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Warum ich? 05 Feb 2004 22:00 #134611

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Hallo alle miteinander,

heute muß ich mal eine vielleicht ungewöhnlich anmutende Frage stellen: Warum gibt es ausgerechnet mich noch? Gestern vor 30 Jahren hatte ich meine erste Dialyse. Wenn ich an die denke, die damals mit mir im Zimmer lagen - die laufen alle längst nicht mehr auf dieser Erde herum. Und mir geht es doch ganz leidlich ... warum? Ich wüßte nichts, womit ich das Überleben verdient hätte - obwohl ich es aber auch gern annehme und mir ehrlich gesagt wünsche, daß noch ein paar Jährchen dazu kommen. Und von denen, die mich damals behandelt haben, hätte auch keiner zu hoffen gewagt, daß ich heute noch herumtigere. Für mich ist dieses Jubiläum Anlaß zur Dankbarkeit.
Einen schönen Abend noch wünscht Euch Debi

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Re: Warum ich? 05 Feb 2004 23:12 #134618

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Ich bin zwar noch nicht so lange an der Dialyse wie Du, aber 14 Jahre sind es auch schon. Trotz Dialyse mit ihren Begleiterscheinungen, habe ich nie meinen Lebensmut verloren. Ich habe in der Zeit, wo ich an der Kinderdialyse war, auch den einen oder anderenFreund verloren. Muß aber auch sagen, ich mache mir nicht so viele Gedanken, warum ich? Ich bin froh über jeden Tag, den ich erlebe.

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Re: Warum ich? 05 Feb 2004 23:51 #134619

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hallo debi!
find ich wirklich gut wie du das alles siehst. deine posts sind ja durchwegs positiv. bin noch weit entfernt von solch einem jubiläum. wünsche dir auf alle fälle noch viele schöne jahre. und ausserdem versuch ich mir ein beispiel an dir zu nehmen und wenigstens ähnlich positiv zu denken (klappt in letzter zeit leider nicht immer).
lg digitus

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Re: Warum ich? 06 Feb 2004 08:11 #134624

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Hallo Debi,
Du solltest noch nicht gehen, deshalb gibt es dich noch. Warum du das verdient hast, im Prinzip hat es jeder verdient lange zu leben, du hast es trotz deiner doch schweren Krankheit geschafft. Vielleicht, weil, wie ich aus deinen Postings herauszulesen glaube, du fast immer alles positiv siehst, weil du dankbar dafür bist, daß es dich noch gibt, weil du den Kopf nicht hängen läßt und weil du das beste aus deiner Situation machst. Wer weiß das schon ?
Ich wünsche Dir noch viele weitere glückliche Jahre und daß du so bleibst wie du bist
Viele Grüße
Susanne

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Re: Warum ich? 09 Feb 2004 14:10 #134675

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Wow... 30 Jahre Dialyse...die längste Dialysezeit, die ich bisher kannte, war ein älterer Herr, der vor ca. 8 Jahren sein 25. Jahr gefeiert hatte - weiss garnicht, ob der noch lebt.
Nun, ich bin zwar seit Nov.03 transplantiert, habe aber in den knappen 8 Jahren an der Maschine auch einige Menschen kommen und gehen sehen, u.a. auch eine sehr gute Freundin, die, um auf die Transplantationsliste zu kommen, eine Hüftoperation über sich ergehen lassen musste und an einer weiteren OP gleich danach, deren Ursache Komplikationen der ersteren waren, verstarb - das war vor knapp vier Jahren...

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Re: DANKE 10 Feb 2004 02:53 #134691

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Für die vielen teilnehmenden Zuschriften möchte ich mich recht herzlich bedanken: zwar weiß ich, daß ich - auch hier - nicht die Einzige mit einer solchen Behandlungszeit bin, für mich ist allein das Erreichen aber Grund zur Freude.
@Abaka: ein schlechtes gewissen habe ich nicht gegenüber den Verstorbenen - nur einigen Angehörigen gegenüber fühle ich mich unsicher: was kommt in denen hoch, wenn sie mir begegnen? ...
@Theodora: ein wirklich tolles Gedicht - und der schönste Wunsch, den ich mir denken kann. Der Weitergabe dessen schließe ich mich gern an.
Euch allen noch eine gute nacht und bis mal wieder - Debi

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Re: DANKE 10 Feb 2004 08:50 #134694

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Um nochmal auf das Thema warum ich zu kommen. Nun, ich bin ja seit drei Monaten transplantiert. Und da ich persönlich (und das als ein männliches Wesen!!) zugeben muss, relativ nah am Wasser gebaut zu sein wie man so sagt, habe ich mich in diesen drei Monaten auch manchmal diese Frage gestellt. Ich hatte zwei zugegeben leichte Abstossungen hinter mir (einmal haben ein sog. CMV-Virus und ein zu hoher Cya-Spiegel meinen Krea in die Höhe getrieben, und letzteres ist auch noch nicht ausgestanden - ich sitze momentan mit einem Krea von 3,6 zuhause am Compi!!).
Und in den ersten Wochen nach der Transplantation, wo die Niere noch so gut wie gar nicht arbeiten wollte, hab ich sogar einmal einen mittleren Nervenzusammenbruch erlitten, weil die ganzen Sachen, die da auf mich zukamen, dann doch etwas zu sehr mitgenommen haben. Und während der ganzen Zeit gings rauf und runter: hinterher gab es sogar noch eine Shunt-Thrombose und ich bekam meinen ersten Sheldon seit acht Jahren, zusammen mit meiner ersten Vollnarkosen-Shunt-OP und einer anschliessenden Nacht auf einer völlig fremden Station zusammen mit zwei Schwerstkranken im Zimmer. Das hat auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen...

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Re: Warum ich? 19 Feb 2004 18:54 #134936

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Hallo,

ich finde dieses Thema sehr interessant, was Sie da in Frage stellen. Die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Vor allem bin ich erst 20 Jahr alt und seit fast 3 Jahren an der Dialyse. Als ich zum ersten mal gehört habe, das ich dran muss habe ich versucht mir das Leben zu nehmen (es spielten auch noch andere Faktoren). Mit den Nieren habe ich seit der Geburt Probleme und schon einige Operationen hinter mir. Wie man sieht ist der Selbstmord misglückt. Es gab Tage, da habe ich mir gewünscht, ich wäre Tod und dann wieder sah man alles positiv. Seit ein Paar Monaten macht mir das Leben schon mehr Spass (ohne Fremde Hilfe) und ich gehe auch gern zur Dialyse. Die Frage Warum ich? hat sich für mich erledigt. Je älter man wird und das Leben betrachtet, erkennt man, das jeder seine kleinen Probleme hat. Ob Krankheit, seelisch oder anderes. Ich habe Ziele und Wünsche für die es sich lohnt weiter zu leben. Für manche scheint das schwer zu sein, ist es auch, wenn man eine schwere Krankheit oder dergleichen. Ich sehe das ganze jetzt als was besonderes an. Schließlich ist nicht jeder Dialyse Patient und außerdem habe ich eine Krankheit, die behandelt werden kann ohne große Schmerzen!

Gruss
Chris

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Re: Warum ich? 20 Feb 2004 03:29 #134957

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Hallo Chris,

schön, daß Du die Behandlung inzwischen auch als Chance annehmen kannst.
Mein Eintrag war scheinbar nicht ganz deutlich: ich bin keineswegs lebensmüde, vielmehr frage ich, warum ich die Chance des Überlebens über die ganze Zeit hatte- also im üblichen Sinne die Frage umgekehrt! LG Debi

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Re: Warum ich? 09 Mär 2004 07:55 #135324

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Hallo debi, ich wußte nicht, daß man sooo lange an die Dialyse muß. Hat man denn für Dich keine Spenderniere gefunden? Ciao elve

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Re: Warum ich? 10 Mär 2004 00:08 #135366

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Hallo Elve,

ich bin überzeugte Diapatientin. TX war für mich persönlich immer nur 2. Wahl: wenn Dia mal nicht mehr gehen sollte oder so... Heute weiß ich, daß dann auch eine TX nicht so toll wäre, aber ich bedaure nicht, daß ich es bislang so gehandhabt habe. Auch TX ist ja eine Nierenersatztherapie, nur eben eine andere, mit anderen möglichen Sicherheiten und anderen möglichen Komplikationen. Heute komme ich immer mehr dazu, die TX für mich wirklich aktiv abzulehnen: das Hintertürchen endlich wegzulassen.
Grundsätzlich braucht mensch bei chronischem Nierenversagen lebenslängliche Behandlung - auf die eine oder andere Weise. Und die, die eben schon in jungen Jahren Nierenversagen haben, brauchen entsprechend lange Zeit Behandlung. Für mich ist es wichtig, daß wir als PatientInnen bei der Wahl der Behandlungsform wenigstens ein Mitspracherecht haben: dadurch fühle zumindest ich mich nicht so abhängig. Und ich lebe gern und nehme soweit wie irgend möglich auch Entscheidungsbefugnisse über meine Lebensgestaltung selbst wahr: vielleicht ist dies einer der wesentlichen Punkte von denen, die schon als kinder betroffen waren.... Ich komm mal wieder ins Erzählen. LG Debi

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