dieses Mal verteidige ich keinen Menschen, sondern das uns allen geschenkte Leben. Warum ich das tue? Nun, mir sind beim Beutelwechsel so allerhand Gedanken im Kopf rumgeschwirrt. Angefangen hat es mit meinem Ärger über das lästige Jucken des Pflasters bei dieser Hitze. Da habe ich mich aufgeregt über diese sch... Dialyse. Dann ging ich in mich und dachte an viele Beiträge von Euch, die mir irgendwie immer im Gedächtnis bleiben werden. Ich möchte keine Namen nennen, weil sich vielleicht dann jemand nicht angesprochen fühlt. Doch allen war gemeinsam dieser Tenor für das Leben. Als Anwalt muß ich schon ab und zu plädieren, Fakten finden, die ich möglichst emotional rüberbringe, damit so eine Art Mitleidseffekt für den Angeklagten entsteht. Aber diese Art des Plädoyers ist sehr viel schwerer. Denn Leben ist nicht einfach nur da, Leben wird gestaltet, verändert sich, ist heute so und morgen ganz anders. Und wie bekommt man es zu fassen? Wie kann man es darstellen? Vielleicht hilft ein Bild, dass ich mir oft vor Augen halte: Wenn wir gehen, was bleibt dann? Sind es Erinnerungen, Briefe, Fotos, Gedanken...? Was ist vergänglich, was nicht? Fragen, die es schon immer gab, genau wie die Frage nach dem Woher und Wer bin ich. Und die Antwort gibt das Leben-oder? Und trotzdem wissen wir es nicht. Ist doch merkwürdig, nicht wahr? Da klammern sich Menschen an Maschinen, an Beutel, um zu leben. Da lese ich Erfahrungsberichte von Kindern von der Dialyse, Kinder, die das als normal in ihr Leben integrieren. Und mir kommen die Tränen. Ist das verständlich? Warum weine ich da? Ist es Mitgefühl, ist es Trauer, Angst, oder einfach Freude über die Möglichkeiten, die uns das Leben für unser Leben gibt? Die Antworten sind unterschiedlich, jede(r) hat seine eigenen für sich gefunden. Doch eines eint uns in unseren Ansichten:
DAS LEBEN IST WAS WUNDERBARES!
In diesem Sinne lasst uns an den Augenblick denken und genießen.
LG Björn
