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Wie soll ich reagieren? 20 Sep 2002 16:27 #123841

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Ich habe gerade gestern in einem Telefonat erfahren ,dass meine Eltern denken ,ich sei selber schuld an meiner Nierenerkrankung,bzw hätte es zumindest meinen Nieren leicht gemacht zu schrumpfen.Mein ungesunder Lebenswandeld.h. 5 Kinder ,Übergewicht und eine gescheiterte Ehe wären der Auslöser gewesen.Meine Eltern und ich hatten nie das so tolle Verhältnis ,und nach dem anfänglichen Schrecken über meine Erkrankung haben sie sich schnell daran gewöhnt (ich mache seit Mai HHD und mein Vater hat noch nicht mal die maschine gesehen ,dabei wohnen wir nur 1o Autominuten von einander entfernt.......nur um das Verhältnis zu verdeutlichen)Nichtsdesdotrotz sind es aber meine Eltern und wir haben immer telefonischen Kontakt,wo sie mich auch immer nach meinem Befinden fragten.Jetzt kommt mir das aber so verlogen vor ,und obwohl ich mir geschworen habe mich nicht mehr durch solche oder ähnliche Sprüche verletzen zu lassen ,nimmt mich das,was meine Schwester mir gestern erzählt hat ,doch sehr mit.(Meine Schwester und ich haben übrigens ein sehr gutes Verhältnis zu einander und hatte mit meinen Eltern gescimpft ,dass es für sie soviele wichtige Sachen gibt ,sie doch aber auch mal an ihre Tochter denken sollten und sie auch mal besuchen könnten .Darauf kam dann der Spruch ,wieso ,sie hat doch selber Schuld an ihrer Krankheit ........ausserdem mit Dialyse kann man doch gut leben ,die Technik ist doch auf dem neusten Stand)Wie soll ich also reagieren ,wenn meine Eltern sich das nächste mal melden......gar nichts sagen ,mal wieder schlucken und so tun als wenn ich das nicht wüsste ,am liebsten würde ich ja hinfahren und ihnen sagen ,wie gemein ich das finde ,aber ich kann mich leider meinen Eltern gegenüber nicht durchsetzen und fange bei einem Streit immer sofort an zu heulen.............so müsst ihr also herhalten !!
So jetzt heule ich doch und wollte das doch vermeiden .
ich geh jetzt weinen
Kiss

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Re: Wie soll ich reagieren? 20 Sep 2002 19:08 #123844

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Hallo Bettina,
eine blöde Situation, Dir einen Rat zu geben ist nicht ganz einfach. Zuerst: Denk an Dich, Deinen Mann und Deine Kinder, die brauchen Dich und lieben Dich, Du brauchst sie und liebst sie, das ist doch schon mal ne gesunde Basis.
Dass Du selbst schuld an der Krankheit bist, ist ziemlicher Quatsch, mal abgesehen davon, dass Eltern auch dann zu ihrem Kind halten sollten, wenn es selbstverschuldete Probleme hat. Und fünf Kinder sind ja wohl kein ungesunder Lebenswandel, mögen Deine Eltern ihre Enkel nicht?
Tja, was tun? Ich würde sie knallhart drauf ansprechen. Wenn sie wirklich dieser Meinung sind, würde ich Konseqauenzen ziehen, Kontakt nur wenn es sein muss.
Aber das schaffst Du ja nicht, sie anzusprechen; auch nicht mit Unterstützung Deines Mannes?
Wenn das wirklich nicht im Gespräch geht, zieh Dich einfach zurück, mach Dein Ding und lass sie reden. Irgendwann haben sie auch gesundheitliche Probleme, dann sagste ihnen ins Gesicht: Selber schuld!
Sorry ist jetzt etwas hart, aber ich habe Probleme mit solchen Eltern. Ich würde meinen Söhnen helfen, egal wann und wofür sie mich brauchen - und wenn sie tausendmal selber schuld wären.
Du Deinen Kindern sicher auch, alles Liebe Hans-Dieter

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Re: Wie soll ich reagieren? 20 Sep 2002 20:20 #123845

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Hallo Kiss,

da hat caissa schon Recht, es ist nicht einfach, darauf richtig und angemessen zu reagieren. Auf jeden Fall denke ich, solltest Du, falls Deine Eltern auch mal chronisch erkranken, nicht so reagieren, wie sie es bei Dir jetzt tun. Denn man sollte nicht Gleiches mit Gleichem vergelten, auch wenn es schwerfällt. Insofern bin ich anderer Ansicht als caissa. Doch wenn Du, verständlicherweise, heulen mußt, dann tue das! Lasse Deinen Gefühlen freien Lauf. Und es wird Dir gut tun. Es gibt, so denke ich, kein Patentrezept für die Lösung Deines Problems. Vielleicht solltest Du erst einmal Deine Emotionen etwas herunterfahren, was natürlich sehr schwer sein dürfte. Doch dann sieht man die Dinge oft mit anderen Augen. Erst dann hilft vielleicht ein klärendes Gespräch mit den Eltern, das aber unbedingt erforderlich scheint. Schließlich sind es Deine Eltern und nicht irgend jemand! Nur wenn ein Gespräch wirklich nicht möglich ist, könnte vielleicht ein Psychologe oder objektive Dritte, die sich mit der Dialyse und deren Ursachen wirklich gut auskennen Aufklärungsarbeit bei Deinen Eltern leisten. Aber alles so zu lassen und die Situation so hinnehmen, das würde ich nicht. Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben und wünsche Dir, dass sich Deine Probleme lösen lassen. Alles Gute! Björn

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Re: Wie soll ich reagieren? 20 Sep 2002 23:04 #123851

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Das ist heftig, was Du da erlebst! Mir kommts bekannt vor... Mein Arzt hat mir erzählt, dass Eltern oft massive diffuse Schuldgefühle haben, wenn Ihre Tochter (oder ihr Sohn) krank wird. Kann es sein, dass Deine Eltern diese für sich nicht zulassen (denn sie quälen ja, ob sie begründet sind oder nicht) und deshalb Dich verantwortlich machen? Wenn sich Dein Vater noch nie die Maschine angeguckt hat und so genau Bescheid weiß über die Dialyse, scheint er große Ängste zu haben, sich mit Deiner Situation auseinanderzusetzen. Bei meinen Eltern ist es so. Bis heute, nach über 12 Jahren, können wir nicht sachlich über meine Krankheit reden. Meine Mutter hat sogar nach meiner TX behauptet, ich hätte ihr Nierenspendeangebot abgelehnt-dabei hat sie mir es nie gemacht. Also, das ist ähnlich wie bei dir: ICH soll schuld daran sein, dass ich so lange auf eine Niere warten musste. Was soll ich Dir sagen? Natürlich bist Du nicht Schuld - lass Dir keine Schuldgefühle einreden! Deine Eltern müssen für sich einen Weg finden, wie sie mit sich selbst in der Sache klar kommmen. Vielleicht hilft Hilfe von aussen - für Dich- oder für Dich und Deine Eltern zusammen. Bei mir hilft zudem Abstand. Wünsch Dir alles Gute - Ulrike
PS: Ganz konkret beim nächsten Anruf: Sag ihnen, wie sehr es Dich verletzt hat, was Du über Deine Schwester gehört hast...

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Re: Wie soll ich reagieren? 20 Sep 2002 23:07 #123852

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Hi Kiss, ich verstehe da einiges nicht. In deiner HP schreibst du ganz toll +ber deinen partner und über deine familie..., wozu brauchst du hilfe von deinen eltern ? Da liegt in der vergangenheit ein hund begraben, da mußt du dich entscheiden, wie du damit umgehen willst: ausbuddeln, in friedne lassen, verdrängen, trauern oder was auch immer. Aber das ist vergangenheit. Was ist die gegenwart, was ist die zukunft ?Was hindert dich an einem partnerschaftlichen verhältnis zu deinen eltern, was verletzt dich und läßt nicht zu, daß du souverän reagieren kannst nach dem motto: Nun, sie können es nicht besser wissen, aber das macht mir nix aus. Konzentriere dich auf das, was dir kraft und zuversicht gibt, was dich stark und unabhängig und sicher in deinen gefühlen macht, und dann kannst du auch mit schwierigeren situationen fertig werden.Schau für dich, was das wichtigste ist, und nur das zählt. Und dann kommt auch der zeitpunkt, wo du das verhältnis mit deinen eltern klären kannst, vielleicht auch mit hilfe einer dritten oder neutralen person. Und wenn das nicht geht, kannst du immer noch einen inneren frieden für dich mit deinen eltern schließen und dann gelassen udn souverän mit ihnen umgehen. Nicht einfach, aber es geht und ich denke, deine kraftquellen sind bei deinen kindern und deinem partner. dir alles gute und den mut, sich auf das wesentliche zu konzentrieren hemago

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Re: Wie soll ich reagieren? 21 Sep 2002 11:27 #123853

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Hallo Kiss,
diese Erfahrung mit Eltern bzw. in ähnlicher Weise habe ich leider auch gemacht.
Ständig war ich die jenige, die bei einem Streit sich zurück gezogen hat und dann heulend sich in einer Ecke verkroch.
Ich habe mich zurückgezogen und es geht einigermaßen gut damit. Auf jeden Fall habe ich erst einmal Ruhe.
An Deiner Stelle würde ich Deine Eltern noch einmal ansprechen und abwarten was passiert. Machen Sie Dir dann dennoch Vorwürfe, dann versuche einfach zu reagieren und lebe Dein Leben. Ansonsten wird es immer schwerer für Dich.
Deine Psyche leidet auch darunter und denk an Deine Kinder, die brauchen dich noch, mehr als im Moment Deine Eltern, die wie ich glaube eh kein Verständnis für Dich haben.
Also Kopf hoch und durch, ich hab das auch einigermaßen geschafft und mir war manches Mal zum heulen zu Mute.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft
liebe Grüße Ulrike

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Re: Wie soll ich reagieren? 21 Sep 2002 13:07 #123857

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Vielen Dank euch allen für eure aufmunternden und lieben Worte,ihr habt mir sehr geholfen .Ich werde meine Eltern auf ihren Standpunkt hin ansprechen und werde ihnen auch versuchen deutlich zu machen ,dass das sehr verletzend für mich war ,soetwas zu hören.Wenn das Gespräch nichts bringt (was ich befürchte)werde ich versuchen endlich erwachsen zu reagieren und den Kontakt aufs Minimum beschränken,denn ihr habt schon recht, ich brauche meine Kraft für meine Familie und kann mich nicht ewig von dem Goodwill meiner Eltern abhängig machen.
Danke nochmal euch allen
Bettina

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Re: Wie soll ich reagieren? 21 Sep 2002 22:53 #123864

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Hallo Kiss,
hintenherum zu erfahren, dass jemand so heuchlerisch mit einem selbst umgeht, ist immer eine ungute Sache. Wenns dann noch die eigenen Eltern sind - um so schlimmer. Da versteh ich Deine Traurigkeit und sicher auch Wut. Bestimmt stecken auch Ängste bei Deinen Eltern dahinter, wenn sie so reden und Dich nicht besuchen, aber wenigstens sollten sie Dir selbst sagen, was sie denken, nicht Deiner Schwester. Bekanntlich ist ja Angriff immer die beste Verteidigung.
Mein Rat wäre, zuerst zum Hörer zu greifen und anzurufen. Dann hast Du es besser in der Hand, das Gespräch zu führen. Sage Ihnen auf jeden Fall, dass Du enttäuscht bist darüber wie sie denken und auch darüber, dass Du dies über Deine Schwester erfahren mußtest, nicht von Ihnen selbst.
Höre Dir an, was sie darauf erwidern und viel länger sollte dieses Gespräch gar nicht dauern, weil Du wahrscheinlich, wie Du schreibst, zu emotional reagierst. Kannst natürlich auch sagen, dass Du vorerst keinen Kontakt mehr möchtest.
Aber auf längere Sicht solltest Du wirklich, und da stimme ich hemago zu, die Beziehung zu Deinen Eltern klären. Das bedeutet, sowohl sie als auch Du bzw. Dein Partner sollten ehrlich ihre/Eure Standpunkte äußern dürfen, so dass Ihr einander zuhört. Dann kann man abwägen, ob es Sinn macht, weiterhin Kontakt zu pflegen und wie intensiv der sein soll. Solange die Beziehung gerade zu einem nahestehenden Menschen nicht geklärt ist, wird es einem immer psychisch zu schaffen machen. Da spreche ich aus Erfahrung. Denn es nützt absolut nichts, sich einfach zu sagen, dieser Mensch hat mich so verletzt, mit dem will ich nichts mehr zu tun haben. Das ist nur möglich, wenn es sich um jemanden handelt, der einem bisher nichts bedeutet hat.
Ich wünsch Dir den Mut, erwachsen mit Deinen Eltern zu reden.
Liebe Grüße.Anja

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Re: Wie soll ich reagieren? 23 Sep 2002 12:33 #123876

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Meine erster Gedanke zu Kiss Beitrag entsprach dem von Uli. Ich glaube, viele Eltern haben enorm Mühe damit, dass ihr (erwachsenes und eigentlich unabhängiges) Kind krank ist, vor allem, wenn es ihnen selbst gesundheitlich relativ gut geht. Weil die Schuldgefühle rational praktisch nicht begründet werden können, kann man auch schlecht dagegen argumentieren.

Weil das ganze sehr emotional besetzt ist und eine Diskussion fast nicht möglich ist, würd ich an Kiss Stelle es mal schriftlich versuchen, die Situation und die damit verbundenen Gefühle (von Kiss) den Eltern mitzuteilen. Als Aufhänger z.B. Dank verwenden, so im Sinne ich möcht Euch mal für Eure Unterstützen danken.

Das von Dritter Stelle Erfahrene würd ich gar nicht ansprechen. Vielleicht war das total aus dem Zusammenhang gerissen, der Übermittler hat was missverstanden oder reininterpretiert usw.

Warum schriftlich?
Schriftlich können sich viele Leute deutlicher, aber auch feinfühliger ausdrücken, weil kein Zeitdruck besteht. Ausserdem kann man in seinem Gedankengang nicht unterbrochen werden.

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Re: Wie soll ich reagieren? 24 Sep 2002 09:33 #123902

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Hallo Kiss,

ich denke deine Eltern haben einfach nur Angst um dich. Es ist zwar praktisch zu sagen wir hatten noch nie ein Inniges Verhältnis miteinander, doch ist das der Auslöser für diese Reaktion? Ich persönlich denke das nicht. Ich denke er es ist ein Schutzschild deiner Eltern.
Sie geben sozusagen dir die Schuld für deine krankheit. Doch warum? Ich denke Sie wissen ganz genau das Dialyse keine Einfache Sache ist. Sie wissen auch sicherlich das man dabei auch morgen schon tot sein kann(das kann zwar jeden so schnell treffen aber bei uns ist doch die Gefahr höher als bei Gesunden). Um diese Angst um die vielleicht doch Gelibete Tochter erträglicher zu machen, versuchen sie sich mit aller hand mittel aus oder von dem Thema abzuwenden. Sie wollen das Thema nicht an sich lassen, das merkt man an aller hand Situation und Äußerungen. Zum Beispiel Sagen sie du hättest deine Gesundheit durch 5 Kinder und eine Scheidung selber ruiniert, dass dies Blödsinn ist müssten sie selbst wissen. Da wäre ja fast jeder Kinderreiche Mutter die geschieden ist an der Dialyse. Sie haben wie du schreibst noch nie die Dialyse gesehen, ich denke auch da liegt der grund in der Angst sich der Wirklichkeit zu stellen, zu sehen das diese Maschine die Tochter am leben hält. Da ist es einfacher zu sagen „ Mit der Dialyse und der Modernen Technik, kann man gut lebenâ€? Damit denke ich machen Sie sich selber froh oder beruhigen sich so in der Angst um dich. Ich denke sicher das die frage wie es dir geht ehrlich gemeint ist. Weil sie wissen wollen wie es dir geht, und dann auch immer wieder Erleichterung spüren, in der Sorge um dich. Das Einzigste Problem an der Sache ist, dass keiner offen über seine Gefühle reden kann statt aufeinander zu zugehen tut jeder das möglichste um die Fronten zu verhärten. Das ist schon so normal für alle das der weg aufeinander zu nur noch schwer zu finden ist. Darum ist es auch sicher schwierig hier jemanden dazu zu bringen über seine Gefühle zu reden.

Es kann ja sein das ich Total falsch liege, aber ich kenne nur das was du hier geschrieben hast. Daher dachte ich es wäre auch nicht falsch, die Sache auch mal von dieser Seite her zu betrachten.

Liebe Grüße alterH6er

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Re: Wie soll ich reagieren? 24 Sep 2002 09:52 #123905

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Guten Morgen Alter !
Nachdem ich alle diese lieben verständnisvollen Postings von euch gelesen habe .........Danke euch allen.......denke ich ,das du und noch einige andere Recht haben könntet.Vielleicht ist das wirklich eine Art Selbstschutz meiner Eltern,so etwas zu sagen anstatt sich mit dieser Krankheit auseinander setzen zu müssen.Vielleicht sollte ich einfach mehr Verständnis aufbringen und meine verletzten Gefühle auf ein Minimum reduzieren(ich weiss nicht ,ob ich das so ganz schaffe, sie zu löschen).Es ist ja selbst für mich als Betroffene meist einfacher die Krankheit zu verdrängen zumindest an den dialysefreien Tagen :-)Vielleicht habe ich nur eine zu hohe Erwartungshaltung an meine Eltern ,die sie gar nicht erfüllen können ,eben weil sie Ängste haben.
Mir haben aber eure verschiedenen Ansichten wirklich geholfen ,einiges klarer zu sehen und mehr verständnis zu haben und nicht nur zu erwarten.
Vielen Dank nochmal
Kiss

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Re: Wie soll ich reagieren? 27 Sep 2002 20:37 #124012

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hallo kiss,
nachdem ich mich durch 247 aufgelaufene beiträge wieder auf den neusten stand gebracht habe, bin ich hier gelandet.
ja die lieben eltern.....
vieles haben die anderen dir schon gepostet, deshalb nur drei kleine ergänzungen.

ich finde es herrlich, dass du weinen gehst. soviel zeit muß manchmal sein, es hilft, den spiegel der seele wieder klar zu putzen. deshalb lass dir dies nicht nehmen.

fünf kinder in die welt gesetzt zu haben, ist eine riesenleistung. ich will den ausdruck deiner eltern nicht entschärfen.
bedenke dass jede schwangeschaft eine sehr hohe belastung für den körper der mutter darstellt. nicht umsonst haben viele frauen gegen ende der schwangerschaft eine sog. eklampsie, d.h. die nieren versagen zeitweise unter der belastung der schwangerschaft und schaffen die entgiftung für zwei nicht mehr. mir ist z.b. nahegelegt worden, keine weiteren kinder mehr zu bekommen, da jede weitere schwangeschaft mich mindestens 10 jahre meines lebens kosten würden.
neben den eigenen ängsten und verdrängungen haben deine eltern vielleicht solche gedanken im hinterkopf gehabt.
aber wenn du auch weißt, dass jede schwangerschaft ein risiko für die mutter darstellt, bei evtl. vorschädigung erst recht, bist du sicher der überzeugung, dass es den preis wert war.
schau deine kinder an und sage dir, dieses risiko habe ich gerne getragen, ihr ward es mir wert. und das kannst du auch deinen eltern vermitteln, wenn du es möchtest.
das nimmt der schuldzuweisung die spitze und du übernimmst die verantwortung für dein leben und deine kinder.

schließlich bedenke, immer wenn wir in den dunstkreis unserer herkunftsfamilie geraten, sei es durch gespräche mit geschwistern oder direkte besuche, fallen die meisten immer wieder in alte kindliche reaktionsmuster zurück. auch wenn man in der eigenen familie und im freundeskreis schon gelernt hat, anders, erwachsener, miteinander umzugehen. so werden immer wieder alte kindliche erwartungen reaktiviert, und auch alte kränkungen aufgewärmt.
so wie du reagierst, stehst du eigentlich mitten im leben.
wenn dir diese rückfälle zu häufig passieren, kannst du dir überlegen, für dich eine therapie zu machen, um besser unterscheiden zu lernen und dich schneller wieder zu fangen.
das würde dann sicher eure familie und den kontakt zu den eltern entspannen.
herzlichen gruß theodora

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Re: Wie soll ich reagieren? 30 Sep 2002 00:28 #124041

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on 27. Sep 2002 20:37 theodora wrote:
> hallo kiss,
> nachdem ich mich durch 247 aufgelaufene beiträge wieder auf den neusten stand gebracht habe,
> bin ich hier gelandet.
> ja die lieben eltern.....
> vieles haben die anderen dir schon gepostet, deshalb nur drei kleine ergänzungen.
>
> ich finde es herrlich, dass du weinen gehst. soviel zeit muß manchmal sein, es hilft, den
> spiegel der seele wieder klar zu putzen. deshalb lass dir dies nicht nehmen.
>
> fünf kinder in die welt gesetzt zu haben, ist eine riesenleistung. ich will den ausdruck
> deiner eltern nicht entschärfen.
> bedenke dass jede schwangeschaft eine sehr hohe belastung für den körper der mutter darstellt.
> nicht umsonst haben viele frauen gegen ende der schwangerschaft eine sog. eklampsie, d.h. die
> nieren versagen zeitweise unter der belastung der schwangerschaft und schaffen die entgiftung
> für zwei nicht mehr. mir ist z.b. nahegelegt worden, keine weiteren kinder mehr zu bekommen,
> da jede weitere schwangeschaft mich mindestens 10 jahre meines lebens kosten würden.
> neben den eigenen ängsten und verdrängungen haben deine eltern vielleicht solche gedanken im
> hinterkopf gehabt.
> aber wenn du auch weißt, dass jede schwangerschaft ein risiko für die mutter darstellt, bei
> evtl. vorschädigung erst recht, bist du sicher der überzeugung, dass es den preis wert war.
> schau deine kinder an und sage dir, dieses risiko habe ich gerne getragen, ihr ward es mir
> wert. und das kannst du auch deinen eltern vermitteln, wenn du es möchtest.
> das nimmt der schuldzuweisung die spitze und du übernimmst die verantwortung für dein leben
> und deine kinder.
>
> schließlich bedenke, immer wenn wir in den dunstkreis unserer herkunftsfamilie geraten, sei es
> durch gespräche mit geschwistern oder direkte besuche, fallen die meisten immer wieder in alte
> kindliche reaktionsmuster zurück. auch wenn man in der eigenen familie und im freundeskreis
> schon gelernt hat, anders, erwachsener, miteinander umzugehen. so werden immer wieder alte
> kindliche erwartungen reaktiviert, und auch alte kränkungen aufgewärmt.
> so wie du reagierst, stehst du eigentlich mitten im leben.
> wenn dir diese rückfälle zu häufig passieren, kannst du dir überlegen, für dich eine
> therapie zu machen, um besser unterscheiden zu lernen und dich schneller wieder zu fangen.
> das würde dann sicher eure familie und den kontakt zu den eltern entspannen.
> herzlichen gruß theodora

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Re: Wie soll ich reagieren? 20 Mai 2003 09:46 #128015

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Hallo Kiss,

wenn auch etwas verspätet.. Mir sind selbst fast die Tränen gekommen. Das ist wirklich unfair.
Ich denke zwar auch , daß Deine Eltern selbst nicht mit der Situation fertig werden, aber dennoch, so etwas macht einen wütend und traurig.
Ich habe 17 Jahre lan g mit einer Niereninsuffizienz gelebt, bis es nicht mehjr ging, und immer wenn ich nicht gut auf dem posten war, hieß es von guten Freunden, die ist nur zu faul, die soll sich nicht so haben, bla bla, bla..
Jeder wußte, daß ich ein nierenversagen hatte, aber niemand erkannte es an, daß man mit ständige HBWerten von 7-8 nicht so funktionieren konnte wie ein gesunder Mensch.
Übrigens, toll daß Du Kinder hast. Sei glücklich darüber. Ich habe auf Grund meine Niereninsuffiziens drauf verzichtet, und? Was habe ich jetzt davon? Bin trotzdem dialysepflichtig.
Ich hoffe jedoch, daß sich diese Fehlannahme deiner Eltern inzwischen geklärt hat und sich Dein Vater mal die Dailysemaschine angeschaut hat und schlau gemacht hat.
so ein Gerät ist doch ein kleines Wunder.
Liebe Grüße
Luziefee

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