Hallo Susanne,
also zuerst: Das mit dem Zorn, das versteh ich gut. ich habe auch manchmal eine rechte Wut auf Gesunde, die Raubbau mit ihrer Gesundheit treiben und gar nicht wissen, wie gut es ihnen geht.
Als Zweites das Thema Niere: Natürlich ist eine Tx keine Zauberei, mit der alle Probleme verschwinden. Es gibt keine Garantie, dass die neue Niere arbeiten und vor allem keine, dass sie lange arbeitet. Und die Pillen, die man da nehmen muss, sind wirklich nicht so ohne. Aber es ist die einzige Chance, von der Dialyse wegzukommen. Welcher Arzt hat Dir von einer Spende abgeraten, der Dialysedoktor oder der Transplantationsmediziner? Nur die Meinung des letzteren wäre für mich wichtig, denn der muss es wissen.
Zum Shunt: Normalerweise kann man einen Shunt, der Probleme macht, reparieren. Sollte aber ne gute Gefäßklinik sein. Und wenn er nicht genug Blut hergibt, soll man einfach mit einem niedrigeren Fluss fahren (alelrdings dann evtl. länger). Bei uns wird nur bis 230 ml gefahren, das reicht eigentlich. Dass es dauernd Hämatome gibt, deutet auf echte Shuntprobleme, denn ich geh mal davon aus, dass Arzt/Schwestern ordentlich punktieren können. Vielleicht müsste der Shunt noch reifen? Würde heißen, vorübergehend Zugang am Hals zu legen und dem Shunt eine Pause zu gönnen.
Zum Gewicht: Das ist imemr eine Gradwanderung, ist von mehreren Faktoren abhängig. Üblicherweise legt man einmal am Anfang ein Trockengewicht fest und hält sich daran. Das heißt, wenn der Patient vor der Dia 4 kg mehr als dieses Trockengewicht hat, müssen 4 kg raus. Das kann natürlich Probleme machen, wenn jemand Substanz zulegt, dann sollte Deine Mutter fragen, ob man nicht das Trockengewicht erhöhen kann. Allerdings denke ich nach Deinem Posting, dass sie nicht gerade schlank ist, da sehen die Ärzte weiteres Zunehmen nicht so gerne. Das belastet ja den Kreislauf, macht die Dialyse nicht einfacher, denn es gilt die Faustregel: Je schwerer jemand ist, desto länger Dialyse.
Ich weiß, dass es Deiner Mutter schwer fällt, aber besser wird es ihr nur gehen, wenn sie einerseits Geduld mitbringt, sich andererseits bei Flüssigkeit stark zurückhält. Ich bin sicher, wenn nur 2 kg raus müssen, gibt es kaum Probleme. Das ist meines Erachtens zusammen mit ausreichend langer Dia der einzige Weg zu einem erträglichen Leben.
Das wird Dich jetzt nicht begeistern, aber ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Liebe, Hans-Dieter
PS: Willst Du nicht zum User-Treffen kommen, da könnte man besser reden?