihn wieder aufrichtet. Das ist das gute an dieser Truppe. Dafür möchte ich hier mal allen herzlich danken !


Gruß alterH6er

So ein Tief haben wir wohl alle mal....aber die Wartezeit liegt halt derzeit bei ca. 7 Jahren.... Eurotransplant vergisst Dich nciht, keine Angst! :-) Hör Dir mal den Rosenstolz-Song Wenn Du jetzt aufgibst an.... mir hilft er oft durch dunkle Zeiten! Gruss Thorsten aus München

Ich danke euch allen für eure Hilfe, ich lese mir eure Beiträge jetzt immer durch, wenns mir schlecht geht.
Ich umarme euch
Cori